Ich steh dauernd auf...

Ich lese es eher als sich von Sehnsüchten verabschieden und schauen wie es dann tatsächlich wird. Kann ja gelingen, ganz ohne Wunschkonzert, sondern einfach, weil es passt und das über viele Jahre. Man muss es offen lassen und sich anschauen wie es ist, wenn es für beide richtig im Sinne von stimmig und schön ist, spricht ja nichts dagegen, dabei zu bleiben. :)

Meine Partnerschaft führe ich jetzt genau in diesem Sinne und fühle mich nicht auf ein Minimum reduziert, sondern sehr in der Gegenwart angekommen.

Dann habe ich deinen Satz vielleicht nur etwas missverstanden.
 
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Das steht da wirklich nicht. Es geht vielmehr um Sehn-SUCHT, die losgelassen wurde.

Genau das war der Hintergrund der Frage. Der übliche Problemauslöser ist ein Bedürfnis, das mit der Zeit zur Bedürftigkeit wird. Gesund ist es dann, wenn ich das Bedürfniss bei mir erkenne und lerne damit umzugehen, ohne mich von meinen Gefühlen in Sehnsüchte treiben zu lassen. Sehr viele Menschen unterdrücken aber auch diese gesunden Bedürfnisse, weil sie mit der Zeit negative Glaubenssätze aufbauen ... und das ist halt die weniger gesunde Methode. Deshalb die Frage, um welche Variante es sich bei der Aussage gehandelt hat, und um das klarzustellen.
Zusätzlich dazu funktioniert die Methode nur dann, wenn der/die Betroffene in der Lage ist, zumindest begrenzt analytisch zu denken. Bei sehr starken Gefühlsmenschen ist es weitaus schwieriger, aus diesem Sehnsuchtskreis herauszukommen.
 
Der übliche Problemauslöser ist ein Bedürfnis
Aber nicht der Ursprung. Bedürfnisse auf diesem Umweg pathologisieren zu wollen finde ich befremdlich.

Es sind vielmehr Wertvorstellungen, die dazu führen, etwas haben zu wollen. Die Idee, als Beispiel, nur dann glücklich zu sein, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Und Wertvorstellungen sind keine Angelegenheit von Emotionen oder Gefühlen, sondern sie kommen aus dem Kopf.
 
Aber nicht der Ursprung. Bedürfnisse auf diesem Umweg pathologisieren zu wollen finde ich befremdlich.

Es sind vielmehr Wertvorstellungen, die dazu führen, etwas haben zu wollen. Die Idee, als Beispiel, nur dann glücklich zu sein, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Und Wertvorstellungen sind keine Angelegenheit von Emotionen oder Gefühlen, sondern sie kommen aus dem Kopf.

Was habe ich pathologisiert? Bedürfnisse existieren, und wenn sie übersteigert werden, dann ist das - wie in allen anderen Fällen auch - nicht gesund für den Menschen. Das hat aber noch nichts mit pathologisch (im schulmedizinischen Sinn) zu tun.

Deiner Aussage kann ich nicht zustimmen. Denn gerade was Partnerschaft betrifft, sind jede Menge Gefühle beteiligt. Es geht um Sicherheit, um emotionale und physische Nähe, um Anerkennung, um Animation etc. pp. Werte und Glaubenssätze spielen da nur eine eine Nebenrolle, die mehr im Aufbau und in der Gestaltung der Partnerschaft, nicht aber im Bedürfnis nach einer Partnerschaft zum Tragen kommen.
 
Bedürfnisse existieren, und wenn sie übersteigert werden
Man kann Bedürfnisse oder Gefühle nicht übersteigern. Wie soll das gehen?

Hineinsteigern geht. Und das macht der Kopf.

Der Kopf macht die Wertvorstellungen und macht auch die Ideen, wie z.B. eine Partnerschaft abzulaufen hat.

Beispiel: Nehmen wir ein ganz normales Paar. Der Mann kommt von der Arbeit und hat Hunger. Hunger ist ein Bedürfnis. Es löst unangenehme Gefühle aus. Jetzt hat die Frau nicht gekocht. Dumm gelaufen.

Was passiert in vielen Fällen? Wodurch kommt es jetzt zu einem Problem? Durch den Hunger? Nein. Das Problem ist, die Frau hat ihren Mann nicht bekocht. Er bewertet das und wird wütend (Emotion durch die vorangegangene Bewertung und die passiert wo? Im Kopf.) Die Frau sagt jetzt auch noch freundlich zu ihm: "Lieber Mann, da ist die Küche, mach dir was. Ich habe schon gegessen." Das Bedürfnis etwas zu essen ist noch dasselbe wie zuvor. Das hat sich nicht verändert. Der Mann steigert sich aber hinein. Und zwar ausgehend von seinen Gedanken, er hat ja die Situation in seinem Kopf vorab analysiert und festgestellt, es läuft hier nicht wie es seinen Wertvorstellungen entspricht. Er fängt an zu bewerten.

Was ist nun das Problem? Sein Hunger? Nö. Der Auslöser war seine Wertvorstellung, dass wenn er nach Hause kommt, hat seine Frau für ihn gekocht.

Wäre er ein Gefühlsmensch, würde er sich selbst was zu essen machen (und vielleicht darüber traurig sein, dass kein Essen auf dem Tisch stand, weil er sich das von Herzen gewünscht hätte von seiner Frau). Denn genau das löst ja sein Problem. Stattdessen streitet er sich lieber mit seiner Frau. Sie soll sein Problem gefälligst lösen.

Solche Situationen können sogar einfach so ablaufen, also dass nicht einmal das Bedürfnis Hunger besteht. :ROFLMAO:

Und wenn ich SehnSUCHT nach einer Beziehung habe, dann geht es um genau das: jemanden zu haben, der einem Bedürfnisse erfüllen soll.

Sobald ich erkenne, dass diese Wertvorstellungen diese Sucht auslösen, weil ich glaube, nur so kann ich Bedürfnisse befriedigen, bin ich fähig mich davon zu lösen.

Im Thema hier geht es ursprünglich auch um eine Wertvorstellung (Ich bin der Meinung = Kopf): der Mann soll die Frau bitte zum Date einladen. Das dahinterliegende Bedürfnis nach schönen gemeinsamen Stunden (Nähe, Intimität usw.) hat zunächst wenig damit zu tun. Denn die TE weiß ja noch gar nicht, wie der Typ wirklich ist, sie hat nur eine Vorstellung davon, wie es sein könnte. Und Vorstellungen sind Kopfsache. Und Du hast es treffend mit dem Begriff Kopfkino selbst beschrieben.
 
Also so wie ich das lese hast Du dich aber lediglich damit abgefunden, dass Du keine dauerhafte Partnerschaft aufbauen kannst. Damit letztendlich aber nichts gelöst hast, sondern dich nur auf das Minimum reduziert hast.

Hö, wie kommst du denn darauf? Das wäre doch nicht die erste "aufgebaute" Partnerschaft in meinem Leben. :D ;-)

Genau das war der Hintergrund der Frage. Der übliche Problemauslöser ist ein Bedürfnis, das mit der Zeit zur Bedürftigkeit wird. Gesund ist es dann, wenn ich das Bedürfniss bei mir erkenne und lerne damit umzugehen, ohne mich von meinen Gefühlen in Sehnsüchte treiben zu lassen. Sehr viele Menschen unterdrücken aber auch diese gesunden Bedürfnisse, weil sie mit der Zeit negative Glaubenssätze aufbauen ... und das ist halt die weniger gesunde Methode. Deshalb die Frage, um welche Variante es sich bei der Aussage gehandelt hat, und um das klarzustellen.

Das erkennt man eigentlich im Verlauf meines Beitrags worum es sich handelt, wenn man es auch selber wirklich differenzieren kann. ;-)
Das ich nicht von Bedürfnisunterdrückung rede dürfte eigentlich klar sein, anhand der Wünsche die ich aufzählte, wie Nähe, Sex, etc. Das sind ja die Bedürfnisse.
Und nein Bedürfnisse werden eben nicht zwangsläufig zu Bedürftigkeit, sondern nur da wo Bedürftigkeit allgemein noch besteht.Da mag man dann auch Sorge um einen Ausbruch dessen haben und versuchen dies iwi zu händeln. ;-)
Man braucht aber damit nicht umgehen lernen damit keine Bedürftigkeit entsteht. Das ist nicht zielführend sondern wäre genau die Unterdrückung die du woanders vermutest. Es wäre die Ausübung von Kontrolle über dein natürliches Sosein, über das was in dir auftaucht. Das ist dann die Unterdrückung statt Erlösung und daher kontraproduktiv.

Die Frage ist doch, worauf basieren Bedürftigkeiten? Auf einen in der Kindheit erlebten Mangel den nun jeweils der Partner/die Partnerin füllen soll.
Wenn aber im Moment des Erlebens von Bedürftigkeit und Mangel der darunter liegende Schmerz der damaligen Entbehrung erlöst wird, fällt die Bedürftigkeit und damit auch die Sehnsucht nach dessen Erfüllung ab. So bleiben hier nur noch reine Bedürfnisse übrig, deren Stillung zwar schön aber nicht mehr soooo wichtig sind, weil sie in mir keine Lücken mehr füllen müssen.
Das gilt für viele Bereiche und nicht nur in Beziehungen. Die generelle Suche nach Erfüllung im Außen ohne die man keinen Frieden in sich findet. Nur tauchen in Beziehungen die meisten unerlösten Anteile auf, weil sie der Spiegel unserer kindlichen Beziehung zu unseren Eltern sind.
Darüber habe ich mal einen Blogbeitrag geschrieben, nachdem ich es so erfahren habe. Wenn du magst, kannst du ihn lesen. Der Artikel der mich dazu inspirierte ist mE. sehr lesenswert.
https://www.esoterikforum.at/xfa-blog-entry/liebe-jenseits-von-beziehungssucht.7165/
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann Bedürfnisse oder Gefühle nicht übersteigern. Wie soll das gehen?

Ganz einfach indem Ängste dazu kommen.

Hineinsteigern geht. Und das macht der Kopf.

Im Thema hier geht es ursprünglich auch um eine Wertvorstellung (Ich bin der Meinung = Kopf): der Mann soll die Frau bitte zum Date einladen. Das dahinterliegende Bedürfnis nach schönen gemeinsamen Stunden (Nähe, Intimität usw.) hat zunächst wenig damit zu tun. Denn die TE weiß ja noch gar nicht, wie der Typ wirklich ist, sie hat nur eine Vorstellung davon, wie es sein könnte. Und Vorstellungen sind Kopfsache. Und Du hast es treffend mit dem Begriff Kopfkino selbst beschrieben.

Natürlich geht es auch bei dieser "Wertvorstellung" um ein Gefühl ... nämlich um verringertes Selbstbewusstsein. Alternative ist nur ein Glaubenssatz, nämlich "was Mann zu tun hat" (da sind wir dann bei einer meistens erlernten Wertvorstellung - die wiederum auf verringertem Selbstbewusstsein basiert).

Das Bedürfnis passiert aber schon vorher, nicht erst beim Date. Das Bedürfnis nach einem Partner (aus welchem Grund auch immer) löst ja erst die Suche nach einem Partner aus. Da ist von einem Date noch lange keine Rede. Und je dringender dieses Bedürfnis wird, je mehr es zur Bedürftigkeit wird, desto leichter wird man sich auf falsche Menschen einlassen, wird kritikloser in der Auswahl der Datepartner oder "toleranter" was Nachteile eines potentiellen Partners betrifft. Und dadurch entstehen dann die im Singlebereich üblichen Kurzpartnerschaften, weil man sich halt auf einen von vorneherein untauglichen Menschen eingelassen hat.

Lösbar ist es nur dann, wenn ich zu meinem Bedürfnis stehe. Wenn ich Sex haben will, und dazu stehe, dann suche ich nicht nach einem Partner um mir dieses Bedürfnis zu erüllen, sondern kann bewusst ein Kurzzeitverhältnis oder einen ONS eingehen. Wenn ich das Bedürfnis nach emotionaler Nähe habe, dann brauche ich dazu nicht notwendigerweise eine Partnerschaft eingehen, sondern kann das auch über Freundschaften abdecken.
Das einzige das tatsächlich nicht oder nur sehr bedingt abzudecken ist, ist das Bedürfnis nach gemeinsamer Geschichte und nach Zusammengehörigkeit (Sicherheit).

Es geht also lediglich um eigene Klarheit, was ich brauche, und welche Wege für mich passend sind um es mir zu erfüllen, um nicht in zwanghafte Situationen zu geraten.
 
Aber nicht der Ursprung. Bedürfnisse auf diesem Umweg pathologisieren zu wollen finde ich befremdlich.

Ja, genau das ist mir hier auch aufgestoßen. Ein Bedürfnis wird aus der eigenen Angst heraus als etwas negatives bewertet, als etwas das nicht sein sollte oder irgendwie eine Gefahr darstelle, und zwar aufgrund der eigenen unerlösten Bedürftigkeit. ;-)
Und das wird auf alle anderen projeziert die nur die kleinste Regung eines Bedürfnisses äußern. Ein Akt der Gewalt und Unterdrückung die man gegen sich selbst gerichtet hat.
Darum empfand ich den Threadverlauf auch als Problematisierung natürlicher Empfindungen bzw. des Soseins. Da wird die eigene "Pathologie" über das Helfersyndrom an Hilfesuchende gebracht. Bedenklich, starr und gar feindlich gegenüber des Soseins eines anderen.

Das Bedürfnis passiert aber schon vorher, nicht erst beim Date. Das Bedürfnis nach einem Partner (aus welchem Grund auch immer) löst ja erst die Suche nach einem Partner aus. Da ist von einem Date noch lange keine Rede. Und je dringender dieses Bedürfnis wird, je mehr es zur Bedürftigkeit wird, desto leichter wird man sich auf falsche Menschen einlassen, wird kritikloser in der Auswahl der Datepartner oder "toleranter" was Nachteile eines potentiellen Partners betrifft. Und dadurch entstehen dann die im Singlebereich üblichen Kurzpartnerschaften, weil man sich halt auf einen von vorneherein untauglichen Menschen eingelassen hat.

Es ist aber nicht jeder bedürftig und nicht jeder sucht einen Partner, auch hat nicht jeder das Bedürfnis einen Partner zu suchen. Das mag bei dir so sein.
Und nicht jedes Bedürfnis wird bei jedem zu Bedürftigkeit, schrieb ich dir eben.
 
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Die Frage ist doch, worauf basieren Bedürftigkeiten? Auf einen in der Kindheit erlebten Mangel den nun jeweils der Partner/die Partnerin füllen soll.

Ein klares Nein dazu. Bedürftigkeit basiert auf einem aktuellen Bedürfnis, wie z.B. nach Sex, das nicht erfüllbar ist/erscheint. Das hat mit der Kindheit (Erziehung) nur insoferne zu tun, als es Glaubenssätze, Werte oder eigene Gefühle geben kann, die hier behindern.
Wobei man auch sehen muss, dass Bedürftigkeit bei Singles auch weitgehend automatisch entsteht, wenn z.B. Freizügigkeit in der Lebensführung nicht möglich ist (Alleinerziehende, Pflegende) oder es behindernde Faktoren (Familie, Aussehen, Krankheiten) gibt, und dadurch die Erfüllung von Bedürfnissen erschwert oder nahezu unmöglich gemacht wird.


Das gilt für viele Bereiche und nicht nur in Beziehungen. Die generelle Suche nach Erfüllung im Außen ohne die man keinen Frieden in sich findet. Nur tauchen in Beziehungen die meisten unerlösten Anteile auf, weil sie der Spiegel unserer kindlichen Beziehung zu unseren Eltern sind.

Natürlich, das ist aber allgemein so, und nicht speziell auf Partnerschaft oder Partnersuche beschränkt. Singleleben ist nur (zumindest am Anfang) halt eine Extermsituation die aus der Wohlfühlzone herausholt (Selbsterfahrung), und dadurch kommen halt bestehende Themen hoch die bisher nie aktuell waren.
 
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Es ist aber nicht jeder bedürftig und nicht jeder sucht einen Partner, auch hat nicht jeder das Bedürfnis einen Partner zu suchen. Das mag bei dir so sein.
Und nicht jedes Bedürfnis wird bei jedem zu Bedürftigkeit, schrieb ich dir eben.

Unterlass bitte persönliche Übergriffigkeiten.

Natürlich sucht nicht jeder einen Partner ... das ist auch nicht das Thema. Es geht um die Menschen die einen Partner suchen und dabei Negatives erleben. Wie das ja auch das Thema der TE war.

Natürlich wird nicht jedes Bedürfniss zu einer Bedürftigkeit. Das Singleleben bietet aber genügend Ansatzpunkte dazu, dass dieser Fall eintritt.
 
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