@Zivilcourage
Es wäre interessant mal zu durchleuchten, warum es sie kaum noch gibt, was für mich auch daran liegen kann, dass wenn man hilft dafür noch vor Gericht gezerrt wird und selber Unannehmlichkeiten hat. Nicht selten bereuen Helfer hinterher sich eingemischt zu haben, wenn sie dann noch vor Gericht sich rechtfertigen müssen, nicht jeder hat den Nerv dazu.
Das hat seine Geschichte im Recht (oder Unrecht, wie viele behaupten). Früher war man bei Nothilfe generell ausser Strafe gestellt.
Was auch nicht so das Gelbe vom Ei war, weil Notwehr oder Nothilfe dann auch in einigen Fällen zur Verschleierung von Verbrechen genutzt wurde.
Dann haben die Gerichte plötzlich begonnen, gegen die Helfer zu entscheiden. Ein bisschen so im modernen amerikanischen Stil der Rechtsanwälte, halt jeden vor Gericht zu zerrenm der Schadenersatzpflichtig sein könnte. Und nach einigen Fällen die durch die Medien gegangen sind, hat sich dadurch halt im Volk Verunsicherung eingestellt.
Parallel dazu war auch die Polizei nicht mehr so der "Freund und Helfer", sondern mit steigendem Autoverkehr und dem immer weiteren Zurückziehen des Straßenpolizisten (den jeder gekannt hat) halt auch mehr und mehr der Buhmann, wo man auch nicht anstreifen wollte, und nicht mehr die Respektsperson des Viertels oder Ortes.
Bei Kindern gab's neue Gesetzte, die früher übliche "Dachtel" (leichte Schläge auf den Hinterkopf, erhöhen das Denkvermögen) bei Fehlverhalten ging nicht mehr, und von den antiautorität "erzogenen" Kindern wurde einem maximal eine "Goschn'" (Schnauze) angehängt. Die Gesellschaft hatte keine Mittel zur Disziplinierung mehr.
Und damit sind wir halt beim heutigen Zustand. Keiner hilft mehr. Kinder werden nicht mehr von der Gesellschaft diszipliniert und wachsen mangels verfügbarer Eltern auch mehr und mehr im Wildwuchs auf. Egozentrik wird zur Mode erhoben, ist tolles Ziel der von den USA importierten Regeln der Arbeitswelt. Die Zerstörung der Familienverbände trägt weiter dazu bei, dass die Sozialisierung auf der Strecke bleibt.