Arnold
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Das neunte Haus
Das neunte Haus als letztes im dritten Quadranten gehört bereits zum Individualraum des Horoskops, weshalb hier zwei Themen zusammenkommen, als erstes das Denken des dritten Quadranten und als zweites das individuelle Bewusstsein. Deshalb nennen wir es das Haus des eigenen, selbstständigen Denkens.
Im Haus des eigenen Denkens geht es um die Autonomie im Denken. Autonomie heißt Unabhängigkeit, im eigenen Namen. Man bezieht sich nicht auf irgend, zitiert nicht andere zur Beweisführung, sondern steht selbst gerade für das, was man denkt und von sich gibt. Im neunten Haus kommt man zu einem betont ausgereiften und autonomen Standpunkt, an dem man nicht rütteln lässt. Damit hängt auch die Entwicklung zu einem voll ausgereiften Individuum zusammen, das sich nichts mehr sagen lassen will, das selbst fähig ist, seine Konklusionen zu ziehen, seine Entschlüsse zu fassen und sich dementsprechend verhält. Das wäre die ultimative Forderung des neunten Hauses. Hier trägt man selbst die ganze Verantwortung für alles, was man denkt und sagt. Wenn man eine eigene Meinung hat und diese mit allen Kräften vertritt, kommt man häufig in Schwierigkeiten mit den kollektiv genormten Ansichten. Deshalb muss man innerlich stark werden und fähig sein, die Konsequenzen für das zu tragen, was man zum Ausdruck gebracht oder verursacht hat.
Lebt man nach diesen Grundsätzen des neunten Hauses, dann kann man es sich fast nicht leisten, von seiner Überzeugung abzuweichen, auch wenn der Widerstand aus der Umgebung groß wird. Weicht man aus größerer Einsicht dennoch dem Druck der Umwelt, dann kann auch das der Bewusstseinserweiterung dienen, weil man vielleicht bei der Meinungsbildung wichtige Details außer Acht gelassen hat. Das zuzugeben und etwas Neues dazuzulernen, macht erst den reifen, weisen Menschen im neunten Haus aus. Das ist die ganze Thematik und oft auch Tragik des neunten Hauses.
Die drei Ebenen dieses Hauses könnte man folgendermaßen beschreiben:
1. Materielle Ebene: Lust zum Reisen und zur Veränderung, bewegliche Werte und Ansichten, manchmal Opportunist. Viele sind im Denken uneinsichtig, halten an einmal gefassten Ansichten fest und sind rechthaberisch.
2. Gefühls Ebene: Seelische Ausweitung, religiöse Zielrichtung, idealistische Neigung. Die eigene Meinung wird mit emotionalen Erfahrungen vermischt, man vertritt diese mit Überzeugung. Manche machen aus eigenen Schwächen eine Tugend andere haben einen entwickelten Gerechtigkeitssinn.
3. Mental Ebene: Geistige Expansion, eigene Philosophie, Weltanschauung, autonomes Denken. Man bildet sich nach sorgfältiger Abwägung aller Dinge eine eigene Meinung, die möglichst umfassend und gerecht sein muss. Die eigene Freiheit geht über alles, man lässt sich nicht von anderen beeinflussen. Mit Begeisterung kann man andere von überpersönlichen, geistigen Zielen überzeugen.
Auf der materiellen Ebene macht man gerne weite Reisen, um die Unabhängigkeit, die Freiheit des neunten Hauses zu genießen. Die räumliche Expansion lässt geschickt Beziehungen zum Ausland aufnehmen. Auch der Drang zu sportlicher Betätigung, besonders zu solcher, die eine freie Dynamik erleben lässt, ist im neunten Haus zu suchen. Die freie Bewegung, das Ungebundensein, die Weite des Horizontes, die Aussicht auf Neues und Unbekanntes, setzt das eigene Denkvermögen in Aktion. Deshalb setzt man seine Intelligenz, sein Denken dafür ein, unabhängig zu werden. Für die eigene Freiheit nimmt man das Individualrecht für sich in Anspruch, doch auf materieller Ebene kann man sich auch über das Recht der anderen hinwegsetzen. Geht es um die Verteidigung der persönlichen Freiheit, kann man egoistische Züge feststellen.
Auch bei dem Durchsetzen der eigenen Ansichten oder Philosophie kann die materielle Ebene grausam zum Ausdruck kommen, wie zum Beispiel bei der Inquisition, die um des Glaubens willen im Namen Gottes andere gequält und geistig vergewaltigt hat. Wissen ist Macht, heißt es hier, man lernt viel, fast ununterbrochen, damit man über dem Bildungsniveau der Allgemeinheit steht. Man hat Freude daran, andere zu belehren und mit seinem Wissen zu glänzen. Auf die irdische Mittelmäßigkeit wird herabgeschaut. Viele sitzen auf dem hohen Ross und machen aus dieser Haltung eine Tugend. Für die eigenen Schwächen haben sie schnell eine plausible Erklärung zur Hand und erklären die Welt, die Umstände oder andere Menschen für schuldig.
Auf der psychischen Ebene ist das Denken durchdrungen von persönlichen Lieblingsideen. Man wendet sich geistigen oder religiösen Dingen zu, damit man aus den vorhandenen Milieueinwirkungen herauskommt und hineinwächst in eine immer größere Welt. Naturverbundenheit, höhere Lebensleitlinien lassen in die Dimension des Überpersönlichen, Internationalen vorstoßen, womit man sein eigenes Selbstbewusstsein misst. Die Expansion des Bewusstseins in überpersönliche Zielvorstellungen kann leicht einen Konflikt mit der Umwelt bringen, die einen nicht ernst nehmen will. Man setzt sich im Gegensatz zur herkömmlichen Meinung und wird deshalb auch angegriffen. Das muss man durchstehen können, wobei die eigene Autonomie auf eine Probe gestellt wird. Oft wird Wissen deshalb angehäuft, um die eigenen Wünsche und Ansprüche zu untermauern oder zu befriedigen. Meistens ist das Wissen durchsetzt mit subjektiven Erfahrungen, Zielen und Inhalten. Mit einem Selbstverständnis kann man sich und seine Leistungen ins beste Licht rücken, auf andere den Eindruck machen, als wäre alles in Ordnung. Wenn man etwas falsch gemacht hat oder sich geirrt hat, dann gibt man das selten zu. Man leitet seinen autonomen Anspruch davon ab, dass andere das tun, was man sagt, als richtig annehmen müssen. Je nach Zeichen kommt man nicht auf den Gedanken, dass man im Unrecht sein könnte. Andere hingegen können sehr einsichtsvoll sein und zeigen ihre Bereitschaft, Ansichten, die sich durch die Wirklichkeit als falsch erwiesen haben, zu ändern. Sie streben nach Gerechtigkeit in allen Dingen.
Auf der Mentalebene ist das neunte Haus voll von schöpferischen Impulsen, Gedanken und Zielen. Jetzt ist die geistige Expansion das Hauptziel, die zum Erlebnis größerer Zusammenhänge und zur bewussten Bejahung eines überindividuellen Lebenssinnes empor führt. Das Erklimmen eines unpersönlichen Standortes, einer höheren Warte, einer Vogelperspektive ist das Ziel, um eine immer größer werdende Wahrheit zu erkennen. Man strebt danach den Sinn zu erfassen, der hinter und über allen Einzeldingen steht, um so zum wirklichen Verstehen von Gott und der Welt zu gelangen. Erfüllt vom Drang nach dem Höheren, stellt man sein Leben in eine religiöse oder ethische Ordnung hinein, die das Leben weiht und oft eine priesterliche Funktion hat. Man fühlt sich zum Lehren berufen, erkennt seinen inneren Auftrag darin, das weiterzugeben, was man aus der geistigen Perspektive intuitiv erfasst hat. Mit großer Widmung und inneren Engagement werden höhere Ziele verfolgt, Ziele, die der Gemeinschaft dienen und gleichzeitig dem eigenen schöpferischen und autonomen Denken Ausdruck verleihen.
Man ist interessiert an der menschlichen Gesamtentwicklung, nimmt teil an Glaubensbewegungen, Aufgaben der Forschung oder Geisteswissenschaften, Missions- und Entdeckerreisen, Kulturfortschritt im großen Stil. Mit solchen überpersönlichen Zielen kann sich das eigene Ich voll identifizieren und Sinnerfüllung finden. Deshalb lässt man sich nicht mehr so leicht davon abbringen, wenn es gilt, große Ideale zu verwirklichen. Viele sind unbestechlich, kompromisslos, wenn es darum geht, menschliche Werte, eigene Erkenntnisse oder autonome Denkerzeugnisse zu verteidigen. Je nach Zeichen im neunten Haus sind viele darauf aus, ihren geistigen Einflussbereich auszuweiten, sie nehmen jede Gelegenheit war, mitzureden, ihr Wissen, ihre Kompetenz geltend zu machen. Werden sie übergangen, dann sind sie leicht gekränkt und verstricken sich in ihren eigenen Denkmodellen, verbeißen sich in Ideen, die nur in ihrem eigenen Kopf existieren und von der Wirklichkeit weit entfernt sind. Früher oder später werden sie ihre Ideen an die Wirklichkeit anpassen müssen und können dann schöpferisch sein. Dies ist die schönste Frucht dieses Hauses, wenn die im Mentalbereich entstandenen Ideale auch verwirklicht werden können.
Arnold
Das neunte Haus als letztes im dritten Quadranten gehört bereits zum Individualraum des Horoskops, weshalb hier zwei Themen zusammenkommen, als erstes das Denken des dritten Quadranten und als zweites das individuelle Bewusstsein. Deshalb nennen wir es das Haus des eigenen, selbstständigen Denkens.
Im Haus des eigenen Denkens geht es um die Autonomie im Denken. Autonomie heißt Unabhängigkeit, im eigenen Namen. Man bezieht sich nicht auf irgend, zitiert nicht andere zur Beweisführung, sondern steht selbst gerade für das, was man denkt und von sich gibt. Im neunten Haus kommt man zu einem betont ausgereiften und autonomen Standpunkt, an dem man nicht rütteln lässt. Damit hängt auch die Entwicklung zu einem voll ausgereiften Individuum zusammen, das sich nichts mehr sagen lassen will, das selbst fähig ist, seine Konklusionen zu ziehen, seine Entschlüsse zu fassen und sich dementsprechend verhält. Das wäre die ultimative Forderung des neunten Hauses. Hier trägt man selbst die ganze Verantwortung für alles, was man denkt und sagt. Wenn man eine eigene Meinung hat und diese mit allen Kräften vertritt, kommt man häufig in Schwierigkeiten mit den kollektiv genormten Ansichten. Deshalb muss man innerlich stark werden und fähig sein, die Konsequenzen für das zu tragen, was man zum Ausdruck gebracht oder verursacht hat.
Lebt man nach diesen Grundsätzen des neunten Hauses, dann kann man es sich fast nicht leisten, von seiner Überzeugung abzuweichen, auch wenn der Widerstand aus der Umgebung groß wird. Weicht man aus größerer Einsicht dennoch dem Druck der Umwelt, dann kann auch das der Bewusstseinserweiterung dienen, weil man vielleicht bei der Meinungsbildung wichtige Details außer Acht gelassen hat. Das zuzugeben und etwas Neues dazuzulernen, macht erst den reifen, weisen Menschen im neunten Haus aus. Das ist die ganze Thematik und oft auch Tragik des neunten Hauses.
Die drei Ebenen dieses Hauses könnte man folgendermaßen beschreiben:
1. Materielle Ebene: Lust zum Reisen und zur Veränderung, bewegliche Werte und Ansichten, manchmal Opportunist. Viele sind im Denken uneinsichtig, halten an einmal gefassten Ansichten fest und sind rechthaberisch.
2. Gefühls Ebene: Seelische Ausweitung, religiöse Zielrichtung, idealistische Neigung. Die eigene Meinung wird mit emotionalen Erfahrungen vermischt, man vertritt diese mit Überzeugung. Manche machen aus eigenen Schwächen eine Tugend andere haben einen entwickelten Gerechtigkeitssinn.
3. Mental Ebene: Geistige Expansion, eigene Philosophie, Weltanschauung, autonomes Denken. Man bildet sich nach sorgfältiger Abwägung aller Dinge eine eigene Meinung, die möglichst umfassend und gerecht sein muss. Die eigene Freiheit geht über alles, man lässt sich nicht von anderen beeinflussen. Mit Begeisterung kann man andere von überpersönlichen, geistigen Zielen überzeugen.
Auf der materiellen Ebene macht man gerne weite Reisen, um die Unabhängigkeit, die Freiheit des neunten Hauses zu genießen. Die räumliche Expansion lässt geschickt Beziehungen zum Ausland aufnehmen. Auch der Drang zu sportlicher Betätigung, besonders zu solcher, die eine freie Dynamik erleben lässt, ist im neunten Haus zu suchen. Die freie Bewegung, das Ungebundensein, die Weite des Horizontes, die Aussicht auf Neues und Unbekanntes, setzt das eigene Denkvermögen in Aktion. Deshalb setzt man seine Intelligenz, sein Denken dafür ein, unabhängig zu werden. Für die eigene Freiheit nimmt man das Individualrecht für sich in Anspruch, doch auf materieller Ebene kann man sich auch über das Recht der anderen hinwegsetzen. Geht es um die Verteidigung der persönlichen Freiheit, kann man egoistische Züge feststellen.
Auch bei dem Durchsetzen der eigenen Ansichten oder Philosophie kann die materielle Ebene grausam zum Ausdruck kommen, wie zum Beispiel bei der Inquisition, die um des Glaubens willen im Namen Gottes andere gequält und geistig vergewaltigt hat. Wissen ist Macht, heißt es hier, man lernt viel, fast ununterbrochen, damit man über dem Bildungsniveau der Allgemeinheit steht. Man hat Freude daran, andere zu belehren und mit seinem Wissen zu glänzen. Auf die irdische Mittelmäßigkeit wird herabgeschaut. Viele sitzen auf dem hohen Ross und machen aus dieser Haltung eine Tugend. Für die eigenen Schwächen haben sie schnell eine plausible Erklärung zur Hand und erklären die Welt, die Umstände oder andere Menschen für schuldig.
Auf der psychischen Ebene ist das Denken durchdrungen von persönlichen Lieblingsideen. Man wendet sich geistigen oder religiösen Dingen zu, damit man aus den vorhandenen Milieueinwirkungen herauskommt und hineinwächst in eine immer größere Welt. Naturverbundenheit, höhere Lebensleitlinien lassen in die Dimension des Überpersönlichen, Internationalen vorstoßen, womit man sein eigenes Selbstbewusstsein misst. Die Expansion des Bewusstseins in überpersönliche Zielvorstellungen kann leicht einen Konflikt mit der Umwelt bringen, die einen nicht ernst nehmen will. Man setzt sich im Gegensatz zur herkömmlichen Meinung und wird deshalb auch angegriffen. Das muss man durchstehen können, wobei die eigene Autonomie auf eine Probe gestellt wird. Oft wird Wissen deshalb angehäuft, um die eigenen Wünsche und Ansprüche zu untermauern oder zu befriedigen. Meistens ist das Wissen durchsetzt mit subjektiven Erfahrungen, Zielen und Inhalten. Mit einem Selbstverständnis kann man sich und seine Leistungen ins beste Licht rücken, auf andere den Eindruck machen, als wäre alles in Ordnung. Wenn man etwas falsch gemacht hat oder sich geirrt hat, dann gibt man das selten zu. Man leitet seinen autonomen Anspruch davon ab, dass andere das tun, was man sagt, als richtig annehmen müssen. Je nach Zeichen kommt man nicht auf den Gedanken, dass man im Unrecht sein könnte. Andere hingegen können sehr einsichtsvoll sein und zeigen ihre Bereitschaft, Ansichten, die sich durch die Wirklichkeit als falsch erwiesen haben, zu ändern. Sie streben nach Gerechtigkeit in allen Dingen.
Auf der Mentalebene ist das neunte Haus voll von schöpferischen Impulsen, Gedanken und Zielen. Jetzt ist die geistige Expansion das Hauptziel, die zum Erlebnis größerer Zusammenhänge und zur bewussten Bejahung eines überindividuellen Lebenssinnes empor führt. Das Erklimmen eines unpersönlichen Standortes, einer höheren Warte, einer Vogelperspektive ist das Ziel, um eine immer größer werdende Wahrheit zu erkennen. Man strebt danach den Sinn zu erfassen, der hinter und über allen Einzeldingen steht, um so zum wirklichen Verstehen von Gott und der Welt zu gelangen. Erfüllt vom Drang nach dem Höheren, stellt man sein Leben in eine religiöse oder ethische Ordnung hinein, die das Leben weiht und oft eine priesterliche Funktion hat. Man fühlt sich zum Lehren berufen, erkennt seinen inneren Auftrag darin, das weiterzugeben, was man aus der geistigen Perspektive intuitiv erfasst hat. Mit großer Widmung und inneren Engagement werden höhere Ziele verfolgt, Ziele, die der Gemeinschaft dienen und gleichzeitig dem eigenen schöpferischen und autonomen Denken Ausdruck verleihen.
Man ist interessiert an der menschlichen Gesamtentwicklung, nimmt teil an Glaubensbewegungen, Aufgaben der Forschung oder Geisteswissenschaften, Missions- und Entdeckerreisen, Kulturfortschritt im großen Stil. Mit solchen überpersönlichen Zielen kann sich das eigene Ich voll identifizieren und Sinnerfüllung finden. Deshalb lässt man sich nicht mehr so leicht davon abbringen, wenn es gilt, große Ideale zu verwirklichen. Viele sind unbestechlich, kompromisslos, wenn es darum geht, menschliche Werte, eigene Erkenntnisse oder autonome Denkerzeugnisse zu verteidigen. Je nach Zeichen im neunten Haus sind viele darauf aus, ihren geistigen Einflussbereich auszuweiten, sie nehmen jede Gelegenheit war, mitzureden, ihr Wissen, ihre Kompetenz geltend zu machen. Werden sie übergangen, dann sind sie leicht gekränkt und verstricken sich in ihren eigenen Denkmodellen, verbeißen sich in Ideen, die nur in ihrem eigenen Kopf existieren und von der Wirklichkeit weit entfernt sind. Früher oder später werden sie ihre Ideen an die Wirklichkeit anpassen müssen und können dann schöpferisch sein. Dies ist die schönste Frucht dieses Hauses, wenn die im Mentalbereich entstandenen Ideale auch verwirklicht werden können.
Arnold