Hallo, ihr Lieben,
wie gut, dass dieser thread da ist. So habe ich doch schon mal einen Platz gefunden, an dem ich zumindest 'ne Kleinigkeit von dem, worüber ich schreiben will, unterbringen kann. Hatte die ganze Zeit hin- und her überlegt, ob die Sache mit dem Träumen nun unter "Träume" oder in meiner "Heimatecke" Schamanismus besser aufgehoben wäre.
Nun schreib ich's hier. Denn Du hattest explizit nach Berichten gefragt, lazpel...und ich habe viele. Ein kleiner kommt hier...mit kurzer Einleitung allerdings erst:
Ich habe schon mein ganzes Leben lang so spezielle "Schlaf-Zustände“, von denen ich lange (besonders als Kind) nicht wusste, wie ich sie nennen sollte. Vielleicht handelt es sich um ererbte Eigenschaften von mir (Mutter und Oma hatten das auch, vielleicht reichts auch weiter zurück aber noch weiß ich leider nichts über meine Urgroßeltern), vielleicht habe ich ja auch’n leichten Hirnschaden von meiner Geburt übrig behalten, bei der ich fast gestorben wäre...was weiß ich, „’n Ditsch am Sympathikus“ oder so. Vielleicht ist es auch beides. Jedenfalls scheint bezüglich meines Schlaf- und Entspannungsverhaltens so dies und das etwas anders zu laufen. Ich kann in jeder Position "einschlafen"...ich kann völlig aufrecht "wegdämmern", keiner merkt's, mir fällt der Kopf nicht vornüber. Ich kann auch "schlafen" und schreiben...das weiß ich seit meiner Schulzeit. Wenn ich mir z.B. nach einer Stunde, bei der ich wieder mal geschlafen und geschrieben hatte (letzteres in der Hoffnung, einschlafen zu verhindern oder wenigstens damit nicht aufzufallen), das Geschriebene ansah, waren alle Texte immer vollständig vorhanden. Meist waren hier und da einige Worte doppelt, ein paar Schreibfehler, ansonsten war alles da. Vielleicht wäre ich, wenn ich heutzutage zur Schule gehen würde, mit Neuroleptika behandelt worden. Zu meiner Zeit gabe es das so nicht ("Glück gehabt", würde ich in meinem Fall sagen). Ich habe einfach lange versucht, irgendwie mit all meinen seltsamen "Zuständen" klar zu kommen und mich der Sache dann irgendwann gestellt, als ich merkte, nun geht's nicht mehr, nun muß ich's beachten.
Meine bewußten Träume treten meist dann auf, wenn ich eigentlich im Bett liege und einschlafen will (Tageszeit ist egal). Ich schlafe dann nicht richtig ein, sondern kann noch bewusst denken...die Zustände sind aber nicht etwa bewusste Reisen (letztere kenne ich auch...Stichwort Schamanismus), denn sie sind erheblich schwerer zu kontrollieren. Jede Idee, jede kleinste Emotion oder Assoziation, die ich in diesem Zustand habe, wächst sich sofort zu einem kompletten Szenario aus. Früher hatte ich in der Regel, wenn's wieder mal losging, ein lautes Dröhnen in den Ohren...manchmal auch ein Kreischen. Seit ich begann, mit den "Zuständen" zu arbeiten (mein Weg war und ist dabei halt Schamanismus), wurde dieses Dröhnen nach und nach weniger...jetzt ist es kaum noch vorhanden.Außerdem spüre ich dann, wie mein Puls immer langsamer wird und ich bin körperlich wie gelähmt (so, als hätte man mich mit Lachgas narkotisiert). Früher hat auch das mir Angst gemacht und auch diese Angst wurde nach und nach weniger).
Ich habe, glaube ich, des öfteren "Mist gebaut" in diesen "Träumen". Wenn ich nicht aufpasse, werde ich nämlich in Sekundenschnelle dorthin gezogen, wohin mich irgendeine kleine Emotion zieht. So landete ich z.B. im Garten meines Ex-Freundes, weil ich beim Hineingleiten in den Zustand kurz an meine Hunde dachte (die nach unserer Trennung vor vielen Jahren bei ihm geblieben sind, da er den Platz für sie hatte). Ich stand in seinem Garten, barfuss im Schlafanzug, es war Nacht, die Hunde pennten irgendwo im Garten...ich war nur ganz kurz neugierig, wie’s wohl im Haus jetzt aussieht, dachte ein wenig zu intensiv an ihn und - zack- stand ich in seinem Schlafzimmer vor seinem Bett, in dem er und seine jetzige Frau schliefen. Es war alles so, als ob ich mich im Schlafanzug ins Auto gesetzt hätte, dorthin gefahren wäre und mich dann als Einbrecher betätigt hätte. Ich stand vor dem Bett und wurde wütend. Im Wachzustand wäre meine Wut zum damaligen Zeitpunkt nur noch als klitzekleiner Ärger für mich spürbar gewesen...in diesem „Halbschlaf-Zustand“ reichte sie, um meine miesesten Charakterzüge zum Vorschein zu bringen. „Ach, da seid ihr ja“, dachte ich. „Ich bin hier und ihr könnt nichts machen...was könnte ich denn mal tun...“. Erst wollte ich ihn kneifen, kurz würgen oder sonst was...aber ich hatte Skrupel. Ich flüsterte ihm nur ein boshaftes „Schatzi, ich bin’s“ ins Ohr. Auch die Emotion des Skrupels wuchs sich in Sekundenschnelle zu einem starken Gefühl plus Handlung aus. Er und seine Frau taten mir plötzlich furchtbar leid, wie sie da so lagen und schliefen...schwupps war ich im Wald hinter dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Mein damals für mich wichtigstes Krafttier stand dort (eine Braunbärin), sah mich grantig mich an und sagte nur: "Nein!" Sofort wurde ich von diesem Ort wieder zurückgezogen und wachte auf.
Der "Traum" zog übrigens noch einen weiteren dieser Art als Konsequenz nach sich. Auch wenn ich niemanden, wie zunächst geplant, an den Haaren gezogen habe, ist es doch Verletzung der Privatsphäre, denke ich, einfach nachts an den Betten seiner Mitmenschen zu stehen. Auch in der alltäglichen welt hatte der Traum eine interessante Begebenheit "im Schlepptau". Kurze Zeit später liefen mir auf einem Stadtteilfest die beiden erwachsenen Töchter meines Ex-Freundes über den Weg, die ich zu diesem Zeitpunkt ca. 7 oder 8 Jahre nicht gesehen und zu denen ich auch jeden Kontakt verloren hatte.
Wenn mich heute mal wieder was während meiner "Zustände" in die Schlafzimmer anderer Leute zieht, versuche ich, ganz bewusst was anderes zu machen. Meist laufe ich erstmal meinem Krafttier hinterher. Häufig beschäftige ich mich intensiv mit Dingen, die ich gerade suche (einen Platz, eine Wohnung, einen Job, etc.).
Ich habe gerade diesen Traumbericht ausgesucht, weil er noch ein gewisses Mass an Lustigkeit bietet. Ich hab' aber noch mehr...wenn's interessiert.
Liebe Grüße von quaio