Judas und Jesus

[Origenes]

Du fragtest, was Jesus verbrochen hatte.

Also war sein Verbrechen, Mensch zu sein.

Und dafür richteten Menschen ihn und zugleich sich kollektiv selbst.
Was letzlich bei jeder Hinrichtung, jedem Mord,... geschieht.

Das hingegen finde ich richtig. Es war sein "Verbrechen" Mensch zu sein. Und ich füge hinzu: Es war sein "Verbrechen" Gott und Mensch zugleich zu sein. Die einen (der Sanhedrin) verurteilten ihn wegen ersterem, andere wegen letzterem.
Und weil er die Essenz sowohl des Menschseins als auch des Göttlichen repräsentierte kommt dies einer umfassenden Selbstverurteilung gleich.

 

[Faydit]

Sorry aber da muss ich widersprechen. Das ist katholisches Verständnis und nicht christliches.

Für die römisch-katholische Kirche sind andere Christen ja auch keine.

Ebenso war das, als ich noch evangelisch war, durchaus nicht so anders.

 

[Origenes]

Für die römisch-katholische Kirche sind andere Christen ja auch keine.

Ebenso war das, als ich noch evangelisch war, durchaus nicht so anders.

Ja vielleicht hätte ich schreiben sollen "katholisch und evangelisch"

 

[Faydit]

Ja vielleicht hätte ich schreiben sollen "katholisch und evangelisch"

Und andere sehen das anders? Kenne mich in der Ecke ja nicht so wirklich aus.

 

[Origenes]

Und andere sehen das anders? Kenne mich in der Ecke ja nicht so wirklich aus.

Ja natürlich. Christentum wird doch nicht über seine selbsternannten (womöglich noch "unfehlbaren") Alleinvertreter definiert.

 

[Todeskraut]

Mensch zu sein bedeutet ja nach christlichem Verständnis, bereits sündig auf die Welt gekommen zu sein. Also auch nie frei davon zu sein oder zu werden.

Was meinst du mit sündig? Wenn sündig=fehlerbehaftet, nicht sündenfrei/fehlerfrei leben können, gebe ich dir Recht. Aber Sünde hat neben der Bedeutung der Tat eine zweite, als Zustand (sündig geboren). Und in diesem Zustand muss man nicht enden, wird nach der christlichen Lehre frei sobald man "Christ wird". Im Gegensatz zu den Juden, die ihre Sünden periodisch auf ein Opferbock übertragen mussten, stellt Jesus das finale und entgültige Opfer/Stellvertreter dar. Als Idee eigentlich bestechend. Wenn man auf gute Taten angewiesen ist oder Anbetung Gottheiten kann man ja nie so sicher sein, ob es reicht... Obwohl, die Katholiken haben eine wenig diesen Weg eingeschlagen: gute Taten rücken ins zentrum, Heilgenverehrung...

Du fragtest, was Jesus verbrochen hatte.

Also war sein Verbrechen, Mensch zu sein.

Und dafür richteten Menschen ihn und zugleich sich kollektiv selbst.
Was letzlich bei jeder Hinrichtung, jedem Mord,... geschieht.

Bei "warum" Fragen gibt es stehts mehere Kausalitätsebenen. Er wurde hingerichtet, weil Pilatus in verurteilte. Er starb, weil er dem jüdischen Klerus zu mächtig/populär wurde. Weil er sagte er sei Gott in Menschengestallt. Weil es zum Grossen Plan gehörte und von Anfang an so bestimmt war..

Weshlab ich auch nicht verstehe, warum dadurch die Sünden der anderen Menschen durch Jesus von uns genommen wären. Im Gegenteil, aus meiner Sicht haben wir uns damit eher selbst verurteilt, verdammt.

Mag aber meine subjektive Sichtweise sein.

Weil Gott freiwillig Mensch wurde um den Opfertod zu wählen und alle zukünftigen Sünden auf sich nahm (von denen die das Angebot akzeptieren würden). Er sprach von sich er sei das Opferlamm, alle richtigen Lämmer vor ihm waren nur eine provisorische Lösung. Und all das vor dem Hintergrund das Menschen einen freien Willen besitzen, und sich für ein böses oder gutes Verhalten entscheiden können. Das erste Lebewesen das genug Intelligenz besitzt, dass es sich selbst einen höheren Daseinszweck verschaffen kann als "nur" zu leben und vermehren

Also, nach der Bibel argumentiert. Selbst wenn er nur ein Mensch war, er war ein Martyrer der für und nicht wie die heutigen mit anderen Menschen gestorben ist

 

[Faydit]

Und in diesem Zustand muss man nicht enden, wird nach der christlichen Lehre frei sobald man "Christ wird".

Irrtum. Damit beginnt nach dem Konzept überhaupt erst die Chance auf so etwas wie Vergebung.

Weil es zum Grossen Plan gehörte und von Anfang an so bestimmt war..

Was soll der große Plan sein?

Weil Gott freiwillig Mensch wurde um den Opfertod zu wählen und alle zukünftigen Sünden auf sich nahm (von denen die das Angebot akzeptieren würden).

Das ist eine Glaubensfrage. Somit kaum argumentierbar.
Warum sollte Gott seine eigene Schöpfung denn reparieren, ausbessern?
War's doch nicht so gut und toll wie uns die Schöpfungsgeschichte glauben macht? Gab ja anscheinend mehrere Nachbesserungen, wie z.B. auch die Sintflut...

Selbst wenn er nur ein Mensch war, er war ein Martyrer der für und nicht wie die heutigen mit anderen Menschen gestorben ist

Märtyrer gibt auch heute es eine ganze Menge. Nennt man üblicherweise Masochisten. Hat nur niemand was davon.

 

[OM2009]

Judas war kein Dämon oder sonstiges Übel, sondern der Jünger von Jesus der als einziger die Wahrheit erkannt hatte. Das sagt das Judas Evangeliumaus . Jesus gab Judas den Auftrag ihn zu verraten. Dafür sollten die Jünger von Jesus verschohnt bleiben, da die Jünger ebenfalls gesucht wurden. Es ist ansonsten sehr widersprüchlich dass Jesus als einziger verhaftet worden ist, obwohl sogar einer seiner Jünger einem Römer ein Ohr abgeschlagen hatte. Dass dieser Jünger nicht verhaftet worden ist, dass ist ansonsten unglaubwürdig, weil die Römer mit jedem kurzen prozess machten der sein Schwert gegen die Römer erhebt. Einer seiner Jünger wurde gewalttätig und Jesus blierb gewaltlos. Ein gewaltätiger Jünger währe unter normalen Umständen sofort getötet oder verhaftet worden. Dass Jesus dem Römer das Ohr wieder an den richtigen Fleck angesetzt hatte ist diesbezüglich unbedeutend.
Warum also wurden die Jünger im Garten nicht verhaftet sondern erst viel später ? Einige Jünger wurden nämlich zu einem späterem Zeitpunkt verhaftet und einige den Löwen zum Fraße vorgeworfen. Warum wurde keiner dieser Jünger schon im Garten verhaftet als Jesus verhaftet worden ist ?
Ein Verrat ist normaler Weise hinterrücks ! Beim Abendmahl allerdings wußte jeder bescheid und Jesus bekräftigte gegenüber Judas dies zu tun. Er sagte "Was du tun willst das tuhe bald".
Nach Adam Riese blieb also genug Zeit um zu fliehen ,denn alle wußten was Judas tun wird. Deshalb waren alle vorgewarnt und keiner kann sich nun als hilfloses Opfer hinstellen , denn es blieb genug Zeit um zu fliehen. Jesus und seine Jünger hätten also ihre sieben Sachen packen können um zu fliehen. Jesus hätte also bereits vor seiner Kreuzigung nach Kaschmir fliehen können. Oder war es der Apostel Thomas der in Kascmir beerdigt worden ist ? Jedenfalls hatte dieser Verrat bezweckt dass die Jünger verschohnt blieben. Wollte Jesus das nicht ??? Wollte er nicht dass seine Jünger verschohnt bleiben ? Hatte er es dadurch nicht erreicht? Musste Jesus nicht den Judas beauftragen ihn zu verraten ? War das vielleicht eine durchdachte Angelegenheit um seine Jünger zu schützen ?Was weiß man denn schon groß darüber ausser dem was in einem 2000 Jahre altem Buch steht und dass mündlich überliefert worden ist ? Das erste EV stammt ca 40 nach Chr und wurde angeblich nicht von einem Jünger verfasst. Wie der jünger Judas verstarb dazu gibt es auch mehrere Intepretationen. Angeblich erhängte er sich oder stürzte auf dem Felde. Die Wissenschaftler gehen davon aus dass er sich nicht erhängt hatte sondern auf dem Felde verstarb.
Alles im allem ein total widersprüchlicher Roman. Betrachtet die Bibel mal als Roman und dann werdet ihr fesstellen wie schlecht und widersprüchlich dieser Roman doch ist.

 

[Syrius]

Judas war kein Dämon oder sonstiges Übel, sondern der Jünger von Jesus der als einziger die Wahrheit erkannt hatte. Das sagt das Judas Evangeliumaus . Jesus gab Judas den Auftrag ihn zu verraten.

Ja, es gab in Gallien eine Gemeinde, die in einem Buch diese Ansicht vertrat.

Judas jedoch erhielt von Jesus keinen solchen Auftrag, das hätte dem tadellosen Charakter Jesu widersprochen.

Judas war geldgierig und machthungrig und erhielt das Geld von den Tempelpriestern für den Verrat. Zudem war der Verrat völlig unnötig, fragte Jesus doch die Häscher: wen suchet ihr, und auf die Antwort, Jesus von Nazareth, antwortete Jesus: ich bin es. erst dann kam Judas und gab Jesus den verräterischen Kuss - NACHDEM Jesus sich selbst zu erkennen gegeben hatte. Will heissen, auch ohne diesen nutzlosen Verrat, hätte die Geschichte den genau gleichen Lauf genommen.

lg

Syrius

 

[OM2009]

Klar es war bereits abgesprochen und deshalb wurde Judas fortgeschickt es zu tun, während die Abendmahlversammlung weiter ihr Abendmahl eingenommen hatte. Es wußten alle und keiner wollte Judas umstimmen, was eigentlich recht seltsam ist, wenn es sich bei Judas Vorhaben nun wirklich um Verrat handeln würde. Jeder normale Mensch würde erst mal sagen " Tuhe es nicht, halte ein" oder ähnliches . Aber hier wurde einfach destructiv gesagt " gehe und tuhe es bald". So ist es nur logisch wenn es aufgetragen worden. Die Jünger wußten ebenfalls bescheid, sonst hätte keiner das zugelassen.

Es war also kein Verrat, weil Jesus den Judas in seinem Tun bekräftigt hatte und ihn daraufhin fortgeschickt hatte. Es war eine politische Entscheidung.


Verrat ist immer hinterrücks, keiner weiß Bescheid usw..
Das Evangelium ist in dieser Beziehung totaler Müll, weil es sich grenzenlos widerspricht.
Die Bibel ist was für Menschen die Glauben , weil der Glauben ist etwas anderes als Denken. Was man euch vorsetzt sollt ihr Glauben, selbst wenn es noch so widersprüchlich und schwachsinnig ist.

Judas gab Jesus einen Kuß , warum ? Warum ließ sich Jesus küssen ?