hallo, guten morgen!
zur zeit schüttelt es mich so richtig in allen lebensbereichen durch - was aber das dumme ist, es sind probleme die schon jahre da sind, ich arbeite daran, kann sie aber nicht verändern. ein solches thema ist familie.
ich will euch jetzt nicht mit meiner familiengeschichte langweilen, aber es würde mich interessieren, wie ihr zu euerer familie steht. seid ihr eine glückliche familie, seid ihr eine weniger glückliche familie, seid ihr eine zerüttete familie - und wie geht ihr damit um? was bedeutet familie für euch?
schönen sonntag
feee
meine Familie ist
schrecklich
gewesen.
Sie hat ihr eigenes Wesen und die setzt sich im Familienmitglied ja durch. Wenn das Wesen der Familie jetzt krank ist- z.B. durch zurückgehaltene Informationen über die familiäre Vergangenheit oder ihre Beweggründe (Gefühle, Motivationen) - dann stagniert die Entwicklung des Einzelnen und man wiederholt im Grunde immer nur das Leben seiner Eltern in ewig sich wiederholenden Zyklen aus wiederkehrendem Verhalten.
Wenn man dann an die Stelle im Leben kommt, wo das familiär erlernte Denkverhalten und das Fühlverhalten für den Moment nicht mehr ausreichen, um ihn konstruktiv zu bewältigen, dann fällt auf, daß da Innendrin ein Defizit ist und sucht: wo ist eigentlich der Haken bei mir gnz persönlich, wo übersehe ich eigentlich ständig etwas, daß ich immer wieder den gleichen Lern-Input im Leben kriege?
Wenn man z.B. mal die Aspekte des Familienlebens im Elternhaus anschaut, die in einem "Heim" sehr häufig vorkommen: die Deprivation (früher Hospitalisierung, die Deprivation ist ein Syndrom, das durch den Verlust der gewohnten Umgebung und die Privatspäre (de-privat-ion) entsteht), dann kann man eigentlich immer in sich selber Situationen beobachten, in denen im Elternhaus Schamgrenzen übertreten wurden oder Motivationen, die man als Kind hatte, unerwünscht waren. Die Eltern haben einen "nicht verstanden". Und die Geschwister haben einem immer ein bißchen den Platz im Herzen der Eltern streitig gemacht. In jeder Familie ist also jede Menge Potential, in dem man sich sozusagen eine "Beschränkung" einfängt, indem man sie durch das Beisein im Familienleben erlebt und sich so "sozial"-isiert, also mit sich selber und anderen umgehen lernt.
Man hat immer Aspekte- jeder hat solche Aspekte- die man blinde Flecken nennt. Damit bezeichnet man eben jene "Momente" (Drehungen, Verstellungen, Luxationen der Seele könnte man das nennen), in denen das eigentlich Talent des Kindes nicht gefördert wird und daher findet das Kind dann auch nicht zu sich selbst. Im Finden zu sich selbst ist ja so viel enthalten, auch das Aufgehen in einem Beruf, der eine Berufung darstellt- diese Teilung in Arbeit und Freizeit, tja, die gibt man mit der Zeit einfach auf. Man lebt.
Das ist ganz wichtig, dass man lebt, weil je nachdem wie die Familienverhältnisse sind (Verhältnis kommt von Verhalten und Verhalten ist eine Verstellung der "Haltung", was dann den "Habitus" und auch die Gestalt einer Familie ausmacht)- je nachdem wie sie also sind, die Verhältnisse, ist es mit Konsequenzen verbunden, diese blinden Flecken aufzudecken: man leidet. Ganz eindeutig, man leidet, an seiner Kindheit und dem, wie man nicht gefördert worden ist. Man ist nur das geworden, was man geworden ist und nicht das, was man hätte werden können. Jeder Einzelne von uns. Wirklich jeder. Es ist natürlich so.
Aber man kann diese natürliche Familie, wie sie sich in unserer Gesellschaft bildet, die den Einzelnen nicht optimal fördert und ihn so sich nicht entfalten läßt, austrixen. Im Notfall geht sogar das. Man lernt das dann, wenn es sein muß und man sich vollkommen lösen muß von allem, was man über sich weiß. Solche Situationen gibt es. Sie bleiben dann als Erinnerung. Als Neutrale, würde ich sagen, nicht unbedingt als geliebte Erinnerung. Aber man "hat" sie und das ist wertvoll. Vorher wußte man nur einen Teil und die Erinnerung war Teil des eigenen Wesens und nicht Teil der Vergangenheit. Man läßt also ggf. auch etwas los, das in einem war als Same und man möchte diese Pflanze oder kann sie vielleicht nicht weiter wachsen lassen und so kommt man sogar noch daran vorbei, töten zu lernen. Und selbst Eltern zum Beispiel leiden zu lassen unter dem Leid der Kinder und zu sehen, daß das Leid der Familie es vielleicht sogar ist, an dem die Mutter mitleidet und krümmer und krümmer wird. Nur so als Beispiel. Man kann nicht helfen. Daher gilt es, sich selbst zu helfen.
etwas trübsinnig, aber... so ist die Zeit. Jetzt um 22:28 Uhr.