Gemeinsam beten kritisch betrachten

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Beim Beten geht es mir nicht um Effizienz.
Also etwa wie: Ich treibe gewissen Aufwand, bemühe mich, investiere Energie, biete Einsatz und Hingabe - und erwarte dafür ein Ergebnis, einen Lohn.
Beten ist doch kein Geschäft.
Dieser spirituelle Akt ist kein Handel.
Viele Menschen beten um des Beten willens, und das ist gut so. Es hat keinen Zweck zu erfüllen - ebenso wie das Prinzip “l'art pour l'art“ in der Kunst.
Ich bete nur selten, aber wenn, dann oft ohne bestimmte Absicht, aus einem inneren Bedürfnis heraus.
Wenn ich zu den Engeln bete, bitte ich allerdings fast immer um Schutz in einer bedrohlichen Situation. Das ist auch die Aufgabe dieser edlen Wesen - sie sind selbstlose Diener der Menschen. Und sie haben mir immer geholfen - zu 100%.


:danke:
 
Zitat
"Folgende Argumente werden in der Kritik am Gebet häufig genannt:

Durch das Gebet kann eine Flucht vor der Realität versucht werden. Man findet sich allzu leicht damit ab, dass die Welt nicht verändert werden kann.
Das Gebet wird dann zur Ersatzhandlung.

Das Gebet ist eine Minderung des Kräftepotentials, das für die Bewältigung anstehender Aufgaben verfügbar ist.
Selbst ein möglicher psychologischer Erfolg entspricht nicht dem dafür notwendigen Aufwand.

Durch das Vertrauen auf die Hilfe Gottes wird möglicherweise die Entwicklung von Wissen und Erkenntnis behindert, bis hin zum Beharren
auf abergläubischen Vorurteilen (z. B. dass Gott direkt in den Ablauf des Naturgeschehens eingreifen könne bzw. wolle).

Durch vorformulierte Gebete wird eine vorgeformte Wertordnung übernommen und damit die geltende Herrschaftsstruktur anerkannt und verfestigt.
Extreme Beispiele: Fürbitte für Diktatoren und Bitte um Kriegsgewinn.

Durch die im Gebet vorausgesetzte Haltung der Demut und Unterordnung wird der Mensch in seiner individuellen und sozialen Entfaltung gehindert.

Durch die Fixierung auf das Gebet werden keine anderen, zeitgemäßen Ausdrucks‑ und Verhaltensformen entwickelt, welche ähnliche Funktionen wie das Gebet haben könnten.

Diese Kritik ist für Christen ein willkommener Anlass, Theorie und Praxis des Gebetes immer wieder kritisch zu überprüfen. Das Gebet hat zu sehr den Charakter des Sakralen, Intimen und deshalb Nicht‑kritisierbaren bekommen. Aber ebenso wenig wie der Glaube nicht nur Sache eines einzelnen Menschen sein kann, so auch nicht das Gebet. Worum gerade gebetet wird und werden kann, muss zur Diskussion gestellt werden oder sich aus der umfassenden (und deshalb notwendig auch gemeinsamen) Orientierung des Glaubens ergeben.

Andererseits kann darauf hingewiesen werden, dass die kritisierten Folgen einer bestimmten Gebetspraxis auch bei anderen, vergleichbaren Verhaltensformen auftreten können. Der Besuch eines Filmes kann Flucht vor der Realität und Ersatzhandlung sein, ebenso die Lektüre einer Zeitung oder das unverbindliche Gespräch in einer Gesellschaft."


Quelle
 
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