hallo
@KingOfLions
ich finde deine beiträge immer sehr lesenswert und interessant. und hätte eine frage zum abschnitt wechselspiel. ich traf z.b. bisher immer auf die eher sogenannten unsensiblen, hat lange gedauert dieses zu erkennen. ich dachte oft ich wäre unnormal, weil ich eben anders ticke und mich solche geschwindigkeit eher in die flucht schlägt.
mir ist aufgefallen.... abgesehen von den größeren und schnelleren schritten, das die parallele dazu enorme selbstdarstellung ist. d.h. permanent über sich sprechen, den anderen quasi überrennen, das Bedürfnis des gegenüber nicht wahrnehmen können usw.
siehst du auch diese eigenschaften als zusätzlichen aspekt? ich meine.... sich gut präsentieren zu wollen, scheint auch natürlich zu sein. nur diese art "überbetonung" empfinde ich befremdlich bzw unnatürlich.
Die meisten Menschen sind mehr oder weniger unsensibel. Gerade bei Männern ist es natürlich so, dass sie grundsätzlich durch ihre Erziehung normalerweise desensibilisiert werden. Bei Frauen ist es in der Jugend nicht ganz so (in den jungen Generationen heute schon mehr als früher), aber auch sie passen sich dann im Laufe des Lebens an die Männerwelt an oder verzweifeln daran.
Wenn Du dir das Balzverhalten in der Natur anschaust, dann hat natürlich derjenige mehr Erfolg, der mehr angibt, sich mehr darstellt. Das kann natürlich eine der Facetten sein, die es auch im menschlichen Balzverhalten gibt - sich einfach möglichst gut darstellen um zum Ziel zu kommen (unabhängig ob es nur um Sex oder um Partnerschaft geht, der Weg ist am Anfang mal der Gleiche).
Es können aber auch andere Faktoren zum Tragen kommen. Ganz wichtig ist natürlich Nervosität. Manche Menschen tendieren dazu, Nervosität durch Reden zu überspielen. Gerade bei unerfahrenen Singles kann das natürlich einen selbstzentrierten Eindruck erwecken, obwohl sich da eigentlich ein sensibler und halt nur nervöser Mensch dahinter verbirgt.
Es kann aber auch ein Spiegel für dich sein. Ich hatte mal ein Date mit einem absolut netten Weibchen. Normal spiele ich ein Date immer so, ich zeig' was von mir, und warte dann, was die Datepartnerin von sich zeigen möchte. Nun - bei der Dame war es so, dass sie sehr viel zugehört hat. Auf meine Fragen, was sie denn erzählen möchte kam dann nicht viel ausser "Ääähm" und "Öööh". Also denk' ich mir ... ok, überleg' was Du sagen möchtest, und währenddessen erzähle ich halt weiter. Der Endeffekt war dann der Vorwurf, dass ich nur von mir rede und nicht auf sie eingegangen bin.Für mich ist das grundsätzlich nicht so tragisch an einem Abend nicht so viel von einem Datepartner zu erfahren, denn was ich heute nicht erfahre, erfahre ich dann halt bei Sympathie beim nächsten Mal.
Was ist passiert? Gerade frische Singles tun sich oft schwer, sich selber zu beschreiben, sich zu zeigen wie, was und wer sie sind. In manchen Fällen kann es aber auch einfach sein, dass man spürt, dass man sich diesem Menschen gegenüber einfach gar nicht öffnen will, und deshalb von sich nichts preisgibt. Ist mir auch schon passiert, dass es Mensxchen gegeben hat, denen ich einfach nichts über mich sagen wolllte ... ein typisches Date das man sinnnvoller Weise nach 1/2 Stunde beendet.
Für den ersten Fall ist es ganz gut, sich einmal zu überlegen, was man erzählen kann. Leben, Familie, Beruf, Anekdoten aus dem Leben, aber auch die wichtigen Fragen die man dem Datepartner stellen will, um zu erkennen ob er dem entspricht was man sich vorstellt. Was kontraproduktiv ist, ist eine passive Einstellung - der Datepartner soll einen doch ausfragen, was er wissen will. Zum Einen gibt man da die Kontrolle über das Date ab, zum Anderen hängt man da dem Datepartner auch eine Verantwortung um, die sehr viele Leute nicht annehmen können oder wollen.
D.h. selber aktiv zu sein ermöglicht klar die Kontrolle über die Informationen die ich gebe und die ich bekomme ... und das ist für das Date zielführend, um nicht unnötig Zeit mit untauglichen Datepartnern zu vertun. Oder um den Menschen zu erkennen und eventuell den Wert in einer Freundschaft zu erkennen.
Für den zweiten Fall ist die Sensibilität gefragt, warum sich dieser Mensch nicht öffnen kann oder will. Ist es Schüchternheit, ist es magelnde Erfahrung oder fehlende Rhetorik etc. Und die eigene Entscheidung, ob man damit umgehen möchte, eine Chance geben, ....
Ich hoffe das beantwortet deine Frage (und nicht zu erschöpfend).