Die Sehnsucht nach Isolation

Hallo tcmnerd

Zitat:Warum beschränkst du nicht den menschlichen Kontakt soweit, wie du ihn aushalten und vertragen kannst? Ich würde mich zu nichts zwingen, wenn es mir nachweislich nicht gut tut.

Das Problem daran ist, dass das so kaum machbar ist, wenn man nicht (wie ich) jeden Bezug zur Gesellschaft verlieren will. Ab einem bestimmten Punkt lösen sich dann auch die letzten Kontakte von selbst auf, oder man verliert sich nochmehr in der Isolation, weil man es auch verlernt. Die Sehnsucht nach Isolation führt halt in die Katastrophe. Wenn man wie ich wenigstens theoretisch Interesse an Liebe (meine auch nicht nur Sex) hat, dann ist das noch schwieriger.

Ansonsten gibt es auch einen Widerspruch darin, wieviel Kontakt nun gut für einen ist oder nicht. ich wünsche mir teilweise mehr Kontakte aber andererseits kann viel weniger schon problematisch sein und unangenehm.

LG PsiSnake
 
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Immer wenn ich ne zeit lang wieder unter menschen gehe, knallt mir die Sehnsucht nach isolation wieder dermaßen ins bewusstsein. Leider ist das ja nicht realisierbar oder? Meine suizidgedanken werden nur umso größer deswegen :-(

du hast ein recht drauf ,dich ganz spüren zu dürfen und wenn das momentan alleine besser geht ...dann ist das eben so...:)
 
du hast ein recht drauf ,dich ganz spüren zu dürfen und wenn das momentan alleine besser geht ...dann ist das eben so...:)

Spüren tu ich mich schon lange nicht mehr.
Früher ging es noch, aber selbst wenn ich mal wieder alleine bin, komm ich nicht dazu mich zu spüren, weil ich weiß dass es ein kurzweiliges vergnügen ist, also in meinem bewusstsein die tatsache vorschwebt dass ich bald wieder unter menschen muss, das tötet in mir jegliches selbstgefühl ab.
Die Selbstmordgedanken sind natürlich inklusive.
 
Spüren tu ich mich schon lange nicht mehr.
Früher ging es noch, aber selbst wenn ich mal wieder alleine bin, komm ich nicht dazu mich zu spüren, weil ich weiß dass es ein kurzweiliges vergnügen ist, also in meinem bewusstsein die tatsache vorschwebt dass ich bald wieder unter menschen muss, das tötet in mir jegliches selbstgefühl ab.
Die Selbstmordgedanken sind natürlich inklusive.

wenn du von selbstmordgedanken sprichst ...stellst dich natürlich auch sehr isoliert...hin ...sodass sich dir keiner zu nähern sich traut ...will ja keiner mitschuldig werden ...also das kommt halt da hinzu...
ich rede hier so wie ich kann ...
also und alles was nach zwang dann riecht ...geht nicht ...das weiss ich von mir ...so sinnvoll das für andere auch scheinen mag ...alles kommt entweder aus einem selbst oder es bleibt wech...
man ist eben der und wie man eben ist...
 
Das Problem daran ist, dass das so kaum machbar ist, wenn man nicht (wie ich) jeden Bezug zur Gesellschaft verlieren will. Ab einem bestimmten Punkt lösen sich dann auch die letzten Kontakte von selbst auf, oder man verliert sich nochmehr in der Isolation, weil man es auch verlernt.

Die Variante, das ich größeren Kontakt zur Gesellschft hatte, kam bei mir bisher noch gar nicht vor, weil hängt ja auch von den Fähigkeiten bzw. davon ab, wie sehr man sich dafür belasten möchte, wenn man es denn halbwegs wenigstens für eine begrenzte Zeit schafft, "normal" zu sein.

Vermutlich sind es einfach die extremem Bedürfnisse, die den Umgang mit anderen Menschen zusätzlich kompliziert machen. Einerseits will man ja menschliche Nähe, andererseits will man aber auch möglichst seine Freiheit behalten und läßt sich z.B. nicht gerne seine Zeit mit als sinnlos erachteten gesellschaftlichen Tätigkeiten durch andere ausplanen.

Die Sehnsucht nach Isolation führt halt in die Katastrophe.

Naja, die Katstrophe ist das ja nicht, aber schön ist es auch nicht gerade.

Ansonsten gibt es auch einen Widerspruch darin, wieviel Kontakt nun gut für einen ist oder nicht. ich wünsche mir teilweise mehr Kontakte aber andererseits kann viel weniger schon problematisch sein und unangenehm.

Das ist dann natürlich noch mal ein anderes Probllem, ob man auch genügend Kontakt hinbekommt, um halbwegs akzeptiert zu sein..., ...aber da man sich da langfristig auf Dauer ja eh nicht so viel Hoffnung zu machen braucht, kann man auch die Effektivität steigern, indem man dann eben entweder tolerante Menschen findet (meine Emulation ist so gut, das man sie sich auch sparen kann...) oder eben nicht. Dann versucht man es mit den Nächsten.

Leider sind die Sichtweisen von dem, was im Leben oder allgemein so wichtig ist, da eben doch sehr verschieden, wenn man Glück hat, sind sie sogar sinnvoll...
 
Hallo tcmnerd

Zitat: Die Variante, das ich größeren Kontakt zur Gesellschft hatte, kam bei mir bisher noch gar nicht vor, weil hängt ja auch von den Fähigkeiten bzw. davon ab, wie sehr man sich dafür belasten möchte, wenn man es denn halbwegs wenigstens für eine begrenzte Zeit schafft, "normal" zu sein.


Bei mir noch am ehesten in der Jugend. Wenn ich nicht depressiv bin und meine "Sozialphobie" nicht so extrem ist, dann empfinde ich wenigstens Freunde (nicht Fremde) als nicht extrem stressig. Da brauche ich zwar auch meine Zeit für mich, aber ein paar Freundschaften waren (sind) dann schon realistisch, wenn ich es denn schaffe welche aufzubauen. Dazu kam es seit vielen Jahren aber eigentlich nicht mehr wirklich. Es ist aber wohl immer anstrengender für mich als für die meisten anderen Leute.

Zitat:Vermutlich sind es einfach die extremem Bedürfnisse, die den Umgang mit anderen Menschen zusätzlich kompliziert machen. Einerseits will man ja menschliche Nähe, andererseits will man aber auch möglichst seine Freiheit behalten und läßt sich z.B. nicht gerne seine Zeit mit als sinnlos erachteten gesellschaftlichen Tätigkeiten durch andere ausplanen.


Tja, da ist der Broterwerb...Ist halt eigentlich nicht so extrem oder sinnlos (ich habe mir das auch selbst nicht so vorgestellt, dass mich irgendwer ewig finanziert) und allein kommt wohl fast niemand an Geld oder Essen. Da müsste man schon in der Wildnis leben. Habe dann tatsächlich auch deshalb studiert, weil ich eben gehofft habe, dass ich mich am Ende anpassen kann, sobald ich dann tatsächlich Geld verdiene (habe es also hinausgeschoben). Im Studium kann man sich die Isolation nämlich noch etwas mehr leisten, aber auch nur eingeschränkt, wie ich bemerkt habe.
Dazu kam ja dann die Depression, es wurde also nicht besser... Und mein Therapieversuch wurde von meiner Mutter sabotiert, indem sie (möglicherweise sogar absichtlich) nicht gezahlt hat, als ich noch bei ihr versichert war. Wurde mit dem Studium also nicht fertig. Hätte da vielleicht was einfacheres machen sollen, aber da wäre ich wohl auch entlassen worden, und einen echten Plan hatte ich ja sowieso nicht.

Und dann ich da eben auch noch die Liebe und die Sexualität, wobei mir Selbstbefriedigung sogar reichen würde, wenn es nur ums letztere ginge.
Darüber sprach ich hier im Forum ja auch schon. Fakt ist, dass ich das dann nie hinbekommen habe, und nicht deswegen, weil sich keine gefunden hätte, oder weil ich auf eine ominöse "Traumfrau" gewartet hätte. Nein, es war schlicht diese "Sozialphobie", wobei ich auch Angst hatte welche anzusprechen, aber nicht unbedingt deshalb, weil ich gedacht habe, dass ich abgelehnt werde, sondern deshalb weil ich nicht glaubte beziehungsfähig zu sein. War vielleicht ein wenig als ob ich die Büchse der Pandora öffne, wenn ich das probiere. Und das Vertrauen, dass man mich auch so akzeptiert hätte, hatte ich eben nicht.

Zitat:Naja, die Katstrophe ist das ja nicht, aber schön ist es auch nicht gerade.


Es gibt schlimmeres als de facto arbeitslos zu sein und sich von seiner Mutter finanzieren zu lassen, und dabei den ganzen Tag vorm PC zu sitzen. Aber viele wollten wohl auch nicht mit mir tauschen. Mag aber sein, dass es für mich nicht schlimmer ist als wenn ich versuchen würde komplett normal zu sein. Tja, keine Ahnung.

Zitat: Das ist dann natürlich noch mal ein anderes Probllem, ob man auch genügend Kontakt hinbekommt, um halbwegs akzeptiert zu sein...,

Das ist es ja auch, dass man ein gewisses Level halten muss, um nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren. Mit 50% Engagement geht man vielleicht schon längst gen Null. Und dazu kommt dann, dass es auch tatsächlich schwieriger ist, wenn man keinen Kontakt hat, als wenn man Leute kennt. Und zwar in jeder Hinsicht. Man fällt selbst in eine Isolationsrolle, man verlernt zu kommunizieren, hat keine Gesprächsthemen mehr, wird auch nicht mehr irgendwohin mitgeschleppt usw. Das ist dann schon ein Teufelskreis.

Zitat:...aber da man sich da langfristig auf Dauer ja eh nicht so viel Hoffnung zu machen braucht, kann man auch die Effektivität steigern, indem man dann eben entweder tolerante Menschen findet (meine Emulation ist so gut, das man sie sich auch sparen kann...) oder eben nicht. Dann versucht man es mit den Nächsten.


Oder man versinkt in der Leere und wird zum kompletten Alien.

Zitat:Leider sind die Sichtweisen von dem, was im Leben oder allgemein so wichtig ist, da eben doch sehr verschieden, wenn man Glück hat, sind sie sogar sinnvoll...

Meine zur Isolation neigenden Verhaltensweisen kann man kaum sinnvoll nennen, aber sie sind wahrscheinlich untrennbar mit mir verbunden (so wie ich in einem alten Thread geschrieben habe:rolleyes::tomate:

Und ich kann es einfach nicht beliebig ändern. Und irgendwo noch weniger als früher.

LG PsiSnake
 
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Ich beschäftige mich ja im Moment mit dem Asperger-Syndrom.

Unabhängig davon ob das nun bei mir zutreffend ist (ich war ja schon in diesem Sinne auffällig als Kind), empfinde ich diese Maßnahmen hier http://nibis.ni.schule.de/~infosos/asperger-1.htm
als völlig daneben.

Ich kann aus eigener Erfahrung folgendes sagen:

man sollte nicht der ganzen Klasse zeigen, dass das Kind nicht normal ist durch irgendwelche Sonderregelungen.
Eine erwachsene Begleitung isoliert das Kind von den anderen Kindern.
Spezielle Maßnahmen oder Befreiungen im Sportunterricht, bei den Hausaufgaben oder wobei auch immer würden das weiter verstärken oder Neid hervorrufen.
Ebenfalls könnten die anderen Kinder einen dann für einen "Idioten" halten.
Wenn Lehrer der Klasse erzählen, dass sie mit dem Kind reden sollen, dann fühlen die anderen sich wegen dem Kind angegriffen. Dadurch bekommt man jedenfalls keine Freunde.

Die einzige Möglichkeit, die besteht ist, dass man von außen dafür sorgt, dass das Kind so normal wie möglich rüberkommt, und dass man darauf einwirkt, dass es sich auch selbst so gibt. Eltern sollten auch nicht zu sehr andere Kinder schlecht reden oder davor warnen. Wenn du der Klasse klar machst, dass das Kind nicht normal ist wird es auch so behandelt und dadurch ausgeschlossen, gemobbt und im besten Fall bemitleidet. Selbst auf letzteres kann man allerdings verzichten.

Diese Leute da (siehe Text) haben keinen Plan.

LG PsiSnake
 
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