Aufgrund der aus meiner Sicht sehr häufig auftretenden stereotypen Argumentationsweise der Esoterikkritiker habe ich hier einen interressanten Artikel eines "Insiders" der GWUP, welcher kritische Einblicke in die organisierte Esoterik-Kritik gibt.
http://www.info3.de/ycms_alt/printartikel_41.shtml
Ich erstelle auch deshalb dieses Thema, weil mir auffällt dass die Skeptiker hier meist nur kritisieren ohne zu berücksichtigen dass das UF Wissenschaft UND Spiritualität heißt und eben nicht Wissenschaft ODER Spiritualität. Wie auch im Artikel erwähnt unterstelle ich diesen deshalb bewußt taktische Absicht. Es geht nicht mehr darum beide Seiten wirklich zu betrachten, sondern sein Weltbild durchzusetzen. Nicht dass es dies von der esoterischen Seite auch gibt, aber von angeblich wissenschaftlichen Kritikern erwarte ich mehr !
LG Siegmund
http://www.info3.de/ycms_alt/printartikel_41.shtml
Edgar Wunder, Gründungsmitglied der ›Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung der Parawissenschaften‹ und langjähriger Chefredakteur von deren Zeitschrift »Der Skeptiker«, beschreibt in einem Insider-Papier die erstaunliche Verhaltensformen der organisierten Esoterik-Kritiker: Repressionsbereitschaft, religiöse Diskriminierung und Weltanschauungskampf.
Wunder weiß, wovon er redet. Er ist Gründungsmitglied der Organisation und war seit 1996 leitender Redakteur des Skeptiker. Als Amateurastronom hat er sechs Jahre lang den Fachbereich Astrologie geleitet und sich dabei unter anderem durch Auftritte in Fernsehdiskussionen einen Namen gemacht. Der schwerste Vorwurf Wunders an seine Organisation: Anspruch und Wirklichkeit fallen auseinander, statt einer wirklich skeptischen Organisation zur vorurteilslosen Prüfung von Tatsachen sei die GWUP zu einer »verschworenen Gesinnungsgemeinschaft« geworden, die in ihren Strukturen anderen weltanschaulichen Gruppen in nichts nachstehe. Im Gegenteil würden intern und extern demokratische Grundsätze und das Gebot der Toleranz mißachtet. Anstelle einer fairen und kritischen Diskussion sei an ihn durch den GWUP-Geschäftsführer Amardeo Sarma offen die Erwartung herangetragen worden, »Meinungsmache« zu betreibe
Auffällig ist auch, daß viele derartige 'Skeptiker' nach außen hin, öffentlich, mit solchen Pathologisierungen ihrer 'Gegner' eher vorsichtig sind, da sie erkannt haben, daß dies kontraproduktiv sein kann; gruppenintern nehmen sie aber kein Blatt vor den Mund ('intern muß man das offen sagen dürfen'), woran erkennbar ist, daß ihre öffentlichen Erklärungen taktischen Charakter haben, aber nicht ihren tatsächlichen Überzeugungen entsprechen.Es ist ein Kennzeichen vorurteilsbehafteter Personen, daß sie an die inhärente Inferiorität einer bestimmten Gruppe glauben bzw. daß Menschen bereits nur aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit schon negativ beurteilt werden. Es war für mich frappierend, wie schnell eine ganze Reihe von GWUP-Mitgliedern bereits (zuweilen drastische!) Urteile über (ihnen sonst unbekannte) Personen oder gar über die (ihnen erst recht unbekannte) wissenschaftliche Qualität von deren Arbeit fällten, sobald nur deren Zugehörigkeit zu einer bestimmten real existierenden Gruppe bekannt oder auch nur behauptet (!) wurde - oder sobald die betreffende Person von einem anderen GWUP-Mitglied kurzum mit einem bestimmten 'Label' versehen wurde (besonders beliebt ist: 'Esoteriker').
Die im Diskurs gewählten Begriffe sind für jene 'Skeptiker' ebenfalls typisch: Es handelt sich um von vornherein wertende bis diffamierende Begriffe (z.B. 'Aberglaube', 'Humbug', 'Pseudowissenschaft', 'Scharlatane', 'Sekten', 'PSI-Exponenten' als Bezeichnung für Parapsychologen und anderes mehr), nicht um weitgehend deskriptiv-analytische Begriffe (z.B. 'Parawissenschaft', 'Anomalien', 'außergewöhnliche menschliche Erfahrungen' u.a.). Auch die Zuschreibung des Begriffs 'paranormal' zu bestimmten behaupteten Phänomenen hat hier oft bereits diffamierenden Charakter, da der Begriff für jene Personen negativ besetzt ist und manchmal fast synonym mit 'unsinnig' verwendet wird. Typischerweise wird von solchen 'Skeptikern' der Begriff 'Parawissenschaft', sofern er verwendet wird, in der Bedeutung mit dem Begriff 'Pseudowissenschaft' gleichgesetzt und nicht weiter differenziert. (...)
Ebenso wird bei der Wahrnehmung des gesellschaftlichen Konfliktfeldes um Parawissenschaften unzureichend differenziert: Es herrscht stereotypes 'Lagerdenken' vor, wobei eine häufige Einteilung die in 'Wölfe' (= 'Para-Vertreter'), 'Schafe' (= die zu 'schützende' Bevölkerung) und 'Hüter' (= die organisierten 'Skeptiker') ist. Wer solche simplizistischen Stereotype in Frage stellt und einen 'lagerübergreifenden' Dialog fordert, dem wird vorgeworfen, er 'setze sich zwischen alle Stühle', sei nur noch bedingt vertrauenswürdig, zumindest aber 'naiv'. Die Dämonisierungen der 'anderen Seite' gehen zudem einher mit der Bereitschaft, sehr schnell von einer einzigen Person auf z.B. 'alle Parapsychologen' zu generalisieren...«
Ich erstelle auch deshalb dieses Thema, weil mir auffällt dass die Skeptiker hier meist nur kritisieren ohne zu berücksichtigen dass das UF Wissenschaft UND Spiritualität heißt und eben nicht Wissenschaft ODER Spiritualität. Wie auch im Artikel erwähnt unterstelle ich diesen deshalb bewußt taktische Absicht. Es geht nicht mehr darum beide Seiten wirklich zu betrachten, sondern sein Weltbild durchzusetzen. Nicht dass es dies von der esoterischen Seite auch gibt, aber von angeblich wissenschaftlichen Kritikern erwarte ich mehr !
LG Siegmund
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