Im Konzentrationslager Bergen-Belsen wurden mehr als 70.000 Menschen getötet. Der Schrecken endete erst, als am 15. April 1945 britische Soldaten das Lager befreiten. Die, die damals als Retter kamen, konnten das Grauen kaum fassen. Heute besuchte die Queen die Gedenkstätte - ganz privat und auf ihren persönlichen Wunsch.
Von Gabi Biesinger, ARD-Hörfunkstudio London
Als die britische Armee das Konzentrationslager Bergen-Belsen im April 1945 erreichte, hielten fassungslose Soldaten mit der Kamera fest, was sie sahen: ausgemergelte Menschen und Massengräber, aber auch erste Szenen der Hoffnung. In einem Film, der möglichst schnell nach Kriegsende den Deutschen ihre Schande vor Augen führen sollte, hörte sich das dann so an: "Die, die überlebt hatten, wurde so schnell wie möglich versorgt. Wer noch selbst essen konnte, bekam heiße Suppe."
Ein englischer Offizier redete mit einem Megaphon deutschen Bürgermeistern ins Gewissen, die die Briten aus der näheren Umgebung ins Lager geholt hatten: "Wer trägt die wirkliche Verantwortung? Sie, die Sie ihrem Führer erlaubt haben, diesen himmelschreienden Wahnsinn auszuführen!"