T
Tucholsky
Guest
@tucholsky
wir befassen uns jetzt mit etwas, das reale (oder das unreale), das vielleicht recht schwierig ist .. ich weiss nicht, wohin es uns führen wird, denn es könnte etwas kompliziert werden .. also ich habe deinen text *) aufmerksam gelesen .. denn ich bin interessiert und habe versucht hinzuhören ..
ich denke nicht, dass ich nun wirklich in der lage bin, mit der gleichen aufmerksamkeit, in den spiegel zu schauen, der ich selber bin .. denn ich denke, je älter wir werden, nimmt unser kopf eine feste form an und wird schwerfälliger und unflexibler .. ich denke, dass es also nicht die zugehörigkeit zu einer religion oder weltanschauung oder wissenschaft, sondern unser alter ist, das bestimmt, wie offen oder wie festgelegt unser kopf ist .. denn je festgelegter ein kopf oder ein geist ist, umso fester besitzt einen bestimmten standpunkt, von dem aus man sich allem nähert ..
es ist daher nur wichtig, dass man den eigenen geist versteht und herausfindet, ob man nicht (im innern) jung bleiben kann, fähig zu forschen und zu begreifen .. denn wenn ich verstehe, wie mein denken funktioniert, dann werde ich ebenfalls verstehen, was realität ist ..
so denke ich derzeit ...
lg
PT
*) https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=1902684&postcount=16
Hallo PT,
wenn Du sagst, ' wir befassen uns jetzt mit etwas, das reale (oder das unreale), das vielleicht recht schwierig ist .. ich weiss nicht, wohin es uns führen wird, denn es könnte etwas kompliziert werden ..', dann denke ich, dass es eine Herausforderung ist an uns, etwas zu betreten, das das Unbekannte ist. Ich möchte damit sagen, dass das Unbekannte für jedes Bewusstsein eine Herausforderung ist, und natürlich ebenso für mein Bewusstsein. Ich denke auch, dass eine solche Herausforderung verschieden ist, von den Herausforderungen, die an das konditionierte Denken gerichtet ist, denn dort existiert nur das 'Bekannte', also das Alte, das in der (neuralen) Erinnerung gespeichert ist. Es holt das Verstandene wieder in das Jetzt-Bewusst_sein und es ist (wieder) präsent. Das Denken ist aber nicht mächtig etwas in das Jetzt-Bewusst_sein zu holen, das nicht in der neuronalen Erinnerung gespeichert ist. Um etwas Neues in das Bewusstsein zu lassen bedarf es eines anderen Prozesses, in dem das Bewusstsein etwas (wieder-)erkennt, das nicht im Denken gespeichert ist, das aber immer in jedem Jetzt vorhanden ist. Man kann es als ein Wiedererkennen bezeichnen, weil es offensichtlich ist, dass das Erkannte z.B. als wahr oder falsch als ein Zusammenhang richtig erkannt wird, ohne eine Referenz aus dem alten Denken. Trotzdem muss eine 'online'-Referenz DA sein, an welcher sich das als 'richtig' und 'wahr' Erkannte referiert. Jeder, der einen (richtigen) Zusammenhang erkennt in einem Prozess des Bewusstseins, bedient sich dieser Referenz, und ohne sie ist eine Unterscheidung zwischen einer richtigen Erkenntnis und einer falschen Erkenntnis nicht möglich. Es gibt ein Beispiel von Sokrates, wo er zeigen konnte, dass ein Sklave ohne eine Erziehung die Ordnung zwischen den Seiten eines Quadrats und seinen Flächen - selbst - wiedererkennen konnte.
Natürlich denke ich auch, dass es schwierig und/oder kompliziert werden kann, wie Du es nennst, und mein Verständnis darüber ist die Unmöglichkeit etwas zu zeigen, das per se nur zu erkennen ist. In vielen Bereichen der Wissenschaft und in der Philosophie wird von einem Beweis gesprochen, welches suggeriert, dass sich etwas nach_weisen lässt, d.h. dass man auf etwas zeigen kann, oder das selbst etwas zeigt, das offensichtlich ist in der genauen Wortbedeutung. So weist sicher die Anziehung zwischen einem Menschen und der Erde auf eine Kraft hin, die zwischen beiden besteht. Aber ich denke, es gibt auch Konventionen, welche etwas als einen Beweis definieren, wenn etwas nur erkannt ist, aber auf das nicht gezeigt werden kann, wie z.B. auf das, was 'wahr ist', denn es bedingt unabdingbar die eigene Erkenntnis des Erkennenden, für das, was 'wahr ist'.
Deswegen denke ich, ist das, was seit Aristoteles in der Philosophie als ein 'Beweis' gehandelt wird, ein Irrtum im Denken ist, denn es nicht wirklich kann man auf etwas weisen, das ein Beweis sein soll, wenn es nicht als physikalische Kraft nachgewiesen werden kann. Trotzdem kann man aber (richtig) erkennen, dass etwas wahr ist oder falsch ist, in der Mathematik, oder in der Logik, und wenn das wahr ist - oder besser, als wahr erkennbar ist, dann kann man auch erkennen, und/oder anerkennen, dass nicht alles, das, was nicht nachweisbar ist, notwendig eine Illusion sein muss.
ich denke nicht, dass ich nun wirklich in der lage bin, mit der gleichen aufmerksamkeit, in den spiegel zu schauen, der ich selber bin .. denn ich denke, je älter wir werden, nimmt unser kopf eine feste form an und wird schwerfälliger und unflexibler .. ich denke, dass es also nicht die zugehörigkeit zu einer religion oder weltanschauung oder wissenschaft, sondern unser alter ist, das bestimmt, wie offen oder wie festgelegt unser kopf ist .. denn je festgelegter ein kopf oder ein geist ist, umso fester besitzt einen bestimmten standpunkt, von dem aus man sich allem nähert ..
es ist daher nur wichtig, dass man den eigenen geist versteht und herausfindet, ob man nicht (im innern) jung bleiben kann, fähig zu forschen und zu begreifen .. denn wenn ich verstehe, wie mein denken funktioniert, dann werde ich ebenfalls verstehen, was realität ist ..
so denke ich derzeit ...
Korrekt. Du stellst hier genau das gegenüber, das man als das Denken bezeichnet vs dem, was man als das eigene lebendige Bewusstsein in jedem Jetzt bezeichnet.
Ein konditioniertes Denken ist nicht nur immer busy, es ist auch das Ego, dass das Ich ist, das, weil es die Erinnerung an das Gelernte vermehrt im Bewusstsein hat, eine Egozentrik erkennen lässt, welche nur alte Antworten geben kann auf das Unbekannte, das Neue.
Wenn man sich mit dem lebendigen Bewusstsein in jedem Jetzt beschäftigt, dann kann man auch eine ähnliche Konfiguration stoßen wie auf den vermeintlichen Beweis, der keiner ist, denn das, was in der Wissenschaft, aber auch in der Philosophie und auch im allgemeinen Verständnis als Wirklichkeit bezeichnet wird, sind im Wesentlichen Konventionen und/oder Definitionen. Aber da man das als eine philosophische Dimension ebenso nicht zeigen kann, wie einen Beweis, beinhaltet es die gleiche Schwierigkeit.
Ich denke es ist schon auffällig, wie es das egozentrische Denken versucht, alles das, was es herausfordert 'im Außen' oder gar in einem abstrakten Außen anzusiedeln. So spricht das Denken von etwas Realem als etwas das außerhalb des Denkens 'existiert', aber nicht sagt worin den diese Ex_istenz ('Ex_stase = im Außen stehend') begründet ist oder lokalisierbar ist. Auffällig vermeidet es das Denken, das lebendige Bewusstsein in jedem Jetzt, einzubinden. Aber wie es wiederum nur (selbst) zu erkennen ist, verbleibt nach der Erkenntnis, dass ein Außen, dass keinen (nachweisbaren) Ort hat, ein Irrtum des Denkens ist, wie es Woody Allen begründete: " Ganz ohne Frage gibt es eine Welt des Unsichtbaren - das Problem ist, wie weit ist sie vom Stadtzentrum entfernt und wie lange hat sie offen?"
Ich denke, das, was Du sagst: " .. denn wenn ich verstehe, wie mein denken funktioniert, dann werde ich ebenfalls verstehen, was realität ist .. ", lässt dieses 'lebendige Bewusstsein' - das Du bist - erkennen.
Leider hat das Esoterische in dieser Welt keinen Platz. Aber vielleicht ist es auch eine Notwendigkeit ..
LG
T.