Eine persönliche Weihnachtsgeschichte

Ich hab die Geschichte schon einmal gelesen, vor ca. 20 Jahren im Deutschbuch in der Schule.
Die war recht lang, sie hat sich einen Hund gewünscht, dann haben die Eltern so geheimnisvoll getan und sie hat geglaubt, sie bekommt einen.
Ich weiß nicht mehr so genau, ich glaub, sie hat sogar ihr Spielzeug eingetauscht für Sachen für den Hund, und dann am Weihnachtsabend war sie total enttäuscht.
Dann hat sie den Vogel in der Hand gehabt und er hat sie gebissen, daraufhin hat sie fester gedrückt und er ist runtergefallen und war tot. Das hat sie total geschockt.
Die Leute haben sie dann getröstet und gesagt, sie bekommt einen neuen Vogel.

Ich finde es schlimm, einem 6-jährigen Kind einen Vogel in die Hand zu geben, das keine Erfahrung damit hat. Auch dieses geheimnisvolle, wo man weiß, daß das Kind sich so sehr einen Hund wünscht und glaubt, es bekommt ihn endlich, da muß man schon ehrlich sein und sagen, daß es kein Hund wird und das Kind nicht hoffen lassen bis zum Schluss.
Die Leute damals waren sehr arm, ein Hund war zu teuer, deswegen ist es ein Vogel geworden.
 
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Möglicherweise, weil das Mäderl von damals dann denn doch erschrocken war über den plötzlich kaputtgegangenen Wellensittich?

Auch wenn ich die Nöstlinger anstrengend find - woraus läßt sich schließen, daß sie "auch noch stolz" drauf ist auf die Gschicht? Sie hat sie halt einfach erzählt...

Gruß
Kinny

ich folgere ja nicht, dass sie stolz darauf ist, ich frage das nur. weil ehrlich, so eine geschichte würd ich nie wieder erzählen. oder wenigstens so, dass es ein bißchen weniger egoistisch/mitleidlos klingt. weil ich auch nicht glauben kann, dass ein 6jähriges mädchen vor lauter zorn, keinen hund bekommen zu haben, ungerührt zur kenntnis nimmt, dass es einen wellensittich zerdrückt hat.
und das im alter von 75 damit begründet, dass sie damals noch nicht wußte, wie zerbrechlich wellensittiche sind???? ich hoffe, mittlerweile weiß sie das.

nix für ungut, die geschichte hat nur eine botschaft: keine tiere als überraschung verschenken. und ich bezweifle, dass sie diese botschaft damit ausdrücken will.
 
hoffentlich wissen jetzt alle lebewesen-verschenker, was für ein gefährliches biest so ein sittich ist (ein 6-jähriges KIND!!! in die hand beissen!!!!!) und dass man den nie und nimmer aus dem käfig lassen darf!!!!

darum ging es Christine Nöstlinger! keine Lebewesen als Überraschunggeschenk!
Wieviel Potenzial solche Aktionen für seelischen Konflikt, schmerzvolle Erfahrungen und Weichen für die Zukunft bieten und wie unreflektiert die Erwachsenen handeln.
 
Was fängt ne 6 jährige mit einem Wellensittich im Käfig an?

Ich find die Geschichte gar nicht schrecklich.
Ausser die Erwachsenen würden ihr die Schuld geben am Tod des Vogels.
Das wäre dann schrecklich !


:weihnacht
 
darum ging es Christine Nöstlinger! keine Lebewesen als Überraschunggeschenk!
Wieviel Potenzial solche Aktionen für seelischen Konflikt, schmerzvolle Erfahrungen und Weichen für die Zukunft bieten und wie unreflektiert die Erwachsenen handeln.

also mir gehts da eher um das zu vermeidende tierleid als um den seelischen konflikt und die weichen für die zukunft.
 
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ich folgere ja nicht, dass sie stolz darauf ist, ich frage das nur. weil ehrlich, so eine geschichte würd ich nie wieder erzählen. oder wenigstens so, dass es ein bißchen weniger egoistisch/mitleidlos klingt. weil ich auch nicht glauben kann, dass ein 6jähriges mädchen vor lauter zorn, keinen hund bekommen zu haben, ungerührt zur kenntnis nimmt, dass es einen wellensittich zerdrückt hat.
und das im alter von 75 damit begründet, dass sie damals noch nicht wußte, wie zerbrechlich wellensittiche sind???? ich hoffe, mittlerweile weiß sie das.

nix für ungut, die geschichte hat nur eine botschaft: keine tiere als überraschung verschenken. und ich bezweifle, dass sie diese botschaft damit ausdrücken will.



Wieso hätte die Nöstlinger die Geschichte nicht so erzählen sollen, wie sie für sie war?
Wäre es für dich wirklich besser gewesen sie hätte die Geschichte erzählt und wäre dabei jetzt - 70 Jahre später - in Tränen ausgebrochen oder hätte sie sie so unschuldig ausgeschmücken sollen, dass man sie jetzt dafür fast ein bisschen bedauern möchte?

Ich finde es ehrlich von ihr, die Geschichte so zu erzählen, wie sie sie eben empfindet.

Ich denke auch nicht, dass sie den Piepmatz absichtlich erdrückt hat - es war ein Ausbruch an Emotionen, denen sie damals erlegen ist. Es kam sozusagen aus ihrem Unterbewusstsein - irgendetwas in ihr hat halt einfach fester zugedrückt als sie tatsächlich wollte.
Und es tat ihr halt hinterher auch nicht wirklich leid - tja, was soll man da machen? Soll sie deswegen heute heucheln?


:)
Frl.Zizipe
 
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