Monia
Mitglied
Hallo zusammen,
ich weiss nicht, ob ich in diesem Unterforum richtig bin- falls nicht, entschuldige ich mich schonmal.
Zu meiner Geschichte: Ich habe im Jahr 2003 meine Mutter gepflegt, die an Krebs erkrankt war. Die ganze Familie (mein Vater, mein Bruder, mein Freund und die Oma hauptsächlich) haben sie begleitet und ich habe ihre Hand gehalten, als sie gestorben ist. Ich habe in der Zeit der Pflege nicht geweint, weil ich wusste, dass ich nicht wieder aufhöre, wenn ich einmal anfange.
Nach ihrem Tod ging es meinem Vater sehr schlecht und ich habe wiederum immer weiter gemacht, um für ihn da zu sein.
So konnte ich nie richtig trauern. Zwar war und ist der Schmerz in mir, der unbeschreiblich ist, aber ich konnte ihn fast nie nach aussen bringen, keine Trauerarbeit leisten. Ich habe oft gedacht, ich kann nicht mehr atmen und es reisst mir das Herz heraus.
Nach einem Jahr kam, was kommen musste: der Zusammenbruch. Und als hätten sich meine Gedanken 1:1 übertragen, kam ich per Notarzt ins Krankenhaus, weil ich keine Luft mehr bekam.
Ich lag 2 Tage auf der Intensivstation (insgesamt 3 Wochen im Krankenhaus) und bekam 2,5 Wochen Mengen an Sauerstoff (3- 4 x soviel wie normal eingestellt wird).
Die Ärzte stellten eine Lungenentzündung und eine Herzbeutel-/Herzmuskelentzündung fest. Die Ursache und den genauen Auslöser konnten sie nicht "greifen" und es blieben viele Fragezeichen.
Ich habe mich davon erholt, habe als Überbleibsel Asthma behalten.
Nach der Entlassung hätte ich eigentlich auf die Warnung hören sollen, das weiss ich.
Aber 4 Wochen nach meiner Entlassung stand mein Examen an, das ich unbedingt bestehen wollte. Also ging es weiter im Gallopp.
Vor etwas über einem Jahr bin ich dann mit meinem Freund 400 km weit weg gezogen, weil ich hier Arbeit gefunden habe. Wir fühlen uns hier sehr wohl.
Im März diesen Jahres dann die niederschmetternde Diagnose:
Mein Freund hat Hodenkrebs. Ich dachte, es zieht mir den Boden unter den Füßen weg. Gemeinsam haben wir diese schwere Zeit mit Operationen, Chemotherapien und schwersten Nebenwirkungen durchgestanden.
Übernächste Woche werden wir erfahren, ob die Lymphknoten (die befallen waren und durch die Chemotherapie leider nicht kleiner wurden) weiter gewachsen sind. Ich versuche, erstmal nicht daran zu denken.
Ich habe versucht, immer für meinen Freund da zu sein- ihm alle Kraft zu geben.. und habe meine Kraft und mich selbst dabei irgendwie verloren.
Als ich meine Mutter gepflegt habe, habe ich hinterher festgestellt, dass ich gar nicht mehr wusste, was mir gut tut.. was ich mir wünsche etc.
Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich meine Gefühle (aus Selbstschutz?) so sehr weggesperrt habe, dass ich sie nicht erreichen kann.
Ich war kurz davor, zu verzweifeln, obwohl ich eigentlich so ein optimistischer Mensch bin.
Ich war in der Zeit oft so allein. Wir haben hier liebe Bekannte, aber das ist etwas anderes.
Unsre Freunde und Familie sind weit weg und über Telefon geht das nicht.
Das Angebot, her zu kommen, habe ich aber auch ausgeschlagen.
Ich weiss, dass ich "funktioniere" solange es sein muss und solange mich jemand braucht.
Leider kann ich für mich selber nicht so stark sein.
Und ich habe große Angst, einen ähnlichen Zusammenbruch zu erleben wie beim letzten Mal.
Ich möchte meine Gefühle wieder leben können ohne Angst..
Das ist jetzt sehr lang geworden. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand Tipps für mich hat- ich bin für alles offen.
Herzliche Grüße,
Monia
ich weiss nicht, ob ich in diesem Unterforum richtig bin- falls nicht, entschuldige ich mich schonmal.
Zu meiner Geschichte: Ich habe im Jahr 2003 meine Mutter gepflegt, die an Krebs erkrankt war. Die ganze Familie (mein Vater, mein Bruder, mein Freund und die Oma hauptsächlich) haben sie begleitet und ich habe ihre Hand gehalten, als sie gestorben ist. Ich habe in der Zeit der Pflege nicht geweint, weil ich wusste, dass ich nicht wieder aufhöre, wenn ich einmal anfange.
Nach ihrem Tod ging es meinem Vater sehr schlecht und ich habe wiederum immer weiter gemacht, um für ihn da zu sein.
So konnte ich nie richtig trauern. Zwar war und ist der Schmerz in mir, der unbeschreiblich ist, aber ich konnte ihn fast nie nach aussen bringen, keine Trauerarbeit leisten. Ich habe oft gedacht, ich kann nicht mehr atmen und es reisst mir das Herz heraus.
Nach einem Jahr kam, was kommen musste: der Zusammenbruch. Und als hätten sich meine Gedanken 1:1 übertragen, kam ich per Notarzt ins Krankenhaus, weil ich keine Luft mehr bekam.
Ich lag 2 Tage auf der Intensivstation (insgesamt 3 Wochen im Krankenhaus) und bekam 2,5 Wochen Mengen an Sauerstoff (3- 4 x soviel wie normal eingestellt wird).
Die Ärzte stellten eine Lungenentzündung und eine Herzbeutel-/Herzmuskelentzündung fest. Die Ursache und den genauen Auslöser konnten sie nicht "greifen" und es blieben viele Fragezeichen.
Ich habe mich davon erholt, habe als Überbleibsel Asthma behalten.
Nach der Entlassung hätte ich eigentlich auf die Warnung hören sollen, das weiss ich.
Aber 4 Wochen nach meiner Entlassung stand mein Examen an, das ich unbedingt bestehen wollte. Also ging es weiter im Gallopp.
Vor etwas über einem Jahr bin ich dann mit meinem Freund 400 km weit weg gezogen, weil ich hier Arbeit gefunden habe. Wir fühlen uns hier sehr wohl.
Im März diesen Jahres dann die niederschmetternde Diagnose:
Mein Freund hat Hodenkrebs. Ich dachte, es zieht mir den Boden unter den Füßen weg. Gemeinsam haben wir diese schwere Zeit mit Operationen, Chemotherapien und schwersten Nebenwirkungen durchgestanden.
Übernächste Woche werden wir erfahren, ob die Lymphknoten (die befallen waren und durch die Chemotherapie leider nicht kleiner wurden) weiter gewachsen sind. Ich versuche, erstmal nicht daran zu denken.
Ich habe versucht, immer für meinen Freund da zu sein- ihm alle Kraft zu geben.. und habe meine Kraft und mich selbst dabei irgendwie verloren.
Als ich meine Mutter gepflegt habe, habe ich hinterher festgestellt, dass ich gar nicht mehr wusste, was mir gut tut.. was ich mir wünsche etc.
Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich meine Gefühle (aus Selbstschutz?) so sehr weggesperrt habe, dass ich sie nicht erreichen kann.
Ich war kurz davor, zu verzweifeln, obwohl ich eigentlich so ein optimistischer Mensch bin.
Ich war in der Zeit oft so allein. Wir haben hier liebe Bekannte, aber das ist etwas anderes.
Unsre Freunde und Familie sind weit weg und über Telefon geht das nicht.
Das Angebot, her zu kommen, habe ich aber auch ausgeschlagen.
Ich weiss, dass ich "funktioniere" solange es sein muss und solange mich jemand braucht.
Leider kann ich für mich selber nicht so stark sein.
Und ich habe große Angst, einen ähnlichen Zusammenbruch zu erleben wie beim letzten Mal.
Ich möchte meine Gefühle wieder leben können ohne Angst..
Das ist jetzt sehr lang geworden. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand Tipps für mich hat- ich bin für alles offen.
Herzliche Grüße,
Monia