Ich steh dauernd auf...

Sari098

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Ich steh dauernd (eigentlich stehe ich selten auf jemanden, aber wenn dann läuft es gleich) auf Männer, die beim Kennenlernen keine Initiative ergreifen. Das läuft folgendermaßen ab. Ich treffe jemanden, fühle mich zu ihm hingezogen. Er fühlt dasselbe (offensichtlich). Alles ist super und in meinem Kopf beginnen sich meine Vostellungen schon zu nem Happy End zu formen...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute! Na ok, wir wollen es nicht übertreiben, aber ich will damit sagen, dass ich in meinem Kopf immer denke, nichts kann schief gehen. Ich bin in Gedanken schon bei der Verabredung ...Aber soweit kommt es dann jedes Mal überraschenderweise doch nicht, denn er tut nichts. Ich werfe die Angel aus, aber er beißt nicht an. Nie. Es ist egal, auf welchem Wege ich ihn dezent oder weniger dezent einlade auf mich zuzugehen. Er tut es nicht. Ich bin der Meinung, der Mann sollte den ersten Schritt gehen und einer Frau eine Frage stellen, sie zum Essen einladen, auf nen Spaziergang oder weiß der Geier wozu. Aber ums ihm zu erleichtern, sende ich ihm irgendein Zeichen - welches auch soweit beim Gegenüber ankommt. Was ist mein Problem? Ich bin weder zwanghaft auf der Suche nach nem Partner noch sonst was auch immer. Aber ich lebe im Moment und lasse Chancen ungern verstreichen. Wieso treffe ich nie jemanden, der da auch so rangeht? Übersehe ich etwas?
 
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Der erste Punkt ist: Was bei dir vermutlich passiert ist, dass Du mit deinem Kopfkino nicht mehr in der Realität bist, sondern sogar in einer eher weiter entfernten Zukunft. Das könnte aus einer Traumvorstellung oder aus Erlernten Mustern resultieren (müsste man detailliert anschauen). Das merkt ggf. auch dein Gegenüber (je nach Sensibilität), und geht schon einmal vorsichtig(er) auf dich zu.

Der zweite Punkt ist: Die meisten Menschen bauen zuerst eine Beziehung zueinander auf, was je nach Persönlichkeitsstruktur unterschiedlich lange dauern kann. Zu intensive Bemühungen bereits beim 1. Date deuten eher auf die Suche nach einem ONS hin und wirken auf tatsächlich partnersuchende Männer eher abstoßend.

Der dritte Punkt: Durch dein Kopfkino gehst Du schon von vorneherein davon aus, begehrt zu werden, eine Beziehung zu entwickeln. Frustrierende 99+% der Dates führen aber maximal zu Kurzzeitbeziehungen, Sexbeziehungen, Bekanntschaften. Du rauscht damit mit deinem Kopfkino schon viel zu weit voraus, und lässt dadurch fast nicht zu, dass dein Gegenüber einfach kein Interesse an dir hat.

Der vierte Punkt wäre dann noch: Es ist nach deiner Beschreibung nicht auszuschließen, dass bei dir evtl. eine Bindungsstörung vorliegt, und Du daher bewusst Männer aussuchst die nicht auf dich zugehen ... was dir einerseits die Kontrolle gibt (Ausüben von Kontrolle, Macht), dich aber andererseits nicht dem Risiko aussetzt tatsächlich eine Partnerschaft eingehen zu müssen. Dazu müsste man dein Beziehungsverhalten näher anschauen.

Grundsätzlich ist der Aufbau einer Beziehung ein Wechselspiel zwischen den Beziehungspartnern. Die Anzahl und Größe der Schritte richtet sich nach den individuellen Persönlichkeiten. Weniger sensible Menschen machen eher grössere und schnellere Schritte, sensible Menschen eher kleinere und differenziertere Schritte. Eine erfolgreiche Beziehung kommt nur dann zustande, wenn diese Kommunikation auch zueinander passt. Zu grosse Differenzen erzeugen Angst und führen wenn überhaupt dann meist auch eher zu instabilen Beziehungen, wegen der damit verbundenen unterschiedlichen Persönlichkeiten.

Was Du versuchen kannst, ist zum Einen einmal im Hier und jetzt zu sein, und Begegnungen bei einem Date einfach als das zu genießen was sie sind ... eine flüchtige Begegnung um sich einmal kennenzulernen.
Versuche zu lernen, die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Signale beim Gegenüber im Beziehungsaufbau zu erkennen und adäquat zu reagieren - inklusive auch, zuzulassen dass Du für dein Gegenüber uninteressant bist, was in 99% der Fälle der Fall sein wird.

Oder gib auch vor dier selber zu, dass Du entweder nur einen ONS suchst, oder Kontrolle ausüben und nur (vielleicht "mit dem Feuer"?) spielen möchtest, vielleicht um deinen Selbstwert aufzurichten, vielleicht einfach um Kontrolle/Macht zu haben. Vielleicht ist es für dich auch nur wichtig, dass Du jeden herumkriegen kannst, oder einfach Bestätigung zu bekommen.
Wie gesagt, einige der Facetten müsste man im Detail anschauen, um dir genaueres sagen zu können.

Das war's mal in Kürze ... ich hoffe es hilft dir weiter, zumindestens wo Du mal hinschauen oder hinspüren kannst.
 
Danke für deine Antwort. Ich habe niemals ONS. Ich habe gar nichts. Weil ich das nicht könnte und auch nicht weiß, wie man so etwas können kann. Naja... soviel dazu. Ich hab die meisten Szenarien schon in Erwägung gezogen, die du nanntest. Macht fällt auf jeden Fall raus. Aber ja... Kopfkino entsteht. Aber ist das nicht beim Verlieben immer so? Meistens verliebe ich mich auf den ersten Blick und es bleibt keine Zeit für dieses ruhige, besinnliche Beschnuppern. Aber wie gesagt... es kommt auch zu nichts anderem. Ich beziehe meinen Selbstwert nicht daraus von Männern begehrt zu werden. Aber natürlich knickt es mich wenn da jemand ist den ich mag und er beachtet mich nicht.
 
hallo @KingOfLions
ich finde deine beiträge immer sehr lesenswert und interessant. und hätte eine frage zum abschnitt wechselspiel. ich traf z.b. bisher immer auf die eher sogenannten unsensiblen, hat lange gedauert dieses zu erkennen. ich dachte oft ich wäre unnormal, weil ich eben anders ticke und mich solche geschwindigkeit eher in die flucht schlägt.

mir ist aufgefallen.... abgesehen von den größeren und schnelleren schritten, das die parallele dazu enorme selbstdarstellung ist. d.h. permanent über sich sprechen, den anderen quasi überrennen, das Bedürfnis des gegenüber nicht wahrnehmen können usw.

siehst du auch diese eigenschaften als zusätzlichen aspekt? ich meine.... sich gut präsentieren zu wollen, scheint auch natürlich zu sein. nur diese art "überbetonung" empfinde ich befremdlich bzw unnatürlich.
 
Danke für deine Antwort. Ich habe niemals ONS. Ich habe gar nichts. Weil ich das nicht könnte und auch nicht weiß, wie man so etwas können kann. Naja... soviel dazu. Ich hab die meisten Szenarien schon in Erwägung gezogen, die du nanntest. Macht fällt auf jeden Fall raus. Aber ja... Kopfkino entsteht. Aber ist das nicht beim Verlieben immer so? Meistens verliebe ich mich auf den ersten Blick und es bleibt keine Zeit für dieses ruhige, besinnliche Beschnuppern. Aber wie gesagt... es kommt auch zu nichts anderem. Ich beziehe meinen Selbstwert nicht daraus von Männern begehrt zu werden. Aber natürlich knickt es mich wenn da jemand ist den ich mag und er beachtet mich nicht.
Auch Männer haben ein Vorleben Erfahrungen, die hemmen können. Zu glauben, jetzt kommt der Ritter auf dem Pferd, der dich aufs Ross hebt und mit dem du in den Sonnenschein reitest, spielt es nicht.
Erst in einem Gespräch kannst du rausfinden, wer ist dieser Mensch und entspricht er meinen Vorstellungen und das kannst du nur, falls es nicht von ihm kommt, eben selbst den ersten Schritt zu tun.
 
Ich bin der Meinung, der Mann sollte den ersten Schritt gehen und einer Frau eine Frage stellen, sie zum Essen einladen, auf nen Spaziergang oder weiß der Geier wozu.

Es könnte aber auch sein, das du dir mit dieser Meinung selbst einen Zaun errichtet hast .
Wenn ich so gedacht hätte (wenn ich jemand toll fand) hätte ich die nie kennengelernt, ich bin allerdings auch aktiver, das heißt , wenn ich jemanden sehe und er gefällt mir, dann geb auch ich Zeichen, deutliche. Warte aber nicht ewig sondern wenn ich merke derjenige hat Interesse, geh ich auch auf ihn zu.

Ich sage aber, zu jedem Typ passt auch ein Deckel, vielleicht nimmst du die falschen Männer wahr? Oder vielleicht doch die Richtigen, denn du willst ja eher jemanden der es langsam angeht.

Ich hatte mir nur Gedanken gemacht.

Alles Liebe
flimm
 
hallo @KingOfLions
ich finde deine beiträge immer sehr lesenswert und interessant. und hätte eine frage zum abschnitt wechselspiel. ich traf z.b. bisher immer auf die eher sogenannten unsensiblen, hat lange gedauert dieses zu erkennen. ich dachte oft ich wäre unnormal, weil ich eben anders ticke und mich solche geschwindigkeit eher in die flucht schlägt.

mir ist aufgefallen.... abgesehen von den größeren und schnelleren schritten, das die parallele dazu enorme selbstdarstellung ist. d.h. permanent über sich sprechen, den anderen quasi überrennen, das Bedürfnis des gegenüber nicht wahrnehmen können usw.

siehst du auch diese eigenschaften als zusätzlichen aspekt? ich meine.... sich gut präsentieren zu wollen, scheint auch natürlich zu sein. nur diese art "überbetonung" empfinde ich befremdlich bzw unnatürlich.

Die meisten Menschen sind mehr oder weniger unsensibel. Gerade bei Männern ist es natürlich so, dass sie grundsätzlich durch ihre Erziehung normalerweise desensibilisiert werden. Bei Frauen ist es in der Jugend nicht ganz so (in den jungen Generationen heute schon mehr als früher), aber auch sie passen sich dann im Laufe des Lebens an die Männerwelt an oder verzweifeln daran.

Wenn Du dir das Balzverhalten in der Natur anschaust, dann hat natürlich derjenige mehr Erfolg, der mehr angibt, sich mehr darstellt. Das kann natürlich eine der Facetten sein, die es auch im menschlichen Balzverhalten gibt - sich einfach möglichst gut darstellen um zum Ziel zu kommen (unabhängig ob es nur um Sex oder um Partnerschaft geht, der Weg ist am Anfang mal der Gleiche).

Es können aber auch andere Faktoren zum Tragen kommen. Ganz wichtig ist natürlich Nervosität. Manche Menschen tendieren dazu, Nervosität durch Reden zu überspielen. Gerade bei unerfahrenen Singles kann das natürlich einen selbstzentrierten Eindruck erwecken, obwohl sich da eigentlich ein sensibler und halt nur nervöser Mensch dahinter verbirgt.

Es kann aber auch ein Spiegel für dich sein. Ich hatte mal ein Date mit einem absolut netten Weibchen. Normal spiele ich ein Date immer so, ich zeig' was von mir, und warte dann, was die Datepartnerin von sich zeigen möchte. Nun - bei der Dame war es so, dass sie sehr viel zugehört hat. Auf meine Fragen, was sie denn erzählen möchte kam dann nicht viel ausser "Ääähm" und "Öööh". Also denk' ich mir ... ok, überleg' was Du sagen möchtest, und währenddessen erzähle ich halt weiter. Der Endeffekt war dann der Vorwurf, dass ich nur von mir rede und nicht auf sie eingegangen bin.Für mich ist das grundsätzlich nicht so tragisch an einem Abend nicht so viel von einem Datepartner zu erfahren, denn was ich heute nicht erfahre, erfahre ich dann halt bei Sympathie beim nächsten Mal.

Was ist passiert? Gerade frische Singles tun sich oft schwer, sich selber zu beschreiben, sich zu zeigen wie, was und wer sie sind. In manchen Fällen kann es aber auch einfach sein, dass man spürt, dass man sich diesem Menschen gegenüber einfach gar nicht öffnen will, und deshalb von sich nichts preisgibt. Ist mir auch schon passiert, dass es Mensxchen gegeben hat, denen ich einfach nichts über mich sagen wolllte ... ein typisches Date das man sinnnvoller Weise nach 1/2 Stunde beendet.

Für den ersten Fall ist es ganz gut, sich einmal zu überlegen, was man erzählen kann. Leben, Familie, Beruf, Anekdoten aus dem Leben, aber auch die wichtigen Fragen die man dem Datepartner stellen will, um zu erkennen ob er dem entspricht was man sich vorstellt. Was kontraproduktiv ist, ist eine passive Einstellung - der Datepartner soll einen doch ausfragen, was er wissen will. Zum Einen gibt man da die Kontrolle über das Date ab, zum Anderen hängt man da dem Datepartner auch eine Verantwortung um, die sehr viele Leute nicht annehmen können oder wollen.
D.h. selber aktiv zu sein ermöglicht klar die Kontrolle über die Informationen die ich gebe und die ich bekomme ... und das ist für das Date zielführend, um nicht unnötig Zeit mit untauglichen Datepartnern zu vertun. Oder um den Menschen zu erkennen und eventuell den Wert in einer Freundschaft zu erkennen.

Für den zweiten Fall ist die Sensibilität gefragt, warum sich dieser Mensch nicht öffnen kann oder will. Ist es Schüchternheit, ist es magelnde Erfahrung oder fehlende Rhetorik etc. Und die eigene Entscheidung, ob man damit umgehen möchte, eine Chance geben, ....

Ich hoffe das beantwortet deine Frage (und nicht zu erschöpfend).
 
Ich steh dauernd (eigentlich stehe ich selten auf jemanden, aber wenn dann läuft es gleich) auf Männer, die beim Kennenlernen keine Initiative ergreifen. Das läuft folgendermaßen ab. Ich treffe jemanden, fühle mich zu ihm hingezogen. Er fühlt dasselbe (offensichtlich). Alles ist super und in meinem Kopf beginnen sich meine Vostellungen schon zu nem Happy End zu formen...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute! Na ok, wir wollen es nicht übertreiben, aber ich will damit sagen, dass ich in meinem Kopf immer denke, nichts kann schief gehen. Ich bin in Gedanken schon bei der Verabredung ...Aber soweit kommt es dann jedes Mal überraschenderweise doch nicht, denn er tut nichts. Ich werfe die Angel aus, aber er beißt nicht an. Nie. Es ist egal, auf welchem Wege ich ihn dezent oder weniger dezent einlade auf mich zuzugehen. Er tut es nicht. Ich bin der Meinung, der Mann sollte den ersten Schritt gehen und einer Frau eine Frage stellen, sie zum Essen einladen, auf nen Spaziergang oder weiß der Geier wozu. Aber ums ihm zu erleichtern, sende ich ihm irgendein Zeichen - welches auch soweit beim Gegenüber ankommt. Was ist mein Problem? Ich bin weder zwanghaft auf der Suche nach nem Partner noch sonst was auch immer. Aber ich lebe im Moment und lasse Chancen ungern verstreichen. Wieso treffe ich nie jemanden, der da auch so rangeht? Übersehe ich etwas?

@Sari098

Ich wusste gar nicht, dass du mich kennst...... (staun) :eek:
 
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danke...sehr volle einblicke :)
sagen wir mal so.... über sein leben, familie oder hobbys, das wäre schön und interessant. nur oft gehen die Gespräche in die richtung..... wie böse alle anderen sind. d.h. entweder wird das gleiche geschlecht oder halt die frauen schlecht gemacht, sich selbst bunt trappiert. und mir fiel auf..... das sie ihre konkurenten so wahrnehmen wie sie sich im laufe der zeit oft selbst entpuppen.

also ganz komisches muster was ich da bisher anzog :)
und wenn man dieses durchschaut bzw drauf eingeht und hinterfragt warum derjenige das alles so wahrnimmt.... ist das natürlich unbequem :rolleyes:

ich dachte aanfänglich oft es wären unsicherheiten usw....und irgendwann stellte ich mir die frage.... was soll all diese schwere beim kennenlernen? ich bin weder mutter, noch therapeutin.

naja....zumindest hab ich viel in mir und meiner ahnenreihe gekramt. wird mir ja nicht grundlos geschehen. ich hab halt gemerkt, ich empfinde viele Männer als schwach....vielleicht familiär bedingt. kommen mit sich alleine nicht zurecht, vereinnahmen und tun so als wenn es um den anderen geht.

nur ich möchte als frau auch nicht permanent ihr retter sein sondern auch eigenständigkeit bewahren. eine begegnung in dem moment genießen. hoffe ich steige noch weiter dahinter was der grund dafür ist.

ein fortschritt ist zumindest das ich mich JETZT aus diesen begegnungen von selbst lösen kann:) sind kräftezerrend. kein mensch will ständig probleme wälzen. dato dachte ich oft....es läge an mir, also mit mir wäre etwas nicht richtig und müßte für alles verständnis haben usw.

mir wird oft energie abgezogen.... ich mag eher die fFröhlichkeit, unbeschwertheit, geniessen. auch mal tiefergehende gespräche. nur manche sind arg mit festen vorstellungen vollgestopft.... eine starke rationale ebene um es mal so zu nennen. sehr schade



Die meisten Menschen sind mehr oder weniger unsensibel. Gerade bei Männern ist es natürlich so, dass sie grundsätzlich durch ihre Erziehung normalerweise desensibilisiert werden. Bei Frauen ist es in der Jugend nicht ganz so (in den jungen Generationen heute schon mehr als früher), aber auch sie passen sich dann im Laufe des Lebens an die Männerwelt an oder verzweifeln daran.

Wenn Du dir das Balzverhalten in der Natur anschaust, dann hat natürlich derjenige mehr Erfolg, der mehr angibt, sich mehr darstellt. Das kann natürlich eine der Facetten sein, die es auch im menschlichen Balzverhalten gibt - sich einfach möglichst gut darstellen um zum Ziel zu kommen (unabhängig ob es nur um Sex oder um Partnerschaft geht, der Weg ist am Anfang mal der Gleiche).

Es können aber auch andere Faktoren zum Tragen kommen. Ganz wichtig ist natürlich Nervosität. Manche Menschen tendieren dazu, Nervosität durch Reden zu überspielen. Gerade bei unerfahrenen Singles kann das natürlich einen selbstzentrierten Eindruck erwecken, obwohl sich da eigentlich ein sensibler und halt nur nervöser Mensch dahinter verbirgt.

Es kann aber auch ein Spiegel für dich sein. Ich hatte mal ein Date mit einem absolut netten Weibchen. Normal spiele ich ein Date immer so, ich zeig' was von mir, und warte dann, was die Datepartnerin von sich zeigen möchte. Nun - bei der Dame war es so, dass sie sehr viel zugehört hat. Auf meine Fragen, was sie denn erzählen möchte kam dann nicht viel ausser "Ääähm" und "Öööh". Also denk' ich mir ... ok, überleg' was Du sagen möchtest, und währenddessen erzähle ich halt weiter. Der Endeffekt war dann der Vorwurf, dass ich nur von mir rede und nicht auf sie eingegangen bin.Für mich ist das grundsätzlich nicht so tragisch an einem Abend nicht so viel von einem Datepartner zu erfahren, denn was ich heute nicht erfahre, erfahre ich dann halt bei Sympathie beim nächsten Mal.

Was ist passiert? Gerade frische Singles tun sich oft schwer, sich selber zu beschreiben, sich zu zeigen wie, was und wer sie sind. In manchen Fällen kann es aber auch einfach sein, dass man spürt, dass man sich diesem Menschen gegenüber einfach gar nicht öffnen will, und deshalb von sich nichts preisgibt. Ist mir auch schon passiert, dass es Mensxchen gegeben hat, denen ich einfach nichts über mich sagen wolllte ... ein typisches Date das man sinnnvoller Weise nach 1/2 Stunde beendet.

Für den ersten Fall ist es ganz gut, sich einmal zu überlegen, was man erzählen kann. Leben, Familie, Beruf, Anekdoten aus dem Leben, aber auch die wichtigen Fragen die man dem Datepartner stellen will, um zu erkennen ob er dem entspricht was man sich vorstellt. Was kontraproduktiv ist, ist eine passive Einstellung - der Datepartner soll einen doch ausfragen, was er wissen will. Zum Einen gibt man da die Kontrolle über das Date ab, zum Anderen hängt man da dem Datepartner auch eine Verantwortung um, die sehr viele Leute nicht annehmen können oder wollen.
D.h. selber aktiv zu sein ermöglicht klar die Kontrolle über die Informationen die ich gebe und die ich bekomme ... und das ist für das Date zielführend, um nicht unnötig Zeit mit untauglichen Datepartnern zu vertun. Oder um den Menschen zu erkennen und eventuell den Wert in einer Freundschaft zu erkennen.

Für den zweiten Fall ist die Sensibilität gefragt, warum sich dieser Mensch nicht öffnen kann oder will. Ist es Schüchternheit, ist es magelnde Erfahrung oder fehlende Rhetorik etc. Und die eigene Entscheidung, ob man damit umgehen möchte, eine Chance geben, ....

Ich hoffe das beantwortet deine Frage (und nicht zu erschöpfend).
 
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