Das Skeptiker-Syndrom

delphinos1 schrieb:
Ich behaupte, dass noch nie jemand über glühende Kohlen gegangen ist, ohne sich vorher darauf geistig vorzubereiten.
Hallo delphinos1,

davon bin ich auch 100%ig überzeugt. Vor so einer Aktion sammelt
man sich, man konzentriert sich, man geht im Geiste die Strecke
durch usw.

Ich muss zugeben, ich finde deine Website gar nicht schlecht.
Man erkennt dein Verantwortungsbewusstsein, deine umsichtige
Vorbereitung, deinen Wunsch, anderen etwas gutes zu tun.

Das kann ich vorbehaltlos unterstützen.

Aber warum fixierst du dich auf Widerlegung von unabweisbar
unwiderlegbaren wissenschaftlichen Argumenten? Was bringt dir
das?

Du brauchst so einen pseudowissenschaftlichen Hokuspokus
überhaupt nicht, denn ich bin felsenfest überzeugt, die subjektive
Wahrnehmung der Teilnehmer bleibt ihnen in jedem Falls als
aussergewöhnliches, stark euphorisierendes Erlebnis in Erinnerung.

Einer Humbug-Theorie braucht es dafür nicht im mindesten.

Ein subjektiv wunderbares Erlebnis braucht nicht objektiv
wunderbar zu sein.

Ausserdem schreckst du normale, nüchterne, sachliche Menschen
damit ab, was für dich selbst geschäftsschädigend sein dürfte.

Ich denke, ein kurzes Vorbereitungsseminar ist in jedem Fall
erforderlich. Als allererstes gilt es doch wohl, seine Angst zu
überwinden und dafür entsprechende Techniken zu erlernen.
Dann muss jeder die korrekte Gehtechnik beherrschen usw. usf.
Deine Aufgabe ich nicht, irgendwas zu beweisen, sondern
möglichst alle deine Leute ohne Blessuren über den Parcour
zu führen. Deren Hochgefühl kommt dann von alleine.

Du konstruierst einen künstlichen Widerspruch, der gar nicht
existiert.

Gruss Le Baron
 
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Hallo Joey

Ich glaube, ich habe da gerade eine Idee, die ein Lösungsansatz sein könnte. Mir ist gerade eingefallen, dass beim Filtern von Schmutzwasser Kohletabletten verwendet werden. Schon eine kleine Kohletablette ist in der Lage eine große Menge Wasser reinigen. Und zwar liegt das an der Struktur der Kohle. Die Kohle ist äußerst porös und bildet dadurch eine sehr große Oberfläche. Eine kleine Kohletablette hat glaube ich etwa die Oberfläche eines Fussballplatzes. Dadurch kommt auch die große Reinigungskraft zustande. Am Kohlenstoff lagern sich die Elemente des Schmutzwassers an, so dass das Wasser gereinigt wird.

Beim Feuerlauf dürfte die Struktur der Kohle ebenfalls eine große Oberfläche ergeben, was zur Folge haben dürfte, dass die Wärme über diese relativ große Oberfläche ziemlich schnell abgeleitet wird, so dass sie sehr schnell reduziert wird.
 
Hallo opti,

opti schrieb:
Ich glaube, ich habe da gerade eine Idee, die ein Lösungsansatz sein könnte. Mir ist gerade eingefallen, dass beim Filtern von Schmutzwasser Kohletabletten verwendet werden. Schon eine kleine Kohletablette ist in der Lage eine große Menge Wasser reinigen. Und zwar liegt das an der Struktur der Kohle. Die Kohle ist äußerst porös und bildet dadurch eine sehr große Oberfläche. Eine kleine Kohletablette hat glaube ich etwa die Oberfläche eines Fussballplatzes. Dadurch kommt auch die große Reinigungskraft zustande. Am Kohlenstoff lagern sich die Elemente des Schmutzwassers an, so dass das Wasser gereinigt wird.

Beim Feuerlauf dürfte die Struktur der Kohle ebenfalls eine große Oberfläche ergeben, was zur Folge haben dürfte, dass die Wärme über diese relativ große Oberfläche ziemlich schnell abgeleitet wird, so dass sie sehr schnell reduziert wird.

Das ist richtig. Durch diese Struktur durchdringt die Luft die Kuhle und führt die Wärme sehr effektiv ab. Darum sind die äußeren Schichten der Kohle auch kühler als das Innere. Im Inneren führt diese vergrößerte Oberfläche aber dazu, dass die chemische Reaktion, die Verbrennung, schön schnell stattfindet, so dass wieder ordentlich Wärme nachproduziert wird.

Die Temperatur ist übrigens nicht 600 bis 900 Grad, sondern maximal bis 500 Grad; sie hängt davon ab, wieviel Wärmeenergie produziert wird, und wie schnell sie von der Luft abgeführt werden kann.

Der springende Punkt ist die Wärmekapazität und die Wärmeleitfähigkeit. Bringt man 1g nicht brennende Kohle mit 500 Grad und 1g Wasser mit 37 Grad zusammen, so ist, sobald das thermische Gleichgewicht erreicht ist, die Temperatur nicht 268.5 Grad, sondern etwa bei 100 Grad (Wasser besitzt eine etwa 6 mal größere Wärmekapazität). Das ist jetzt nur mit der bestehenden Wärmeenergie. Brennt die Kohle, wird ständig Wärmeernegie nachproduziert, und auch das Wasser und die Haut würden mit der Zeit sich stärker erwärmen, bis sie im Gleichgewicht mit der brennenden Kohle und der abgeführten Energie sind.

Allerdings, wenn man sich auf die Kohle draufstellt, wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen, so dass die Verbrennung kurzzeitig zum Stillsatnd kommt.

Auch eine weiteren Frage ist, ob eine halbe Sekunde ausreicht, um die Haut zum thermischen Gleichgewicht mit einem genügend großen Anteil der Kohle zu bringen, zumal durch die schlechte Wärmeleitfähigkeit erst einmal Wärmeenergie von den inneren Schichten wieder an die Oberfläche kommen muss. Und die Äußeren Kohleschichten kühlen sich stärker ab, als der Fuß erhitzt wird (siehe oben). Hier hilft uns auch die Porösität der Kohle, da diese die Wärmeleitfähigkeit stark reduziert.

Wie auch immer: Messungen haben gezeigt, dass sich die Hornaut der Füße beim Feuerlauf auf etwa 100 Grad erhitzen kann. Ist der Fuß gut durchblutet, wird diese Wärme durch das Blut schnell abgeführt, verteilt sich im Fuß und stellt keine Schäden an. Ist der Fuß schlecht durchblutet, kommt es zu Verbrennungen. Ebenso, wie ich schon öfters schrieb, wenn Kohlebröckchen haften bleiben.

Noch ein Extrembeispiel: Wenn man in einen Vorgeheizten Backofen greift, so fühlt sich die Luft zunächst nur warm an. Die Wärmekapazität der Luft ist gering, und sie erwärmt die Haut nur langsam. Ein Glas Wasser braucht im Backofen ziemlich lange um zu kochen. Am Backblech, wenn es sich auch schon auf die Temperatur aufgeheizt hat, verbrennt man sich hingegen fast sofort.

Jeder kennt auch das Spiel, mit den Fingern durch eine Kerzenflamme zu huschen. Das funktioniert auch, ohne die Finger anzufeuchten; da muss man aber wirklich schnell sein.

Von den Hitzeschutzkacheln der Shuttles der NASA habe ich auch schon geschrieben.

Ich kann hier nichts paranormales erkennen. Einen solchen Charakter könnte man auch nur durch den Vergleich mit den Verbrennungen unbelebter Materie erkennen. Wenn ein metaphyischer Aspekt hier eine Rolle spielen würde, wäre er sehr klein, da schon Erklärungen und Rechnungen das Ergebnis liefern.

Viele Grüße
Joey
 
Hallo Joey

Ich glaube, du hast schon eine recht gute Erklärung für die Wärme bzw. Wärmeabfuhr der brennenden Kohle geliefert. Mag die Hitze im Innern der Kohle vielleicht auch 500 Grad Celsius betragen, so ist sie auf der Oberfläche weit geringer. Und durch die kurze Berührung der Kohle mit den Füssen, sowie durch die Luft- (außen) und Blutzirkulation (innen) kommt es nicht zur Verbrennung der Haut.
 
ronin schrieb:
also eigentlich lieferst Du selbst den Beweis dafür, dass mentale Vorbereitung nicht nötig ist. Es ist Deinen Angaben zufolge nämlich Wurscht ob mann/frau sich 20 Tage, ein Seminar lang oder nur 5 Minuten mental vorbereitet...

Ich habe nie und nirgends behauptet, dass keine mentale Vorbereitung nötig ist. Ganz im Gegenteil. Und warum liefere ich den Beweis??? Wie kommst du zu dieser Annahme...????

Ich habe nur dargelegt, dass die Aussagen: Ich bin ohne Vorbereitung über die Glutbahn gegangen" in den dargelegten Fällen nicht stimmen.

Wenn ich z.B: weiß, in 20 Tagen ist ein Feuerlauf - und ich trete im Fernsehen als großer Zampano auf, der ohne SEMINAR-Vorbereitung über die Glutbahn geht, dann würde ich jeden Abend vor dem Einschlafen den erfolgreichen Gang über die Glutbahn visualisieren. Dann würde ich am Feuerlauftag eine Morgen-Meditation oder eine Entspannungsübung machen - und direkt vor dem Lauf würde ich eine mentale Kurz-Spezialvorbereitung von 5 min. machen, die ebenfalls keiner merkt. Das kann ich z.B: auch am Clo machen. Abgesehen davon, dass ich auf der Fahrt im Auto eine Spezial-Kassette hören kann.

Aufgrund meiner langjährigen Praxis kann ich diese Vorbereitungen auf ganz kurze Einheiten konzentrieren. Aber im Grunde habe ich dann 20 Tage lang mehr mentale Vorbereitungen gemacht, als dies in einem Tages-Seminar möglich ist.

Also es ist überhaupt nicht wurscht. Aber es gibt zweifellos Menschen, die können sich innerhalb 5 Minuten in den gewünschten Zustand hineinkatapultieren, obwohl es da auch meist schon Wochen vorher bekannt ist, wann der Feuerlauf stattfindet.

Aber wenn du ein verantwortungsvoller Feuerlauftrainer/in bist, dann wirst du die Teilnehmer so gut wie möglich vorbereiten, weil du nicht davon ausgehen kannst, dass das alle teilnehmer Meditations-Gurus sind, die sich sowieso innerhalb von 5 Minuten selbst in den gewünschten Zustand bringen können. Oder was würdest du machen????? Wie würdest du vorgehen?
 
Joey schrieb:
Mir fällt gerade noch ein... vergesst mal das Experiment mit dem Schnitzel; ein wichtiger Punkt ist ja auch die Durchblutung der Haut; Das Blut kann eine gewisse Wärmemenge abführen. Dieser Faktor ist bei einem Stück getrocknetes Fleisch nicht gegeben.

Steak auf die Fußsohlen schnallen: Da ja auch dieses Thema auf meiner Homepage ausführlich behandelt ist und das amerikanische Feuerlauf-Institut sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt hat und zu der Erkenntnis gelangt ist - und auch den Beweis dafür erbracht hat, dass man barfuß auch unversehrt über einen glühenden Grillrost laufen kann, bin ich damit natürlich voll einverstanden, das Schnitzel abzuhacken.

LG
delphinos1
 
LeBaron schrieb:
Hallo delphinos1,

davon bin ich auch 100%ig überzeugt. Vor so einer Aktion sammelt
man sich, man konzentriert sich, man geht im Geiste die Strecke
durch usw.

Ich muss zugeben, ich finde deine Website gar nicht schlecht.
Man erkennt dein Verantwortungsbewusstsein, deine umsichtige
Vorbereitung, deinen Wunsch, anderen etwas gutes zu tun.

Das kann ich vorbehaltlos unterstützen.
Gruss Le Baron

LG
delphinos1
 
delphinos1 schrieb:
Le Baron - du fängst mir an zu gefallen
Gleichfalls. Aber du hast auch den kritischen Teil
meines Beitrages gelesen, oder?

Aus deiner Sicht sollte es egal sein, ob das Feuerlaufen
"paranormal" ist oder nicht. Denn für jeden, der es probiert,
ist das Erlebnis in jedem Fall ganz aussergewöhnlich.

Eine mentale Vorbereitung ist natürlich sinnvoll.
Schon aus Gründen, seine Angst in den Griff zu
bekommen:

1. Um überhaupt losgehen.
2. Um nicht in Panik zu rennen anzufangen!

Ich glaube, gerade die Überwindung solcher Urängste
führt zu der euphorischen Stimmung, wenn man es
geschafft hat. Ich würde das jedenfalls auch gern mal
probieren.

Gruss Le Baron
 
Zwar würde seit einigen Jahren in "New-Age-Zirkeln", in Lebenshilfeseminaren und auf Managerschulungen das Feuerlaufen über glühende Kohlen offeriert, um angeblich Ängste zu überwinden, zum "inneren Selbst" zu finden und den Willen zu stärken, doch dies wäre falsch! Trotz all dem sei das Feuerlaufen schick und angeblich ein Wunder oder Sieg des Geistes über die Materie. Aus diesem Grunde verwundert es immer wieder, dass uninformierte Mitmenschen sich von Scharlatanen zu einem solchen nutzlosen Spektakel verführen lassen!

Dabei würde jedoch übersehen, dass Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft diese Phänomen längst als Trick entzaubert hätten. So sei die Kohlenglut in Wirklichkeit nicht 900° C, sondern maximal nur 440° C heiß! Außerdem betrage in der Hornhaut des Feuerläufers die Temperatur sogar nur rund 100° C, was ein jeder Mensch für einen kurzen Moment aushalten könne! Deshalb sei das Feuerlaufen nicht der Sieg des Geistes, denn dies sei jederzeit ohne irgendeine rituelle Vorbereitung möglich!

Letztlich partizipieren am Feuerlaufen nur die "Coachs" und Ausrichter eines solchen Spektakels, weil diese wissentlich meist die Unwahrheit referieren und mit horrenden Preisen die Teilnehmer an einem solchen Ereignis nur abzocken wollen! Daher sollte man die akademisch verpackten Rechtfertigungen fürs Feuerlaufen durch solche "Coachs" auch als Lüge bezeichnen dürfen!

Feuerlaufen
Feuerlaufen kein Problem
 
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Und hier gibt es noch ein 25-seitiges PDF-Dokument von Professor Grammer vom Ludwig Bolzmann Institut für urbane (städtische/weltmänische) Ethology (Verhaltensforschung), welches sich wissenschaftlich mit dem Feuerlauf befasst. Bei mir hat es ein Weilchen gedauert, bis die Seite geladen war.

Zusammenfassung:

In mehreren Selbstversuchen konnten wir zeigen daß trotz kurzfristiger Spitzentemperaturen von 200 Grad Celsuis für bis zu 0,8 Sekunden in der Hornhaut ein schadloses Überqueren der Holzkohlenglut (438 Grad bis 240 Grad Celsius) ohne Vorbereitungzeremoniell, ohne jegliche psychophysische Ausnahmezustände, ohne Verknüpfung mit religiösen Glaubensinhalten, ohne spezielle Gehtechnik und andere Hilfsmittel barfuß in normaler Alltagsverfassung möglich ist. Da jedoch die Angst vor dem Feuer sehr tief verwurzelt sein kann, könnte ihre Überwindung eine tiefgehende Wirkung auf Stabilit und Identität der Persönlichkeit haben.
 
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