Justiz zu lasch?

Lotusz schrieb:
Andererseits dient ein solcher Threat auch immer der Meinungsfindung.
Alles Liebe. Gerrit


Dieser Satz stimmt mich sehr bedenklich!!
Generell zu jedem Thema.........


Zum eigentlichen Thema :

Täter haben sehr wohl eine Verantwortung und diese auch zu tragen!
Ausnahmen lasse ich nur, bei geistig nicht zurechnungsfähigen Tätern gelten.

Tätern auf Grund einer unglückselig verlaufenden Kindheit einen Freibrief dafür auszustellen, sich dieser Verantwortung entziehen zu können, öffnet jedem Verbrechen Tür und Tor. Ich halte so eine Geisteshaltung für mehr als abstrus.........(Motto: Mein Papa hat mich mißhandelt, also müßt ihr verstehen, daß ich halt ein bißel vergewaltigen muß????? Also könnt ihr nicht mich verantwortlich machen, es war der Papa???????)

Es gibt den Begriff der MÜNDIGKEIT.
Ein volljähriger, mündiger Mensch hat Pflichten, aber auch Rechte.

Erkennt ein Täter die Verantwortung an seiner Tat nicht, gehört er meiner Meinung nach entmündigt! Und die Gesellschaft vor ihm geschützt.

Regeln und Gesetze wurden geschaffen um ein friedliches Zusammenleben in der Gemeinschaft zu sichern. Verstößt jemand gegen diese Regeln, gehört die Gesellschaft, die an einem friedlichen Zusammenleben interessiert ist vor diesen Menschen geschützt!!!! Und zwar nachhaltig!

Ich lehne die Todesstrafe ab, jedoch nicht eine lebenslängliche Haftstrafe, die auch ein lebenslänglich bleibt! Hier empfinde ich die Justiz als zu lasch.

Es geht hier nicht um Rache oder Vergeltung, es geht hier um den Schutz von Menschen, die in einem friedlichen Umfeld leben wollen!!!


L.G.Himephelien
 
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Hallo Himephelien

Himephelien schrieb:
Dieser Satz stimmt mich sehr bedenklich!!
Generell zu jedem Thema.........

Zum eigentlichen Thema :

Täter haben sehr wohl eine Verantwortung und diese auch zu tragen!
Ausnahmen lasse ich nur, bei geistig nicht zurechnungsfähigen Tätern gelten.

Tätern auf Grund einer unglückselig verlaufenden Kindheit einen Freibrief dafür auszustellen, sich dieser Verantwortung entziehen zu können, öffnet jedem Verbrechen Tür und Tor. Ich halte so eine Geisteshaltung für mehr als abstrus.........(Motto: Mein Papa hat mich mißhandelt, also müßt ihr verstehen, daß ich halt ein bißel vergewaltigen muß????? Also könnt ihr nicht mich verantwortlich machen, es war der Papa???????)

Es gibt den Begriff der MÜNDIGKEIT.
Ein volljähriger, mündiger Mensch hat Pflichten, aber auch Rechte.

Erkennt ein Täter die Verantwortung an seiner Tat nicht, gehört er meiner Meinung nach entmündigt! Und die Gesellschaft vor ihm geschützt.

Regeln und Gesetze wurden geschaffen um ein friedliches Zusammenleben in der Gemeinschaft zu sichern. Verstößt jemand gegen diese Regeln, gehört die Gesellschaft, die an einem friedlichen Zusammenleben interessiert ist vor diesen Menschen geschützt!!!! Und zwar nachhaltig!

Ich lehne die Todesstrafe ab, jedoch nicht eine lebenslängliche Haftstrafe, die auch ein lebenslänglich bleibt! Hier empfinde ich die Justiz als zu lasch.

Es geht hier nicht um Rache oder Vergeltung, es geht hier um den Schutz von Menschen, die in einem friedlichen Umfeld leben wollen!!!

L.G.Himephelien

Ich habe schon überlegt, ob ich das Thema Schuldfähigkeit in einem eigenen Threat behandle. Mir fehlt aber die Zeit, sonst hätte ich es vielleicht gemacht. Ich möchte das Thema Schuldfähigkeit noch einmal an dem Beispiel aufgreifen, welches ich oben bereits aufgeführt habe. Darum zunächst noch einmal das Beispiel. Anschliessend möchte ich ein paar Worte dazu sagen.

Ich möchte einmal auf die Frage der Schuldfähigkeit zu sprechen kommen. Dabei möchte ich von einem Fall berichten, der mir gerade vor zwei Tagen passiert ist. Dabei geht es nicht einmal um einen Jugendlichen, sondern um einen Erwachsenen.

Ich fuhr mit einem Freund mit den Fahrrad spazieren. Mein Freund hatte ein Tshirt an, wie es unten auf dem Bild zu sehen ist (Zahme Vögel singen von der Freiheit...). Dann kam uns ein Jogger, etwa Ende 20, Anfang 30, entgegen, sah wohl dass Tshirt und rief uns zu: "... in Auschwitz...hat man wohl vergessen zu vergasen....Dreck..."

Ich stelle einmal die Frage und die trifft wohl auf die meisten Nazis zu, sind diese Leute wirklich für ihr Denken, für ihr Handeln verantwortlich? Einerseits sind sie natürlich für ihr Handeln verantwortlich. Andererseits sind sie in ihrem Leben so sehr in ihrer Seele verletzt worden, dass sie mitunter gar nicht mehr in der Lage sind, vernünftig zu reagieren. Der Verstand schaltet aus und dann bricht nur noch der Hass aus ihnen heraus.

Und wenn schon solche Erwachsenen nur bedingt für ihr Handeln verantwortlich zu machen sind, und zwar wegen des enormen Leidensdruckes unter dem sie stehen, so sollte man bei Jugendlichen einen anderen Maßstab ansetzen. Man sollte ihnen aber auch deutlich ihre Grenzen aufzeigen und ihnen Hilfe anbieten, aus diesem Kreislauf heraus zu kommen.

Bild: Zahme Vögel singen von Freiheit...

Diese Nazis sind zu allem fähig und das haben sie oft genug unter Beweis gestellt. Deine These ist nun, sie sind schuldig, also solle man sie verurteilen. Ich aber sage, sie sind nur zu einem Teil schuld, denn sie stehen innerlich unter solch einem Leidensdruck, dass sie oftmals gar nicht ihr Verhalten kontrollieren können. Und das trifft nicht nur auf Nazis zu, sondern mehr oder weniger auf alle Kriminelle und auch auf uns selber.

Glaubst du denn, wir unterscheiden uns so sehr von den Kriminellen? Wie sieht es denn in unserem Innern aus. Haben wir nicht selber oft genug die schlimmsten Gedanken gehabt? Vielleicht hatten wir einfach nur das Glück, eine glücklichere Kindheit gehabt zu haben, die uns nicht so kaputt gemacht hat und vielleicht hatten wir nur das Glück, nicht in einer entsprechenden Situation zu sein, die uns so hilflos machte, dass wir zu allem fähig waren.

Es geht mir auch nicht darum, irgendjemanden einen Freibrief auszustellen, sondern ich möchte darüber nachdenken, wie man Jugendliche Straftäter wieder in die Gesellschaft eingliedern kann, denn Knast ist doch wohl offensichtlich die schlechteste aller Lösungen. Diese Jugendlichen müssen mit ihrem Verhalten, mit ihrer Brutalität konfrontiert werden, sie sollten sich damit auseinander setzen. Das ist ein sehr schwerer und schmerzhafter Prozess für diese Jugendlichen und es ist bestimmt allemal sinnvoller, als sie einzusperren oder sie einfach laufen zu lassen.

Du hast natürlich auch recht, dass es durchaus Täter gibt, die über so ein gefährliches kriminelles Potential verfügen, dass man die Gesellschaft zunächst einmal davor schützen muss. Ich aber möchte es gar nicht erst so weit kommen lassen, sondern möchte den Hebel schon viel früher ansetzen, denn in der Regel haben die kriminellen Jugendlichen eine lange kriminelle Karriere, bevor sie durch schlimmere Delikte auffallen.

Wenn du für eine lebenslange Haftstrafe bist, dann zeigt mir das, wie wenig Liebe in dir ist. Deine Liebe sollte allen Menschen gehören. Ich verurteile jede Strafe, die länger als 10 Jahre ist, denn ich finde sie menschenverachtend. In 10 Jahren hat jeder Mensch die Chanche, sich zu verändern, aus seinen Taten zu lernen, wenn man ihm die Chanche dazu gibt. Und glaube mir, die Menschen werden dankbar für diese Chanche sein und die allermeisten werden sie nutzen. Vielleicht hatten sie nie in ihrem Leben so eine Chanche.

Alles Liebe. Gerrit
 
Himephelien schrieb:
Täter haben sehr wohl eine Verantwortung und diese auch zu tragen! Ausnahmen lasse ich nur, bei geistig nicht zurechnungsfähigen Tätern gelten.
Glaubst Du, dass ein Gewalttäter, oder Sexualtäter usw. geistig zurechnungsfähig sein kann! Ich meine wirklich, nicht juridisch, denn da ist einer schnell mal zurechnungsfähig - das hat wenig mit den tatsächlichen Erkenntnissen der Psychiatrie und Psychologie zu tun ?

Himephelien schrieb:
Mein Papa hat mich mißhandelt, also müßt ihr verstehen, daß ich halt ein bißel vergewaltigen muß????? Also könnt ihr nicht mich verantwortlich machen, es war der Papa???????
Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich, zumindest ab einer gewissen Reife - was aber ist, wenn er diese nie erreicht ? Es geht ja nicht um dümmliche Ausreden eines Täters, eher darum, dass, wenn einer aus einem Milieu kommt, wo er nichts anderes gelernt hat, auch nichts anderes kann und es als normal empfindet. Was ist jetzt mit dem - wohl eher ein gesellschaftliches Problem - da er nichts anderes lernen konnte, von mir aus falsch programmiert, konditioniert ist ? Einfach nur alle wegsperren ?
Himephelien schrieb:
Regeln und Gesetze wurden geschaffen um ein friedliches Zusammenleben in der Gemeinschaft zu sichern. Verstößt jemand gegen diese Regeln, gehört die Gesellschaft, die an einem friedlichen Zusammenleben interessiert ist vor diesen Menschen geschützt!!!! Und zwar nachhaltig!
Staatliche Regeln und Gesetze werden und wurden nicht gemacht um ein friedliches Zusammensein der Menschen zu gewährleisten, sondern damit sich die Mächtigen gegen das Volk durchsetzen können. Das ist die Geschichte der Gesetze, der Rest ist bewusst ausgestreute Illusion.
Himephelien schrieb:
Ich lehne die Todesstrafe ab, jedoch nicht eine lebenslängliche Haftstrafe, die auch ein lebenslänglich bleibt! Hier empfinde ich die Justiz als zu lasch.
Ziemlich hart, hoffe mal dass es Dich nie trifft, denn mindestens 30 Prozent aller Häftlinge sitzen mehr oder weniger unschuldig dort. (das geben sogar Richter nach dem zweiten Viertele zu) Ich vermute sogar in etwa die Hälfte.
Du gestehst also einem Menschen nicht zu, dass er sich ändert, weiterentwickelt....und da soll nicht der Rachegedanke dahinterstehen ?
Himephelien schrieb:
Es geht hier nicht um Rache oder Vergeltung, es geht hier um den Schutz von Menschen, die in einem friedlichen Umfeld leben wollen!!!

Wen schützt man da vor wem ?

Hier ein interessanter, wenngleich nicht gerade neuer Link zum Thema (Die Zeit) : http://www.zeit.de/2002/16/200216_text_agenda_xml
Ein kleiner Auszug: Gefängnisse, sagt eine uralte Erkenntnis, sind Schulen des Verbrechens. Dabei waren sie einst eine humane Errungenschaft, eine bahnbrechende Reform. Ihren Ursprung haben sie im 16. Jahrhundert. Damals wurden in England und Holland die ersten Haftanstalten gegründet, Arbeitshäuser, die an die Stelle der Kerkerhaft des Mittelalters treten sollten. Sie wurden jedoch trotz ungezählter Neuerungen und Verbesserungen im Laufe der Jahrhunderte nie zu wirklichen Besserungsanstalten. Der berühmte Historiker Michel Foucault behielt Recht: Überlebt hat in den Gefängnissen vor allem die Ausgrenzungsfunktion und die Ansteckungsgefahr für weitere Kriminalität - je jünger die Sträflinge, desto größer das Infektionsrisiko.

und

Weil Haftstrafen mehr an- als ausrichten, weil ihre Kosten höher sind als ihr Nutzen, sollten sie möglichst vermieden werden. Die Devise muss deshalb lauten: Leert die Knäste! Entlasst vor allem jene, deren Strafmaß gering ist, die keine Schwerverbrecher sind und anders wirkungsvoller bestraft werden könnten - vor allem mit gemeinnütziger Arbeit.
Nur wenn wir (die Gesellschaft) uns ändern und lebenswerte, sensible, faire Grundlagen mit allseitiger Gleichberechtigung schaffen, können wir auch der Kriminalität Herr werden.

L. G.

Ramar
 
Lotusz schrieb:
..........................
Kann ich alles vollinhaltlich unterschreiben.
Lotusz schrieb:
Glaubst du denn, wir unterscheiden uns so sehr von den Kriminellen?
Diesbezüglich gibt es ja interessanteste Studien, dass etwa Leute, welche der Exekutive angehören, die gleiche Charaktergrundstrukturen haben, wie Verbrecher (nur den sichereren Weg gegangen sind) - deshalb auch die überdimensional hohen Zahlen von Gesetzesbrechern unter der Exekutive, wobei hier durch gegenseitiges Decken diese Zahlen ja sowieso getürkt sind (und uns meist vorenthalten werden)....

L.G.

Ramar
 
Ramar schrieb:
Nur wenn wir (die Gesellschaft) uns ändern und lebenswerte, sensible, faire Grundlagen mit allseitiger Gleichberechtigung schaffen, können wir auch der Kriminalität Herr werden.

L. G.

Ramar


Genau, Ramar!

Und wenn es dann soweit ist, diskutieren wir weiter.

Ich halte das für eine Utopie!
Selbst für einen Zwergerlstaat, wie Österreich.
Ändere hier einmal die Gesellschaft (heißt: 7 Millionen Menschen auf ein und dasselbe Niveau zu bringen, auf das von dir oben erwähnte Niveau. Und wer überprüft das?
Spinnen wir diesen Gedanken weiter: Vorausgesetzt das wäre möglich, werden also Grundlagen geschaffen, die lebenswert, sensibel und fair sind ( wer bestimmt das? Für den einen ist ein Leben nur lebenswert, wenn er seinen Ferrari in der Garage hat, für den anderen ist sein Leben lebenswert, wenn er seine Ernte vom Feld einbringt.
Was für den einen sensibel und fair ist, empfindet der andere als unsensibel und unfair) und von allseitiger Gleichberechtigung kann wohl auch
noch lange keine Rede sein.

Eine wunderschöne Utopie, die sich nicht realisieren läßt, auf Grund der "Menschlichkeit" .

7 Millionen Menschen und keiner davon ist einem anderen etwas zu neidig?
7 Millionen Menschen und jeder davon lebt in absoluter Zufriedenheit?
7 Millionen Menschen und jeder davon verfügt über dieselbe Bildung?
7 Millionen Menschen und jeder davon hat Arbeit?
7 Millionen Menschen und kein einziger davon hat Probleme in der Familie?
7 Millionen Menschen und kein einziger ist kriminell?
7 Millionen Menschen und jeder liebt seinen Nächsten, wie sich selbst und hält hierin auch die Balance?.............und, und, und.........

Bis sich 7 Millionen Menschen dahingehend entwickelt haben, und jeder einzelne in der Lage ist Eigenverantwortung für sein Tun zu übernehmen, bleibe ich bei meiner oben geposteten Meinung!

.........denn der Mensch bleibt Mensch.......

L.G. Himephelien
 
Himephelien schrieb:
...Utopie!....Ändere hier einmal die Gesellschaft (heißt: 7 Millionen Menschen auf ein und dasselbe Niveau zu bringen, auf das von dir oben erwähnte Niveau. Und wer überprüft das?
Wer sprach von einem alle Leute GLEICH MACHEN - AUF GLEICHES NIVEAU BRINGEN - das ginge ja nicht einmal durch klonen, ich sprach von einem Umdenken und vielleicht einer Zielsetzung. Und warum muss alles von irgendjemandem kontrolliert werden ???
Himephelien schrieb:
Spinnen wir diesen Gedanken weiter: Vorausgesetzt das wäre möglich, werden also Grundlagen geschaffen, die lebenswert, sensibel und fair sind ( wer bestimmt das? Für den einen ist ein Leben nur lebenswert, wenn er seinen Ferrari in der Garage hat, für den anderen ist sein Leben lebenswert, wenn er seine Ernte vom Feld einbringt.
Was für den einen sensibel und fair ist, empfindet der andere als unsensibel und unfair) und von allseitiger Gleichberechtigung kann wohl auch noch lange keine Rede sein.
Eine gesellschaftliche Veränderung zu mehr Fairness usw, hat nicht von Vornherein mit materiellen Werten zu tun.Ab er wieso soll der eine nicht mit seiner Feldarbeit glücklich sein und der andere mit dem Ferrari und der Dritte vielleicht, indem er Kieselsteine sammelt.... Abgesehen einmal davon, dass im derzeitigen "Kapital ist Macht" System so etwas tatsächlich, wie man auch an Deiner Reaktion unschwer erkennen kann, nicht einmal als Denkmodell denkbar ist. Wieso braucht es da schon im ersten Denkansatz eine Kontrolle und irgendjemanden der den Einzelnen zwangsbeglückt oder bestimmt.....?
Himephelien schrieb:
Eine wunderschöne Utopie, die sich nicht realisieren läßt, auf Grund der "Menschlichkeit"
Die Menschlichkeit steht nicht im Weg, das zeigen einige, zugegebenermassen wenige "Systeme" zumindest in guten Ansätzen.
Himephelien schrieb:
7 Millionen Menschen und keiner davon ist einem anderen etwas zu neidig?
7 Millionen Menschen und jeder davon lebt in absoluter Zufriedenheit?
7 Millionen Menschen und jeder davon verfügt über dieselbe Bildung?
7 Millionen Menschen und jeder davon hat Arbeit?
7 Millionen Menschen und kein einziger davon hat Probleme in der Familie?
7 Millionen Menschen und kein einziger ist kriminell?
7 Millionen Menschen und jeder liebt seinen Nächsten, wie sich selbst und hält hierin auch die Balance?.............und, und, und.........
Eine gesellschaftliche Änderung nur in Österreich ist natürlich gar nicht denkbar, ich spreche von einem generellen Umdenken.
Warum muss jeder Arbeit haben, das geht sich sowieso nie und nimmer aus, da gibt es sehr gute Ansätze, das zu ändern, inzwischen. Was Du hier ansetzt wäre eine Gesellschaft ohne Menschen und eigentlich elend langweilig, Warum muss da jeder die gleiche Bildung haben, wie soll das gehen? Ist das wichtig für eine lebenswerte Gesellschaft ? Und familiäre oder andere Probleme-wieso soll es diese nicht mehr geben - die brauchen wir für unsere Entwicklung und sind da, um gelöst zu werden.
Nein, macht keinen Sinn, mehr darauf einzugehen, was Du hier zeichnest, ist eine "geklonte Gesellschaft" oder so etwas wie ein von Religionen propagandierter Paradieszustand. Das werden wir nicht erreichen können und ich hielte es nicht einmal für sinnvoll, aber uns zu ändern und lebenswerte, sensible, faire Grundlagen mit allseitiger Gleichberechtigung schaffen, wäre ein erstrebenswertes Ziel. Und Du kannst Dir sicher sein, dass das auch die Kriminalität beeinflussen würde.



Abschliessend, generell und nebenbei, ich bin perplex, auf wie wenig Widerstand hier im Forum jedes noch so abstruse Denkmodell, meist als einzige Wahrheit "verkauft", stösst, ohne jetzt und hier auf all die Richtungen einzugehen und wie sehr auf der anderen Seite meist auf rosaroten Wolken sitzend die Realität um uns herum negiert wird.Ich beginne zu begreifen, warum lieber an eine Sternensaat oder andere Aussserirdische, Weltänderderungstheorien usw. geglaubt wird und warum all diese "esoterischen Richtungen" so ein gutes Geschäft sind - es ist wohl nur die reine Flucht vor der Wahrheit - das Kopf in den Sand stecken.

L. G.

Ramar
 
Hallo Ramar!

Ramar schrieb:
Wer sprach von einem alle Leute GLEICH MACHEN - AUF GLEICHES NIVEAU BRINGEN - das ginge ja nicht einmal durch klonen, ich sprach von einem Umdenken und vielleicht einer Zielsetzung. Und warum muss alles von irgendjemandem kontrolliert werden ???

Huu…schrecklicher Gedanke.


Ramar schrieb:
Wieso braucht es da schon im ersten Denkansatz eine Kontrolle und irgendjemanden der den Einzelnen zwangsbeglückt oder bestimmt.....?

Wir Menschen sind halt noch Rudeltiere. Wir brauchen den Einen Leitwolf, der fürs Beglücken zuständig ist.

Ramar schrieb:
Die Menschlichkeit steht nicht im Weg, das zeigen einige, zugegebenermassen wenige "Systeme" zumindest in guten Ansätzen.
Eine gesellschaftliche Änderung nur in Österreich ist natürlich gar nicht denkbar, ich spreche von einem generellen Umdenken.

In einem hat er ja wohl recht: Wie gedenkst du, das Gedankengut der ganzen Menschheit zu vermitteln?


Ramar schrieb:
Abschliessend, generell und nebenbei, ich bin perplex, auf wie wenig Widerstand hier im Forum jedes noch so abstruse Denkmodell, meist als einzige Wahrheit "verkauft", stösst, ohne jetzt und hier auf all die Richtungen einzugehen und wie sehr auf der anderen Seite meist auf rosaroten Wolken sitzend die Realität um uns herum negiert wird.Ich beginne zu begreifen, warum lieber an eine Sternensaat oder andere Aussserirdische, Weltänderderungstheorien usw. geglaubt wird und warum all diese "esoterischen Richtungen" so ein gutes Geschäft sind - es ist wohl nur die reine Flucht vor der Wahrheit - das Kopf in den Sand stecken.

Wenn du aber gerade die beobachtest, die fast alles glauben, dann wirst du feststellen, dass sie das nicht einfach so machen. Erst vor kurzem schrieb eine sehr liebe Person warum sie einen Strohhalm zum festhalten braucht und ich gestehe, ich wollte ihr den nicht wegnehmen.
Ich bin aber absolut gegen Menschen, die die miserablen Umstände dieser Menschen ausnutzen und sich daran bereichern, ohne Rücksicht auf ihre eh schon angekratzte seelische Verfassung.

MfG
Jea
 
Hallo

An einem Beispiel soll einmal deutlich gemacht werden, dass Kriminalität nicht einfach vom Himmel fällt oder allein auf persönliche Ursachen zurückzuführen ist, sondern dass dahinter gesellschaftliche Verhältnisse stehen, die zwangsläufig Kriminalität zur Folge haben. Gerade infolge der Globalisierung ist eine verstärkte Kriminalisierung der Bevölkerungsteile zu erwarten, die sich ins soziale Abseits gedrängt fühlen. Dieses Beispiel ist zwar auf Indien bezogen, die Globalisierung findet aber weltweit statt und hat überall die gleichen Auswirkungen.

Wenn wir darüber sprechen, wie wir das „Imperium“ konfrontieren sollen, müssen wir klären, was wir unter „Imperium“ verstehen. Sind damit die US-Regierung (und ihre europäischen Satelliten) gemeint, die Weltbank, der Internationale Währungsfond, die Welthandelsorganisation und die multinationalen Konzerne? Oder ist es mehr als das?

In vielen Ländern hat das „Imperium“ noch andere unterstützende Elemente wachsen und gedeihen lassen - gefährliche Nebenprodukte - wie Nationalismus, religiöse Bigotterie, Faschismus und natürlich den Terrorismus. Alle diese Erscheinungen marschieren Hand in Hand mit dem Projekt der Globalisierung durch die Konzerne.

Lassen Sie mich erläutern, was ich damit meine. Indien, „die größte Demokratie der Welt“, steht derzeit an vorderster Front des Projekts der Globalisierung durch die Konzerne. Sein Markt mit einer Milliarde Menschen wird momentan gerade von der WTO (Welthandelsorganisation) geöffnet. Unsere Regierung und die indische Elite heißen die Übernahmen durch Konzerne und die Privatisierung herzlich willkommen.

Es ist kein Zufall, dass der Premierminister, der Innenminister, der Minister für Entstaatlichung – jene Männer also, die den Deal mit Enron (Enron ist der größte amerikanische Energiekonzern der in vielen Ländern der Welt Ableger hatte und durch Betrug zugrunde gerichtet wurde) für Indien unterzeichneten, dieselben Männer, welche die Infrastruktur unseres Landes an multinationale Konzerne verkaufen, dieselben Männer, die Wasser, Strom, Öl, Kohle, Stahl, Gesundheit, Bildung und Telekommunikation privatisieren wollen - dass sie alle Mitglieder bzw. Anhänger der RSS sind. Die RSS ist eine rechtsgerichtete, ultra-nationalistische Hindu-Gilde, die in aller Öffentlichkeit Hitler und seine Methoden bewundern.

Die Demontage unserer Demokratie vollzieht sich mit der Geschwindigkeit und der Gründlichkeit eines Strukturanpassungsprogramms. Während das Globalisierungsprojekt der Konzerne das Leben der Menschen in Indien durcheinanderbringt, vertreiben groß angelegte Privatisierung und sogenannte Arbeitsmarktreformen sie von ihrem Land und aus ihren Jobs. Hunderte von verarmten Bauern begehen Selbstmord, indem sie Pestizide schluckten.

Berichte über Hungersnöte kommen aus allen Teilen des Landes.Während die Elite unterwegs ist zu ihrem imaginären Ziel irgendwo am Gipfel der Welt, gleiten die enteigneten Menschen in einer Spirale hinab in Kriminalität und Chaos. Dieses Klima der Frustration und der nationalen Desillusionierung ist - so lehrt uns die Geschichte – der beste Nährboden für Faschismus.

Von der indischen Schriftstellerin Arundhati Roy

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo

Ich möchte euch den zweiten Teil der Rede der indischen Schriftstellerin Arundhati Roy nicht vorenthalten:

Mit all dem will ich sagen, es ist ein Mythos ist zu glauben, der freie Markt überwände nationale Barrieren. Tatsache ist, der freie Markt gefährdet die nationale Souveränität und er untergräbt die Demokratie.Während die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht, wird der Kampf um die wichtigsten Ressourcen immer heftiger. Um ihre Vetternwirtschaft durchziehen zu können, um die von uns angebauten Ernten den Konzernen zu übereignen, ebenso wie das Wasser, das wir trinken, die Luft, die wir atmen, und die Träume, die wir haben – dazu braucht die Globalisierung durch die Konzerne ein internationales Bündnis mit loyalen, korrupten und autoritären Regierungen in den ärmeren Ländern, welche die unpopulären Reformen durchpeitschen und Aufstände niederschlagen.

Die Globalisierung durch die Konzerne – oder sollen wir das beim richtigen Namen nennen? - der Imperialismus -, braucht eine Presse, die vorgibt, frei zu sein, und Gerichte, die vorgeben, Recht zu sprechen.

Währenddessen machen im Norden die Länder ihre Grenzen dicht und horten Massenvernichtungswaffen. Immerhin müssen sie sicherstellen, dass nur Geld, Waren, Patente und Dienstleistungen globalisiert werden. Nicht aber die Bewegungsfreiheit, nicht der Respekt für die Menschenrechte, nicht die internationalen Abkommen gegen Rassendiskriminierung oder zur Kontrolle chemischer und Atomwaffen, der Treibhausgasemissionen, Klimaveränderung, oder - Gott bewahre – eine internationale Rechtsprechung.

Das - all das - ist "Imperium". Dieses loyale Bündnis, diese schamlose Anhäufung von Macht, der riesengroße Abstand zwischen denen, die Entscheidungen treffen und denjenigen, die darunter leiden müssen. Unser Kampf, unser Ziel, unsere Vision von einer „anderen Welt“ muss es sein, diesen Abstand zu beseitigen.

Während Bomben auf uns herab regnen und Marschflugkörper über den Himmel rasen, wissen wir, dass Verträge unterzeichnet werden, Patente erteilt werden, Öl-Pipelines verlegt werden, natürliche Ressourcen geplündert werden und Wasser privatisiert wird.

Nun, wie können wir Widerstand gegen das "Imperium" leisten?

Wir können unser Gedächtnis schärfen, wir können aus unserer Geschichte lernen. Wir können fortfahren in der öffentlichen Meinungsbildung, bis ein Ohren betäubender Lärm entsteht. Wir können zivilen Ungehorsam auf millionenfach verschiedene Arten neu erfinden. Mit anderen Worten, wir können uns eine Million Wege ausdenken, dagegen etwas zu unternehmen.

Unsere Strategie sollte es sein, dem Imperium nicht nur zu konfrontieren, sondern es zu belagern. Ihm den Sauerstoff zu entziehen. Es zu beschämen. Es lächerlich zu machen. Mit unserer Kunst, unserer Musik, unserer Literatur, unserer Hartnäckigkeit, unserer Freude, unserer Großartigkeit, unserer bloßen Ausdauer - und unserer Fähigkeit unsere eigenen Geschichten zu erzählen.

Geschichten die anders sind als diejenigen, die man uns mittels Gehirnwäsche glauben machen will. Die Revolution der Konzern wird scheitern, wenn wir uns weigern, das zu kaufen was sie verkaufen, ihre Ideen, ihre Versionen der Geschichte, ihre Kriege, ihre Waffen, ihre Ansicht von Unvermeidbarkeit.

Denkt daran: Wir sind viele und sie sind wenige. Sie brauchen uns mehr als wir sie.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Ramar schrieb:
Nein, macht keinen Sinn, mehr darauf einzugehen, was Du hier zeichnest, ist eine "geklonte Gesellschaft" oder so etwas wie ein von Religionen propagandierter Paradieszustand. Das werden wir nicht erreichen können und ich hielte es nicht einmal für sinnvoll, aber uns zu ändern und lebenswerte, sensible, faire Grundlagen mit allseitiger Gleichberechtigung schaffen, wäre ein erstrebenswertes Ziel. Und Du kannst Dir sicher sein, dass das auch die Kriminalität beeinflussen würde.

Abschliessend, generell und nebenbei, ich bin perplex, auf wie wenig Widerstand hier im Forum jedes noch so abstruse Denkmodell, meist als einzige Wahrheit "verkauft", stösst, ohne jetzt und hier auf all die Richtungen einzugehen und wie sehr auf der anderen Seite meist auf rosaroten Wolken sitzend die Realität um uns herum negiert wird.Ich beginne zu begreifen, warum lieber an eine Sternensaat oder andere Aussserirdische, Weltänderderungstheorien usw. geglaubt wird und warum all diese "esoterischen Richtungen" so ein gutes Geschäft sind - es ist wohl nur die reine Flucht vor der Wahrheit - das Kopf in den Sand stecken.

L. G.

Ramar


Hallo Ramar!

Meine Fragen in meiner Post, drücken keineswegs meine persönliche Wunschvorstellung aus! Bitte noch einmal lesen!

Uns zu ändern und lebenswerte,sensible und faire Grundlagen bei allseitiger Gleichberechtigung zu schaffen , halte ich auch für ein erstrebenswertes Ziel,
gleichzeitig aber auch für eine Utopie.
Mein Traum ist eine Gesellschaft mit eigenverantwortlichen Menschen! Auch eine Utopie!

Die Ausgangsfrage zu diesem Thread lautet: Ist die Justiz zu lasch?
Auf diese Frage habe ich geantwortet.

Mein persönlicher Standpunkt: JA!
Meine persönliche Meinung: siehe oben!

Ich respektiere deine Meinung, als deine Meinung und höre sie mir gerne an.
Als solche lasse ich sie stehen, da ich keinen Anlaß zur Bewertung sehe.

L.G. Himephelien
 
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