Denken

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Ein anderes Beispiel ist das von Johannes Kepler. Kepler hatte sich mit den Bewegungen der Planeten beschäftigt und in den Verhältnissen ihrer maximalen und minimalen heliozentrischen Geschwindigkeiten musikalische Intervalle entdeckt, wie eine Oktave mit einer kleinen Terz, einer Diesis, einem Halbton, einer Quint, einer kleinen Terz und einer großen Terz für die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn. Über seine Entdeckung schreibt Kepler: “Nachdem mir vor 18 Monaten das erste Tagesgrauen, vor drei Monaten der Tag und vor ganz wenigen Tagen die Sonne des wunderbarsten Anblicks aufgegangen ist, hält mich nichts mehr zurück, in heiliger Begeisterung zu sagen: Ich habe die goldenen Gefäße der Ägypter geraubt, damit ich Gott ein Heiligtum errichte fern von den Grenzen Ägyptens. Ob die heutigen oder spätere Menschen das Buch lesen, das verschlägt nichts. Mag es hundert Jahre auf den Leser warten, wenn Gott selber 6000 Jahre dessen geharrt hat, der sein Werk erblickt.“

Notwendig war das, was in ihm da 'aufgegangen' war etwas Neues, denn es war vorher als erkannter Zusammenhang nicht im Denken. Und leider werden heute solche Erkenntnisse vom heutigen konditionierten Denken belächelt, und wohl als 'religiöse Verzückung' eines Irrenden gewertet, weil das konditionierte Denken nur das akzeptiert, dass mindestens schon die => Vorsokratiker 'gedacht' haben (Davor gab es für die Aufgeklärten wohl nur Jäger, Sammler und den Neandertaler).

T: "Ja, auf diese Weise könnte oder kann das Bewusstsein eine 'Sichtweise' einnehmen, welche nicht mehr nur das 'Offensichtliche' mit den physischen Augen sieht oder lokalisiert an einem Ort oder an einer physischen Person, sondern eine 'Sichtweise' in welcher es kein Zentrum mehr gibt, wohl aber die Qualität des Seins, dessen Teil man ist."

I. "Ja, kein Zentrum, unmittelbar, keine Mitte mehr, da die Qualität des Seins in jeder Mitte ist."

T: Genau.

T: " Ich glaube es ein wichtiger Punkt. Das 'Schöpfen' aus der Fülle macht Sinn. Das Schöpfer aus dem Nichts (wie es der Schöpfer der Genesis suggeriert) macht keinen Sinn; es wäre Zauberei. Etwas anderes ist es natürlich, wenn etwas 'in die Erscheinung' kommt, denn dann ist es sichtbar, (wie z.B. 'Licht', das sonst nicht sichtbar ist (Energie). Und wiederum ist das Zugängliche zeitlos und alokal; es ist 'immer und überall' vorhanden."

I: "Ich weiss nicht (genau) was in der Genesis steht. Ja, das in Erscheinung kommen/treten wäre dann - in meinem Wortgebrauch: Aus der Fuelle der Leere schöpfen. Und diese Leere ist das zeitlos, alokal Zugängliche."

T: Ja, die Leere, wäre die Leere im Denken, die das Schöpfen möglich macht.

I: "Ja, und dann hat dieses Ich (Bewusstsein) durch den Zweck der Arbeit erkannt: Ich bin: der Baum, der Vogel, das Ich im anderen Menschen, der Rhythmus der Gezeiten (Ebbe/Flut), alle Formen des Wassers usw, auch wenn die äusserliche Form eine andere ist - die Vielfalt der Einheit.

Ich denke nicht, dass sie ihn suchen, sie sehen ihn und erklären auch worin sie ihn sehen, aber wie sagte Jesus:
"Den Splitter im Auge deines Bruders siehst du, den Balken in deinem Auge aber siehst du nicht. Wenn du den Balken aus deinem Auge herausziehst, dann wirst du (genug) sehen, um (auch) den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen." (26 - Das Thomas Evangelium)"

T. Ich denke auch das ist ein wichtiger Punkt, der das Problem aufzeigt, das immer dann entsteht, wenn das Denken, das nur in seinen alten Strukturen bewusst ist, nicht vom Jetzt-Bewusstsein kontrolliert wird, das immer - wenn es bewusst ist - mit jedem anderen Jetzt-Bewusstsein verbunden ist (Mitakuye Oyasin). Es ist vielmehr klar zu erkennen, dass jede urteilende und verurteilende und sozialisierende Zuweisung allein aus dem konditionierten Denken kommt, das entbunden ist vom Anderen.

I: "Ja, das bedingungslose Liebe und korrumpierbare Wahrheit etwas Esoterisches ist kann man sagen. Ich möchte aber hinzufuegen, dass weil eben weder Liebe noch Wahrheit einen Ort haben, sind sie nicht nur vom Äusserlichen sondern auch vom Innerlichen entbunden."

T: "Das muss ich als Logiker und Mann erst mal verstehen. Aber ich denke, wenn man es so versteht, dass das Bewusstsein weder einen inneren Ort hat noch einen äußeren Ort hat, eben keinen Ort hat, dann wäre das die Entbindung."

I: "Ja, kein Ort ist Wort wörtlich zu verstehen Das bewusste Sein im Bewusstseins kann dann nicht mehr eine Grenze ziehen zwischen Innen und Aussen, denn dann wuerde es ja wieder auf diese 'reale' diskrete Zeit und diesen 'realen' diskreten Raum zurueckgreifen und somit das Sein begrenzen.

T. Ja, Danke Liebe Inilloc. Weil mich die Begriffe 'ewig' oder 'vor unendlicher Zeit' immer schon gestört haben in meinem Empfinden, verwende ich dafür gerne den Begriff 'zeitlos', der sich damit auch der Zeit entbehrt. Es hat für mich dann auch eine Entbindung wie der Begriff 'Freiheit', die ja ebenso etwas Losgelöstes ist und nicht etwas das ein verantwortungsloses Tun ist, denn ein Tun hat immer ein Motiv und kann deswegen nie frei sein. Im Gegenteil. Der, der tut, ist der Sklave seiner Handlung aus dem Denken, das das Motiv schafft.

T:" (Man sieht hier, dass die Physiker sich dem historischen kg entledigt haben und dafür das Volt und das Ampere verwenden um die physikalischen Größen zu beschreiben. Ich hoffe, dass sie bald auch ohne die Einheit [Meter] und ohne die Einheit [Sekunde] auskommen, wenn sie dafür andere Größen verwenden. )"

I: "Beim Kreis wird ja in Grad und in Bezug zu Verbindungen mit Winkeln gerechnet und wenn man jetzt das was in der Zeitrechnung als ein Jahr bezeichnet wird, mit seiner 'Grundlage' der Sekunde mit dem Kreis vergleicht, so kann man sehen, dass diese zwei von einander abweichen. 360 zu 365/366.

Man kann auch sehen, dass die Zeitrechnung Jahr eine Abweichung enthält, denn sonst 'muesste' man ja nicht alle vier Jahre die 'verlorenen' 6 Stunden diskret, wenn auch offensichtlich, mit einem 24 Stunden Zyklus aus einem imaginären Nichts als sozusagen aufgesparte Zeit wieder einfuegen.

Die 'Orientierung' bei der Seefahrt wird, soviel ich weiss, auch in Graden und Sekunden angeben.
Und in Bezug auf Energie wird bei Nahrungsmitteln (jetzt) beides - kcal und KJ angeben."

T: Ja es gibt auch die eigenartige Sichtweise, über die wir einmal sprachen, dass ein Bewegen auf einer Kugel wie die Erde eigentlich ohne ein Ende ist. Und wie man weiß hat eigentlich jeder Ort seine eigene lokale Zeit, sie wurde nur für eine ganze Zeitzone gleich definiert, z.B. um sinnvolle Fahrpläne für Züge zu ermöglichen.

Das Wichtige ist denke ich auch hier, dass man immer schauen muss was definiert ist und damit durch das Denken definiert ist, und was nicht definiert ist, oder nicht definiert werden kann, weil es IST.

Die Sumerer zählten bis 60 und teilten den Kreis in 6 x 60°. Das war praktisch. Heute ist das 99er System definiert. Alle Preise in allen Supermärkten folgen dieser 'heiligen' Definition. Alles kostet entweder € 0,99 oder € 1,99 oder € 2,99 oder auch € 299,- . Ich spreche es dann immer aus z.B. als "€ 300,- minus X.".

Das, was nicht definierbar ist, ist immer das nur im Jetzt zu Erkennende, wie die Wahrheit oder das Falsche und damit ist es auch vom Denken entbunden und 'gehört' dem Jetzt-Bewusstsein an. Oft stellt sich das Denken als Widerstand auf gegen das 'nur im Jetzt zu Erkennende', und möchte das Definieren beibehalten auch dafür, aber mehr als diesen gedachten Widerstand hat das Denken noch nie aufgebracht, es hat z.B. nie sinnvoll begründen können, warum ein Widerspruch kein Widerspruch ist oder keiner sein soll; es wäre immer nur eine (irrige) Definition.

T:"Physikalische Wirkung ist also (das Vielfache) von einem (Wirkungs-)Quantum h. Das Strömende ist dabei natürlich implizit in diesen Wirkungsquanten enthalten, es ist aber nicht in der Leistung P in [Watt] enthalten, denn Leistung sagt (noch) nichts über Wirkung aus.

Wie oben gesagt, ist der Begriff Wirkung für mich sinnvoll, aber nicht in Verbindung mit Zeit, denn das, was z.B. in einem drehenden Planeten steckt, und was die Physiker 'Drehimpuls' nennen, ist physikalisch dasselbe wie 'Wirkung'. "

I: "Ja, man könnte auch sagen: Der drehende Planet kann nicht anders, so wie die Apfelbluete. "

T: Ja, der Strom der Energie fließt. Im Tao sagt man vielleicht (?): 'Es ist die Ruhe der Bewegung.'

T:"Ich habe das hier etwas ausführlicher beschrieben, weil man sich damit vielleicht besser von der Vorstellung im Denken trennen kann, das 'Zeit wirkt' oder 'Leistung' wirkt und dass eine Idee über eine 'gequantelte Zeit' oder Planck-Zeit, nur eine Idee ist."

I: "Ja, und das was als Drehimpuls/Wirkung mit dem magnetischen Moment, also der Beziehung zwischen Gravitation und Elektromagnetismus, kann - in Bezug auf den Menschen - auch ausgedrueckt werden mit: Eros = die im Menschen latent vorhandene (innewohnende, implizite) Liebe, die sich durch Hingabe äußert. Und diese Hingabe ist, in Bezug auf den Menschen, das Sein in beiden Welten als Einer in Harmonie mit den Himmelskörpern."

T: Ich bin immer wieder erstaunt über die einfache Erklärung, mit der Du das, was ein Logiker und Mann nie ohne ein Begründen aussagt und aussagen kann, beschreibst. Ich bin mit Dir eins. :)

Liebe Inilloc, ich danke Dir für dieses Gespräch. Es macht mir große Freude.

Mitakuye Oyasin + :umarmen:

T.
 
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