Liebe Isa,
ich will mich auch mal versuchen. Das Thema begleitet mich ja auch ständig.
Dein Sohn liegt auf dem Fuchs, es läuft also einiges falsch in seinem Leben. Er fühlt sich vielleicht auch vom Leben betrogen, aber es wäre wichtig für ihn, bewusster zu leben, sich nicht zu betäuben, ins Reich der Träume (Lilie, Schiff, Fische) abzudriften. Er müsste schauen, worauf er seine Aufmerksamkeit richtet und sich fragen, was für ihn wahr ist. Dazu gehört auch, seinen Sinnen mehr Raum zu geben und zu beobachten.
Wenn man ihn spiegelt, kommt man zum Kreuz. Dazwischen liegen Berg und Fuchs. Seine Aufmerksamkeit war vielleicht bisher auf ererbte Probleme gerichtet, die zu schwer schienen, um sie aktiv zu lösen. (Reiter über dem Berg schaut von ihm weg)
Es geht beim Kreuz aber auch darum, sich selbst zu akzeptieren bzw. etwas zu akzeptieren. Es geht dann darum, seine Aufmerksamkeit nur auf den Augenblick zu richten, also im Grunde eine Bestätigung für den Fuchs. Über und unter dem Kreuz liegen Herz und Schlange. Sein Herz scheint verstrickt zu sein, vielleicht sogar in deine Beziehungsthemen, denn Kreuz und Herz liegen über dir. Er korrespondiert zu dir, was auch auf eine starke Bindung schließen lässt.
Dein Sohn schaut auf die Lilien und den Hund. Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber Lilien stehen ja auch für Reinheit und Unschuld, die Schlange, zu der er korrespondiert, eher für Schuld und Sühne. Er fühlt sich vielleicht schuldig, aber er muss lernen, dass er unschuldig ist. Es geht darum, sich aufzurichten, ins Leben zu wachsen und die Probleme hinter sich zu lassen. Unter den Lilien liegt der Bär, also ein Vaterthema vielleicht. Der Bär liegt auf dem Sarg. Hier gibt es etwas zu verarbeiten und zu lösen, um neu beginnen zu können.
Die Lilien bedeuten auch, dass er für etwas öffnen soll, noch nicht unbedingt engagieren, aber sich etwas zuwenden, was auch mit Familienthemen zu tun haben kann. Lilien sind für mich eher ein inneres Engagement. Es folgt der Hund, und auch da geht es um Achtsamkeit, aber auch darum, sein Revier zu verteidigen. Er muss Vertrauen in sich selbst entwickeln, was natürlich schwer fällt, wenn er das Gefühl hat, andere vertrauen ihm auch nicht so recht. Der Hund liegt auf den Sternen, was den Aspekt von Vertrauen noch verstärkt.
Gespiegelt zu den Blumen mit Fischen und Schiff sehnt er sich nach Freude und danach, seine Kreativität leben zu können. Er sehnt sich nach Schönheit und Reinheit, aber immer, wenn sie greifbar scheint, kommen Schlange und Kreuz, und er lädt wieder etwas auf sich, das nicht zu ihm gehört.
Er muss lernen, dass diese Freude und Reinheit nicht im Außen zu finden ist, sondern nur in ihm, weil er unschuldig ist.
Gerösselt Ruten und Sterne können bedeuten, dass er die Verantwortung (Ruten) trägt, sich Klarheit (Sterne) darüber zu verschaffen, warum er sich selbst bestraft (Ruten). Er sollte sich nicht scheuen, ein klärendes Gespräch zu suchen, auch wenn dies Streit bedeutet, denn ich glaube, so einer richtigen Auseinandersetzung geht er lieber aus dem Weg. Er sollte daran arbeiten (Ruten), das Chaos (Sterne) in seinem Leben zu klären.
Gerösselt Herr, Baum, Brief, Eulen bedeutet, dass er immer Probleme bekommen wird, wenn er das Leben nur oberflächlich lebt, sich immer nur neutral verhalten will, um nicht anzuecken oder wenn er sich dem Leben verschließt. Er muss lernen, offener und kommunikativer zu werden, sich und das, was ihn stabilisiert und nährt, genauer zu definieren. Bisher hast du ihn genährt (Schlange vor Baum), aber er soll lernen, dass auch seine eigene Seele, seine innere Vielfalt ihn nähren kann. Bisher hat er die Fische vielleicht als Anpassungfähigkeit und Widerstandslosigkeit gelebt, aber er kommt nicht umhin, den Berg unter den Fischen, die Realität zu sehen, um mit Gefühl und Intuition die Probleme anzugehen, darauf zu vertrauen, dass jeder Mensch nur so viel aufgebürdet bekommt, wie er verarbeiten kann.
Gerösselt Wege und Bär kann auf eine Entscheidung wegen der Väter hindeuten. Aber diese Entscheidung kann er nur treffen, wenn er zu seiner Mitte findet. Wege können hier auch ein Hinweis sein, dass er umkehren soll, weil Geschehenes in der Verantwortung der Väter lag und nicht in seiner. Wege bedeuten auch Gleichberechtigung. Es kann hier etwas mit Stärke und Selbstbewusstsein zu tun haben (Bär), die auf dem Sarg nicht genutzt wird oder besser gesagt, nicht gesehen wird. Wege bedeuten dann, er darf sie nehmen, es ist ein Wechsel nötig hin zu Stärke und Souveränität, auch wenn seine Bärenväter ihm dies nicht vorgelebt haben sollten.
Ohje, nun habe ich mich aber verzettelt, was?
Ich mach erst einmal Schluss an dieser Stelle und wünsche dir einen schönen Urlaub.
Liebe Grüße,
Clairchen