Fremdenergien- was soll ich damit tun?

  • Ersteller Ersteller maiila
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Die Esoszene hat da wirklich nichts ausgelassen und folgt Buddah.


Wie meinst du das? Findest du, Buddha ist ein ignoranter Spinner?


.....

Und zum Thema Schmerz: Ich bin seit einigen Tagen krank; so erkältungsmäßig... und kann sehen, dass ich krank wurde, weil ich meine Aufmerksamkeit nicht bei 'mir' gelassen habe sondern in Sorgen, Zweifel, Kontrollierenwollen drin war. Der Körper wurde jetzt krank, damit ich die Aufmerksamkeit bei dem lasse was ist. So interpretiere ich das....
Dasselbe zum Thema Schmerz; Ich kriege dann Schmerz, wenn ich mit der Aufmerksamkeit von mir selbst weggehe,,....bzw mein Selbst in der Bewusstheit darüber schmälere. Kann das sein?

Wenn es so ist,würde es heißen, dass, würden wir alle unser Selbst und unser Ganzsein leben, dass es dann einfach viel weniger Konflikte, Kranksein geben müsste.
Sondern ein Heilsein;....... wie weit das gehen könnte, würde mich interessieren.

Meinst du es kann sein, dass Krankheit und diese Art Schmerz (aus dem Unbewusstsen stammend) irgendwann vielleicht gar nicht mehr sein müssen?

Lieben Gruß
maiila
 
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Ich finde nicht dass die Esoszene Buddha folgt. Sie folgt eher so ner Art Christlichem Denken, von Himmel und Hölle. Hier ist etwas gut, da ist etwas schlecht (und das Schlechte halte ich von mir.)..... Buddha hat doch alles verwirklicht, erkannt dass er eben dieses Selbst ist. Dafür steht für mich jedenfalls Buddha.
 
Fragen die für mich noch offen sind, ich stell sie hier einfach mal ein:

- Wenn einer seine Ganzheit erkannt hat; und auch verwirklicht hat.... sagen wir mal, er 'vergisst' dieses Ganzsein nicht mehr. Er hat also keine verdrängten Anteile mehr. Geht das überhaupt? Oder ist das Ganzwerden (im irdischen Leben) ein Prozess? Ein Prozess, der nie zu Ende geht, weil die Welt selbst sich ja noch nicht bewusst geworden ist. Will heißen: Es kann doch theoretisch keinen einzigen Erleuchteten geben, solange die Welt noch nich erleuchtet ist, es also noch 'Unbewusste' gibt.

Oder?

Das heißt, mein eigenes Ganzsein hängt vom Ganzsein jedes einzelnen ab.
Das Bewusstsein richtet sich nach dem, was das 'niedrigste' Bewusstsein hat?

Und dann geht es nicht nur um Menschen, sondern um jede Kreatur.
Wenn etwas sich selbst bewusst wird, fällt es doch oft weg.

Was würde passieren, wenn Bewusstheit sich ausbreitet?
Wie würde sich die Welt verändern?
Vieles, das es aktuell gibt.... ist aus Unbewusstheit entstanden, oder?
Viele Konflikte...sind da, weil etwas noch nicht bekannt ist.
Sozusagen aus fehlender Information. Was, wenn diese Information da wäre, und
Konflikte erheblich reduziert, wenn gar ganz ausgelöscht werden?
Kann es sein, dass das LEBEN dann gar nicht mehr so da wäre wie es jetzt ist?`
Braucht Leben an sich auch immer das Unsichtbare, Unbewusste, um überhaupt zu existieren?

Und, wenn es jetzt alles in Richtung Bewusstwerdung geht..... geht es dann damit auch gegen das Leben in der Form wie wir es kennen?

Das sind vielleicht auf den ersten Blick bisschen komische, erschreckende Gedanken.
Aber mich interessiert,.....wie das Leben ist.. wenn es ganz bewusst ist. Und ob das geht.

Freu mich wenn du dazu was sagen magst, Constantin, oder wer sonst Lust hat.

Sind diese Kräfte des Unbewussten also ok??????? Muss nicht alles ans Licht gebracht werden, ist der Schatten evtl des Lebens größtes Geschenk? Irgendwas verändert sich da in der Form, aber mir geht noch nicht auf, was...
 
..........Das sind vielleicht auf den ersten Blick bisschen komische, erschreckende Gedanken..........

Hallo maiila,

das finde ich gar nicht!
Es sind Fragen die ich mir auch schon gestellt habe und ich bin gespannt auf (Seyla's) Antworten.
Ich finde euren Austausch sehr interessant :)

Gruss Rudyline
 
Viele Konflikte...sind da, weil etwas noch nicht bekannt ist.
Sozusagen aus fehlender Information. Was, wenn diese Information da wäre, und
Konflikte erheblich reduziert, wenn gar ganz ausgelöscht werden?

Was wenn nun die Informationen ohnehin da wären, es allerdings daran hapert, sie wahrzunehmen, lesen zu können, sie zutreffend zu verknüpfen, und allfällige mögliche Folgen im voraus bereits abschätzen zu können?

Nur als plakatives Beispiel: Du bist schwer verliebt, aber alle deine Freunde raten dir ab, sagen dir, der Typ ist nichts für dich. Aber in deiner Verliebtheit willst du sowas natürlich erst gar nicht hören.
Aber wenn die Sache nun nach einer Weile tatsächlich schief geht, verstehst du die Welt nicht mehr. Ebenso wie du zuerst in eine Illusion reingefallen bist, ja sogar selbst reinfallen wolltest, fällst du nun aus ihr wieder raus. Vermutlich erstmal äußerst schmerzhaft.

Die Signale, Informationen waren, könnte man sagen, rund um dich da, du selbst wolltest sie nicht wahrhaben, sehen, lesen, annehmen.

Nur könnte es aber trotzdem auch sein, dass du dich nicht geirrt hast, sondern alle deine Freunde, und ihr tatsächlich doch zueinander passt und das auch mit euch funktioniert. Also, du kannst dich irren, die anderen aber eben auch!

Wonach richtest du dich aber dann tatsächlich? Hältst du dich an deinen Verstand, dein Wissen, deine Gefühle, dein Herz, deine Erfahrung, deine Eltern, deine Freunde, deine Wahrsagerin… Wonach kannst du dich richten? Worauf ist Verlass? Und wie kann jemand das im Voraus einigermaßen sicher beurteilen, abschätzen?

Vor allem aber auch, selbst wenn du in einem derartigen Fall Zugang, Zugriff zu so etwas wie der Wahrheit hättest, würdest du sie dann auch tatsächlich wissen wollen? Oder diese Information sofort zur Seite schieben, nicht wahrhaben wollen, weil sie nicht zu deinen Vorstellungen passt?

Schwierige Sache...

..die allerdings hier ja noch lange nicht zu Ende ist. Denn, immerhin gäbe es ja in dieser exemplarischen Konstellation auch noch (mindestens) ein Gegenüber. Bei oder in dem vielleicht genau dasselbe abläuft. Und dessen Einstellung, Sichtweise des Ganzen ja wohl auch nicht unwesentlich sein dürfte.

Also wenn ich mir das richtig überlege, ist es bei näherer Betrachtung dann vielleicht sogar fast unmöglich, dass die zwei Richtigen überhaupt zueinander finden. Oder doch nicht?
 
Anderer Ansatz:

Viele Konflikte...sind da, weil etwas noch nicht bekannt ist.
Sozusagen aus fehlender Information. Was, wenn diese Information da wäre, und
Konflikte erheblich reduziert, wenn gar ganz ausgelöscht werden?

Wenn Konflikte sichtbar werden, ausbrechen, ist ja bereits vorher schon eine Menge geschehen, oder eben nicht geschehen, das dazu führte, dass sich das, was in Folge dann eben eskaliert, zum Ausbruch, Ausdruck kommt, eben auf diese Art und nicht anders ausdrücken möchte, kann.

Oder anders gesagt, könnte man vielleicht sagen, ein Konflikt ist der Versuch einer Lösung, wenn es davor keine gab. Zugleich möglicherweise auch der Versuch, eine andere Lösung zu finden, was dann aber daran scheitern kann, dass die konfliktauslösende eigene Handlung in Folge durchaus ähnliche bis stereotype Reaktionen bewirkt, auch bei unterschiedlichen Gegenübern.

Nun können aber Konflikte, und das gar nicht so selten als Art Stellvertreterkrieg ausbrechen, quasi zeitversetzt und mit anderen als den ursprünglichen, ursächlichen Gegenübern. Was dann zu weiteren Missverständnissen führen mag. Gerade wenn das Gegenüber eben vielleicht gar nicht weiß, wie es zu dieser "Ehre" kommt, eben weil ihn bestimmte Informationen, ein bestimmter Kontext fehlt, der möglicherweise aber dem Verursacher selbst in der Zwischenzeit auch abhanden gekommen sein mag. Er wird von etwas getriggert, das bei ihm bestimmte Emotionen auslöst, die in Folge zu einer Aktion oder Reaktion führen. Was aber nichts anderes heißt als dass nicht du selbst ein Programm steuerst oder ausführst, sondern ein Programm in dir dich. Wer oder was also steuert, kontrolliert einen da, wer, was sitzt de fakto am Lenkrad, wenn man das nicht selbst ist?

Ich glaube nicht dass es erstens möglich noch zweitens erstrebenswert wäre, Konflikte völlig auszulöschen. Wenn man ins Tierreich sieht, so werden dort jede Menge Konflikte ausgetragen, Rangkämpfe, es geht zumeist um Reviergrenzen, wer wen begatten darf oder nicht und diverse hierarchische Übergriffe.
Der Unterschied zu uns Menschen ist, wenn die Sache mal geklärt ist, dann war's das auch erstmal, nur wir tragen unsere ungeklärten Konflikte, deren Austragung uns im Zuge unserer Erziehung ja weitgehend auch abgewöhnt oder verboten wurde, dann eben in uns und mit uns herum.
Wenn du also Konflikte abschaffen willst so musst du zuerst wohl Sexualität als Gesamtkomplex abschaffen, fürchte ich. Was wohl kaum funktionieren dürfte. Wobei unterdrückte Sexualität nun aber ebenso wieder zu anderen Konflikten und Probleme führen kann.
Anderes Beispiel, was für ein Wetter hätten wir, ohne "reinigende" Gewitter? Wir würden an unserer eigenen "dicken" Luft ersticken.

Ich sehe unsere Gesellschaft eher als äußerst konfliktscheu. Konflikte, erst recht ihr Austragen ist schon beinahe ebenso tabuisiert wie der Todes- und Sterbebereich.
Was dadurch geschieht ist eben dann, nach außen hin lieb und nett zu tun, den Schein zu wahren, oder zu glauben, ihn wahren zu müssen, sich keine Blöße zu geben, auch, um der eigenen Rolle, dem eigenen "braven, sauberen" Selbstbild gerecht zu werden, und hintenrum eben zu intrigieren, zu betrügen, um dann eben über diverse Umwege und Schleichpfade seine Ziele zu erreichen. Derjenige, der am besten, am cleversten lügen und betrügen kann, der die beste Show abzieht, gewinnt. Und wenn man einem dann doch mal auf die Schliche kommt, schreien alle vor Entrüstung laut auf, spielen aber im Grunde genommen bei genau dieser Art von Show selbst mit, oder würden gerne noch erfolgreicher dabei mitspielen.
Und wenn dann doch irgendwann einmal tatsächlich Konflikte eskalieren, doch an die Oberfläche kommen, dann eben gleich recht brachial, was wohl kaum verwundern dürfte, wenn so viel so lange davor unterdrückt wurde.

Das Ideal selbst, sei lieb, brav, nett, anpassungsfähig, nachgiebig, widersprich nicht, funktioniere "richtig" mag jemanden zwar konzernhierarchietauglich machen, den Chef erfreuen, der einem ohnehin viel zu wenig bezahlt, dafür wird jemand nach den Vorgaben früher oder später wohl an und in sich selbst leiden oder erkranken. Schließlich ist so etwas alleine auch wohl eher eine Art angewandter Selbstverleugnung, die nunmal auch irgendwann physische oder psychische Folgen hat.
Vor nicht allzulanger Zeit wurde eine Untersuchung veröffentlicht, nach welcher inzwischen rund ein Fünftel aller Österreicher an psychischen Erkrankungen leiden, davon wiederum ein ähnlicher Prozentsatz auch auf Grund dieser Symptome gar nicht mehr arbeitsfähig sind. Erschreckende Zahlen, aber zugleich eben auch Folgen, konkrete Resultate einer Wirtschaft, Welt in der es nur mehr darum geht, innerhalb von gewinnorientiert agierender Systeme, von deren Gewinn der Einzelne aber nichts selbst hat, zu funktionieren. Und wenn man das nicht mehr tut oder kann, wird man eben ersetzt.

Alle wissen, erleben, dass da schon längst eine ganze Menge nicht mehr passt, stimmt, leiden darunter, und trotzdem geht keiner auf die Straße, wehrt sich dagegen, wie noch vor einigen Jahrzehnten. Oder noch nicht. Vielleicht muss der Leidensdruck ja noch weiter zunehmen, bis wir uns hier in Mitteleuropa auch mal gegen dieses inzwischen längst menschenverachtende System zu wehren beginnen. Denn wenn wir das nicht bald tun wird's wohl noch schlimmer werden. So wie es die letzten Jahrzehnte immer schlimmer wurde, so langsam, schleichend. Auch ein schwelender, noch schlafender Konflikt, der immerhin auch schon wieder zumindest 20 Jahre wartet, wie ein Vulkan.
Und das ist die Situation hier, in den wohlhabendsten Ländern dieser Welt, wie katastrophal es dann in vielen anderen aussieht, vermag man sich, aus durchschnittlicher europäischer Perspektive mitunter kaum vorzustellen.

Wie hast du vor, den beispielsweise einfach auszulöschen? Ohne die grundsätzlichen, ursächlichen Probleme zu lösen oder zumindest gewisse Veränderungen, Verbesserungen zu erreichen?

Wie willst du den Konflikt lösen, wenn dich deine eigene Regierung - und befreundetet Regierungen bespitzelt, ausspioniert? Indem du kein Handy, Smartphone, kein Internet, keine Bankomatkarte mehr verwendest? Die "dürfen" das, aber du darfst das umgekehrt nicht. Und bereits das ist ein Ungleichgewicht, nicht zu deinem, meinem, unserem Vorteil. Und schon bist du, alleine als Internetuser mitten in einem Konflikt.

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Im Grunde genommen ist das gesamte globale Wirtschaftssystem eine Art Kriegsschauplatz. Mehr oder weniger gut getarnt, die Uniformen heißen eben inzwischen Nadelstreif und Minirock. Aber es geht darum, der Stärkere zu sein, andere vom Markt zu verdrängen, um nicht selbst unter die Räder zu kommen. Das eigene Überleben auf Kosten anderer sichern. Die Börsenwelt ist noch rücksichtsloser, aggressiver. Eine Art globales Roulette, bei dem Menschen und die Folgen von finanziellen Transaktionen, Käufen und Verkäufen gar keine Rolle mehr spielen. Und wer dabei nicht nach diesen ganz speziellen Spielregeln mitspielt, kann nicht überleben. Auch ein interessanter Aspekt, man kann an Konflikten gewinnen. Indem man lernt, auf die Sieger zu setzen. Lösungen gibt es dabei leider keine, nur Konfliktverschiebungen, rund um den Globus. So wie der daraus entstandene Müll, Schrott dann eben auch verschoben wird, aber leider auch nicht wirklich wieder verschwindet.

Anderes Beispiel: Ich erinnere mich, wie die gesamte westliche Presse jubelte, als der arabische Frühling begann. Und habe mich damals schon gefragt, worauf sich dieser Jubel und Siegestaumel eigentlich begründete. Denn meines Erachtens war schon damals absehbar wohin sich das Ganze entwickeln würde. Wollte, will nunmal keiner sehen, viel lieber die eigenen Wünsche, Illusionen, Träume, Sehnsüchte, Hoffnungen...

Als Muslimbruder wird man sich, und aus dieser Perspektive durchaus verständlich, derzeit in Ägypten ungerecht behandelt fühlen, so wie es den Anderen davor ergangen ist. Aus einer oppositionellen Perspektive stellt sich die Sache genau umgekehrt dar. Aus der des Militärs nochmals anders. Zumal in dem Fall der Offizier, Soldat eine quasi "offizielle" Meinung hat, zu haben hat, und zugleich seine ganz private, persönliche. Wenn ich nun Ägypter bin, kann ich mir zwar alle Sichtweisen ansehen aber früher oder später werde ich mich für eine entscheiden müssen, ich kann nicht für alle gleichzeitig sein, auf allen Seiten zugleich stehen. Aber egal, wie ich mich entscheiden würde, ich bin, als Teil des nationalen Kollektivs alleine, mitten in diesem Konflikt, ob mir das nun recht ist oder nicht. Aktiver oder passiver, aber im Grunde genommen unvermeidlich. Sogar wenn ich ins Ausland gehe, denn dann weder ich dort darauf angesprochen werden. Wie also kommt man da raus? Oder löst den Konflikt? Gerade wenn es dabei auch um so etwas wie Glaubensinhalte oder vorgeschobene Glaubensinhalte geht?

Womit wir zu einem weiteren Aspekt kommen, Konflikte beginnen mitunter als Jubel, Freude und unter tosendem Applaus. War im ersten Weltkrieg so, im zweiten ebenso, die Freude der Fußballfans, die überschäumt, wird zur Massenschlägerei… Beispiele für die Art kollektiver Massenphänomene und -gleichschaltungen gäbe es jede Menge. Und irgendwann kommt unvermeidlich das bittere Erwachen.

Somit sind wir doch sogar noch beim Anfangsthema gelandet, denn auch oder gerade kollektive Emotionen, ob nun positiver oder negativer erlebt oder empfunden, ob sie so bleiben oder sich in ihr Gegenteil verwandeln mögen, sind eine weitere Art von Fremdenergien, denen wir sowohl ausgeliefert sind, denen wir uns aber mitunter auch viel zu gerne selbst und ganz freiwillig ausliefen (möchten).

Zu Wirkungen oder unerwünschten Nebenwirkungen fragen Sie bitte vorsorglich im Voraus sich selber...

Ganz neutral gesehen wäre ein Konflikt und seine Austragung also vielleicht eine Art Versuch, wenn andere Lösungen bereits nicht funktioniert haben, innerhalb eines aus dem Gleichgewicht geratenen Systems ein neues, stabileres Gleichgewicht, eine neue, andere Balance der Kräfte herzustellen. Wobei mitunter der (vermeintliche) Urheber oder die (vermeintliche) Ursache des Ungleichgewichts entmachtet, zerstört, vernichtet… werden kann. Was sowohl zu einer neuen Stabilität führen kann oder, falls diese nicht funktioniert, weitere Konflikte auslösen kann.

Wenn man nun also Konflikte vermeiden, auslöschen möchte, so arbeitet man meines Erachtens also sozusagen gegen naturgegebene Prinzipien selbst, arbeitet letztlich gegen die Balance, somit aber fördert man, unterstützt man ein Ungleichgewicht, was früher oder später folgerichtig dennoch in einem - möglicherweise dann eben etwas größerem - Konflikt münden kann. Meistens wohl auch wird. Fragt sich eben, wann...

Ebensowenig scheint Toleranz, Verständnis alleine Konflikte zu lösen, zu klären oder gar zu vermeiden. Mitunter kann es dazu beitragen, mitunter aber auch nicht. Wenn der Nachbar um Mitternacht die die 150 Watt-Boxen voll aufgedreht hat, so nützt mir meine Toleranz, mein Verständnis wenig wenn ich nunmal schlafen will, und wird vermutlich, auf Grund anderer Eigeninteressen oder Wünsche durchaus rasch an seine Grenzen stoßen, ich werde also irgendwann irgendetwas unternehmen müssen, damit der die Anlage zumindest leiser dreht. Oder ich finde mich mit der Rolle des Opfers ab, tue nichts, und ärgere mich dennoch insgeheim in mich hinein. Dann trage ich den Konflikt zwar nicht ins Außen, aber in mir schwelt er dennoch, unerledigt.

"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt."
Friedrich Schiller, Wilhelm Tell

Und da haben wir das Problem: Wir fühlen uns gestört, bedroht oder etwas stört uns, unsere Sichtweise, unsere Konzepte, unsere Vorstellungen. Und schon gibt es Konflikte. Die Störung kann nun eine tatsächliche oder auch eine fiktive, eingebildete sein. Kann ebenso auf Informationen, nachweisbaren Fakten wie lediglich auf Glaubensinhalten oder Annahmen beruhen. Für unsere Reaktion spielt das gar keine so große Rolle. Für unsere Emotionen oft auch nicht. Ob nun im Kinderzimmer, in der Beziehung, in sozialen Umfeld, im Beruf, in Wirtschaft oder Politik. tatsächliche Lösungen, also welche, mit denen unter'm Strich dann auch tatsächlich alle Beteiligten zufrieden sind, gibt es wesentlich weniger.

Was wir üblicherweise lernen ist, dass wir entweder nachgeben müssen, weil wir nicht die Stärkeren sind, also die Arschkarte gezogen haben, woraufhin manche dann eben alles daransetzen, auch irgendwann einmal die Stärkeren zu werden, um anderen auch endlich mal die Arschkarte zeigen zu können. Was ja letztendlich auch der Versuch ist, ein erlebtes Ungleichgewicht wieder in Balance zu bringen, leider eben, wie üblich, dann wieder auf Kosten anderer, schwächerer. Und so läuft das Konflikrad weiter.

Man sollte vielleicht auch beachten, der Ausgang von Konflikten muss nicht notwendigerweise den Vorstellung von richtig/falsch, gerecht/ungerecht einer bestimmten Gruppe von Menschen oder gar den Vorstellungen eines Einzelnen entsprechen. Er kann ihnen sogar völlig gegen den Strich gehen. Womit dann aber bereits die Saat für einen weiteren, anderen gelegt sein kann. Nächste Runde, bitte!

Noch ein Aspekt zum Thema, viele Konflikte schieben oberflächlich bestimmte Themen vor, um andere, tatsächliche Interessen zu verschleiern, um Menschen dazu zu bringen, auf einer bestimmten Seite zu stehen, und im Wahrheit geht es um ganz andere Dinge als um die, mit denen der Konflikt offiziell verkauft wird. Das Thema alleine ist eigentlich ein Fass ohne Boden.

Ein allerletzter Aspekt von Konflikten zum Schluss. Was wäre tatsächlich, gäbe es tatsächlich keine Konflikte mehr? Es gäbe keine Spannung, keine Dynamik, keine Kontraste, es wäre vermutlich ganz schnell allen todlangweilig.

Liebe, Frieden, Einklang, Harmonie… Sogar ein Song, der nur drauf aufgebaut ist, ohne Dynamik, Dissonanzen, die sich auflösen, ohne Spannung, wird keinen zum Zuhören bewegen, ist bestenfalls als Schlafmittel tauglich.

Wir selbst wollen, brauchen eine gewisse Spannung, einen Kick, Thrill, um uns lebendig zu fühlen. Problematisch wird aber eine Art unaufgelöster Dauerspannung, das was wir gemeinhin als Stress, Überlastung, Überforderung definieren. Das heißt, der Rhythmus, das Wechselspiel zwischen Ruhe und Spannung, Erholungsphasen und Aktivitätsphasen, zwischen Frieden und Krieg, Aufbau und Zerstörung ist gestört, da herrscht in unserer Welt, unserer Gesellschaft der Missklang, das Ungleichgewicht.
Paradoxerweise zerstören wir umso mehr, je mehr wir versuchen, etwas bewahren, erhalten zu wollen, arbeiten mit immensem Kraft-, Energie- und Ressourcenaufwand quasi immer mehr gegen den Fluß des Lebens selbst, gegen all das, was versucht, das Gleichgewicht zu erhalten oder wiederherzustellen, das wir andauernd stören, zerstören, ducheinanderbringen.

Aber gegen die zyklische Natur des Lebens selbst werden wir wohl kaum etwas unternehmen oder diese auf den Kopf stellen können, ohne damit weitere Schäden, die uns wiederum nur selbst auf den Kopf fallen, zu erschaffen. Allerdings, fürchte ich, haben wir da schon inzwischen viel zu viel auf den Kopf gestellt. Das Problem ist aber, zurück oder raus geht's leider - gerade in einer globalisierten Welt - auch nicht mehr wirklich.
Und damit sind wir dann noch einen Schritt weiter, nämlich bei der eigenartigen Tatsache, dass sich Menschen anscheinend selbst viel mehr als jedes andere Lebewesen beinahe immer im Konflikt mit diesem gesamten Planeten, mit der Natur selbst zu befinden scheinen.
Als ob wir eigentlich hier der Fremdkörper wären, der da nicht so ganz reinpasst und wie ein Kind aus Unwissenheit und Unachtsamkeit ebenso wie aus Gier einfach immer nur alles kaputtmacht.

Wie lösen wir also alleine diesen einen Konflikt?

Ich habe keine Ahnung...
 
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Was wenn nun die Informationen ohnehin da wären, es allerdings daran hapert, sie wahrzunehmen, lesen zu können, sie zutreffend zu verknüpfen, und allfällige mögliche Folgen im voraus bereits abschätzen zu können?

Dann fehlen ja doch noch Informationen, nämlich jene Informationen, die es mir möglich machen, richtig zu handeln; ergo sinnvolle Verknüpfungen zu schaffen.


Zu deinem Beispiel mit dem Verlieben:

Wonach richtest du dich aber dann tatsächlich? Hältst du dich an deinen Verstand, dein Wissen, deine Gefühle, dein Herz, deine Erfahrung, deine Eltern, deine Freunde, deine Wahrsagerin… Wonach kannst du dich richten? Worauf ist Verlass? Und wie kann jemand das im Voraus einigermaßen sicher beurteilen, abschätzen?

Darüber muss man gar nicht so viel nachdenken, denn es gibt keine 'falschen' Entscheidungen. Wenn ich mich auf jemanden einlasse obwohl alle mir abraten und ich auch schon innen drin Warnsignale bekomme, aber mein Wille mich einzulassen ist stärker, dann ist das eben so. Dann brauche ich, um mein eigenes Ganzsein besser zu verstehen, eben diese Erfahrung des Abgewiesenwerdens, des Schmerzes.
Es geht im Leben nicht darum, dass immer alles toll ist, sondern dass wir uns selber eben in unserer Ganzheit erkennen. Und das ist ein je nachdem ziemlich langer Prozess.
Gefühle die wir dabei haben leiten uns immer wieder zu neuen Erfahrungen....und je nach Möglichkeit lernen wir darüber über uns selbst. Ich glaube, das die Erfahrung Schmerz vielleicht irgendwann nicht mehr nötig sein wird, genauso wie krasse Euphorie, Rausch oder dergleichen, sondern dass diese Gefühlszustände vielleicht irgendwann abflachen, weil der Organismus sie nicht mehr als Erfahrungswerkzeig benötigt. Demnach ändern sich dann natürlich auch die Erfahrungen und Erlebnisse. Aber das ist nur eine Vermutung von dem was ich bisher selber erlebe.....


'Irren' tut sich jedenfalls in deinem Beispiel niemand.
 
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