Künstlich am ,,Leben" halten

E

evy52

Guest
Grüß euch alle,
ich hab heute in den Nachrichten gehört, dass Jassir Arafat angeblich nur noch künstlich am ,,Leben" erhalten wird und ich habe mich gefragt, was für einen Sinn es haben soll - jetzt nicht nur auf Arafat bezogen, sondern allgemein gesehen - einen Körper - der bereits aufgehört hat, selbständig zu funktionieren und für den es offensichtlich keinerlei Chancen mehr gibt - künstlich am ,,Leben" zu halten, das ja aber doch keines mehr ist. Nur noch selber eine künstlich angetriebene Maschine. Wie ein Auto, das nicht mehr funktioniert und auch nicht mehr reparabel ist und man es dennoch an einem Seil hintennachzieht, nur damit es sich noch bewegt...
Also ich persönlich finde das menschenunwürdig. Warum lässt man einen Menschen nicht in Würde gehen, wenn seine Zeit gekommen ist? Wer hat da was davon? Oder gehts da nur ums Geld? Das geht über meinen Verstand.
Und ich hätte gerne eure Meinung dazu gehört (ich hoffe nur, dass ich mich nicht vergriffen hab mit dem Thema und es nicht zu heikel ist, für eine öffentliche Diskussion )
Grüße euch
Evy
 
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Hallo Evy, wieder mal,
ist ein Reizthema für mich.
Dreh' mal Dein Denken um. Oft weiß man bei Koma-Patienten nicht was wird. Nehme alle die Menschen, denen die moderne Gerätemedizin geholfen hat, wieder ins Leben zurückzukehren und um welche Zeiträume es dabei manchmal geht. Die gäbe es bei starren Regeln auch nicht. Dann ergibt es für mich einen Sinn.
Die Schnittstelle, Sinn oder nicht ist sicher fließend. Wenn klar ist, dass der Patient keine Chancen mehr hat, wieder er würdiges Leben zu führen, dann sollte es Möglichkeiten geben, aber wer will da Gott spielen.

Liebe Grüße
Andrea
 
timmi schrieb:
Hallo Evy, wieder mal,
ist ein Reizthema für mich.
Dreh' mal Dein Denken um. Oft weiß man bei Koma-Patienten nicht was wird. Nehme alle die Menschen, denen die moderne Gerätemedizin geholfen hat, wieder ins Leben zurückzukehren und um welche Zeiträume es dabei manchmal geht. Die gäbe es bei starren Regeln auch nicht. Dann ergibt es für mich einen Sinn.
Die Schnittstelle, Sinn oder nicht ist sicher fließend. Wenn klar ist, dass der Patient keine Chancen mehr hat, wieder er würdiges Leben zu führen, dann sollte es Möglichkeiten geben, aber wer will da Gott spielen.

Liebe Grüße
Andrea

Liebe Andrea, ich meinte ja, wenn es wirklich KEINERLEI Chancen mehr gibt, wenn beispielsweise das Gehirn bereits ,,tot" ist, was für einen Sinn soll das ,,maschinenbetriebene Leben?"dann noch haben? Wer Gott spielen soll? na GOTT, denke ich....er hat doch dann schon längst entschieden...
Grüß dich
Evy
 
timmi schrieb:
Hallo Evy, wieder mal,
ist ein Reizthema für mich.
Dreh' mal Dein Denken um. Oft weiß man bei Koma-Patienten nicht was wird. Nehme alle die Menschen, denen die moderne Gerätemedizin geholfen hat, wieder ins Leben zurückzukehren und um welche Zeiträume es dabei manchmal geht. Die gäbe es bei starren Regeln auch nicht. Dann ergibt es für mich einen Sinn.
Die Schnittstelle, Sinn oder nicht ist sicher fließend. Wenn klar ist, dass der Patient keine Chancen mehr hat, wieder er würdiges Leben zu führen, dann sollte es Möglichkeiten geben, aber wer will da Gott spielen.

Liebe Grüße
Andrea

Aber spielen wir nicht bereits Gott, wenn wir Leben künstlich - Dank Apparatemedizin - erhalten? Warum ist es bei den Menschen nicht möglich, die Geräte abzustellen udn zu schauen was geschieht. Wenn es gottgewollt wäre das ein Mensch weiterlebt, dann würde er es tun. Er würde dann weiterleben.

Beispiel meine Oma:
Am Jahresanfang wurde bei ihr ein Gallenblasenkarzinom einschließlich breiter Metastasenstreuung festgestellt. Inoperabel. Ihr wurde noch der Bauch aufgeschlitzt, um eine Umleitung des Verdauungstraktes zu legen, sie wurde teuer in Reha geschickt, sie hat Bluttransfusionen bekommen, nur das sie dann Ende Juli doch gestorben ist. Was ist das für ein Leben? Dabei war doch schon zum Zeitpunkt der Diagnose klar, wo das Enden würde und das selbst die teuerste Medizin das nicht verhindern kann, nur das Leiden verlängern.

Alles Liebe
Romy
 
romy_hexe schrieb:
Aber spielen wir nicht bereits Gott, wenn wir Leben künstlich - Dank Apparatemedizin - erhalten? Warum ist es bei den Menschen nicht möglich, die Geräte abzustellen udn zu schauen was geschieht. Wenn es gottgewollt wäre das ein Mensch weiterlebt, dann würde er es tun. Er würde dann weiterleben.

Beispiel meine Oma:
Am Jahresanfang wurde bei ihr ein Gallenblasenkarzinom einschließlich breiter Metastasenstreuung festgestellt. Inoperabel. Ihr wurde noch der Bauch aufgeschlitzt, um eine Umleitung des Verdauungstraktes zu legen, sie wurde teuer in Reha geschickt, sie hat Bluttransfusionen bekommen, nur das sie dann Ende Juli doch gestorben ist. Was ist das für ein Leben? Dabei war doch schon zum Zeitpunkt der Diagnose klar, wo das Enden würde und das selbst die teuerste Medizin das nicht verhindern kann, nur das Leiden verlängern.

Alles Liebe
Romy

Liebe Romy, schön, dass wir uns auf diesem Thread auch begegnen, wo es um ernstere Dinge geht. Das ist auch bei meiner Oma so, sie ist 95, leidet an einer der aggresivsten Krebsformen, die Geschwüre sind bereits aus der Haut getreten, riesige Krebsgeschwüre am Bein, die abfaulen, fürcherlichen Gestank
verbreiten, Oma verfault bei lebendigem Leib. Sie wollten ihr das Bein amputieren, mit 95! Das ging aber nicht, weil die Metastasen bereits über die Leistenbeuge sich verteilt haben, jetzt hat sie eine Chemotherapie noch gekriegt, die Geschwüre sind zwar etwas zurückgegangen, Oma fallen die Haare aus, sie ist sehr aggressiv und sie schreit den ganzen Tag, warum kann ich nicht sterben! Ich will endlich sterben, warum lasst ihr mich nicht sterben!
Ist das menschenwürdig? Ich finde es einfach nicht Ordnung, ein Leben, das offensichtlich bereits dem Ende zugeht, noch mit aggresivsten Mitteln und mit aller Gewalt zu verlängern. Oma hatte doch ihr Leben, ein schönes, langes Leben.....viele werden nicht einmal vierzig.
Ich bete jeden Tag zu Gott, dass er mich eines würdigen Todes sterben lässt und ich meinen Kindern einmal so nicht zur Last fallen lässt.
Grüß dich Romy
Evy
 
Hallo,

dieses künstlich am Leben halten ist bei der Organtransplantation Gang und Gebe. Wie schlimm für denjenigen als auch für die Angehörigen das ist, könnt ihr vielleicht ahnen, wenn Ihr den Bericht einer Mutter lest, die ihren Sohn nach einem Autounfall bis zu seinem Tod in der MHH begleitete.

Hier der Link:http://www.heiliggeist-seminar.de/Organe.htm

Gruß..................Juppi
 
Lieber Juppi,

ich habe eben den Bericht, zu dem Dein Link hinführt gelesen und bin bestürzt. In erster Linie darüber, dass man erst Kenntnis davon bekommt, was da wirklich vor sich geht, wenn man als Angehöriger mit so einer Situation fertig werden muß. Und so bin ich froh, dass Du uns diese Informationen zur Verfügung gestellt hast.

Gefühlsmäßig hätte ich bisher immer gesagt, ich möchte kein fremdes Organ in mir haben, das wäre für mich moralisch und psychisch nicht ertragbar, aber wenn meine Tochter nun eine Niere brauchen würde, was dann?

Durch diesen Bericht wurde meine Einstellung zur Organtransplantation für immer klargestellt, kann ja gar nicht anders sein.

Juppi, das muß ich jetzt erst mal fassen ......... danke. Geli
 
Juppi schrieb:
Hallo,

dieses künstlich am Leben halten ist bei der Organtransplantation Gang und Gebe. Wie schlimm für denjenigen als auch für die Angehörigen das ist, könnt ihr vielleicht ahnen, wenn Ihr den Bericht einer Mutter lest, die ihren Sohn nach einem Autounfall bis zu seinem Tod in der MHH begleitete.

Gruß..................Juppi

Danke Juppi, dass du auf diese Seite aufmerksam gemacht hast. Ich bin entsetzt, mir hat es jetzt beim Lesen dieser Seiten beinahe das Herz zerrissen, bin ich doch auch eine Mutter. Meine Kinder und ich, wir habe oft über dieses Thema diskuttiert und mein Sohn, ein Biker, hat schon gesagt, er werde sich einen Organspendeausweis holen. Ich werde ihm diese Seiten lesen lassen......In meinem ganzen Leben hab ich solche Ungeheuerlichkeiten noch nicht gehört, also...mir fehlen die Worte. Ein HOCH! der ,,modernen Medizin"!
Dr. Frankenstein ist wieder hier!
Ich glaube, nach dem Lesen dieser Seiten ist jede weitere Diskussion überflüssig.
Danke, Juppi und liebe Grüße
Evy
 
Im Grunde spielt der moderne Mensch bereits Gott, wenn nur genügend finanzielle Mittel im Spiel sind. Und das Vertrauen in die moderne Medizin schwindet, weil sie eben unmenschlich ist und mir scheint, sie existiert nur zur Gewinnerzielung der Mediziner, Pharmaproduzenten und deren Lobby. In der modernen Medizin geht es doch schon lange nicht mehr um den Menschen selbst und um dessen völlige Gesundung.

Wo bitte schön bleibt denn die viel gepriesene und laut ausgerufene Menschlichkeit??? Es ist doch alles nur Handel und Geldgeilheit. Sorry wegen der Ausdrucksweise, aber passendere Worte sind mir leider nicht eingefallen.

In diesem Sinne - nachdenkliche Grüße
Romy

PS: Der Link von Dir Juppi hat mich sehr tief betroffen gemacht. Viele sehen es noch nicht unter diesem Blickwinkel. Aufklärung tut dringend not. Danke Dir dafür.
 
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Diese Nachricht von Arafat hat auch mich erreicht.
Nun so viel ich weiss, ist Arafat Moslem. Es ist bei "Ihnen" so, dass wenn einer stribt so muss er innerhalb von 24 Stunden in seinem Heimatland begraben werden!
Da Sharon dies aber nicht will, versuchen es manche Männer von Arafat, den Sharon doch noch so weit zu bringen, dass er Arafat in sein Heimatland lässt um in dort zu vergraben! Darum lassen Sie Arafat noch künstlich am Leben bis es dann so weit ist und Sharon es bewilligt! Und dann schalten Sie die Maschinen aus!
So ist da!
 
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