Das Skeptiker-Syndrom

ronin schrieb:
Hallo delphinos!

Denn:
Warum beim Feuerlauf nix passieren kann:
Kohle ist ein schlechter Wärmeleiter. Sie gibt Wärme/Hitze nur langsam an die Umgebung ab. Diese Zeit reicht, um die Glut gefahrlos zu Durchlaufen.

Gegenfrage: Warum gibt es dann immer wieder Verletzungen beim Feuerlauf, wenn ja ohnehin nix passieren kann.???? Deine Theorie scheint also nicht ganz zu stimmen! Oder besser ausgedrückt: Schlichtweg falsch zu sein!

Auch das Argument mit der Wärmeleitfähigkeit ist ja schon längst widerlegt - und zwar ebenfalls von Physikern. Es stimmt schon, dass Holz die Wärme schlechter leitet, als Eisen, aber die Temperatur bleibt immer gleich, sie ist halt ca. +600 bis +900 Grad Celsius. Wenn du ein rohes Ei in die Sauna mitnimmst, dann ist es dannach gekocht, aber der Mensch nicht. Menschen sind selbstregulierende Organanismen.

Abgesehen davon, dass der Weltrekord im Feuerlaufen bei 290 m liegt - und da ist man ja mehr als 5 min. ständig im Kontakt mit der Glut. Also ist die Zeit nicht nur Sekundenbruchteile .....

Außerdem reicht die Zeit fürs Verbennen immer, selbst bei einem Schritt kann man sich schon verbrennen. Ich hab mir schon mal eine Brandblase geholt, als ich in einer Disko eine glühende Zigarette mit der Hand gestreift habe. Das war nur ein Sekundenbruchteil.

Also, Du siehst, so einfach ist es mit den Argumenten nicht.
LG
delphinos1
 
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delphinos1 schrieb:
Gegenfrage: Warum gibt es dann immer wieder Verletzungen beim Feuerlauf, wenn ja ohnehin nix passieren kann.???? Deine Theorie scheint also nicht ganz zu stimmen! Oder besser ausgedrückt: Schlichtweg falsch zu sein!

Weil, wenn die Füße Schweißnass sind, Kohlebröckchen dran haften bleiben und so wesentlich länger mit der Haut in Kontakt sind.

delphinos1 schrieb:
Auch das Argument mit der Wärmeleitfähigkeit ist ja schon längst widerlegt - und zwar ebenfalls von Physikern. Es stimmt schon, dass Holz die Wärme schlechter leitet, als Eisen, aber die Temperatur bleibt immer gleich, sie ist halt ca. +600 bis +900 Grad Celsius.

Ja, im inneren. Die äußeren Schichten sind aber wesentlich kühler. Es hat durchaus was mit der Wärmeleitfähigkeit zu tun. Kennst Du die Wärmeschutzkacheln, die die Nasa für ihre Space-Shuttles verwendet? Die kann man gefahrlos anfassen, auch, wenn sie glühen. Das ist mit Kohle zwar nicht möglich, aber für kurze Zeit...

delphinos1 schrieb:
Wenn du ein rohes Ei in die Sauna mitnimmst, dann ist es dannach gekocht, aber der Mensch nicht. Menschen sind selbstregulierende Organanismen.

Das hat was mit der Gerinnung der Eiweiße zu tun. Der Mensch reguliert durch das Schwitzen seine Körpertemperatur in der Sauna, so dass er selbst nie zu heiß wird.

delphinos1 schrieb:
Abgesehen davon, dass der Weltrekord im Feuerlaufen bei 290 m liegt - und da ist man ja mehr als 5 min. ständig im Kontakt mit der Glut. Also ist die Zeit nicht nur Sekundenbruchteile .....

Du musst schon sehr langsam gehen, um 290m in 5 Minuten zurückzulegen. Und der Hautkontakt bleibt, sofern nichts kleben bleibt, im vergleich gering, und die Haut kühlt sich ab, wenn die Füße oben sind.

delphinos1 schrieb:
Außerdem reicht die Zeit fürs Verbennen immer, selbst bei einem Schritt kann man sich schon verbrennen. Ich hab mir schon mal eine Brandblase geholt, als ich in einer Disko eine glühende Zigarette mit der Hand gestreift habe. Das war nur ein Sekundenbruchteil.

Zigarettenasche ist auch wieder was anderes als glühende Kohlen. Die einzelnen Partikel sind wesentlich kleiner.

delphinos1 schrieb:
Also, Du siehst, so einfach ist es mit den Argumenten nicht.

Nein, ist es nicht. Theoretisch kann man endloch diskutieren und eventuell nur durch exakte Rechnungen ermitteln, welche Argumente stimmen und welche nicht. Darum wurde es ja ausprobiert und in entsprechenden Fernsehsendungen gezeigt, ohne mentale Vorbereitung. Es wurde aber betont, dass die Füße nicht schwitzen dürfen, da Schweiß dazu neigt, klebrig zu sein.

Viele Grüße
Joey
 
Hallo Joey

Hut ab, vor soviel Sachverstand. Ich denke auch, dass sich das Feuerlaufen naturwissenschaftlich erklären lässt. Und selbst wenn man es nicht bis zum letzten Detail erklären kann, so sollte man nicht den Fehler machen, nach metaphysischen Erklärungen zu suchen. Selbst wenn man vor dem Feuerlaufen meditiert, geschehen auf körperliche Ebene nichts anderes als biophysikalische Prozesse, die ebenfalls eine natürliche Erklärung haben.
 
opti schrieb:
Hut ab, vor soviel Sachverstand. Ich denke auch, dass sich das Feuerlaufen naturwissenschaftlich erklären lässt. Und selbst wenn man es nicht bis zum letzten Detail erklären kann, so sollte man nicht den Fehler machen, nach metaphysischen Erklärungen zu suchen. Selbst wenn man vor dem Feuerlaufen meditiert, geschehen auf körperliche Ebene nichts anderes als biophysikalische Prozesse, die ebenfalls eine natürliche Erklärung haben.

Danke für das Kompliment :)

Ja, die Meditation reduziert die Angst und kann auch die Schweißbildung reduzieren, die ja hier sehr kontraproduktiv ist. 290m würde ich mich ohne deratrige Vorbereitung auch nicht trauen... (naja, auch nicht 1m :D ) .

Meine Meinung zum Paranormalen allgemein habe ich schon zu genüge erläutert. Aber ich mache nicht den Fehler, dass alles, was auch nur den Anschein von Metaphysik hat, auch sofort als solches anzuerkennen, auch wenn ich grundsätzlich dran glaube. Wenn paranormale Phänomene so stark wären, wie einige meinen, wären sie längst etabliert (und würden nicht mehr "paranormales Phänomen" heißen).

Es ist leicht, für alles eine Erklärung zu finden. Ich schrieb ja schon, dass nach heutigem Kenntnisstand ein atheistisches Weltbild kein Problem ist. Ein theistisches mit einem geringen Maß Metaphysik aber auch nicht.

Viele Grüße
Joey
 
Ich frage mich ohnehin, wozu ein Feuerlauf gut sein soll. Das würde ich eher unter Lausbubenstreiche abkaken.
 
Joey schrieb:
Hallo,

Ist vielleicht ein wenig untergegangen, da nur als PS eingefügt... drum frage ich nochmal:

Wie hat es ein Wissenschaftjoernalist (Joachim Bublath in der KnoffHoff-Show vor etwa 10 jahren) mal geschafft, in eben dieser Sendung über glühende Kohlen barfuß zu gehen, ohne vorher zu meditieren, bzw. sich geistig drauf vorzubereiten?

Viele Grüße
Joey

Ich behaupte, dass noch nie jemand über glühende Kohlen gegangen ist, ohne sich vorher darauf geistig vorzubereiten. Wenn ich z.B. weiß, in 20 Tagen ist die Knoff-Hoff-Show, dann bereite ich mich natürlich 20 Tage lang geistig darauf vor. Ich weiß, Tag für Tag rückt der Termin näher und dann kommt eine große Show, in der ich zu einem gewissen Zeitpunkt auftreten muss.
Das ist eine weit größere Vorbereitung, als man in einem Seminar überhaupt machen kann. Ich hab schon Leute in Seminaren gehabt, die haben sich spontan bei einem Seminar angemeldet, oft war nicht mal ein Tag dazwischen. Da hat dieser Wirtschaftsjournalist ja hundert mal mehr Zeit gehabt, sich geistig, also mental drauf einzustellen.

Es wäre für mich ein Leichtes, so eine Show abzuziehen und die Leute zu verarschen. Ich behaupte einfach, ich gehe ohne Vorbereitung in 20 Tagen über die Glutbahn. In Wirklichkeit weiß niemand - und kann es auch niemand kontrollieren, wie ich mich mental darauf vorbereite. Sogar noch 5 Minuten vor der Vorstellung kann ich mich mental auf die Situation vorbereiten. Dann zu behaupten, ich bin ja ohne jegliche Vorbereitung über die Glutbahn gegangen ist gelinde gesagt ein Schwindel.

Im Buch von Tolly Burkan, dem Begründer der amerikanischen Feuerlaufbewegung steht folgender Vorschlag: Er schlägt jedem Physiker, der behauptet, dass man ja leicht ohne Vorbereitung über die Glutbahn gehen kann, folgende Prozedur vor:
Der Kandidat wird mit verbundenen Augen über eine Wiese geführt, während er im Kopfhörer eine beliebige Rundfunksendung anhört. Er weiß nicht, wann und ob er überhaupt über die Glutbahn geleitet wird.
Ich hab das Gleiche dem Professor Gruber und dem ORF-Journalisten angeboten. Weder er, noch je ein anderer Physiker haben diese Herausforderung angenommen. So viel zum Thema. "Ohne Vorbereitung". Das ist eine Verarschung der Zuseher.

Übrigens sehe ich keinen Grund, warum einer glühenden Zigarette mehr oder schneller Brandblasen verursachen soll, als ein glühend heißes Bett aus feurigen Kohlen. Dagegen ist die Zigarette ja richtig harmlos. Das Glutbett strahlt so eine enorme Hitze ab, dass man sich schon beim Stehen in einer Entfernung von einen halben Meter verbrennen kann. dDs trifft ja auf die Zigarette nicht zu. Die hat ja nur einen winzig kleinen Glutkern im Vergleich zur Glutbahn und die Asche ist weich und feinstaubmäßig. Also keine große Herausforderung.

Du siehst also, bei genauerer Betrachtung fallen schon einige oberflächliche Argumente weg.

LG
delphinos1
 
Ok, aber die Frage ist, warum verbrennen sie sich nicht? Was bewirkt die mentale Vorbereitung?

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass eine Kombination von trockenen, warmen und gut durchbluteten Füßen und nur jeweils kurzer Kohlenkontakt ausreichen (und das Wärmeleitungs- und Wärmekapazitätsargument hast Du immernoch nicht entkräftet; zu Deiner Argumentation schrieb ich schon was). Ein wenig Schweiß ist eventuell nicht schlecht, da die Verdunstung den Füß zusätzlich kühlt, solange nichts glühendes dran haften bleibt.

Die Zigarettenasche ist gerade deswegen so gefährlich, weil sie so weich und feistaubmäßig ist. Die Glut kommt so viel dichter an die Haut und die Partikel bleiben leichter haften.

Aber ok; wenn nur Rechnungen hier entscheiden können, dann mache ich eben entsprechende Rechnungen. Das geht allerdings nur in meiner Freizeit, d.h. heute Abend werde ich mal die sogenannte Wärmeleitungsgleichung für diesen Fall rechnen (bzw. ein Programm dafür schreiben).

Du kannst aber mal folgendes Experiment machen: Nimm Dir Fleischstücke (am besten Schwein), lasse sie leicht trocknen (oder umwickel sie mit Leder) und schnalle sie Dir unter die Fußsolen; gehe damit über die Kohlen und schaue hinterher, wie gar sie geworden sind. Gehe dabei so über die Kohlen, wie Du es normalerweise tust.

opti schrieb:
Ich frage mich ohnehin, wozu ein Feuerlauf gut sein soll. Das würde ich eher unter Lausbubenstreiche abkaken.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es ein großes Erlebnis ist und das Selbsbewusstsein sehr stärkt. In diesem Fall zweifel ich aber am paranormalen Charakter des Phänomens.

Viele Grüße
Joey
 
Mir fällt gerade noch ein... vergesst mal das Experiment mit dem Schnitzel; ein wichtiger Punkt ist ja auch die Durchblutung der Haut; Das Blut kann eine gewisse Wärmemenge abführen. Dieser Faktor ist bei einem Stück getrocknetes Fleisch nicht gegeben.

Viele Grüße
Joey
 
hallo delphinos,
nachdem Du argumenten gegenüber wenig aufgeschlossen bist, folgender vorschlag:

*gähn*

ich geh ohne Meditation so lang auf Deinen 500 Grad heissen Kohlen barfuss hin und her, solange Du mit Meditation ein nur 300 Grad heisses Backblech mit den Händen fest hälst.
Am besten mit Notar und vor Zeugen gleich am 1. Mai bei Dir?

*gähn*
 
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also eigentlich lieferst Du selbst den Beweis dafür, dass mentale Vorbereitung nicht nötig ist. Es ist Deinen Angaben zufolge nämlich Wurscht ob mann/frau sich 20 Tage, ein Seminar lang oder nur 5 Minuten mental vorbereitet...
 
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