Islam, meine Meinung und das problem unserer Gesellschaft

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PT 1976

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hallo ..

im jahre 1998 habe ich mich zum ersten mal mit islam auseinandergesetzt, denn ich wurde in dieser zeit auf diese religion aufmerksam .. angst mit ressentiments und hass gegen moslems war damals wie eine welle und jeder mensch bei uns dürfte sich hirnlos über diese religion auslassen .. nicht die kritik an sich, sondern die daraus bedienten vorurteile waren kontraproduktiv ..

bei uns hat es immer geheissen, dass die meinungsfreiheit das wesentliche grundrecht jedes einzelnen ist .. doch wenn ich jedesmal jegliche diskussion und meinungsaustausch aufmerksam verfolgt habe, habe ich bemerkt, dass diese meinungen fast nur die meinungen der medien oder eltern sind, die unbewusst wiedergegeben werden, aber sicher nicht die meinungen des einzelnen .. wie denn auch?! .. denn viele menschen besitzen einen festen standpunkt und sind nicht fähig zu forschen und zu begreifen .. ihre köpfe sind festgelegt und unfrei .. ich glaube nicht, dass ich jemals mediengesteuert war, und daher habe ich in dieser zeit die vereinigte arabischen emirate, kuwait und kingdom of saudi arabia besucht .. habe etwa 3 monate meines lebens in diesen drei islamischen ländern verbracht, in denen ich vieles gelernt und einiges erlebt habe ..

ich habe dort verstanden, dass westen oft auf boshafteweise dargestellt wird .. ich lernte moslems, die meinten, dass wir westler sie nur hassen und nur ausnutzen wollen .. es war sehr schwer zu beweisen, dass das nicht immer bei uns menschen aus westen der fall ist ... ich habe auch dort gelernt, dass es ebenfalls genug hetzer in solcher länder gibt .. ich lehne deren haltung genauso ab wie die der xenophoben und islamhetzer bei uns in usa und in eruopa .. ich habe auch dort gelernt, dass die propaganda: "islam ist eine gewaltverherrliche religion" einfach nicht stimmen kann .. denn die gewaltbereitschaft und gewalttätigkeit haben ausschliesslich mit eigener gewalterfahrung, speziell in der kindheit zu tun .. und diese wiederum haben nichts mit religion oder religionszugehörigkeit zu tun ...

für mich ist islamophobie weder ein rassistisches instrument des westlichen imperialismus noch auf dem niveau des antisemitismus der nazizeit ... sie ist für mich mehr eine unbewusste angst und irrationale disgust unserer gesellschaft .. und das ist ausschliesslich das problem unserer gesellschaft ..

lg
PT
 
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Genau so ist es...

Meinungsfreiheit? Vergiß es, es wird sowieso nur das gedruckt, was den Medien, Staat und allen anderen hohen Ämtern und Kräften (Mafia, Vatikan, usw.) genehm ist....

Darum ist es auch sehr schwer sich wirklich eine EIGENE MEINUNG zu bilden denn die Informationen die WIR bekommen sind sowieso schon "vorgekaut".
Wenn du verstehst was ich meine.

Die Medien spielen eine SEHR große Rolle darin...
 
hi PT

ür mich ist islamophobie weder ein rassistisches instrument des westlichen imperialismus noch auf dem niveau des antisemitismus der nazizeit ... sie ist für mich mehr eine unbewusste angst und irrationale disgust unserer gesellschaft .. und das ist ausschliesslich das problem unserer gesellschaft ..

man sollte die Islamphobie auch nicht mit dem Antisemitismus vergleichen... viel eher ist er vergleichbar mit dem Antikommunismus des Westens während des Kalten Krieges (bzw die "westlerphobie" der Islamischen Welt mit dem Antikapitalismus der Kommunistischen Welt). Das trift der Kern der Sache nämlich viel genauer. Zum einen ist der Islamismus als Politische Ideologie teilweise gar nicht so fern vom Stalinistischen Kommunismus und bedient sich einer ähnlichen Rethorik, zum anderen ist der Islamismus als Politische Ideologie ein Kind des Kalten Krieges und entstand auch genau in den Ländern, die Streitpunkt der damaligen beiden Blöcke waren als dritter Block, der sich gegen die beiden anderen Blöcke zu behaupten wusste.

Wenn Busch mal von einer "Achse des Bösen" sprach, dann meint er einfach die Staaten die hinter dem "eisernen" Vorhang sind, der heute die durch die Bibel sozialisierten Staaten von den durch den Koran sozialisierten Staaten trennt.

Die Kluft dazwischen ist dieselbe, wir haben genau so wenig ein Bewusstsein von der Weltsicht, den Ängsten, Träumen und Hoffnungen von Menschen in der Islamischen Kultur wie sie von den unseren... wir können auch unsere Träume kaum oder nicht kommunizieren, weil unsere ganze Begriffswelt eine komplett andere ist.

Das hat auch primär nix mit Religion zu tun, und man sollte Islamismus ganz klar vom Islam trennen - sondern primär mit der Lebenswelt in der man Aufwächst, die Soziale Struktur und deren Geschichte in die man hineinwächst.

Und weil man sich selber nicht so richtig in die Position des anderen Versetzen kann, also nicht in der Lage ist, die Motivation des gegenüber zu verstehen, wird das Feld der Vorurteile vor uns ausgebreitet, in dass wir unsere Spekulationen und Ängste Projezieren können... "das andere" wird in diesem Falle zur Diealektischen Projektionsfläche der Negation, in die man alles wirft was man selber nicht ist, bzw nicht sein will, und definiert sich dann wieder, im Umkehrschluss über diese Projektionsfläche (will heissen: die sind so und so, wir sind das Gegenteil, also so und so)

das ist übrigens nicht nur unser Problem, sondern auch das Problem der Leute in den Islamischen Ländern... weil eben nicht nur unser Vorurteil darauf beruht, sondern auch das Vorurteil der Islamisten gegenüber uns Westler...

lG

FIST
 
Genau so ist es...

Meinungsfreiheit? Vergiß es, es wird sowieso nur das gedruckt, was den Medien, Staat und allen anderen hohen Ämtern und Kräften (Mafia, Vatikan, usw.) genehm ist....

Darum ist es auch sehr schwer sich wirklich eine EIGENE MEINUNG zu bilden denn die Informationen die WIR bekommen sind sowieso schon "vorgekaut".
Wenn du verstehst was ich meine.

Die Medien spielen eine SEHR große Rolle darin...

ja ich verstehe es .. und ich frage mich jetzt, ob ein mensch mal fähig wird, die rolle der medien abzumindern .. denn ich brauche eigentlich keine rolle für meine identität ..

lg
PT
 
hi PT

man sollte die Islamphobie auch nicht mit dem Antisemitismus vergleichen... viel eher ist er vergleichbar mit dem Antikommunismus des Westens während des Kalten Krieges (bzw die "westlerphobie" der Islamischen Welt mit dem Antikapitalismus der Kommunistischen Welt). Das trift der Kern der Sache nämlich viel genauer. Zum einen ist der Islamismus als Politische Ideologie teilweise gar nicht so fern vom Stalinistischen Kommunismus und bedient sich einer ähnlichen Rethorik, zum anderen ist der Islamismus als Politische Ideologie ein Kind des Kalten Krieges und entstand auch genau in den Ländern, die Streitpunkt der damaligen beiden Blöcke waren als dritter Block, der sich gegen die beiden anderen Blöcke zu behaupten wusste.

Wenn Busch mal von einer "Achse des Bösen" sprach, dann meint er einfach die Staaten die hinter dem "eisernen" Vorhang sind, der heute die durch die Bibel sozialisierten Staaten von den durch den Koran sozialisierten Staaten trennt.

Die Kluft dazwischen ist dieselbe, wir haben genau so wenig ein Bewusstsein von der Weltsicht, den Ängsten, Träumen und Hoffnungen von Menschen in der Islamischen Kultur wie sie von den unseren... wir können auch unsere Träume kaum oder nicht kommunizieren, weil unsere ganze Begriffswelt eine komplett andere ist.

Das hat auch primär nix mit Religion zu tun, und man sollte Islamismus ganz klar vom Islam trennen - sondern primär mit der Lebenswelt in der man Aufwächst, die Soziale Struktur und deren Geschichte in die man hineinwächst.

Und weil man sich selber nicht so richtig in die Position des anderen Versetzen kann, also nicht in der Lage ist, die Motivation des gegenüber zu verstehen, wird das Feld der Vorurteile vor uns ausgebreitet, in dass wir unsere Spekulationen und Ängste Projezieren können... "das andere" wird in diesem Falle zur Diealektischen Projektionsfläche der Negation, in die man alles wirft was man selber nicht ist, bzw nicht sein will, und definiert sich dann wieder, im Umkehrschluss über diese Projektionsfläche (will heissen: die sind so und so, wir sind das Gegenteil, also so und so)

das ist übrigens nicht nur unser Problem, sondern auch das Problem der Leute in den Islamischen Ländern... weil eben nicht nur unser Vorurteil darauf beruht, sondern auch das Vorurteil der Islamisten gegenüber uns Westler...

lG

FIST

hi fist! ..

ja stimmt .. ich könnte islamophobie mit dem antikommunismus des westens vergleichen .. und dazu, dass der vorurteil beidseitig sein kann ..

lg
PT
 
hallo PT,

kannst du ausführen, warum die islaomophobie deiner meinung nach KEIN rassistsiches instrument des westlichen imperialismus ist? die tatsache, dass sie eine irrationale und geschürte angst ist, schließt das ja wohl nicht aus, eher im gegenteil.

natürlich, der islam hat heute die scheckgespenst-rolle inne, die früher der sogenannte kommunismus hatte, aber dazu kommt schon auch noch die vorstellung von den "primitiven barbaren" mit ihrer "rückständigen, mittelalterlichen" religion, denen man erst noch die richtige lebensweise beizubringen hat. chauvinistischen charakter hat die islamophobie faher in meinen augen auf alle fälle, und ein gewisser chauvinismus hat wohl immer schon zu den grundlagen des imperialismus gehört.

ob es jetzt rassismus ist, oder "nur" kultureller chauvinismus (falls das überhaupt so leicht trennbar ist), sei mal dahingestellt. ist mmn fast egal.
 
denn die gewaltbereitschaft und gewalttätigkeit haben ausschliesslich mit eigener gewalterfahrung, speziell in der kindheit zu tun


Das ist wahr!


.. und diese wiederum haben nichts mit religion oder religionszugehörigkeit zu tun ...


Und da bin ich mir nicht so sicher! Wenn eine Religion ihre Gläubigen lehrt, dass Gottes Wille über dem Willen des Individuums steht, dann ist es kein weiter Weg, den vermuteten Willen schon bei Kindern mit Gewalt durchzusetzen! Und ich denke da an ALLE patriarchalischen Religionen!
Hast du in deiner arabischen Zeit einen Blick hinter dir Kulissen werfen können und mitgekriegt, wie dort die Erziehung im prägenden Alter läuft?
Bei uns ist es ja auch noch lange nicht gut! :(


LG

believe
 
hallo PT,

kannst du ausführen, warum die islaomophobie deiner meinung nach KEIN rassistsiches instrument des westlichen imperialismus ist? die tatsache, dass sie eine irrationale und geschürte angst ist, schließt das ja wohl nicht aus, eher im gegenteil.
hallo hagall ..

du hast schon recht .. die tatsache, dass islamophobie eine geschürte angst ist, schließt nicht aus, dass sie ein rassistsiches instrument des westlichen imperialismus ist ..

natürlich, der islam hat heute die scheckgespenst-rolle inne, die früher der sogenannte kommunismus hatte, aber dazu kommt schon auch noch die vorstellung von den "primitiven barbaren" mit ihrer "rückständigen, mittelalterlichen" religion, denen man erst noch die richtige lebensweise beizubringen hat. chauvinistischen charakter hat die islamophobie faher in meinen augen auf alle fälle, und ein gewisser chauvinismus hat wohl immer schon zu den grundlagen des imperialismus gehört.

ob es jetzt rassismus ist, oder "nur" kultureller chauvinismus (falls das überhaupt so leicht trennbar ist), sei mal dahingestellt. ist mmn fast egal.
richtig ..

lg
PT
 
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Wenn eine Religion ihre Gläubigen lehrt, dass Gottes Wille über dem Willen des Individuums steht, dann ist es kein weiter Weg, den vermuteten Willen schon bei Kindern mit Gewalt durchzusetzen! Und ich denke da an ALLE patriarchalischen Religionen!
ich denke nicht, dass man das problem direkt auf die religion projezieren soll .. ich versuche die ursache an der richtigen stelle zu finden, anstatt der religion der betreffenden .. sonst werden wir niemals die richtigen ursachen finden und lösungen dafür anbieten können .. für mich sind es daher nicht die religionen oder kulturen, sondern die traditionen, daran schuld .. und je schädlicher eine tradition, umso sind menschen emotional verhärteter und geschädigter ..
Hast du in deiner arabischen Zeit einen Blick hinter dir Kulissen werfen können und mitgekriegt, wie dort die Erziehung im prägenden Alter läuft?
Bei uns ist es ja auch noch lange nicht gut!
ich hatte das gefühl, dass weder arme noch reiche familie in ihren erziehungsleistungen gestört waren ... im allgemeinen dominiert dort noch eine herzlichkeit und gastfreundlichkeit, die mir gut getan hat ...

lg
PT
 
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