Da ich auch nicht den Ariernachweis vorzeigen kann, möchte ich dazu sagen: Jude, Sabra, also in Israel geboren , hat ein anderes Selbstbewußtsein, als Juden, die in anderen Ländern geboren sind. Antisemiten sitzen nicht nur in Deutschland, Österreich und Polen ist voll von diesem Pack, man hält sie parat, um für Niederlagen Schuldigen benennen zu können. Eine beinahe Tausende Jahre alte, bewährte Tradition, Juden gehören in jedem Land zur Minderheit. Juden sind in nunmal oft Sprinter unter den Lebenskampfläufern. Wenn sie gscheit sind, begabt in einer Disziplin, dann ordentlich
Vielleicht Merkur in Skorpion zuzuordnen, wenn sie etwas ausarbeiten, nachforschen, dann zutiefst und kompromißlos, ganze Palette der Möglichkeiten ausnützend.
Ich begegne häufig dem neuen jüdischen Frauentyp - blendende Rhetorik, Bildung, Präsenz, Selbstbewußtsein, Souveränität. Unvergesslich für mich eine junge Wissenschaftlerin, die bei einer Tagung, mit Thema, ein bestimmter jüdischer Wissenschaftler, sein Werk, sein Einfluß auf die kunftigen Generationen, Referat zu religiösen Wurzeln des Hochverehrten gehalten hat. Volle halbe Stunde. Schon im Eingangssatz meinte sie, es gäbe kaum welche, der Wissenschaftler war Protestant, seine Familie seit Generationen.Der Rest ds Referates war rhetorisch ein Meisterwerk, im Rahmen des Thema zu verbleiben und eigentlich nichts in der Richtung zu liefern, die das Thema begrenzt hat.
Alices im Wunderland Beispiel findet sich so nicht in Wien, in jüdischen Schulen. Aber Frauen - Lehrerinnen - nicht mosaisch, werden von jüdischen Jungs nicht begrüßt, in gewisser Weise ignoriert außerhalb des Unterrischtszimmers. Arroganz? Die ist nicht jüdisch definiert, die ist eine Frage des Klassensystems,in allen Bevölkerungsgruppen.
In Wien flammen ab und zu Diskussionen über die nicht vorhandene Integration der streng gläubigen Juden, ihre Haare und ihre Kleidung, ihr selbstbestimmtes Ghetto-Dasein. Offen wird nicht darüber polemisiert, es paßt nicht in den Zeitgeist der Jüdischen Mitbürger (über diese Benennung lachen Juden am meisten), man fügt sie manchmal zum Beispiel der Türken, die sich auch geradezu wehren, sich untedie Bevölkerung zu mischen, mit dem häufigen Argument, sie werden nicht von waschechten Wiener akzeptiert, was nicht zu Gänze korrekt stimmt.
Ein anderes Beispiel kenne ich auch. Ein Christ wird mosaisch, vor Heirat mit einer Jüdin, die zwar mosaisch als Religion angibt, aber nicht mal zwei Abwaschbecken, zwei Geschirrspülmaschinen ihr eigen nennt, d.h. sie ist nicht streng gläubig. Der Mann wird kurze Zeit nach der Hochzeit mosaischer als seine Frau, höchst engagiert in der Gemeinde, es kommt wie es kommen muß, sie trennen sich nach qualvollen Jahren in regelrechtem Rosenkrieg.