Um so einfacher die Menschen gestrickt sind, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ans Jenseits glauben. Von den amerikanischen Naturwissenschaftlern, die bei ihren Kollegen als so hoch qualifiziert gelten, dass sie in die National Academy of Sciences gewählt wurden, glauben nur sieben Prozent an einen persönlichen Gott. Dieses überwältigende Übergewicht der Atheisten ist das genaue Gegenbild zum Profil der amerikanischen Gesamtbevölkerung, in der über 90 Prozent der Menschen an irgendein übernatürliches Wesen glauben.
Ist der Glaube an Gott oder ans Jenseits also vielleicht nur eine Folge der geistigen Bequemlichkeit, Unbeweglichkeit und Leichtgläubigkeit der kleinen Leute? Ich sage, er ist eine Flucht vor der Realität, der die Menschen sich nicht gewachsen fühlen. Sie erfinden sich einen Gott, der zudem meist recht kindlichen Vorstellungen entspricht, oder ein Jenseits, weil sie nicht den Mut haben, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Sie erkennen nicht, dass nur sie selber für ihr Leben verantwortlich sind. Aber sie wollen eines nicht, nämlich ihre unvernünftige und ungesunde Lebensweise verändern. Sie wollen auch weiterhin ohne Reue schlemmen, der Wollust frönen und dem Geld hinterherlaufen, um im Luxus und Wohlstand zu leben.
Aber dadurch werden sie immer unglücklich und unzufrieden sein und hoffen, dass Gott ihnen das Glück und die Zufriedenheit, welches sie so sehr in ihrem Leben vermissen, schenkt, oder hoffen dieses wenigstens im nächsten Leben (im Jenseits) zu finden. Das ist aber nichts als trügerische Illusion.