Hallo KM!
Das was man hohes Selbst nennt ist man im Prinzip schon selbst, aber es ist einem nicht bewusst was an der Aufmerksamkeit liegt. Bewusstsein ist eigentlich Aufmerksamkeit. Das was Du bist ist die Aufmerksamkeit die Du auf was auch immer richten kannst. Nun ist unsere Aufmerksamkeit sehr fixiert auf die materielle Realität. Die Aufmerksamkeit scheint eingeschränkt aber das stimmt nur zum Teil. Das erste ist: Der Wille setzt sich durch. Das soll heißen, das Dein Interesse an dem Thema sich in Deinem Leben bemerkbar machen wird. Dein Wille sucht einen Weg und zwar sucht er genau den der ihm entspricht. Wenn er sehr groß wäre, z.B. weil Du sehr leiden würdest könnte es sogar jetzt schon stattfinden, das Du Dich als das hohe Selbst erkennst und Freheit erlangst die ja eigentlich nichts anderes als eine Freiheit des Bewusstseins darstellt. Aber es ist normal denke ich, das man da eher einen Weg vor sich hat. Ich habe da schon ein paar Eindrücke sammeln können, die gleichzeitig kurz aber überwältigend waren. Hinter uns ist eine Art unglaubliches Selbstbewusstsein. Ich glaube jetzt wirklich das jeder Mensch in Wirklichkeit mehr Gott ist der Mensch spielt als das was wir normalerweise im Menschen sehen mit seinen Begrenzungen.
Aber zurück zur Ausgangsfrage...
Wie gesagt, es geht um Bewegung des Bewusstseins. Es geht alles um Aufmerksamkeit und wie man sie ausrichtet. Angenommen man will jetzt wirklich tief meditieren und richtig nach INNEN schauen um zu entdecken was man denn eigentlich ist. Man legt sich hin, macht die Augen zu und versucht es. Warum gelingt es nicht? Weil die Aufmerksamkeit nicht konstant bleibt. Du hast den Willen sie nach innen zu richten, aber eine Sekunde später richtet sie sich schon wieder auf einen Zweifel und Deinen Verstand. Ich habe festgestellt das sich das in Bahnbrechender Geschwindigkeit abspielen kann, so das man DENKT man meditiere, aber man tut es eigentlich nicht wirklich, da sie ständig springt. Es ist eigentlich egal worauf man sie richtet. Würde sie konstant auf z.B. einer Wunde an Deinem Finger gerichtet sein, würdest Du darin versinken und auch das erreichen was Du wünscht. Aber sie springt, in dem Fall zwischen Schmerz und Verstand hin und her. Und das ist übrigens der wahre Schmerz, nämlich die Bewertung dieser Wunde Deines Verstandes.
Tatsache ist, das man ALLES tun kann um nach INNEN zu kommen nur nicht zweifeln. Es gibt keinen Weg als solchen. In einem Satz gesagt geht es glaube ich in der Essenz um totale Annahme. Es darf nichts geben was man verurteilt. Das muss man auf das Jetzt beziehen. Unter besten Umständen wäre der Wille, oder besser die Absicht genug. Das reicht bei den meisten eben nicht, da sie eben zweifeln dass das so einfach möglich ist, deshalb brauchen sie Techniken an die sie glauben. Wenn man das weiß kann man sich einfach fragen wie man selbst glaubt am weitesten nach Innen zu kommen. Es gibt da keine richtige Technik sondern nur DEINE.
Ich mache es so: Meditiere und habe die Absicht möglichst tief zu kommen. Das mache ich praktischerweise in dem ich meine Gedanken beobachte, damit ich Zweifel sofort bemerke. Wie gesagt ist das Problem das die Aufmerksamkeit springt. Mal beobachtet man die Gedanken, dann kommt ein Zweifel und man ist "im Verstand" und emotional sozusagen angedockt. Emotion ist genauso ein Werkzeug wie Denken und beides greift ineinander. Sie zeigt Dir an, im Positiven wie im Negativen, wo Du keine Wahl hast, also wo Du an einem Glauben haftest. Das Paradox ist, das dieses emotionale Andocken eben die Bewertung ist die man unterlassen muss um tief zu kommen. Wenn man nun verurteilt das man einen Zweifel hatte und ihm emotionale Aufmreksamkeit geschenkt hat, ist man sofort wieder im Nächsten. Man sollte also versuchen sie einfach nur wahrzunehmen. Ganz gelingt das nicht, sonst wären es keine Zweifel. Es sind immer emotionale Gedanken die ungefragt ins Bewusstsein gelangen, auch wenn die Emotionen schwach sein mögen. Einfach anschauen und ziehen lassen. Derselbe Zweifel kommt selten zweimal wenn man ihn sich richtig bewusst gemacht hat.
Je länger und öfter man das macht, desto bewusster und ruhiger wird man, und dann kommt man tiefer. Ich habe weniger das Problem mit Zweifeln, sondern eher, das ich fast auf einen Schlag tief komme was ein unglaubliches Erlebnis ist, aber sofort denke "WOW!" und dann bin ich wieder raus...
Aber das ich das überhaupt denke ist auch schon wieder ein Zeichen das es eben ein Glaubenssatz ist. Glaubenssätze erkennt man übrigens sehr gut an "Man darf nicht..". Insofern ist auch "man darf keine Zweifel haben" einer. Denn richtiger ist: Man sollte Zweifel nicht bewerten.
Viele Grüße,
C.