auf die nacht, liebe leut,
wunderbares aus der welt der sufis
Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)
Zum Himmel tu' ich jede Nacht den Liebesruf,
Der Schönheit Gottes voll, mit Macht den Liebesruf.
Mir jeden Morgen Sonn' und Mond im Herzen tanzt,
Zu Sonn' und Mond tu' ich erwacht den Liebesruf.
Auf jeder Au erglänzt ein Strahl von Gottes Licht;
Ich thu' an Gottes Schöpferpracht den Liebesruf.
Die Turteltaub' im Laub, erweckt von meinem Gruß,
Tut mir entgegen girrend sacht den Liebesruf.
Dem Felsen, der zu deinem Preis mit Licht sich krönt,
Zuruf' ich, und er nimmt in Acht den Liebesruf.
Dir tu' ich für die Blum' im Feld, die schüchtern schweigt,
Für's Würmlein, das du stumm gemacht, den Liebesruf.
Das Weltmeer preist mit Rauschen dich, doch ohne Wort;
Ich hab' in Worte ihm gebracht den Liebesruf.
Dir tu' ich als das Laub am Baum, als Tropf im Meer,
Dir als der Edelstein im Schacht, den Liebesruf.
Ich ward in allem alles, sah in Allem Gott,
Und tat, von Einheitglut entfacht, den Liebesruf.
die pagode im gegenlicht, heute abend.
eine kleine blaue elfe tanzt in der abendsonne.