Denken

Esoterik und Philosophie widersprechen sich nicht. Vielmehr gehören sie zusammen, an einigen Punkten mehr, an anderen weniger...

Ja, das stimmt. Aber ist das ganze Leben nicht ein Lehrbuch für Philosophie, Esoterik, Glaube, Religion? Was ist nicht schon alles über Religion philosophiert worden, über den Glauben, die Mystik, die Esoterik, die Erkenntnistheorie, die Philosophie und das Leben selber.

Wenn man über die Reifung des Menschen philosophiert ist das etwas anderes als selbst sein eigenes Reifen voranzutreiben. Sich Gedanken über das Denken zu machen ist philosophisch interessant, aber solche Gedanken meistern nicht die Probleme des Alltags.

Muss oder sollte man deshalb nicht Erkenntnissen nachgehen, die die Lebensbewältigung stützen und die Seele stärken? Wenn ich von Erkenntnissen spreche, so können sie aus Religion, Mystik, Esoterik oder Theorien ebenso herstammen wie aus einzelner Erfahrung. Aus allem das Wertvollste, bunt gemischt.

Das ist Leben, meint - reinwiel
 
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Sich Gedanken über das Denken zu machen ist philosophisch interessant, aber solche Gedanken meistern nicht die Probleme des Alltags.
Das muss nicht wahr sein, denn es könnte auch sein, dass die Probleme des Alltags erst dadurch entstehen, weil man denkt, dass der Mensch mit Denken das Unbekannte denken kann, das er nicht weiß.
Muss oder sollte man deshalb nicht Erkenntnissen nachgehen, die die Lebensbewältigung stützen und die Seele stärken?
Der Tod berwältigt das Leben und die Seele IST. Stärke ist nur ein Wunsch, ein Idol, dessen, der sich schwach fühlt. Das Denken stirbt, wie der Denker stirbt. Aber das, was die Lebendigkeit ausmacht in einem geborenen Wesen, die Seele, stirbt nicht.

Was ist das Reale? Was ist das Irreale?

T.
 
habe mich entschlossen den ersten Teil der Antwort zu posten:

OK, Inilloc,

das Symbol '=>' verwende ich, wenn ich das Empfinden habe, dass der Begriff nicht selbstverständlich ist, aber er allgemein definiert ist und man sich die Definition leicht beschaffen kann z.B. über das IN.

Ok - Danke. Das war ja dann bei Exoterisch/Esoterisch der Fall :)

Das Symbol '---' sagt mir so nichts.

Ich war undeutlich betreffend der angesprochenen Kennzeichnung. Zwei Beispiele aus deinem aktuellen Text:

'=>' und 'underscore'

am Anfang und am Ende der zwei Beispiele ist ein ' , dazwischen einmal das Symbol => und beim anderen das Wort underscore.
Das meinte ich.

Manchmal trenne ich Worte mit einem 'underscore' Symbol '_' um es auch im Bewusstsein zu trennen,

Ja, so wie du es bei Er_kenntnis und Er_kennen eingesetzt hast. Bei mir hätte es so ausgeschaut: Er'kenntnis und Er'kennen, als ein Hinweis auf die Unterscheidung von Kenntnis/kennen und Erkenntnis/erkennen, den Erkenntnis/erkennen geschieht nicht im/durch das Denken, da dieses dazu keinen Zugang hat. Ich sehe also einen Unterschied in Kenntnis haben, denn der Mensch kann von so einigem Kenntnis haben, es kennen, hat es aber (noch) nicht in dem angesprochenen Prozess der Erkenntnis erkannt. Aber welches von Beiden spielt mir keine Rolle. Ich werde hier im weiteren einfach den underscore verwenden.


wie z.B. bei dem Wort 'Bewusstsein', das man trennen kann und das 'Bewusste' UND das 'Sein', oder das 'bewusste Sein' mit der Bedeutung des Seins, als etwas, das z.B. verschieden ist von einem 'Werden', das vielerorts 'im Bewusstsein' ist, als Hoffnung, Zukunft, oder einer Entwicklung, welche an die Zeit gekoppelt wird.

Ja, die Bedeutung ist eine andere, wobei ich in solchen Fällen dann wohl mehr die Betonung auf die Art der Schreibweise lege und es so wie du es angesprochen hast schreibe in einem Gespräch/Diskussion und mich sozusagen mehr an die gesprochene Sprache halte. Zur Erklärung des Begriffes selbst: agree.


Aber hier, wenn wir über das Denken und das sprechen wollen, was das Reale ist, dann müssen wir wohl auch über das 'Werden und das Sein' sprechen, wobei natürlich das Werden nicht ohne Zeit auskommt, aber das Sein schon. Krishnamurti führte darüber vor ~30 Jahren viele Gespräche mit dem Quantenphysiker David Bohm.

Ich weiss, dass es bei youtube einige Beiträge von Krishnamurti/Böhm - The Future of Humanit gibt, aber ich habe weder diese gehört noch das (verlinkte) Buch gelesen, aber ich denke nicht, dass dies ein Hinderniss/Problem dastellt. Und ja, ich denke auch, dass das Sprechen ueber das Werden und das Sein ein Punkt ist der unumgänglich ist. Ja, im Grunde genommen kann man auch den Prozess der Erkenntnis als einen Werdegang bezeichnen, obwohl der Prozess selbst, wie das Sein auch, ohne Zeit auskommt und der Begriff Werden nicht als etwas gesehen wird, das etwas zu Stande bringt, das (vorher) nicht da war.


T:
Natürlich gibt es das Ganze, aber wenn man z.B. 'hier' das Weibliche unterscheiden kann von dem Männlichen, dann denke ich, ist damit nicht zugleich eine Zurückweisung oder Ignoranz des Ganzen verbunden oder gefordert.
I:
Nein, natuerlich nicht. Genau sowenig wie wenn man z.B. die Welt, einen Apfel in (Einzel)teile zerlegt.
T:
Nun, das denke ich, ist ein Missverständnis über den Begriff 'Welt', und das, was mein Verständnis davon ist. Aber das werde ich versuchen hier aufzuklären.


Okay und ich schreibe an dieser Stelle meinen Satz noch einmal, nur etwas ausfuehrlicher, so wie es sich beim ersten Mal schon gehört hätte:
Nein, natuerlich ist mit dem unterscheiden vom Weiblichen und Männlichen nicht zugleich eine Zurueckweisung oder Ignoranz des Ganzen verbunden oder gefordert, genauso wenig wie dies der Fall ist, wenn auf diese Art der angesprochenen Unterscheidung (Beitrag #8 - das Unterscheiden in dem Prozess der Er_kenntnis) die Welt oder ein Apfel in (Einzel)Teile zerlegt wird.

I:
An dieser Stelle wuerde es, mir zumindest, helfen, wenn du je ein Beispiel fuer das Exoterische/Esoterische nennen könntest.
OK.

Ein Beispiel, für das, was ich als Exoterisches bezeichnen würde, weil es allgemein so verstanden wird, wäre ein Wald mit Bäumen, sich vom Wind bewegenden Blättern und rufenden Vögeln darin. Ein Beispiel, für das, was ich das Esoterische nenne, wäre das Sein, das unbedingte Liebe ist, weil kein Verstand und keine Ratio mit 'weltlichen Bedingungen' im Bewusstsein sind, welcher allein der ist, der Bedingungen stellt oder stellen kann.

Danke - im Internet sind zu diesen beiden Begriffen so einiges zu finden:

exo|te|risch <Adj.> [lat. exotericus < griech. ex&#333;terikós, zu: éx&#333;, &#8594;exo-, Exo-] (bildungsspr.): für Außenstehende, ... (Quelle)

--

Aus: WAHRIG Rechtschreibung
exo|te|risch für die Öffentlichkeit, die Allgemeinheit, nicht nur für Eingeweihte bestimmt; Ggs. esoterisch
Aus: BERTELSMANN Wörterbuch
exo|te|risch [Adj. , o. Steig.] für die Öffentlichkeit, die Allgemeinheit, nicht nur für Eingeweihte bestimmt; Ggs. esoterisch [<griech. exoterikos &#8221;äußerlich; verständlich, für Laien bestimmt&#8220;, zu exoteros &#8221;äußerer, außerhalb&#8220;]
(Quelle)

--

Der Gebrauch des Adjektivs &#8222;esoterisch&#8220; (altgriechisch es&#333;terikós) lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Der älteste Nachweis findet sich in einer Satire des Lukian von Samosata im 2. Jahrhundert n. Chr., wo sich &#8222;esoterisch&#8220; und &#8222;exoterisch&#8220; auf zwei Aspekte der Lehren des Aristoteles beziehen (von innen bzw. von außen betrachtet). Bei Clemens von Alexandria taucht in diesem Zusammenhang erstmals das Motiv der Geheimhaltung auf. In einem ähnlichen Sinn unterschieden Hippolyt von Rom und Iamblichos von Chalkis zwischen exoterischen und esoterischen Schülern des Pythagoras, wobei letztere einen inneren Kreis bildeten und bestimmte Lehren exklusiv empfingen. In einer anderen Bedeutung, die sich ebenfalls bis in die Antike zurückverfolgen lässt, bezieht sich &#8222;esoterisch&#8220; auf einen inneren Erkenntnisweg im Sinne der Philosophie Platons und der Mystik. In dem einen oder anderen Sinn (was oft nicht klar zu unterscheiden ist) verwendeten auch spätere Autoren das Adjektiv. Im Englischen tritt es erstmals 1687 in einer History of Philosophy auf, im Französischen 1752 in einem Lexikon.[1] - Auszug - Quelle

--

Zu einer Begriffsbestimmung ist es notwendig, sich den Gegensatz von esoterisch und exoterisch kurz zu Gemüte zu führen. (Quelle)

--

als Beispiele von einem Suchergebniss mit ca. 4,580 deutschen Seiten. :eek:


Nun zu dem was du verdeutlicht gesagt hast: Zuerst schmunzelte es mir aufgrund der Formulierung " bezeichnen würde, weil".
Okay, das Exoterische, ist ueber die Sinne, die dem Menschen zur Verfuegung stehen, zugänglich.

Als Beispiel fuer das Esoterische: Das Sein, das unbedingte Liebe ist, weil kein Verstand und keine Ratio mit 'weltlichen Bedingungen' im Bewusstsein sind, welcher allein der ist, der Bedingungen stellt oder stellen kann.

Unbedingt ist nun so ein Begriff, denn ich unterteile = un_bedingt und dieses Bedingt ein Hinweis auf Bedingung im Sinne von Anspruch steht und unbedingt im Sinne von keine Bedingung, wie du es gesagt hast und sich auch auf nicht Etwas (das im deutschen Sprachraum im allgemeinen als Nichts genannt wird) bezieht.
Ich denke wir wissen beide, dass (diese) Liebe auch mit bedingungslose Liebe bezeichnet wird.

Mitakuye Oyasin :blume:

Inilloc (die sich dem zweiten Teil widmet)
 
Ich möchte es noch einmal versuchen. Wenn Rumi sagt "Mein Ort ist alokal: Mein Zeichen ist kein Zeichen. Ich habe keinen Körper und kein Leben: Weil ich vom Leben des Lebens bin. Ich habe Dualität überwunden: Ich habe die zwei Welten als EINE gesehen: Ich bitte EINEN, ich weiß EINEN, ich sehe EINEN, Ich rufe EINEN." , dann spricht er vom Gleichen, das Faqir Chand meint, wenn er sagt: "Wer sich in seinem Denken vom Lehrer unterscheidet, befindet sich in der Dualität. Darum lege ich immer wieder wert auf diese Wahrheit, dass wenn Du an der physischen Existenz eines Lehrers hängen bleibst, Du keine Befreiung erreichst. Unser Verstand ist im Inneren und unsere Gedanken sind auch im Inneren. Der Fragende im Inneren ist der Schüler und der, der im Inneren antwortet ist der Lehrer. Wenn der Fragende zufriedenstellende Antworten auf alle seine Fragen erhält, wird er still. Wenn unser Verstand keine weiteren Fragen mehr hat oder wenn Dein Verstand kein Verlangen mehr hat etwas zu wissen wird er still. Dieser Zustand der Stille ist bekannt als die Vereinigung von Lehrer und Schüler."

Ja, das sehe ich auch so, dass die Beiden vom selben sprechen. Das Ueberwinden der Dualität im Sehen der zwei Welten in Einer und den Zustand der Stille, der bekannt ist als die Vereinigung von Lehrer und Schueler wuerde ich allerdings nicht mehr als Sichtweise bezeichnen, den obwohl die eine Sichtweise beiden Welten sieht, so ist dies (noch) nicht, das Sehen der beiden Welten in Einer.

Wenn ich nun hier spreche, dann kann man das sowohl als eine Erscheinung in dieser Welt ansehen, aber auch als ein inneres Bewusstsein, das sich selbst bewusst ist ohne das 'Ambiente' wahrzunehmen, ohne den Wald da, oder die Bäume da, und ohne das, was Rumi dazu sagte: "Was ist dieser Sinn, Oh Moslems: »Weil ich mich selbst nicht kenne.« Weder bin ich Christ, Zarathustrier, oder Moslem; ich bin kein Orientale noch Abendländer, in keinem Land und auf keiner See: Nicht aus der Natur, noch aus dem Himmel: Nicht von Indien, China, Bulgarien oder Saqsin; nicht aus dem Iraq, noch aus dem Land Khorasan. (a. d. Divan-i-Shams-i-Tabriz.)

Ja (agree), kann auf beide Weisen gesehen werden.

Vielleicht kann man hier auch schon das anmerken, welches offensichtlich auch mit Problemen in dieser Welt verbunden ist, wenn sich nämlich das Bewusstsein vornehmlich mit einer Nation, mit einer Religion, mit einem Idol ('Götzen') identifiziert, denn dann kollidieren die weltlichen Vorstellungen, die man vermutlich als real an sieht, miteinander, wie das ja jeder kennt.

Ja, ich denke, dass sowohl die weltlichen Vorstellungen untereinander miteinander kollidieren, wie eben auch die zwei (angesprochenen) Sichtweisen und dieses Kollidieren der beiden Sichtweisen erst beendet ist, wenn man
wie Rumi, 'die zwei Welten als Eine ' gesehen hat

aber nach meinem Verständnis ist dies:
denn solange erscheint wohl diese Welt real.
schon nicht mehr der Fall bei der Sichtweise die beiden Welten sieht.

Ganz oben habe ich ja versucht sich dem zu nähern, was das Reale ist.

Das Sein

Das Problem zwischen Lehrer und Schüler hatte auch Shams-i Tabrizi. Er sagte: Ein Mann voll von Selbst kam und sagte, "Erkläre mir die Geheimnisse." Ich sagte, "Ich kann Dir nicht die Geheimnisse erklären. Ich erkläre die Geheimnisse dem, in dem ich nicht ihn sehe, - in dem ich mich sehe. Ich erkläre die Geheimnisse des Selbst mir selbst. Ich sehe mich nicht in Dir, ich sehe jemand anderes." Wenn jemand zu jemand anderem kommt, ist er einer von drei Arten: Entweder ein Schüler oder ein Gefährte oder ein Großer. Welche Art bist Du? Bist Du nicht zu mir gekommen? Er sagte, "es ist offensichtlich, in welcher Beziehung ich zu Dir bin." Ich sagte, "Es ist offensichtlich. Ich sehe ihn in Dir. Da er in Dir ist, bin ich nicht in Dir, denn ich bin nicht er." (Me & Rumi).

Don Juan sagte zu seinem Schueler: Du hörst was ich sage und du verstehst wirklich was ich meine, aber dein Bewusstsein hat noch nicht richtig erfasst, was dies beinhaltet.


Ja, der Begriff Zeit (aber auch der Begriff Raum) scheint so fest im Denken verankert zu sein, als real, dass das Denken sich schlicht weigert das in Frage zu stellen. Dabei lässt sich sehr einfach erkennen, dass bereits das Nichterklären können von einem Anfang und einem Ende von Zeit auf eine typische egozentrische Sichtweise hindeutet, ebenso wie das Ende des Raumes, die sich im Zentrum sieht, oder in einer (scheinbar) besseren Position sieht, als die Menschen, die vor z.B. 10000 Erdenjahren lebten. Dabei ist mindestens seit Einstein bekannt, dass eine Zeit immer untrennbar verbunden ist mit einem Ort, und sie nicht getrennt davon gesehen werden kann.

Das Unterscheiden von kennen/erkennen habe ich ja im ersten Teil angesprochen, möchte aber, bevor ich etwas zu Einstein sage hier zuerst nochmal Teile deine Worte (aus Beitrag #1) einfuegen:
Um etwas Neues in das Bewusstsein zu lassen bedarf es eines anderen Prozesses, in dem das Bewusstsein etwas (wieder-)erkennt, das nicht im Denken gespeichert ist, das aber immer in jedem Jetzt vorhanden ist.

So ja, es (das Erkennen von) steht jedem zur Verfuegung, aber ich denke es ist sinnvoller zu sagen: Dabei lässt sich, ist zu erkennen und verzichtet auf sehr einfach, auch wenn es, wenn es erkannt ist, einfach ist und man dann den Kopf ueber sich selbst schuetteln kann.

Zu Einstein: Wenn du nun sagst, dass es mindestens seit Einstein bekannt ist, dass eine Zeit immer untrennbar verbunden ist mit einem Ort, und sie nicht getrennt davon gesehen werden kann, beinhaltet eigentlich, dass der dem das was durch Einstein bekannt gemacht wurde/ist sich in einer anderen Position befindet als der, dem das was durch Einstein bekannt gemacht wurde/ist nicht bekannt ist und gleichzeitig, das es demjenigen, dem es bekannt ist, eben deswegen einen Vorteil einbringt, es ihm leichter fällt dies (wieder) zu erkennen.
Nun, ich denke es ist offensichtlich, dass ich das Bekannte so sehe wie du es (in Beitrag #1)
formuliert hast:
Ich denke auch, dass eine solche Herausforderung verschieden ist, von den Herausforderungen, die an das konditionierte Denken gerichtet ist, denn dort existiert nur das 'Bekannte', also das Alte, das in der (neuralen) Erinnerung gespeichert ist.

Das auf´s Neue erkennen [wieder-(erkennen)] wird auch als das, was der Mensch weiss bezeichnet, als Geheimwissen genannt. Geheim deshalb, weil es eben dem konditionierten Denken nicht zugänglich ist.

Aber leider verfolgt das akademische System das Konditionieren des Denkens in der Weise, dass es das Eigene vermeidet; es kommt eigentlich nicht vor. Kinder werden 'gebildet' aber wie viele hier wohl wissen von Kalihl Gibran's 'Der Prophet': "Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und wenngleich sie bei euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, doch nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen. Ihr dürft Ihrem Körper eine Wohnstatt geben, doch nicht ihren Seelen, denn diese wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht aufsuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen. Ihr könnt euch bemühen, wie sie zu sein, aber trachtet nicht danach, sie euch gleich zu machen. Denn das Leben geht weder zurück, noch verharrt es im Gestern." gehören sie sich selbst.

Ich weiss nicht bei wie vielen Kinder der Versuch dieser Art von Bildung gelingt, aber ja, unternommen wird er offensichtlich und dies beinhaltet eben auch die elterliche Ebenen, die ja in der(Reihen)Folge vor der Akademischen kommt.

Der Prophet - klein, schlicht und unscheinbar sein Format in der schwedischen Ausgabe, wenn man es in Händen hält - hätte die Wahrheit physisches Gewicht hätte es beachtliche Muskelansträngung meinerseits benötigt um es zu transportieren. Aber die Wahrheit beinhaltet ein anderes Gewicht. Dieses:

Shams-i Trabrizi erzählte aus seiner Kindheit: "In mir, da waren immer gute Neuigkeiten. Die Erwachsenen fragten mich immer, 'Warum bist Du so traurig? Hast Du nichts anzuziehen oder hast Du kein Geld?' Dann antwortete ich ihnen gewöhnlich, 'Ich wünschte, sie würden mir sogar die Kleider, die ich habe, wegnehmen, und mir dann mich an mich (selbst) zurückgeben."'

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Ich denke hier kann man auch über Re_aktionen nachdenken, die aus einer Missachtung (der Würde) des sich bewusstswerdenden Selbst als Handlungen im Außen folgen können, denn solange dem Außen, z.B. ein tradiertes Moral-Gesetz, ein höhrer Wert zugemenssen wird, als der Würde (welche nicht im Außen ist), scheint mir das Problem nicht lösbar.

Ja, ueber dieses re_agieren, diese Handlungen die im Aussen folgen können, kann man hier nachdenken. Der Versuch des im Aussen aufstellen eines Gesetzes das etwas widerspiegeln soll, das im allgemeinen als Gueltigkeit gesehen wird, beizeichne ich als die Norm, die aufgestellt wurde und die vielerorts im Bewusstsein vorhanden ist und daraus eine Ableitung fuer das was normal sein soll und das was von dieser Normalität abweicht gezogen wird.
Ich denke, man kann auch erwähnen, dass das Beimessen eines höheren Wertes von z.B. des als eigenen betrachteten Kindes, weil es zu dem der eigenen Familie gerechnet wird, als Ergänzung zu:
wenn sich nämlich das Bewusstsein vornehmlich mit einer Nation, mit einer Religion, mit einem Idol ('Götzen') identifiziert
denn die Problematik ist, so denke ich, die selbe, dieses als real ansehen, nur die Kreise die dieses Ich im Zuweisen von etwas ist, dass getrennt sein soll zieht sind andere. Diese Einschliessen (Zuweisen) von etwas das zwar den Anschein von einer Vergrösserung hat, aber eigentlich das Selbe ausschliessen ist.

Liebe Inilloc, danke für Deinen Beitrag und Deine Anregungen. Mir ist nie ganz klar ob das, was ich mit meinen unvollkommenen Worten formuliere auf Interesse stößt oder nicht, oder ob es an den Begriffen liegt, welche verschieden verstanden werden ....

Ich gebe nur von dem was mir gegeben ist, darum: gern geschehen.
Mir wurde vor einigen Minuten von einem Menschen, der mich besuchte und der mir eine Broschuere zum lesen da lassen wollte, erklärt, dass er das begonnene Gespräch wohl lieber ein anderes Mal fortsetzen möchte, weil ihn meine Worte verwirren. So, von diesem Menschen erhielt ich einen klaren Bescheid betreffend der Worte und auch den Begriffen die ich im Gespräch formulierte.

:umarmen: Mitakuye Oyasin

Inilloc
 
Was ist das Reale? Was ist das Irreale?

T.
hallo tucholsky ..

indem ich jetzt in diesem moment - mein denken ist leider zeitgebunden - versuche, zu beobachten, was das reale ist, kann ich erkennen, wie ich das reale erkennen bzw. verändern kann, indem ich aufhöre etwas zu affirmieren .. also wenn ich mir sage, dass X das reale ist, dann setze ich mich von meiner realität ab und kämpfe darum, die realität zu überwinden .. es gibt konflikt also - mein denken ist leider sehr fragmentarisch - .. darum muss ich nicht danach fragen, was das reale ist .. sondern alles negieren, was das reale nicht ist und dadurch ist dieses andere da ..

lg
PT
 
Inilloc schrieb:
habe mich entschlossen den ersten Teil der Antwort zu posten:

Ich grüße Dich Liebe Inilloc! :)


T: "das Symbol '=>' verwende ich, wenn ich das Empfinden habe, dass der Begriff nicht selbstverständlich ist, aber er allgemein definiert ist und man sich die Definition leicht beschaffen kann z.B. über das IN."

I: "Ok - Danke. Das war ja dann bei Exoterisch/Esoterisch der Fall"

T: Ja

T: "Manchmal trenne ich Worte mit einem 'underscore' Symbol '_' um es auch im Bewusstsein zu trennen,"

I: "Ja, so wie du es bei Er_kenntnis und Er_kennen eingesetzt hast.

Bei mir hätte es so ausgeschaut: Er'kenntnis und Er'kennen, als ein Hinweis auf die Unterscheidung von Kenntnis/kennen und Erkenntnis/erkennen, denn Erkenntnis/erkennen geschieht nicht im/durch das Denken, da dieses dazu keinen Zugang hat.

Ich sehe also einen Unterschied in Kenntnis haben, denn der Mensch kann von so einigem Kenntnis haben, es kennen, hat es aber (noch) nicht in dem angesprochenen Prozess der Erkenntnis erkannt. Aber welches von Beiden spielt mir keine Rolle. Ich werde hier im weiteren einfach den underscore verwenden."

T: Dass Du hier das unterscheidest und es beschreibst, ist denke ich sehr hilfreich, denn das, was da als Prozess stattfindet ist wohl auch deswegen nicht ganz klar, weil es oft daran mangelt, dass die Begriffe in ihren Bedeutungen nicht ausführlich beschreiben sind oder werden.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann unterscheidest Du Kenntnis, das ich als Wissen bezeichne, von Erkenntnis, engl. knowledge und verbindest das Wissen mit dem Denken, aber Erkenntnis nicht mit dem Denken.

Interessant scheint mir hier auch die sprachliche Verbindung zwischen dem Wort knowledge und gnosis, das dieselbe Bedeutung hat (Gnosis, &#947;&#957;&#974;&#963;&#953;&#962; ist die spirituelle Erkenntnis eines (sog. mystischen) Menschen, während auf der anderen Seite das Wissen (Kenntnis) im Englischen als Cognition bezeichnet wird.

Ich verbinde Erkenntnis gerne mit einem Zusammenhang, also einem erkannten Zusammenhang, welcher natürlich nicht kausaler Natur sein muss, aber in Harmonie ist mit einer weiteren Erkenntnis.

T: " ..wie z.B. bei dem Wort 'Bewusstsein', das man trennen kann und das 'Bewusste' UND das 'Sein', oder das 'bewusste Sein' mit der Bedeutung des Seins, als etwas, das z.B. verschieden ist von einem 'Werden', das vielerorts 'im Bewusstsein' ist, als Hoffnung, Zukunft, oder einer Entwicklung, welche an die Zeit gekoppelt wird."

I: "Ja, die Bedeutung ist eine andere, wobei ich in solchen Fällen dann wohl mehr die Betonung auf die Art der Schreibweise lege und es so wie du es angesprochen hast schreibe in einem Gespräch/Diskussion und mich sozusagen mehr an die gesprochene Sprache halte. Zur Erklärung des Begriffes selbst: agree.

T: "Aber hier, wenn wir über das Denken und das sprechen wollen, was das Reale ist, dann müssen wir wohl auch über das 'Werden und das Sein' sprechen, wobei natürlich das Werden nicht ohne Zeit auskommt, aber das Sein schon. Krishnamurti führte darüber vor ~30 Jahren viele Gespräche mit dem Quantenphysiker David Bohm."

I: "Ich weiss, dass es bei youtube einige Beiträge von Krishnamurti/Böhm - The Future of Humanit gibt, aber ich habe weder diese gehört noch das (verlinkte) Buch gelesen, aber ich denke nicht, dass dies ein Hinderniss/Problem darstellt. Und ja, ich denke auch, dass das Sprechen ueber das Werden und das Sein ein Punkt ist der unumgänglich ist. Ja, im Grunde genommen kann man auch den Prozess der Erkenntnis als einen Werdegang bezeichnen, obwohl der Prozess selbst, wie das Sein auch, ohne Zeit auskommt und der Begriff Werden nicht als etwas gesehen wird, das etwas zu Stande bringt, das (vorher) nicht da war.

T: Ich glaube auch dass das Befassen mit dem Unterschied zwischen 'Werden' und 'Sein' eine Herausforderung ist an das Denken, weil die gelernten Projektionen des Denkens nicht nur in den Religionen, sondern auch in der Vorstellung von Zivilisation oder 'Fortschritt' oder Evolution etwas suggerieren, das es nur in der Vorstellung gibt, nämlich die lineare Zeit oder Zeitspur. Sicher sind die Wirkprozesse sowohl in der Evolution, in der Geschichte, oder die der handelnden Menschen etwas, das innerhalb des Seins etwas nachhaltig tut, dass man in den Artefakten wiedererkennen kann, aber es lässt nicht wirklich eine lineare Zeitspur erkennen, die auch noch unabhängig sein soll von Historie oder dem Universum.

Und wenn man nach dem Realen schaut oder fragt, dann denke ich ist das Phantom 'Zeit' das an nichts als einem zugehörigen Ort festgemacht werden kann ('Hier und Jetzt') schon etwas dass das herkömmliche Denken herausfordert, zumal dann, wenn Zeit sich für das Denken als eine Illusion herausstellen sollte oder herausstellt, es einen 'psychischen Halt' verlieren würde oder verliert. Wenn dann das Denken noch den Raum als 'psychischen Halt' aufgeben muss, weil er ebenso wie die Zeit ja nur eine Vorstellung ist, die aber als ein dreidimensionaler Raum keine Realität hat, dann ist das herkömmliche konditionierte Denken wahrscheinlich überfordert.

Sicher helfen die Vorstellungen des Denkens in dem, was man die äußerliche Welt nennt, sich sinnvoll zu bewegen mit einem Oben und Unten oder mit einem Nah oder Fern, und das Erhalten des Lebens.

Aber schon in einem spacelab ist ein Oben oder Unten sinnlos geworden, weil etwas dem Körper fehlt, dass ihn das unterscheiden lassen kann, die Bindung an die Gravitation. Und wogegen man dann eine Bewegung misst, gegen einen lotrechten Punkt auf der Erde oder gegen einen Punkt auf dem Mond ist irrelevant geworden, und damit auch das was eine Geschwindigkeit sein soll, die ja auch nur eine Vorstellung ist (während die Wirkung einer Beschleunigung ja echt ist keine Vorstellung des Denkens.

Es wird und wurde auch viel darüber diskutiert, wie und wann etwas entstanden ist, das Universum, die Welt und das Lebendige, aber wie jeder weiß sind alle Kreationen oder Modifikationen oder Produkte immer aus dem geschaffen, das DA IST. Und auch das kann das Denken irritieren in der Vorstellung eines Werdens in der Zeit, wenn es denn die Einsicht zuläßt, dass Alles (schon) DA IST, das man in Prozessen verwendet - einschliesslich der Logik die DA IST.

T: "Natürlich gibt es das Ganze, aber wenn man z.B. 'hier' das Weibliche unterscheiden kann von dem Männlichen, dann denke ich, ist damit nicht zugleich eine Zurückweisung oder Ignoranz des Ganzen verbunden oder gefordert."

I: "Nein, natuerlich nicht. Genau sowenig wie wenn man z.B. die Welt, einen Apfel in (Einzel)teile zerlegt."

T: "Nun, das denke ich, ist ein Missverständnis über den Begriff 'Welt', und das, was mein Verständnis davon ist. Aber das werde ich versuchen hier aufzuklären."

I: "Okay und ich schreibe an dieser Stelle meinen Satz noch einmal, nur etwas ausfuehrlicher, so wie es sich beim ersten Mal schon gehört hätte:
Nein, natuerlich ist mit dem unterscheiden vom Weiblichen und Männlichen nicht zugleich eine Zurueckweisung oder Ignoranz des Ganzen verbunden oder gefordert, genauso wenig wie dies der Fall ist, wenn auf diese Art der angesprochenen Unterscheidung (Beitrag #8 - das Unterscheiden in dem Prozess der Er_kenntnis) die Welt oder ein Apfel in (Einzel)Teile zerlegt wird."

I: "An dieser Stelle wuerde es, mir zumindest, helfen, wenn du je ein Beispiel fuer das Exoterische/Esoterische nennen könntest.

T: " OK. Ein Beispiel, für das, was ich als Exoterisches bezeichnen würde, weil es allgemein so verstanden wird, wäre ein Wald mit Bäumen, sich vom Wind bewegenden Blättern und rufenden Vögeln darin. Ein Beispiel, für das, was ich das Esoterische nenne, wäre das Sein, das unbedingte Liebe ist, weil kein Verstand und keine Ratio mit 'weltlichen Bedingungen' im Bewusstsein sind, welcher allein der ist, der Bedingungen stellt oder stellen kann."

I: "Danke - im Internet sind zu diesen beiden Begriffen so einiges zu finden:

exo|te|risch <Adj.> [lat. exotericus < griech. ex&#333;terikós, zu: éx&#333;, &#8594;exo-, Exo-] (bildungsspr.): für Außenstehende, ... (Quelle)

Aus: WAHRIG Rechtschreibung
exo|te|risch für die Öffentlichkeit, die Allgemeinheit, nicht nur für Eingeweihte bestimmt; Ggs. esoterisch
Aus: BERTELSMANN Wörterbuch

exo|te|risch [Adj. , o. Steig.] für die Öffentlichkeit, die Allgemeinheit, nicht nur für Eingeweihte bestimmt; Ggs. esoterisch [<griech. exoterikos ”äußerlich; verständlich, für Laien bestimmt“, zu exoteros ”äußerer, außerhalb“]
(Quelle)

Der Gebrauch des Adjektivs „esoterisch“ (altgriechisch es&#333;terikós) lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Der älteste Nachweis findet sich in einer Satire des Lukian von Samosata im 2. Jahrhundert n. Chr., wo sich „esoterisch“ und „exoterisch“ auf zwei Aspekte der Lehren des Aristoteles beziehen (von innen bzw. von außen betrachtet). Bei Clemens von Alexandria taucht in diesem Zusammenhang erstmals das Motiv der Geheimhaltung auf. In einem ähnlichen Sinn unterschieden Hippolyt von Rom und Iamblichos von Chalkis zwischen exoterischen und esoterischen Schülern des Pythagoras, wobei letztere einen inneren Kreis bildeten und bestimmte Lehren exklusiv empfingen. In einer anderen Bedeutung, die sich ebenfalls bis in die Antike zurückverfolgen lässt, bezieht sich „esoterisch“ auf einen inneren Erkenntnisweg im Sinne der Philosophie Platons und der Mystik. In dem einen oder anderen Sinn (was oft nicht klar zu unterscheiden ist) verwendeten auch spätere Autoren das Adjektiv. Im Englischen tritt es erstmals 1687 in einer History of Philosophy auf, im Französischen 1752 in einem Lexikon.[1] - Auszug - Quelle

Zu einer Begriffsbestimmung ist es notwendig, sich den Gegensatz von esoterisch und exoterisch kurz zu Gemüte zu führen. (Quelle)

als Beispiele von einem Suchergebniss mit ca. 4,580 deutschen Seiten.

Nun zu dem was du verdeutlicht gesagt hast: Zuerst schmunzelte es mir aufgrund der Formulierung " bezeichnen würde, weil".

Okay, das Exoterische, ist ueber die Sinne, die dem Menschen zur Verfuegung stehen, zugänglich."

T: "Als Beispiel fuer das Esoterische: Das Sein, das unbedingte Liebe ist, weil kein Verstand und keine Ratio mit 'weltlichen Bedingungen' im Bewusstsein sind, welcher allein der ist, der Bedingungen stellt oder stellen kann."

I: "Unbedingt ist nun so ein Begriff, denn ich unterteile = un_bedingt und dieses Bedingt ein Hinweis auf Bedingung im Sinne von Anspruch steht und unbedingt im Sinne von keine Bedingung, wie du es gesagt hast und sich auch auf nicht Etwas (das im deutschen Sprachraum im allgemeinen als Nichts genannt wird) bezieht."

T: Ja richtig. Bedingungslose Liebe ist Liebe die keine Bedingungen stellt. Wenn Liebe Bedingungen stellt ist es keine Liebe sondern ein Geschäft. So kann ein Kind z.B. seine Mutter oder Vater lieben, auch wenn es geschlagen wird; die Liebe ist eben nicht von dieser (ratio) Welt. Das ändert sich meist durch das Konditionieren des Denkens in Schulen oder Hochschulen, dann zählen Dinge (im Außen).

I: "Ich denke wir wissen beide, dass (diese) Liebe auch mit bedingungslose Liebe bezeichnet wird."

Ja.

Etwas das seltsam ist, ist das, dass es bei der Wahrheit etwas Ähnliches zu erkennen gibt, aber das verschieden davon scheint, denn notwendig muss man das Wahre unterscheiden von dem Unwahren und es wäre fatal das nicht zu tun, aber das trotzdem Gemeinsame ist die Entbindung von den Bedingungen, die vorgeben wollen, was als wahr gelten soll oder darf. Damit stellt auch im Kern Wahrheit keine Bedingungen, die man hier sonst Korruption nennen würde/könnte/müsste.

Zusammenfassend denke ich, kann man sagen, dass sowohl die bedingungslose Liebe, wie auch die nicht korrumpierbare Wahrheit etwas Esoterisches ist, denn es ist vom Äußerlichen entbunden, es hat keinen Ort und es ist erkennbar, dass gestellte Bedingungen oder korruptive Bedingungen immer aus dem sog. Außen kommen.

Es macht mir viel Freude Liebe Inilloc hier mit Dir dieses zu besprechen, das dem, was das Esoterische ist, so nah ist.

:umarmen: Mitakuye Oyasin

:blume:

T.
 
Das Eine bevorzugt den Opern-Ball und das Andere Rock'n Roll - dementsprechend ist dann der individuelle Ausdruck wie bei einer Choreografie in den (Gedanken)Schritten höchst kompliziert oder kinderleicht...
Ich mag keine Opern.
;)
 
Hallo Liebe Inilloc,

T: "Ich möchte es noch einmal versuchen. Wenn Rumi sagt "Mein Ort ist alokal: Mein Zeichen ist kein Zeichen. Ich habe keinen Körper und kein Leben: Weil ich vom Leben des Lebens bin. Ich habe Dualität überwunden: Ich habe die zwei Welten als EINE gesehen: Ich bitte EINEN, ich weiß EINEN, ich sehe EINEN, Ich rufe EINEN." , dann spricht er vom Gleichen, das Faqir Chand meint, wenn er sagt: "Wer sich in seinem Denken vom Lehrer unterscheidet, befindet sich in der Dualität. Darum lege ich immer wieder wert auf diese Wahrheit, dass wenn Du an der physischen Existenz eines Lehrers hängen bleibst, Du keine Befreiung erreichst. Unser Verstand ist im Inneren und unsere Gedanken sind auch im Inneren. Der Fragende im Inneren ist der Schüler und der, der im Inneren antwortet ist der Lehrer. Wenn der Fragende zufriedenstellende Antworten auf alle seine Fragen erhält, wird er still. Wenn unser Verstand keine weiteren Fragen mehr hat oder wenn Dein Verstand kein Verlangen mehr hat etwas zu wissen wird er still. Dieser Zustand der Stille ist bekannt als die Vereinigung von Lehrer und Schüler."

I: "Ja, das sehe ich auch so, dass die Beiden vom selben sprechen. Das Ueberwinden der Dualität im Sehen der zwei Welten in Einer und den Zustand der Stille, der bekannt ist als die Vereinigung von Lehrer und Schueler wuerde ich allerdings nicht mehr als Sichtweise bezeichnen, denn obwohl die eine Sichtweise beide Welten sieht, so ist dies (noch) nicht, das Sehen der beiden Welten in Einer."

T: Meinst Du nicht vielmehr: ' so ist dies nicht mehr das Sehen als Sichtweise, sondern das Sein in beiden Welten als Einer (?)

T: "Vielleicht kann man hier auch schon das anmerken, welches offensichtlich auch mit Problemen in dieser Welt verbunden ist, wenn sich nämlich das Bewusstsein vornehmlich mit einer Nation, mit einer Religion, mit einem Idol ('Götzen') identifiziert, denn dann kollidieren die weltlichen Vorstellungen, die man vermutlich als real an sieht, miteinander, wie das ja jeder kennt."

I: "Ja, ich denke, dass sowohl die weltlichen Vorstellungen untereinander miteinander kollidieren, wie eben auch die zwei (angesprochenen) Sichtweisen und dieses Kollidieren der beiden Sichtweisen erst beendet ist, wenn man - Zitat: wie Rumi, 'die zwei Welten als Eine ' gesehen hat, aber nach meinem Verständnis ist dies: - Zitat: denn solange erscheint wohl diese Welt real. - schon nicht mehr der Fall bei der Sichtweise die beiden Welten sieht."

T: Exakt. Und darum geht hier ja: Das Zulassen des eigenen Selbst (das der Verstand zulässt), das das 'Öffnen der Tür' zur 'Inneren Welt' erst ermöglicht.

T: "Das Problem zwischen Lehrer und Schüler hatte auch Shams-i Tabrizi. Er sagte: Ein Mann voll von Selbst kam und sagte, "Erkläre mir die Geheimnisse." Ich sagte, "Ich kann Dir nicht die Geheimnisse erklären. Ich erkläre die Geheimnisse dem, in dem ich nicht ihn sehe, - in dem ich mich sehe. Ich erkläre die Geheimnisse des Selbst mir selbst. Ich sehe mich nicht in Dir, ich sehe jemand anderes." Wenn jemand zu jemand anderem kommt, ist er einer von drei Arten: Entweder ein Schüler oder ein Gefährte oder ein Großer. Welche Art bist Du? Bist Du nicht zu mir gekommen? Er sagte, "es ist offensichtlich, in welcher Beziehung ich zu Dir bin." Ich sagte, "Es ist offensichtlich. Ich sehe ihn in Dir. Da er in Dir ist, bin ich nicht in Dir, denn ich bin nicht er." (Me & Rumi).

I: "Don Juan sagte zu seinem Schueler: Du hörst was ich sage und du verstehst wirklich was ich meine, aber dein Bewusstsein hat noch nicht richtig erfasst, was dies beinhaltet."

T: Ja, das Erfassen des Inhaltes durch das eigene Bewusstsein ist das, worum es (immer und in jeder Lehre) geht. Auch Jesus sagte: 'Nicht alle fassen dieses Wort, sondern denen es gegeben ist.'

T: "Ja, der Begriff Zeit (aber auch der Begriff Raum) scheint so fest im Denken verankert zu sein, als real, dass das Denken sich schlicht weigert das in Frage zu stellen. Dabei lässt sich sehr einfach erkennen, dass bereits das Nichterklären können von einem Anfang und einem Ende von Zeit auf eine typische egozentrische Sichtweise hindeutet, ebenso wie das Ende des Raumes, die sich im Zentrum sieht, oder in einer (scheinbar) besseren Position sieht, als die Menschen, die vor z.B. 10000 Erdenjahren lebten. Dabei ist mindestens seit Einstein bekannt, dass eine Zeit immer untrennbar verbunden ist mit einem Ort, und sie nicht getrennt davon gesehen werden kann."

I: "Das Unterscheiden von kennen/erkennen habe ich ja im ersten Teil angesprochen, möchte aber, bevor ich etwas zu Einstein sage hier zuerst nochmal Teile deine Worte (aus Beitrag #1) einfuegen:

Um etwas Neues in das Bewusstsein zu lassen bedarf es eines anderen Prozesses, in dem das Bewusstsein etwas (wieder-)erkennt, das nicht im Denken gespeichert ist, das aber immer in jedem Jetzt vorhanden ist.

So ja, es (das Erkennen von) steht jedem zur Verfuegung, aber ich denke es ist sinnvoller zu sagen: Dabei lässt sich, ist zu erkennen und verzichtet auf sehr einfach, auch wenn es, wenn es erkannt ist, einfach ist und man dann den Kopf ueber sich selbst schuetteln kann."

T: :)

I: "Zu Einstein: Wenn du nun sagst, dass es mindestens seit Einstein bekannt ist, dass eine Zeit immer untrennbar verbunden ist mit einem Ort, und sie nicht getrennt davon gesehen werden kann, beinhaltet eigentlich, dass der dem das was durch Einstein bekannt gemacht wurde/ist sich in einer anderen Position befindet als der, dem das was durch Einstein bekannt gemacht wurde/ist nicht bekannt ist und gleichzeitig, das es demjenigen, dem es bekannt ist, eben deswegen einen Vorteil einbringt, es ihm leichter fällt dies (wieder) zu erkennen."

T: Natürlich. Aber wie wir es gerade besprochen haben, muss man es auch fassen. Und offensichtlich üben sich gerade Physiker in einem Denken, das eine diskrete Zeit aber auch einen diskreten Raum, also als zwei voneinander unabhängige Dimensionen, nicht ausschließt, wenn z.B. von einer => 'Planck-Zeit' gesprochen wird.

Es irritiert Physiker wohl auch nicht wirklich, dass eine 'Zeit' an einem Ort mit einem starken Gravitationsfeld langsamer verläuft, als eine 'Zeit' an einem Ort mit einem vernachlässigbaren Gravitationsfeld. Aber damit zeigt sich deutlich, dass man von 'Zeit' nicht reden kann, als etwas das unabhängig von einem Ort gesehen werden kann. Jeder Ort hat sein individuelles Gravitationsfeld und damit seine individuelle 'Zeit'.

Vielleicht kann man sogar das Problem der Vorstellung, dass 'wir mit der Zeit gehen an die wir gebunden sind' - vergleichen - mit dem Problem der Vorstellung, dass 'sich die Himmelskörper samt Sonne um die Erde drehen', und es auch erkannt werden kann, dass es 'die Erscheinungen sind, wie das Leben, der Tod, die an uns, die wir unverändert sind und bleiben (in jedem Jetzt) als bewusste Seele, vorübergehen', oder dass es 'die Erde ist, die sich um die Sonne dreht'.

Es wäre nur eine andere Sichtweise ebenso wie die (neue) Sichtweise des Kopernikus vor vielen Jahren, und sie müsste dann nicht falsch sein, wenn 'Zeit' nur ein Dogma des Denkens ist, das einem (physikalischen) Nachweis nicht stand hält.

I: "Nun, ich denke es ist offensichtlich, dass ich das Bekannte so sehe wie du es (in Beitrag #1) formuliert hast:

Ich denke auch, dass eine solche Herausforderung verschieden ist, von den Herausforderungen, die an das konditionierte Denken gerichtet ist, denn dort existiert nur das 'Bekannte', also das Alte, das in der (neuronalen) Erinnerung gespeichert ist.

Das auf´s Neue erkennen [wieder-(erkennen)] wird auch als das, was der Mensch weiss bezeichnet, als Geheimwissen genannt. Geheim deshalb, weil es eben dem konditionierten Denken nicht zugänglich ist."

T: Ja, und mit dem Geheimen ist nichts verbunden, das gegen etwas gerichtet ist, weil es nicht ein Tun beansprucht, sondern ein Er_kennen. Es wurde und es wird immer noch gerne missverstanden von den konditionierten Denkern, auch weil sie sich als Hüter des Wissen verstehen.

T: "Aber leider verfolgt das akademische System das Konditionieren des Denkens in der Weise, dass es das Eigene vermeidet; es kommt eigentlich nicht vor. Kinder werden 'gebildet' aber wie viele hier wohl wissen von Kalihl Gibran's 'Der Prophet': "Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und wenngleich sie bei euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, doch nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen. Ihr dürft Ihrem Körper eine Wohnstatt geben, doch nicht ihren Seelen, denn diese wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht aufsuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen. Ihr könnt euch bemühen, wie sie zu sein, aber trachtet nicht danach, sie euch gleich zu machen. Denn das Leben geht weder zurück, noch verharrt es im Gestern." gehören sie sich selbst. "

T: "Ich weiss nicht bei wie vielen Kinder der Versuch dieser Art von Bildung gelingt, aber ja, unternommen wird er offensichtlich und dies beinhaltet eben auch die elterliche Ebenen, die ja in der (Reihen)Folge vor der Akademischen kommt.

Der Prophet - klein, schlicht und unscheinbar sein Format in der schwedischen Ausgabe, wenn man es in Händen hält - hätte die Wahrheit physisches Gewicht hätte es beachtliche Muskelansträngung meinerseits benötigt um es zu transportieren. Aber die Wahrheit beinhaltet ein anderes Gewicht. Dieses:

Zitat: Shams-i Trabrizi erzählte aus seiner Kindheit: "In mir, da waren immer gute Neuigkeiten. Die Erwachsenen fragten mich immer, 'Warum bist Du so traurig? Hast Du nichts anzuziehen oder hast Du kein Geld?' Dann antwortete ich ihnen gewöhnlich, 'Ich wünschte, sie würden mir sogar die Kleider, die ich habe, wegnehmen, und mir dann mich an mich (selbst) zurückgeben."'

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Zitat T.: Ich denke hier kann man auch über Re_aktionen nachdenken, die aus einer Missachtung (der Würde) des sich bewusstswerdenden Selbst als Handlungen im Außen folgen können, denn solange dem Außen, z.B. ein tradiertes Moral-Gesetz, ein höher Wert zugemessen wird, als der Würde (welche nicht im Außen ist), scheint mir das Problem nicht lösbar.

I: "Ja, ueber dieses re_agieren, diese Handlungen die im Aussen folgen können, kann man hier nachdenken. Der Versuch des im Aussen aufstellen eines Gesetzes das etwas widerspiegeln soll, das im allgemeinen als Gueltigkeit gesehen wird, beizeichne ich als die Norm, die aufgestellt wurde und die vielerorts im Bewusstsein vorhanden ist und daraus eine Ableitung fuer das was normal sein soll und das was von dieser Normalität abweicht gezogen wird.

Ich denke, man kann auch erwähnen, dass das Beimessen eines höheren Wertes von z.B. des als eigenen betrachteten Kindes, weil es zu dem der eigenen Familie gerechnet wird, als Ergänzung zu:

'wenn sich nämlich das Bewusstsein vornehmlich mit einer Nation, mit einer Religion, mit einem Idol ('Götzen') identifiziert'

denn die Problematik ist, so denke ich, die selbe, dieses als real ansehen, nur die Kreise die dieses Ich im Zuweisen von etwas ist, dass getrennt sein soll zieht sind andere. Dieses Einschliessen (Zuweisen) von etwas das zwar den Anschein von einer Vergrösserung hat, aber eigentlich das Selbe ausschliessen ist."

T: Ja. Solange man noch diese Welt als real ansieht, verleitet das sicher das eigene Handeln dazu alles der Welt anzupassen mit ihren vermeintlichen Realitäten wie auch Schulgesetze, Elternpflicht, oder Jugendschutz. Aber wenn dann diese vermeintliche Realität leidvoll in Frage gestellt wird, denke ich, wäre das auch ein Anlass für die konditionierten Denker das eigene Tun mutig in Frage zu stellen, oder mutig zu hinterfragen. Und auch hier denke ich ist es von großer Bedeutung, zu erkennen, was denn das Reale ist, und was das Irreale ist.

T: "Liebe Inilloc, danke für Deinen Beitrag und Deine Anregungen. Mir ist nie ganz klar ob das, was ich mit meinen unvollkommenen Worten formuliere auf Interesse stößt oder nicht, oder ob es an den Begriffen liegt, welche verschieden verstanden werden ....

I: "Ich gebe nur von dem was mir gegeben ist, darum: gern geschehen.

Mir wurde vor einigen Minuten von einem Menschen, der mich besuchte und der mir eine Broschuere zum lesen da lassen wollte, erklärt, dass er das begonnene Gespräch wohl lieber ein anderes Mal fortsetzen möchte, weil ihn meine Worte verwirren. So, von diesem Menschen erhielt ich einen klaren Bescheid betreffend der Worte und auch den Begriffen die ich im Gespräch formulierte."

T: Zu der angegebenen Zeit war ich walken und auch mich sprach eine Frau an, die mir nach einem netten Gespräch eine Broschüre geben wollte, und ebenso ging sie verstört von dannen, nachdem ich ihr etwas sagte.

Kabir sagt:

"Bevore the Unconditioned, the Conditioned dances:
"Thou and I are one!" this trumpet proclaims.
The Guru comes, and bows down before the disciple:
This is the greatest of wonders."

Ich denke, das ist wichtig, denn wenn der Konditionierete sich als Eins erkennt mit dem Unkonditionierten, dann hat er auch das Lakota Wort: 'Mitakue Oyasin' erkannt.

:umarmen: Mitakuye Oyasin

AL

T.
 
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hallo tucholsky ..

könntest du deinen text für mich besser erklären:

Dabei lässt sich sehr einfach erkennen, dass bereits das Nichterklären können von einem Anfang und einem Ende von Zeit auf eine typische egozentrische Sichtweise hindeutet, ebenso wie das Ende des Raumes, die sich im Zentrum sieht, oder in einer (scheinbar) besseren Position sieht, als die Menschen, die vor z.B. 10000 Erdenjahren lebten.

ich danke dir ..

lg
PT
 
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