Gibt es Selbstfindung wirklich??

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Im Prinzip ist es nichts anderes als sich kennenzulernen.
Das selbst ist ein konglmerat verschiedenster Dinge , Körper , Gedanken , vielleicht auch seele . alles zusammen vermischt sich du dir .
Du bist aber nicht statisch , du bewegst dich , veränderst dich ( man weiß ja auch heute das das Gehirn ständigen veränderungen unterworfen ist, es ist ein hochdynamisches System) .
trotz aller bewegungen im leben habe ich aber die Erfahrung gemacht das es innere Konstanten gibt die mich schon von klein auf begleiten und sich nicht ändern.
 
Nebelkind schrieb:
Vielleicht sind wir nicht und glauben es nur???

Wenn ich zurückblicke komme ich mir so fremd vor und erkenne mich nicht wieder....und in der Zukunft sehe ich mich auch nicht....Nur im Moment bin ich mir bewusst.

Ich denke, daß Du recht hast.

Dieses „ich“ hat zwei Aspekte: den begrenzten und den unbegrenzten.
Als begrenzten Aspekt empfinden wir uns als Ego-Bewußtsein.
Als unbegrenzten Aspekt sind wir Gott!

„Schwindet das Ichbewusstsein, offenbart sich Gott.“ Ramakrishna
Aus „Worte ewiger Harmonie“ von Ramakrishna, Herder Verlag, 1998, Seite 38

Unser Ichbewusstsein ist wie eine Welle auf dem Ozean.
Die Welle entsteht und glaubt sehr wichtig zu sein.

Die Welle ist eigentlich Ozean, aber die begrenzte Welle kann das nicht verstehen.
Wir sind eigentlich Gott, aber unser begrenztes Ichbewußtsein kann das nicht verstehen.

Unser Ich gaukelt uns vor, etwas Wesentliches zu sein.
Das scheint die Illusion zu sein.
 
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Elll schrieb:
Gibt es Selbstfindung wirklich??
und wenn ja was ist das "Selbst" überhaupt?

Am besten, mensch fragt jemanden, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat.
Eine der besten Antworten habe ich hier gefunden:

Kalkutta, Samstag, 28. Oktober 1882:
Meister (zu den Brahmos):
"..... Wenn man sich selbst analysiert, findet man, daß es so etwas wie 'ich' gar nicht gibt. Nehmt z.B. eine Zwiebel. Zuerst schält man die äußere rote Haut ab; dann hat man dicke weiße Schichten vor sich. Entfernt man sie eine um die andere, so bleibt am Ende gar nichts übrig.
In diesem Zustand kann der Mensch sein Ego nicht mehr entdecken. Und es ist ja auch keiner da, der es suchen könnte. Wer könnte dieses Erlebnis des reinen Bewußtseins, was die Natur Brahmans ist, beschreiben?

Einst wollte eine Puppe aus Salz die Tiefe des Meeres ausmessen. Doch kaum war sie im Wasser, als sie sich auflöste. Wer war dann noch da, um über die Tiefe zu berichten?
Es gibt ein Merkmal für die höchste Erkenntnis. Wer sie erlangt hat, wird ruhig. Dann löst sich dieses 'ich', das der Salzpuppe gleicht, im Meer von ‚Sein-Wissen-Wonne’ [auch ‚Bewußtsein-Erkenntnis-Glückseligkeit’ genannt] auf und wird eins mit ihm. Auch nicht der geringste Unterschied bleibt übrig.

Solange der Mensch sich selbst nicht vollkommen erkannt hat, debattiert er mit viel Hallo. Wenn ein leerer Krug sich mit Wasser gefüllt hat, wenn das Wasser im Krug eins mit dem Wasser außerhalb geworden ist, hört man nichts mehr. Es gurgelt nur solange der Krug noch nicht voll ist.

In alten Zeiten sagte man, daß ein Boot nicht mehr zurückkehrt, das einmal die 'schwarzen Wasser' des Ozeans erreicht hat.
Alles Leid vergeht, wenn das 'ich' stirbt. Ihr mögt noch soviel nachdenken und doch will das 'ich' nicht verschwinden. Für Menschen wie ihr und ich ist es gut, sich als Gottliebende zu fühlen.

Saguna Brahman ist das Passende für die Bhaktas. Mit anderen Worten der Bhakta [Gottliebender] glaubt, daß Gott bestimmte Attribute besitzt und sich als Person offenbart. Er ist es, der unsere Gebete erhört. Alle Gebete wenden sich an Ihn allein. Ihr seid Bhaktas und keine Jnanis [Erkenntnis Suchender] oder Vedantisten. Es ist gleich, ob ihr nun an Gott mit oder ohne Gestalt glaubt. Es genügt, wenn ihr fühlt, daß es einen Gott gibt, der unsere Gebete erhört, der das Universum erschafft, erhält und wieder vernichtet und der unendliche Macht besitzt.
Es ist leichter Gott auf dem Pfad der Hingabe zu erlangen."

Aus "The Gospel of Sri Ramakrishna" von M (Mahendra Nath Gupta), Ramakrishna-Vivekananda Center, New York, 1977, Kapitel 6

Hier ist mit ‚ich’ das begrenzte Ego-Bewußtsein gemeint.
Mit dem ‚selbst’ ist das ‚reine Bewußtsein“ oder Brahman oder Gott gemeint, unser innerstes Wesen.
In unserer Sprache wird unser Ego manchmal ‚selbst’ genannt.
Wenn mensch das berücksichtigt, dann kommt mensch nicht in Verwirrung.
 
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