Leerheit

Hallo Elu

"Ich bin nur korrekt"

Ja, fast.
Nur siehst es nur anhand der einen extremen Sicht, nämlich Form ist Leerheit.

Es geht aber weiter, denn das andere Extrem wäre: Leerheit ist Form. Das steht deiner Betrachtung völlig entgegen.
Damit wir dann nicht von einem Extrem ins andere kippen, steht dr 3te Satz: Form und Leerheit untrennbar.
Das bedeutet, daß Form und Leerheit immer zusammen entstehen und dementsprechend auch zusammen vergehen.
Es macht keinen Sinn, die Leerheit woanders zu suchen, als in den Phänomenen selbst.
Ohne Erscheinungen, keine Leerheit denn Leerheit ist ein charaktaristisches Merkmal von Erscheinungen. Sie sind untrennbar.

FM
 
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ElaMiNaTo schrieb:
nunja, die formen vergehen alle. Form kann also nicht der Leerheit gleichen.

Das ist gerade der Witz an der Sache. Du hast völlig Recht, alle Formen vergehen. Die Leere ist das was bleibt. Das ist ja recht "einsichtig", in gewisser Weise. Aber es ist eben faktisch durchaus so: Form ist das gleiche wie Leere.

In gewisser Weise gibt es nur Form, nur "Traum". Jegliche "Leere" die auftaucht ist nicht die echte Leere, sondern immer nur Form. Leere selbst kann nur als Form auftauchen, es gibt ja nichts, das nicht Form wäre.

In gewisser Weise gibt es nur Leere. Jegliche Form die auftaucht ist leer, und somit gibt es nur die Leere die sich wandelt. Form selbst kann nur als Leere auftauchen.

Es ist eben nicht so, dass Leere eine Art "weißes Blatt Papier" wäre, und Form sind dann die Farben darauf, die sich laufend in verschiedenen Bildern anordnen. Genauso gibt es nicht ein "Bewusstsein" das "immer da" wäre und indem dann die Form "erschiene".

Es gibt keine Trennung zwischen dem "Bewusstsein" und seinem Inhalt. Es gibt keine Trennung zwischen dem Träumer und seinem Traum. Der "Träumer" kann selbst bloß als Trauminhalt im Traum auftauchen, niemals als er selbst. Gleichzeitig ist der Träumer als Geträumtes wahr und wirklich, weil es eben nur den Traum gibt.

Eigentlich ist es auch irreführend vom "wahren Selbst" (des Träumers) zu sprechen, weil es ein solches nicht gibt, oder nur als etwas Bestimmtes, was selbst bloß wieder Form wäre. Das sogenannte "wahre Selbst" kann nur "geseint" werden, es ist das was ist, und zwar seinem Sein nach.

Das Sein ist keinem Sinn zugänglich, noch kann es gedacht oder erfasst werden. Es kann eben bloß sein, und das ist dann auch seine Natur: zu sein.
Gleichzeitig schließt dieses Sein alles in sich ein, weil es nichts gibt, das sich zu ihm kontrastiert. Das Sein ist all-eines.

Das Sein selbst ist aber die Leere und die Leere selbst ist die Form. Die Form, der Tisch vor dir, ist leer, diese Leerheit macht ihn mit allem gleich, und allem gleich ist das Sein. Nicht aber als eine Art "kleinster gemeinsamer Nenner". Es ist immer voll da. Das Seiende ist sich selbst geformt gewahr als leeres Werden :D :p

Was ich da jetzt verzapft habe liegt in einem Napf für dich Ela ;) Guten Hunger.

liebe Grüße
 
In dem Buch "Weg des Schweigens" oder wie es in einer neueren Ausgabe heißt: "Briefe persönlicher Führung", eine Fortsetzung der "Wolke des Nichtwissens" erfahren wir Näheres über den Weg. Es sind Briefe, die das reifere Werk des Schreibers darstellen. Darin spielt der Ausdruck "Schauen ins nackte Sein" eine wichtige Rolle. Unter den Worten das "nackte Sein" und in seiner Vollendung "Sein Gottes" verbirgt sich wohl nichts anderes als das, was wir "reines Bewusstsein" nennen oder das "wahre Selbst", "Gott", "Gottheit", "Leere". Der Schreiber unterscheidet das Sein des Menschen vom Sein Gottes, ähnlich wie die indische Weisheitslehre: die persönliche Ausformung des Seins wird dort "Atman" genannt und das Sein Gottes "Brahman". Schauen ins Nackte Sein ist eine Übung, die bei Johannes v. Kreuz "Liebendes Aufmerken" genannt wird. Auch die östlichen spirituellen Wege kennen diese Übung. Im Zen nennt man sie "shikantaza" (nur Sitzen), im Tao te chin "Wu Wie" (Nicht Tun, absichtsloses Handeln). Im Tibetischen heißt es "Mahamudra" (das Große Symbol). Es sind praktische Anweisungen, wie man das Non-duale, das Eine erfahren kann. Um diese Erfahrung geht es auch in diesen Briefen.

:blume:
 
Niemand schrieb:
Der Schreiber unterscheidet das Sein des Menschen vom Sein Gottes.

Wozu?



Ich schnall nicht, wozu erst wieder ein Begriff umständlich geklustert werden muss, wenn er eh bedeutungslos ist: Wir haben doch eine Vorstellung von Leerheit, und nur für die interessieren wir uns doch! Ich will nicht sein wie Gott - warum sollte ich sein Dukkha übernehmen wollen? Sogar der Allmächtige sollte sich schleunigst um Dhamma {, Sunnata, Leerheit} bemühen. Männer tragen das dukkha eines Mannes, Frauen das dukkha einer Frau, Engel das dukkha von Engeln und Götter das dukkha von Göttern. Eine Person ist immer mit dukkha stigmatisiert.

Wo dukkha ist, ist keine Leerheit.
 
Ein Zen-Schüler trat zu seinem Meister: "Roshi, ich kenne jetzt die Leerheit! Ich bin die Leerheit, und die Leerheit ist in mir". Der Meister nahm augenblicklich einen Stock, schlug damit auf seinen Schüler ein und brüllte: "Lass sie los! Du bist ja ganz angefüllt mit dieser Leerheit!"
 
Kvatar schrieb:
Ein Zen-Schüler trat zu seinem Meister: "Roshi, ich kenne jetzt die Leerheit! Ich bin die Leerheit, und die Leerheit ist in mir". Der Meister nahm augenblicklich einen Stock, schlug damit auf seinen Schüler ein und brüllte: "Lass sie los! Du bist ja ganz angefüllt mit dieser Leerheit!"

So ein prutaler ZEN Meister... aber recht hat er schon. Was glaubst Du, warum Niemand jeden Tag unendlich viel Prügel einstecken muss ? :lachen:
 
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FrischMilch schrieb:
Hallo Elu

"Ich bin nur korrekt"

Ja, fast.
Nur siehst es nur anhand der einen extremen Sicht, nämlich Form ist Leerheit.

Es geht aber weiter, denn das andere Extrem wäre: Leerheit ist Form. Das steht deiner Betrachtung völlig entgegen.
Damit wir dann nicht von einem Extrem ins andere kippen, steht dr 3te Satz: Form und Leerheit untrennbar.
Das bedeutet, daß Form und Leerheit immer zusammen entstehen und dementsprechend auch zusammen vergehen.
Es macht keinen Sinn, die Leerheit woanders zu suchen, als in den Phänomenen selbst.
Ohne Erscheinungen, keine Leerheit denn Leerheit ist ein charaktaristisches Merkmal von Erscheinungen. Sie sind untrennbar.

FM

Leerheit ist nicht Form, Leerheit ist überall in den formen und runherum, aber Leerheit ist nicht Form. Leerheit ist eins mit der Form, aber Leerheit ist nicht Form. Ihr könnt über die Leerheit selbst gar nichts aussagen, wenn ihr es tut, dann spricht ihr nicht mehr von der Leerheit.

Frischmilch schrieb:
Das bedeutet, daß Form und Leerheit immer zusammen entstehen und dementsprechend auch zusammen vergehen.

Du behauptest also, das Leerheit vergeht, also sterblich ist ?
 
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