Die Grünen - Pädophilie-Debatte

C

Condemn

Guest
Mich wundert, dass das Thema bisher nicht zu einem eigenen Thread führte, da es schon seit einigen Monaten immer mal wieder hochkocht. Daher mache ich heute mal einen auf.

Worum es grundlegend geht:

Die Pädophilie-Debatte im Jahr 2013 ist eine öffentliche Debatte über den Umgang der Partei Die Grünen mit parteinahen Personen, Mitgliedern und parteiinternen Gruppierungen der Pädophilenbewegung sowie deren Rolle in der Frühphase der Partei.

Von der Pädophilenbewegung wurden eine Aufhebung oder Senkung der Schutzaltersgrenzen und die Legalisierung einvernehmlicher pädosexueller Kontakte angestrebt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pädophilie-Debatte_(Bündnis_90/Die_Grünen)


Auszug eines grünen Bundesprogramms:

(...) Die §§ 174 und 176 StGB sind so zu fassen, daß nur Anwendung oder Androhung von Gewalt oder Mißbrauch eines Abhängigkeitsverhältnisses bei sexuellen Handlungen unter Strafe zu stellen sind.“
– Bundesprogramm der Grünen, 1980[12]


Um folgende Paragraphen geht es da:


§ 174
Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen


§ 176
Sexueller Mißbrauch von Kindern



Die Grünen waren also in den 80ern dafür, einvernehmlichen Sex zwischen Erwachsenen und Kindern zu legalisieren.



Prominente Grüne, die eine Rolle spielen sind u.a. Daniel Cohn-Bendit, der noch vor der Gründung der Grünen ein teilweise (?) autobiografisches Buch schrieb, in dem z.B. solche Zeilen vorkommen (Quelle wie oben, Wikiartikel):

„Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen.“
– Daniel Cohn-Bendit: Der grosse Basar, München 1975, S. 140


„Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: ‚Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?‘ Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestreichelt.“
– Daniel Cohn-Bendit: Der grosse Basar, München 1975, S. 143


In einer TV-Diskussionsrunde äußerte er sich mal so:

„Wissen Sie, die Sexualität eines Kindes ist etwas absolut Fantastisches. […] Wissen Sie, wenn ein kleines fünfjähriges Mädchen beginnt, Sie auszuziehen, ist das großartig. Es ist großartig, weil es ein Spiel ist, ein wahnsinnig erotisches Spiel.“



Er behauptet heute, er habe nur provozieren wollen und das er nie ein Kind angefasst habe. Für ihn spricht, dass sich bisher kein Opfer meldete. Aber ganz offensichtlich war er damals für die Legalisierung von Pädophilie. In einem Interview sagte er mal, das war damals grüner Zeitgeist und Mainstream.


Seit gestern tobt die Debatte auch um Jürgen Trittin, da folgendes herauskam:

Die Pädophilie-Debatte bei den Grünen erreicht nun auch den Spitzenkandidaten Jürgen Trittin: Er soll 1981 das Kommunalwahlprogramm einer Grünen-Liste in Göttingen presserechtlich verantwortet haben, das sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen unter bestimmten Bedingungen straffrei stellen wollte.
http://www.spiegel.de/politik/deuts...indung-mit-paedophilie-programm-a-922376.html


Relativiert werden solche Vorwürfe v.a. durch die Zeit die seit dem vergangen ist und das es damals um sexuelle Aufklärung ging, auch um die Rechte von Homosexuellen. Die Grünen setzten sich insgesamt dafür ein, die Rechte von Minderheiten zu stärken und dazu gehörten dann offenbar auch Pädophile.

Für die Grünen spricht, dass sie selbst dafür sorgen, dass diese düstere Vergangenheit aufgearbeitet wird:

Die Partei reagierte mit der Initiierung und Finanzierung eines Forschungsprojekts an der Universität Göttingen zu „Umfang, Kontext und Auswirkungen pädophiler Forderungen in den Milieus der Neuen Sozialen Bewegungen sowie der Grünen“, das von dem Göttinger Politikwissenschaftler und Parteienforscher Franz Walter geleitet wird.[5]

Quelle wie oben, Wikiartikel



Mich persönlich wundert trotzdem, dass die Wellen nicht höher schlagen. Wenn man bedenkt, dass Guttenberg wegen einer gefakten Doktorarbeit zurücktreten musste, Anette Schavan ebenfalls (die ihre Arbeit vor Jahrzehnten ab/schrieb), und die Medien sich die letzten Tage überschlugen weil Steinbrück den Stinkefinger zeigte, ist eigentlich erstaunlich, dass kaum jemand ernsthafte Konsequenzen von den Grünen fordert. Trittin ist immerhin Spitzenkandidat der Grünen. Daniel Cohn-Bendit ist ne große Nummer (CO-Vorsitzender der Grünen) im EU-Parlament und wurde in diesem Jahr mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet.


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Was denkt Ihr dazu? Sollten die Grünen personelle Konsequenzen ziehen? Beeinflusst die Debatte Eure Wahlentscheidung? Geht es da rein um "Zeitgeist" und ist somit eben verjährt? ....etc....
 
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Um das Bild etwas abzurunden ein paar mehr oder weniger aktuelle und sehr unterschiedliche Presse-Reaktionen zum Thema:

Nach der wachsenden Kritik an Spitzenkandidat Trittin zeigen sich die Grünen empfindlich. Dabei haben sie selbst stets kräftig ausgeteilt – allen voran Claudia Roth.

(...)

Weiter schreibt Füller mit Blick auf den Vorsitzenden der Bischofskonferenz sowie den Grünen-Spitzenkandidaten: „Anders als Bischof Zollitsch weigert sich der grüne Bischof Trittin, eine gesonderte Anlaufstelle für Opfer grüner Täter einzurichten. Dabei wäre dies enorm wichtig. Denn es gibt Opfer – auch bei den Grünen. Sie kommen aus WGs und Kinderläden oder aus der grünen Kommune Dachsberg in Nordrhein-Westfalen, die eine Art Konferenz- und Missbrauch-Zentrum war.“

Selbsthilfe-Organisationen rufen vor diesem Hintergrund nach Konsequenzen. „Wir fordern den sofortigen Rücktritt von Trittin aus der Politik“, heißt es in einer Erklärung des netzwerkB, einem Verein, in dem sich Opfer von sexueller Gewalt für Betroffene einsetzen. „Wir als Betroffene von sexualisierter Gewalt halten solche Personen wie Trittin für untragbar.“ Füller kommt in seinem Beitrag zu dieser Einschätzung: „Empathie gibt es bei den Grünen immer nur für die Opfer der anderen.“
http://www.focus.de/politik/deutsch...r-mitleid-mit-opfern-anderer_aid_1103684.html


Diese Diskussion ist absurd. Das schreckliche Engagement der Grünen in Sachen "Pädophilie" liegt mehr als 30 Jahre zurück. Der Passus, der in Trittins Kommunalwahlprogramm stand, fand sich ebenso im Grundsatzprogramm - einer jungen, unreifen Partei, die sich vehement um die Öffnung der deutschen Gesellschaft und die Befreiung von ihren Tabus bemühte. Und dabei Fehler machte, die sie längst korrigiert und von denen sie sich eindeutig distanziert hat. Auch ein Jürgen Trittin. Noch in den achtziger Jahren ging die grüne Partei massiv gegen pädophile Positionen in ihren Reihen vor. Heute sind sie kein Thema mehr.

Jürgen Trittin ist kein Politiker, der sich exemplarisch für die Schuld und die Versäumnisse der deutschen Gesellschaft beim Kampf gegen Kindersex verurteilen ließe. Da wären die Kirchen schon viel eher zur Verantwortung zu ziehen. Trittin ist heute Spitzenkandidat einer Partei, die seit zwei Jahrzehnten beim Thema sexuelle Befreiung eine völlig eindeutige Linie verfolgt, in der Pädophilie nichts zu suchen hat. Sie hat sogar den Mut gefunden, die Parteiengeschichte in diesem Punkt wissenschaftlich durchforsten zu lassen. Sie stellt sich ihrer Vergangenheit!

http://www.stern.de/politik/deutsch...-die-gruenen-haben-mut-ihr-nicht-2058484.html


Eine kurze Erklärung, aber bloß keine Pädophilie-Debatte: Bei einer Podiumsdiskussion im eigenen Wahlkreis Göttingen geht der grüne Spitzenkandidat Jürgen Trittin jeder Auseinandersetzung mit der Vergangenheit seiner Partei aus dem Weg. Teile des Publikums protestieren.
http://www.spiegel.de/politik/deuts...ch-bei-diskussion-in-goettingen-a-922896.html


Denn unweigerlich bleibt die Frage: Warum hat Trittin seinen Fehler nicht schon längst öffentlich gemacht? Hoffte er darauf, etwas verbergen zu können? Oder erinnerte er sich schlicht nicht mehr daran, wie er es am Montag in einer Stellungnahme begründet hat?

Dass der Göttinger als Student in sehr linken Kreisen unterwegs war, ist bekannt. Es gibt keinerlei Beweise, dass er mit den Pädophilie-Thesen persönlich übereinstimmte. Trittin verantwortete das Kommunalwahlprogramm, in dem die wirren Thesen standen, nur presserechtlich. Aber damit hat er das Gedankengut nun mal abgesegnet, ob ihm die Tragweite als junger Mensch damals bewusst war oder eben nicht.

Dass Trittin nicht vor Wochen schon die Vergangenheit seines Göttinger Umfeldes kritisch hinterfragt hat, dass er nicht von sich aus auf die Idee kam, auch dort könnte etwas gewaltig schief gelaufen sein, war ein großer Fehler. Jetzt wird es richtig eng für ihn. Wie angeschlagen er ist, war auf seiner Pressekonferenz am Montag deutlich zu sehen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-09/juergen-trittin-gruene-paedophilie


Und ein sehr interessantes Interview mit einem "Insider":

"Ich glaube Daniel Cohn-Bendit kein Wort"

Ein Mitbegründer der Grünen, Eckhard Stratmann-Mertens, gewährt bestürzende Einblicke in das Treiben pädophiler Kreise in den frühen Jahren der Öko-Partei – und attackiert Daniel Cohn-Bendit.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article118319669/Ich-glaube-Daniel-Cohn-Bendit-kein-Wort.html
 
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Zitat:Mich persönlich wundert trotzdem, dass die Wellen nicht höher schlagen.

Soweit ich sehe ist das Thema häufig auf Platz 1 der "Google News" Schlagzeilen, und in den Online-Medien auch präsent. Insofern könnte das schon ein Problem für die Grünen werden, wobei das Fallen der Umfragewerte eventuell schon zuvor damit zu tun hatte.

Cohn-Bendit (davon wusste ich auch vorher) sollte eigentlich untragbar geworden sein. Es ist schon verwunderlich, dass ihm das kaum schadet, auch wenn er wohl nicht mehr zum Spitzenkandidaten in einer Bundestagswahl gemacht werden würde. Er redet da ja auch tatsächlich von Kindern (im Vorschulalter), nicht von Jugendlichen.

Und Trittin hat da vielleicht nur etwas durchgewunken. Es ist für mich jetzt auch nicht klar, dass er das selbst vertreten hat. Das Problem ist natürlich, dass es eben nicht klar ist, und der Wähler kann sich nicht sicher sein, ob Trittin nicht doch diese Ansicht vertreten hat oder gar noch vertritt.

Und klar, das kommt zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, und ob ein Rücktritt jetzt überhaupt noch helfen würde so kurz vor der Wahl? Dadurch käme das ganze auch noch mehr in die Schlagzeilen, und könnte auch als ein echtes Schuldeingeständnis gewertet werden.

LG PsiSnake
 
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Zitat:Mich persönlich wundert trotzdem, dass die Wellen nicht höher schlagen.

Soweit ich sehe ist das Thema häufig auf Platz 1 der "Google News" Schlagzeilen, und in den Online-Medien auch präsent. Insofern könnte das schon ein Problem für die Grünen werden, wobei das Fallen der Umfragewerte eventuell schon zuvor damit zu tun hatte.

Cohn-Bendit (davon wusste ich auch vorher) sollte eigentlich untragbar geworden sein. Es ist schon verwunderlich, dass ihm das kaum schadet, auch wenn er wohl nicht mehr zum Spitzenkandidaten in einer Bundestagswahl gemacht werden würde. Er redet da ja auch tatsächlich von Kindern (im Vorschulalter), nicht von Jugendlichen.

Und Trittin hat da vielleicht nur etwas durchgewunken. Es ist für mich jetzt auch nicht klar, dass er das vertreten hat. Das Problem ist natürlich, dass es eben nicht klar ist, und der Wähler kann sich nicht sicher sein, ob Trittin nicht doch diese Ansicht vertreten hat oder gar noch vertritt.

LG PsiSnake

Ja, in dem Medien ist es schon sehr präsent. Aber im Vergleich zu Guttenberg regt es die Öffentlichkeit kaum auf scheint mir. Oder wenn man sich an Wulff erinnert... In beiden Fällen gab es Demonstrationen, wöchentlich 3-5 Talkshows zum Thema etc.. Diese Debatte existiert seit einigen Monaten, scheint die Öffentlichkeit aber nicht so extrem zu emotionalisieren wie man eigentlich denken würde.

Ich weiß selbst nicht genau was ich davon halten soll. Die Philosophie dahinter war ja nicht Missbrauch, sondern "sexuelle Befreiung", dass sexuelle Unterdrückung zu unterdrückten Charakteren führe und das auch für Kinder gelte etc.

Fakt ist aber dass auch diese Denke zu schweren Missbrauchsfällen führte. Die Odenwaldschule ist ein Beispiel dafür. Cohn-Bendit spielte auch dort eine Rolle (eben/oben verlinkter Artikel).

Mindestens der müsste m.A.n. zurücktreten. Und die Grünen müssten das tun was sie von der katholischen Kirche gefordert haben: Anlaufstelle für Missbrauchs-Opfer einrichten. Denn es wird Opfer geben.
 
Habe gerade mal herauszufinden versucht, ob es Opfer gibt die sich geoutet haben. Gibt es offenbar durchaus und der Kontext lässt darauf schließen, dass es v.a. einige geben wird die nicht an die Öffentlichkeit gehen.

Ziemlich erschütterndes Interview das an die Skandale der katholischen Kirche oder die der Odenwaldschule erinnert:

Die Opfer der pädophilen Praxis in einer Grünen-Kommune sind entsetzt über die Reaktion der Partei. Ein Betroffener, der anonym bleiben möchte, spricht über fünf Jahre als Kind in der Kommune.


(...)


Jeder, der Hermann Meer auch nur ein wenig kannte, wusste, dass er und zahlreiche Menschen in seinem Umfeld Sex mit Kindern hatten. Das wurde entweder toleriert oder sogar ausdrücklich gut geheißen.


(...)

Stattdessen lese ich nun, dass Frau Künast im Wahlkampf noch mit den Worten "Wir sind nicht der Ort der Täter" auftrumpft. Das verschlägt mir die Sprache. Vielleicht sollte irgendjemand von den Grünen mal den Mut haben, mit einem der Opfer von damals zu sprechen. Dann käme solcher Zynismus wahrscheinlich nicht mehr so leicht über die Lippen.

Die Welt: Frau Künast sagte jüngst, alles sei nur eine "Hetzkampagne der CSU"...



(...)

Nun einfach anzunehmen, das seien alles nur Theoretiker gewesen, die die Neigungen für die sie kämpften, nicht auch im eigenen Leben auslebten, ist bestenfalls naiv und schlimmstenfalls verlogen. Aber genau so versucht man ja nun zu argumentieren.

Genau das gleiche gilt im Übrigen auch für Daniel Cohn-Bendit und andere, deren Äußerungen von damals als reine Theorie dargestellt werden. Wer sich öffentlich für Sex mit Kindern einsetzt, für den hat das in den meisten Fällen auch im eigenen Leben eine praktische Bedeutung.

(...)

Zum einen gab es ja die Kinder, die das Ziel sexueller Übergriffe waren. Darüber hinaus waren da auch junge Menschen, für die Sex mit Kindern zur Normalität zählte und die daraufhin auch selber zu Tätern wurden. Hier ist ein enormer Schaden bei Opfern und Tätern entstanden. Und dieser Schaden ist entstanden, weil Sex mit Kindern damals in grünen und links-alternativen Kreisen akzeptiert war und als ein Merkmal der sexuellen Befreiung propagiert wurde.


(...)

Die Übergriffe geschahen eben nicht heimlich und unter dem Mantel der Verschwiegenheit irgendwo im Dunkel einer Sakristei.



Anmerkung: Der Interview-Partner möchte anonym bleiben, weil er seine Familie schützen möchte. Er wuchs in den 80er-Jahren in einer Wohngemeinschaft am Niederrhein auf, in der Sex mit Kindern zum Alltag gehörte. Der Chef dieser Kommune war Mitglied im NRW-Landesvorstand der Grünen. Der heute 48-jährige Lektor wohnte fünf Jahre lang mit seiner Mutter und seinen Geschwistern dort. Er fühlt sich als Opfer. Die Reaktion der Grünen auf die Enthüllung sei für ihn ein weiterer Schlag ins Gesicht.


http://www.welt.de/politik/deutschl...-der-Gruenen-verschlaegt-mir-die-Sprache.html
 
Zitat:Ja, in dem Medien ist es schon sehr präsent. Aber im Vergleich zu Guttenberg regt es die Öffentlichkeit kaum auf scheint mir. Oder wenn man sich an Wulff erinnert... In beiden Fällen gab es Demonstrationen, wöchentlich 3-5 Talkshows zum Thema etc.. Diese Debatte existiert seit einigen Monaten, scheint die Öffentlichkeit aber nicht so extrem zu emotionalisieren wie man eigentlich denken würde.

Naja, es gab außer Cohn-Bendit (und das Europaparlament ist in der Wahrnehmung, womöglich auch gewollt, fast inexistent) keine Persönlichkeit der Grünen, die wirklich betroffen war (soweit ich weiß) und wirkliche Opferberichte gab es auch nicht (P.S: oder eventuell doch, dein letzter Beitrag)

Zitat:Ich weiß selbst nicht genau was ich davon halten soll. Die Philosophie dahinter war ja nicht Missbrauch, sondern "sexuelle Befreiung", dass sexuelle Unterdrückung zu unterdrückten Charakteren führe und das auch für Kinder gelte etc.

Es kann halt niemand "sexuell befreit" werden, der keine sexuelle Person ist. Bevor jemand wirklich deutlich genug in der Pubertät ist, ist derjenige keine sexuelle Person, und würde selbst bei völlig gewaltlosem Vorgehen in etwas involviert, was derjenige nicht versteht (und nicht wie ein Erwachsener fühlt) und dem er daher nicht zustimmen kann. Insofern ist dass dann Missbrauch.

Was Jugendliche betrifft sehe ich das allerdings anders, weil ein Jugendlicher eine sexuelle Person ist, und daher hat dieser das Recht über den eigenen Körper zu verfügen und freiwillig Sex mit einer anderen Person zu haben, so wie derjenige will, und wenn jemand anderes, oder der Gesetzgeber darüber verfügen will, dann ist das sexuelle Unterdrückung. Es darf allerdings kein Abhängigkeitsverhältnis bestehen und Bestechung (de facto Prostitution) muss auch ausgeschlossen werden.

Eigentlich sind die de facto Regelungen in Deutschland in Ordnung. Ich rege mich da mehr über Fälle in den USA auf. Eigentlich sollte man nach der Natur gehen, alles andere ist willkürlich. Es sollte jetzt aber nicht um die Geschlechtsreife direkt gehen, sondern insgesamt sichtbar sein, dass jemand sexuell reif ist.

Soviel zu meiner eigenen Ansicht , und die wäre für einen Politiker wohl auch schon gefährlich (hatte ich aber ohnehin schon hier erzählt, wäre sowieso zu spät gewesen)
Bei dem Zeugs was ich hier allgemein im Forum sage, ist die politische Karriere aber ohnehin gelaufen :D (außer bei den Violetten vielleicht)

Zitat:Mindestens der müsste m.A.n. zurücktreten. Und die Grünen müssten das tun was sie von der katholischen Kirche gefordert haben: Anlaufstelle für Missbrauchs-Opfer einrichten. Denn es wird Opfer geben.

Wenn man da Cohn-Bendit liest, dann scheint das möglich.

Wobei ich allerdings auch der Meinung bin, dass die Lehrer sich nicht einzumischen haben, wenn Jugendliche eine Beziehung führen, sich auf dem Schulhof knutschen usw. Bei uns damals hatte ein Pärchen (soweit der Sozialphobiker hier vor dem Bildschirm das mitbekommen hat, für mich nur ein Gerücht) Sex auf einem längeren Klassenausflug (ich war übrigens "krank", oder wäre zumindest krank geworden). Gab wohl Ärger, flogen aber nicht von der Schule. Sicherlich kann ich nachvollziehen, dass man das als Schule/Lehrer auf einer Schulveranstaltung nicht haben will. In einem Internat ist das aber kaum möglich, das wirklich privat zu regeln. Insofern finde ich diese Aussage von Cohn-Bendit sogar richtig. Der Lehrer darf allerdings nicht selbst etwas mit eigenen jugendlichen Schülern anfangen, weil da eben ein Abhängigkeitsverhältnis besteht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, es gab außer Cohn-Bendit (und das Europaparlament ist in der Wahrnehmung, womöglich auch gewollt, fast inexistent) keine Persönlichkeit der Grünen, die wirklich betroffen war (soweit ich weiß) und wirkliche Opferberichte gab es auch nicht (P.S: oder eventuell doch, dein letzter Beitrag)
Ja... offenbar gabs da doch mehr. Hab noch ein bisschen gegooglet. Der Artikel hier dokumentiert sowohl noch ein Opfer und es ist auch von mehreren Tätern die Rede:


Der alltägliche Missbrauch in einer grünen Kommune

Matthias Griese wuchs in den 80er-Jahren in einer Wohngemeinschaft auf, wo Sex mit Kindern zum Alltag gehörte. Der Chef dieser Kommune war Mitglied im NRW-Landesvorstand der Grünen.

(...)

Die Übergriffe haben regelmäßig stattgefunden, manchmal täglich. Insgesamt bin ich von ein paar Männern angegrapscht worden ... vielleicht zehn. Die meisten waren Tagungsgäste. Konstant außer Meer gab es noch einen zweiten Bewohner, Moritz H.* Er wurde polizeilich gesucht und versteckte sich auf dem Dachsberg.

(...)

Die Opfer vom Dachsberg waren nicht nur Jungen. Die Jungen, die unter Meer und H. litten, vergriffen sich wiederum an einem kleineren Mädchen aus der Wohngemeinschaft, zehn Jahre. Es gab kein Bewusstsein, dass irgendetwas falsch daran wäre. "Ich war ein Jugendlicher, etwa 15 Jahre alt", sagt Rörig.

(...)

Es ist nicht so, dass die Pädophilen ihre Neigung damals zu verbergen suchten. Am 24. und 25. September 1983 richteten die Grünen im Tagungszentrum auf dem Dachsberg einen vom Parteivorstand finanzierten Kinder- und Jugendkongress aus. Sex mit Kindern war das zentrale Thema. "Nicht nur im Plenum, auch im Hof, beim Kaffee", sagt Rörig.

Teilnehmer waren auch die "Stadtindianer", eine Kommune aus Nürnberg, eine anarchistische Gruppe, deren Hauptforderung die Legalisierung von Sex mit Kindern war. "Angeblich sollen die ja die ungewollten Exoten gewesen sein. Da war meine Wahrnehmung eine völlig andere", sagt Rörig.

http://www.welt.de/politik/deutschl...iche-Missbrauch-in-einer-gruenen-Kommune.html



Es kann halt niemand "sexuell befreit" werden, der keine sexuelle Person ist. Bevor jemand wirklich deutlich genug in der Pubertät ist, ist derjenige keine sexuelle Person, und würde selbst bei völlig gewaltlosem Vorgehen in etwas involviert, was derjenige nicht versteht (und nicht wie ein Erwachsener fühlt) und dem er daher nicht zustimmen kann. Insofern ist dass dann Missbrauch.

Was Jugendliche betrifft sehe ich das allerdings anders, weil ein Jugendlicher eine sexuelle Person ist, und daher hat dieser das Recht über den eigenen Körper zu verfügen und freiwillig Sex mit einer anderen Person zu haben, so wie derjenige will, und wenn jemand anderes, oder der Gesetzgeber darüber verfügen will, dann ist das sexuelle Unterdrückung. Es darf allerdings kein Abhängigkeitsverhältnis bestehen und Bestechung (de facto Prostitution) muss auch ausgeschlossen werden.

Eigentlich sind die de facto Regelungen in Deutschland in Ordnung. Ich rege mich da mehr über Fälle in den USA auf. Eigentlich sollte man nach der Natur gehen, alles andere ist willkürlich. Es sollte jetzt aber nicht um die Geschlechtsreife direkt gehen, sondern insgesamt sichtbar sein, dass jemand sexuell reif ist.

Soviel zu meiner eigenen Ansicht, und die wäre für einen Politiker wohl auch schon gefährlich.
Die Philosophie damals war, so wie ich das verstehe, das es eine kindliche Sexualität gibt die nicht unterdrückt werden darf. Aber was da teilweise geschehen ist, war eben eindeutig Missbrauch. Und ich denke, die Täter konnten das gemäß ihrer Theorie/Philosophie/Überzeugungen zwar rechtfertigen, haben aber sicherlich schon auch selbst mitbekommen dass es nicht richtig ist. Denn die Erfahrungsberichte zeugen ja auch durchaus von Widerstand der Opfer und klar übertretenen Grenzen.


Wenn man da Cohn-Bendit liest, dann scheint das möglich.
Denke auch... wer sich so konsequent dafür einsetzt hat vermutlich schon auch eigene Interessen im Sinn. Mittlerweile weiß ich von mindestens drei Äußerungen in denen er sich für Sex mit Kindern aussprach:

- Buch
- Talkshow
- Eine Rede auf dem Dachsberg


Wobei ich allerdings auch der Meinung bin, dass die Lehrer sich nicht einzumischen haben, wenn Jugendliche eine Beziehung führen, sich auf dem Schulhof knutschen usw. Bei uns damals hatte ein Pärchen (soweit der Sozialphobiker hier vor dem Bildschirm das mitbekommen hat, für mich nur ein Gerücht) Sex auf einem längeren Klassenausflug (ich war übrigens "krank"). Gab wohl Ärger, flogen aber nicht von der Schule. Sicherlich kann ich nachvollziehen, dass man das als Schule/Lehrer auf einer Schulveranstaltung nicht haben will. In einem Internat ist das aber kaum möglich, das wirklich privat zu regeln. Insofern finde ich diese Aussage von Cohn-Bendit sogar richtig. Der Lehrer darf allerdings nicht selbst etwas mit eigenen Schülern anfangen, weil da eben ein Abhängigkeitsverhältnis besteht.
Ja, aber das ist eben auch etwas ganz anderes... also ob da Jugendliche miteinander rummachen oder wegen mir auch 11jährige Küssen üben... oder eben Lehrer mit Schutzbefohlenen. Ich habe mich bisher nie wirklich mit dem Thema befasst aber mal eine Doku über die Odenwaldschule gesehen und da wird ziemlich deutlich, dass da auch ne Menge Gehirnwäsche läuft, gerade dann wenn ne ganze Philosophie dahintersteht. Und die Opfer kommen da nicht drüber weg. Und das wird auch oder sogar v.a. mit einem massiven Machtgefälle zusammenhängen. Es ist sicherlich auch für eine 15jährige ein Unterschied ob sie von einem 15jährigen Jungen verführt wird oder von einem 35jährigen, zumindest wenn sie dann älter ist und darüber nachdenkt und sich fragt, inwiefern sie wirklich freiwillig gehandelt hat.

Aber... ist ein schweres Thema. Kann man sich wohl kaum reindenken wenn man davon verschont blieb.
 
Zitat:Ja... offenbar gabs da doch mehr. Hab noch ein bisschen gegooglet. Der Artikel hier dokumentiert sowohl noch ein Opfer und es ist auch von mehreren Tätern die Rede:

Ok, Landesvorstand ist natürlich schon ein größeres Amt (kannte den jetzt überhaupt gar nicht). Andererseits ist der Mann tot, das liegt lange zurück, und es war erst einmal "privat". Das mit der heutigen Partei zu verbinden ist dann schon eher ein Wahlkampfmanöver.

Allerdings scheint dieser "Kinder-und Jugendkongress" dann doch höchst problematisch zu sein, weil es auch eine klare Parteiveranstaltung war...

War wohl schon noch heftiger als ich dachte.

Zitat: Die Philosophie damals war, so wie ich das verstehe, das es eine kindliche Sexualität gibt die nicht unterdrückt werden darf. Aber was da teilweise geschehen ist, war eben eindeutig Missbrauch. Und ich denke, die Täter konnten das gemäß ihrer Theorie/Philosophie/Überzeugungen zwar rechtfertigen, haben aber sicherlich schon auch selbst mitbekommen dass es nicht richtig ist. Denn die Erfahrungsberichte zeugen ja auch durchaus von Widerstand der Opfer und klar übertretenen Grenzen.

Man könnte verharmlosend (zum Teil für manche vielleicht zutreffend) sagen, dass sie über das Ziel hinausgeschossen sind, da die Grenzen neu festgelegt werden mussten (gegen die sexuelle Unterdrückung). Allerdings war ja jeder auch mal ein Kind, und hätte schon wissen können, dass er zu dem Zeitpunkt kein Interesse an Sex hatte, und dass das erst mit der Pubertät losgeht.

Zitat:Ja, aber das ist eben auch etwas ganz anderes... also ob da Jugendliche miteinander rummachen oder wegen mir auch 11jährige Küssen üben... oder eben Lehrer mit Schutzbefohlenen. Ich habe mich bisher nie wirklich mit dem Thema befasst aber mal eine Doku über die Odenwaldschule gesehen und da wird ziemlich deutlich, dass da auch ne Menge Gehirnwäsche läuft, gerade dann wenn ne ganze Philosophie dahintersteht. Und die Opfer kommen da nicht drüber weg. Und das wird auch oder sogar v.a. mit einem massiven Machtgefälle zusammenhängen. Es ist sicherlich auch für eine 15jährige ein Unterschied ob sie von einem 15jährigen Jungen verführt wird oder von einem 35jährigen, zumindest wenn sie dann älter ist und darüber nachdenkt und sich fragt, inwiefern sie wirklich freiwillig gehandelt hat.

Deshalb muss ein Abhängigkeitsverhältnis auch ausgeschlossen werden.

Hier bezog sich Cohn-Bendit aber auf Sexualität unter Schülern, und da musste wiederum tatsächlich etwas gegen die sexuelle Unterdrückung getan werden. Allerdings hatten einige wohl andere egoistischere Interessen (möglicherweise auch Cohn-Bendit selbst).

Ich allerdings würde einer jugendlichen Person, die sich verliebt hat, oder Selbstbefriedigung macht, nicht sagen, dass das alles schlimm und falsch ist (da ich als Kind und Jugendlicher in christliche Freikirchen ging, kenne ich das Problem wohl auch noch mehr als mancher andere). Das wäre ein Angriff auf die sexuelle Selbstbestimmung, wenn ich da alles unterbinde. Insofern musste Sexualität von Minderjährigen schon berechtigterweise ein Thema der sexuellen Befreiung werden. Es war nur wichtig die natürliche Grenze zu finden (sofern manche das überhaupt wollten, und das wurde wohl mit zum Problem) und alle Abhängigkeiten auszuschließen.

LG PsiSnake
 
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Ok, Landesvorstand ist natürlich schon ein größeres Amt (kannte den jetzt überhaupt gar nicht). Andererseits ist der Mann tot, das liegt lange zurück, und es war erst einmal "privat". Das mit der heutigen Partei zu verbinden ist dann schon eher ein Wahlkampfmanöver.

Allerdings scheint dieser "Kinder-und Jugendkongress" dann doch höchst problematisch zu sein, weil es auch eine klare Parteiveranstaltung war...

War wohl schon noch heftiger als ich dachte.
Ja... wusste ich auch nicht. Ich hab zwar bisher den ein oder anderen Artikel gelesen, aber erst jetzt wo ich denke, das durch die Debatte durch Trittin so kurz vor der Wahl noch heftiger werden könnte, habe ich mal ein bisschen mehr nachgelesen.

Man könnte verharmlosend (zum Teil für manche vielleicht zutreffend) sagen, dass sie über das Ziel hinausgeschossen sind, da die Grenzen neu festgelegt werden mussten (gegen die sexuelle Unterdrückung). Allerdings war ja jeder auch mal ein Kind, und hätte schon wissen können, dass er zu dem Zeitpunkt kein Interesse an Sex hatte, und dass das erst mit der Pubertät losgeht.
Ich glaube, es geht da einfach um ganz andere Denkansätze, andere Überzeugungen und eine Art Ideologie bzw. Ideal... im Sinne von "kindliche Sexualität" die vielleicht sogar befreit werden sollte oder was auch immer. So wirklich checke ich nicht was da für Konzepte hinterstanden. Aber es ist ja alles eingebettet in andere Konzepte, etwa antiautoritäre Erziehung und die Überzeugung (teilweise sicherlich auch zutreffend), dass die Gesellschaft insgesamt extrem verklemmt ist usw.



Deshalb muss ein Abhängigkeitsverhältnis auch ausgeschlossen werden.
Ja... aber wenn man sich fragt, wie ein Abhängigkeitsverhältnis zustande kommt, dann spielt Alter und Altersunterschied eben auch eine große Rolle. Ein Kind ist ein denkbar leichtes Opfer für Manipulationen. Selbst Jugendliche sind für einen Erwachsenen wahrscheinlich noch recht leicht zu manipulieren wenn sie ihm "dauerhaft ausgesetzt" sind.


Hier bezog sich Cohn-Bendit aber auf Sexualität unter Schülern, und da musste wiederum tatsächlich etwas gegen die sexuelle Unterdrückung getan werden. Allerdings hatten einige wohl andere egoistischere Interessen (möglicherweise auch Cohn-Bendit selbst).
Er bezog sich aber in einigen Äußerungen nicht nur auf Schüler unter Schülern, sondern auf Sex zwischen Erwachsenen und Kindern.

Hier, hab den TV-Ausschnitt gefunden in dem er ähnlich spricht wie er im Buch schreibt... Und er spricht da von 4-6jährigen Kindern:



Ich allerdings würde einer jugendlichen Person, die sich verliebt hat, oder Selbstbefriedigung macht, nicht sagen, dass das alles schlimm und falsch ist (da ich als Kind und Jugendlicher in christliche Freikirchen ging, kenne ich das Problem wohl auch noch mehr als mancher andere). Das wäre ein Angriff auf die sexuelle Selbstbestimmung, wenn ich da alles unterbinde. Insofern musste Sexualität von Minderjährigen schon berechtigterweise ein Thema der sexuellen Befreiung werden. Es war nur wichtig die natürliche Grenze zu finden (sofern manche das überhaupt wollten, und das wurde wohl mit zum Problem) und alle Abhängigkeiten auszuschließen.

Das ist eben der Punkt... Man muss das Thema m.A.n. klar trennen zwischen "Kids und Kids" und eben zwischen Erwachsenen und Kindern und auch zwischen Erwachsenen und Jugendlichen, zumindest wenn der Altersunterschied zu groß ist. Nen 18jähriger und ne 15jährige ist m.A.n. etwas anderes als ein 30jähriger und ne 15jährige.
 
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