Joh 8, 31-32
Da sagte er zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.
Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien.
Heb 9, 28
so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten.
Rom 2, 24-25
Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.
Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen.
Besser kann man die Gegensätze und die innere Zerrissenheit gar nicht darstellen und formulieren, denke ich, wie sie uns das Christentum präsentiert.
Da war und ist als innerer Kern eine Jenseitslehre, wie wir sie bei Johannes lesen.
Aus dem jüdischen Milieu und darin eingebettet. Entstanden in allgemeinen und persönlichen Gegensätzlichkeiten. Aber, die praktischen Unternehmungen in dieser Richtung, neue Ansichten oder neue Lehre, sind gescheitert. Bedingt durch die Untüchtigkeit der praktischen Durchführung in der weltlichen Entfaltung, und ebenso wegen dem Mangel von tatsächlichen Überdeckungen in der geistigen Dimension dieser Glaubenshaltung.
Es ist mühselig, Paulus allein dafür verantwortlich zu machen, dass wir heute ein Christentum vor uns haben, so wie es ist. Denn die anfänglichen und fortführenden ersten Schritte danach, sind sehr wohl auf dem Mist der Urchristen, der Apostel, entstanden. Denken wir nur an das Wegschaffen der Leiche aus der unmittelbaren Gefahrenzone, der Stadt Jerusalem. Daran war sehr wohl die Hälfte der Apostelgesellschaft beteiligt gewesen. Um danach aus der Sicht der anderen Hälfte dieses Apostelkreises einerseits von Unwissenheit zu sprechen, und anderseits in der gemeinschaftlichen Aktion die Verwendung des Namens Jesus als eine Bezeichnung für die Tätigkeit der Gemeinschaft erkennen zu lassen. Was sich dann wohl auch auf die Praktiken der erinnernden Eucharistiefeier weiter erstreckt hat. Mit absoluter Sicherheit!
Gehen wir in der historischen Entwicklung von der Tatsache aus, dass hier mehrere Juden wegen Rangstreitigkeiten in der Vergabe des Hohepriesteramtes und in der Anerkennung einer Person als Prophet, eben diesen ermorden ließen, auf sehr delikaten Boden, fast schon in dem Bereich der als Allerheiligstes galt für das damalige Judentum, dann war das so oder so eine schwere Sünde. Dafür wären unweigerlich beide Seiten verantwortlich gemacht worden. Die darauf folgenden Zwistigkeiten mit bürgerkriegartigen Zuständen waren unausweichlich. Wenn sich im Verhalten der beteiligten Personen nicht ein abwehrendes Verhalten dazu entwickelt hätte. Den Anfang machte das Establishment und forderte eine zur Schau Stellung und damit Reinwaschung. Während die Gegenseite mit Heulen und Zähneknirschen eine Duldung auf sich nahm.
Weltliche Überlegungen waren gestern, geistige Ausrichtung ist heute. Und so wendete man sich der Jenseitslehre alleine zu. Unter Paulus kam es dann zur Umbenennung von Messias zu Christus, ein typisches Zeichen, wenn im Inneren Schwierigkeiten vorherrschen, dann orientiert man sich nach außen. Eines von zahlreichen politischen Werkzeugen. Wie man sieht wurde diese Haltung selbst von Johannes mitgetragen. Während Paulus nicht müde wurde, den Jenseits-charakter hervorzuheben, damit verbunden ein weitreichenderes Leben danach in Aussicht zu stellen, als es jüdische Tradition gewesen ist. Der Höhepunkt bestand in dieser erwarteten Wiederkehr des Meisters, die für einen neu Hinzugekommenen eigentlich eine Erstbegegnung darstellen musste, und daher als Produkt aus dem Verhalten des Apostelkollegiums erkannt werden darf.
Die Apostel, vor allem unter der geistigen und weltlichen Führung von Petrus, haben abrupt die Produktivität von weiteren Kandidaten gestoppt, beginnend mit der Nichtbezeugung, dass Petrus der am weitesten Fortgeschrittene auf diesem Gebiet gewesen ist. Diese Verantwortung wurde abgestreift, sträflich vernachlässigt.
Das Szenario spiegelt wider, die Verachtung von älteren Personen, denen die leitende Rolle in einer Gemeinschaft zuerkannt werden sollte. Beruhend auf deren Erfahrungswerte. Dieses Prinzip, vom Nazaräner noch getragen, wurde einfach über den Haufen geworfen. Finden wir auch heute noch in einer sogenannten Papstwahl falsch praktiziert (!)
Aber nicht nur die eigenen Entfaltrungen auf der spirituellen Ebene wurden reduziert, sondern auch weitere und Entwicklungen außerhalb der eigenen Gemeinschaft wurden dadurch als unmöglich disqualifiziert.
Transportiert wurde lediglich eine Ausrichtung auf eine Entwicklung in einem Leben danach, die einer Bewegung in den Schoß Abrahams gleich kommt. Mit dem Unterschied, man musste sich nicht einer bestrafenden Bewertung wegen vergangener Handlungen unterziehen, eben im besagten jüdischen Milieu, sondern man konnte nun auf einen Anwalt verweisen, der alles managen werde.
Also warum sollte ich mich an der Haltung des ewigen Zweiten verpflichtet fühlen,
und warum sollte ich jegliche spirituelle Aktivität einstellen?
Nur weil dieses Konzept auch Konstantin in seinen politischen Kram gepasst hat?
Wirklich nicht!
Dass Abraham bereits abgekratzt ist,
und Moses in seinem Delirium verweilt,
ist mir ohnehin nicht ganz fremd.
Letzteres wird uns neben dem kleinen Himmel,
sogar als großer Himmel verkauft.
Ich meine, der Nazaräner steht all dem distanziert und abgewandt gegenüber,
und eigentlich gehen ihm Gebetsformel am AAAAAAAAHAAAAAAAA vorbei.
und ein