Hallo opti,
opti schrieb:
Ich glaube, ich habe da gerade eine Idee, die ein Lösungsansatz sein könnte. Mir ist gerade eingefallen, dass beim Filtern von Schmutzwasser Kohletabletten verwendet werden. Schon eine kleine Kohletablette ist in der Lage eine große Menge Wasser reinigen. Und zwar liegt das an der Struktur der Kohle. Die Kohle ist äußerst porös und bildet dadurch eine sehr große Oberfläche. Eine kleine Kohletablette hat glaube ich etwa die Oberfläche eines Fussballplatzes. Dadurch kommt auch die große Reinigungskraft zustande. Am Kohlenstoff lagern sich die Elemente des Schmutzwassers an, so dass das Wasser gereinigt wird.
Beim Feuerlauf dürfte die Struktur der Kohle ebenfalls eine große Oberfläche ergeben, was zur Folge haben dürfte, dass die Wärme über diese relativ große Oberfläche ziemlich schnell abgeleitet wird, so dass sie sehr schnell reduziert wird.
Das ist richtig. Durch diese Struktur durchdringt die Luft die Kuhle und führt die Wärme sehr effektiv ab. Darum sind die äußeren Schichten der Kohle auch kühler als das Innere. Im Inneren führt diese vergrößerte Oberfläche aber dazu, dass die chemische Reaktion, die Verbrennung, schön schnell stattfindet, so dass wieder ordentlich Wärme nachproduziert wird.
Die Temperatur ist übrigens nicht 600 bis 900 Grad, sondern maximal bis 500 Grad; sie hängt davon ab, wieviel Wärmeenergie produziert wird, und wie schnell sie von der Luft abgeführt werden kann.
Der springende Punkt ist die Wärmekapazität und die Wärmeleitfähigkeit. Bringt man 1g nicht brennende Kohle mit 500 Grad und 1g Wasser mit 37 Grad zusammen, so ist, sobald das thermische Gleichgewicht erreicht ist, die Temperatur nicht 268.5 Grad, sondern etwa bei 100 Grad (Wasser besitzt eine etwa 6 mal größere Wärmekapazität). Das ist jetzt nur mit der bestehenden Wärmeenergie. Brennt die Kohle, wird ständig Wärmeernegie nachproduziert, und auch das Wasser und die Haut würden mit der Zeit sich stärker erwärmen, bis sie im Gleichgewicht mit der brennenden Kohle und der abgeführten Energie sind.
Allerdings, wenn man sich auf die Kohle draufstellt, wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen, so dass die Verbrennung kurzzeitig zum Stillsatnd kommt.
Auch eine weiteren Frage ist, ob eine halbe Sekunde ausreicht, um die Haut zum thermischen Gleichgewicht mit einem genügend großen Anteil der Kohle zu bringen, zumal durch die schlechte Wärmeleitfähigkeit erst einmal Wärmeenergie von den inneren Schichten wieder an die Oberfläche kommen muss. Und die Äußeren Kohleschichten kühlen sich stärker ab, als der Fuß erhitzt wird (siehe oben). Hier hilft uns auch die Porösität der Kohle, da diese die Wärmeleitfähigkeit stark reduziert.
Wie auch immer: Messungen haben gezeigt, dass sich die Hornaut der Füße beim Feuerlauf auf etwa 100 Grad erhitzen kann. Ist der Fuß gut durchblutet, wird diese Wärme durch das Blut schnell abgeführt, verteilt sich im Fuß und stellt keine Schäden an. Ist der Fuß schlecht durchblutet, kommt es zu Verbrennungen. Ebenso, wie ich schon öfters schrieb, wenn Kohlebröckchen haften bleiben.
Noch ein Extrembeispiel: Wenn man in einen Vorgeheizten Backofen greift, so fühlt sich die Luft zunächst nur warm an. Die Wärmekapazität der Luft ist gering, und sie erwärmt die Haut nur langsam. Ein Glas Wasser braucht im Backofen ziemlich lange um zu kochen. Am Backblech, wenn es sich auch schon auf die Temperatur aufgeheizt hat, verbrennt man sich hingegen fast sofort.
Jeder kennt auch das Spiel, mit den Fingern durch eine Kerzenflamme zu huschen. Das funktioniert auch, ohne die Finger anzufeuchten; da muss man aber wirklich schnell sein.
Von den Hitzeschutzkacheln der Shuttles der NASA habe ich auch schon geschrieben.
Ich kann hier nichts paranormales erkennen. Einen solchen Charakter könnte man auch nur durch den Vergleich mit den Verbrennungen unbelebter Materie erkennen. Wenn ein metaphyischer Aspekt hier eine Rolle spielen würde, wäre er sehr klein, da schon Erklärungen und Rechnungen das Ergebnis liefern.
Viele Grüße
Joey