"Das große Wort" oder " der unbegrenzte Gedanke" ?

S

sam.sr.

Guest
Was war eigentlich ´zuerst´ da ???

Habt Ihr dazu Ideen ? Möchte einen ganz lockeren Austausch darüber anregen, wer mag.

„Am Anfang war das Wort....“ - war das tatsächlich so ? Wie geht es Euch mit diesen beiden Begriffen ? Ist das Wort ´das große Wort´ und größer als jeder Gedanke (um jemandes Worte zu benutzen, die nicht die meinen sind) ? Oder ist der Gedanke größer als das Wort ?

Was stellt eine größere Begrenzung dar ? Läßt sich jeder Gedanke ohne Zweifel und ohne mögliche Fehlinterpretationen in Worte fassen ?

Mal unabhängig davon, was geschrieben steht. Habt Ihr selbst damit Erfahrungen ? Gibt es Situationen, die sich schlicht und einfach nicht beschreiben lassen ? Kommen Worte in Euren Kopf, die Ihr dann sofort ausformuliert und nach draußen bringt ? Oder kommen Gedanken in Euren Kopf, die Ihr dann in Worte fasst ?

Waren Eure Gedanken schonmal so groß, daß Euch die Worte dazu fehlten ?

Würde mich jetzt wirklich interessieren, obwohl ich quasi in Forumspause bin, hat´s mich doch nochmal vorgelockt, auch wenn ich nicht permanent da sein werde, würde mich doch Eure Sichtweise dazu interessieren.

Viele Grüße von sam
 
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sam.sr. schrieb:
Was war eigentlich ´zuerst´ da ???

Habt Ihr dazu Ideen ? Möchte einen ganz lockeren Austausch darüber anregen, wer mag.

„Am Anfang war das Wort....“ - war das tatsächlich so ? Wie geht es Euch mit diesen beiden Begriffen ? Ist das Wort ´das große Wort´ und größer als jeder Gedanke (um jemandes Worte zu benutzen, die nicht die meinen sind) ? Oder ist der Gedanke größer als das Wort ?

Was stellt eine größere Begrenzung dar ? Läßt sich jeder Gedanke ohne Zweifel und ohne mögliche Fehlinterpretationen in Worte fassen ?

Mal unabhängig davon, was geschrieben steht. Habt Ihr selbst damit Erfahrungen ? Gibt es Situationen, die sich schlicht und einfach nicht beschreiben lassen ? Kommen Worte in Euren Kopf, die Ihr dann sofort ausformuliert und nach draußen bringt ? Oder kommen Gedanken in Euren Kopf, die Ihr dann in Worte fasst ?

Waren Eure Gedanken schonmal so groß, daß Euch die Worte dazu fehlten ?

Würde mich jetzt wirklich interessieren, obwohl ich quasi in Forumspause bin, hat´s mich doch nochmal vorgelockt, auch wenn ich nicht permanent da sein werde, würde mich doch Eure Sichtweise dazu interessieren.

Viele Grüße von sam



Nicht alle Gedanken lassen sich so in Worte formulieren, das es so interpretiert wird, wie es der denkende Mensch wirklich meint und fühlt.
Der Grund könnte darin liegen, das jeder Mensch viele Worte anders auffasst, wie sein Gegenüber.

LG Tigermaus
 
Hallo Sam,

Persönlich tu ich mir etwas schwer den Begriff "Wort" von dem Begriff "Begriff" zu trennen.(und noch so einiges:) )

In Anbetracht von div. Abstraktionen (Zuordnung) eines Begriffs und den Versuch diesen in Worte (Übersetzung) zu fassen, lässt mich auf eine "Entwicklung" eines Begriffs schließen.
Den Begriff von zb. Bananengeschmack, kann ich nur umschreibend (Wort) an Personen übermitteln, welche keinen Begriff vom Geschmack der Banane haben.
Geschmack selbst ist jedoch schon Begriff, mit dem man was anfangen kann.
Begriff des Geschmacks, als abstrakte Form der Wirklichkeit (oder umgekehrt), welcher durch Interaktion weitergegeben ist.(meist "wahrnehmbar" in Form von Sprache/Wort)

Eine eventuelle Trennung von Gedanke/Begriff scheint mir jedoch unmöglich.
Ein Begriff ohne Wort (Name/Nennung/Interpretation) ebenso.

Kurzum halte ich beide Möglichkeiten für relevant.
Formung eines Begriffs durch Gedanken oder Verknüpfungen derselben.
Entstehnung von Gedanken um einen Begriff.

lg
 
1. "Am Anfang war das Wort" - Hier ist ja mehr gemeint als ein menschliches Wort in Sprache X. Durch das Wort des Herrn ist alles entstanden. Das ist sehr sehr cool. Alles was ist, wurde quasi von Gott einmal "ausgesprochen"; leider komm ich im Moment nicht an eine besserer Erklärung hin in meinem Geiste...

2. Etwas zu der Reihenfolge "Gedanken - Worte - Taten": Wie Tenchu ja schon erwähnt hat, ist eine Tat mehr/stärker als ein Wort. Siehe Bibel: "Ihr sollt die Menschen nach ihren Taten beurteilen nicht nach ihren Worten"; Wie war das noch mit der Sünde? In Gedanken kann man klar auch sündigen, aber es ist doch schlimmer eine Beleidigung zu sagen als zu denken oder nicht?
 
Moin Ihr beiden :) ,

nur mal kurz eingeschoben:

intrabilis schrieb:
In Anbetracht von div. Abstraktionen (Zuordnung) eines Begriffs und den Versuch diesen in Worte (Übersetzung) zu fassen, lässt mich auf eine "Entwicklung" eines Begriffs schließen.
Den Begriff von zb. Bananengeschmack, kann ich nur umschreibend (Wort) an Personen übermitteln, welche keinen Begriff vom Geschmack der Banane haben.
Geschmack selbst ist jedoch schon Begriff, mit dem man was anfangen kann.
Begriff des Geschmacks, als abstrakte Form der Wirklichkeit (oder umgekehrt), welcher durch Interaktion weitergegeben ist.(meist "wahrnehmbar" in Form von Sprache/Wort)

Eine eventuelle Trennung von Gedanke/Begriff scheint mir jedoch unmöglich.
Ein Begriff ohne Wort (Name/Nennung/Interpretation) ebenso.

Wie ist es mit Bildern ?

heute morgen gerade wieder passiert: Umfassende Träume, die beim Aufschreiben sich einer genauen Ausformulierung entziehen. Ich erlebe das immer wieder, da ich dies regelmäßig mache und die ´Sprache´ oder besser Bedeutung dieser Bilder so langsam zu entziffern lerne.

groovehunter schrieb:
1. "Am Anfang war das Wort" - Hier ist ja mehr gemeint als ein menschliches Wort in Sprache X. Durch das Wort des Herrn ist alles entstanden. Das ist sehr sehr cool. Alles was ist, wurde quasi von Gott einmal "ausgesprochen"; leider komm ich im Moment nicht an eine besserer Erklärung hin in meinem Geiste...

Das ist eine der Fragen: Hat Er wirklich gesprochen ? Oder was war am Anfang ?

Kurze Erläuterungen aus Wiki zu Wort und Gedanke:

Ein Gedanke ist ein unmittelbares Sinngebilde des Denkens. Die sprachliche Form des Gedankens ist der Aussagesatz.
Insofern sich Gedanken aus Denkoperationen, also aus psychischen Akten ergeben, finden sie die Aufmerksamkeit der kognitiven Psychologie; insofern sie sich auf Sachverhalte richten, befasst sich die Logik mit ihnen.
In dieser Hinsicht bezeichnet der Gedanke ein Ergebnis, Produkt des Denkprozesses in Form eines Urteils oder eines Begriffs, der im idealen Fall das Allgemeine in der Masse der Einzeldinge widerspiegelt, das Wesentliche, Gesetzmäßige in der Vielfalt der Erscheinungen der den Menschen umgebenden Welt fixiert.


Wörter gehören zu den ältesten abstrahierenden symbolischen Formen der Menschheit. Ob nicht z.B. Bilder älter sind, ist eine empirisch schwer beantwortbare Frage (vgl. Urgesellschaft). Voraus gingen ihnen jedenfalls erfahrungsbewährte Wiederholungen konkreter Handlungen. Ob sich bestimmte Urwörter (Ur-Sätze?) annehmen lassen, ist strittig, obwohl die Vergleichende Sprachwissenschaft hieran arbeitet. Erste etablierte Worte, wahrscheinlich sehr konkret durch Gestik und Mimik darstellenden Charakters begleitet, erlaubten dann weitere und stärker abstrahierende Wörter – zum Beispiel konnten sich aus „eine Handvoll“, „in Hörweite“ bzw. „zuerst“, „tags“ bzw. „Mamma“, „Vortänzer“, noch stärker abstrahierend, dann kategoriale Wörter bezüglich „Raum“ bzw. „Zeit“ bzw. benennbaren „Subjekten“ entwickeln. Schlüsse, die sich auf den Spracherwerb in der Ontogenese des einzelnen Kleinkindes stützen und daraus auf das erste Sprechen in der Phylogenese der Menschheit folgern, sind keineswegs zwingend, obwohl hilfreich.

Dies mal kurz zwischendurch,

herzliche Grüße sam
 
Hallo zusammen!

Sehr interessantes Thema... Habe mich auch oft gefragt, warum gerade "Am Anfang war das Wort..." und nicht "Gedanke" gesagt wird.

Ich glaube mittlerweile, dass das Wort sozusagen ein Symbol für den erkannten Gedanken ist. Es geht m.A.n. nicht darum das man es spricht, sondern das ein Gedanke formuliert wird. Vorher ist er Gefühl. Dieses Gefühl muss angesehen werden, dann kann man es erkennen und in Worte fassen. Unerkannte Gefühle sind "unbewusst-schöpferisch", bei Erkannten hat man die Wahl weil man durch Abstand die Identifikation aufhebt.

Viele Grüße,
C.
 
Condemn schrieb:
Hallo zusammen!

Sehr interessantes Thema... Habe mich auch oft gefragt, warum gerade "Am Anfang war das Wort..." und nicht "Gedanke" gesagt wird.

Ich glaube mittlerweile, dass das Wort sozusagen ein Symbol für den erkannten Gedanken ist. Es geht m.A.n. nicht darum das man es spricht, sondern das ein Gedanke formuliert wird. Vorher ist er Gefühl. Dieses Gefühl muss angesehen werden, dann kann man es erkennen und in Worte fassen. Unerkannte Gefühle sind "unbewusst-schöpferisch", bei Erkannten hat man die Wahl weil man durch Abstand die Identifikation aufhebt.

Viele Grüße,
C.

ich seh das auch so ähnlich. allerdings, dass es wichtig ist, den gedanken, das wort dann auch aus zu sprechen.
es ist der ausdruck des inneren nach aussen...in die welt hinaus.

es sei...bringt inneres ins sichtbare, hörbare, wahrnehmbare aussen....ist also tat...umsetzung. was im aussen passiert, ist ausdruck aus dem inneren von vielem.
z.b. auch das wachstum einer blume...sie hat ihren inneren "ablaufplan" (der wieder auch auf bedingungen aus dem aussen reagiert)....der sich nach aussen durch wachstum...werden...und vergehn... aus drückt.

bliebe dies alles geist..gedanke...gäbe es wohl keine "verdichtete materie"...also be- an-greifbare welt(en).
 
Im griechischen Bibeltext ist am Anfang nicht das "Wort", sondern "Logos". "Logos" kann aber auf Deutsch verschiedenes heissen: Begriff, Sinn, Gedanke, Wort etc. Über den hebräischen Urtext kann ich leider nichts sagen. Ähnliches gilt für den Begriff "Seele" oder "Hölle" und andere wichtige Begriffe.

"Wort" als Übersetzung erinnert insbesondere an die Idee, dass dem Wort oder einer Silbe eine Art "okkulte Kraft" zugrundeliegt, ähnlich einer Zauberformel, die ausgesprochen etwas bewirken soll. So ist im Hinduismus die Silbe "AUM" oder "OM" viel mehr als bloss eine Silbe, es ist gleichzeitig der Laut, mit dem diese Welt in die Existenz kam und dient auch als Mantra, welches eine starke Kraft beinhalten soll.
 
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Ich denke grade darüber nach, wenn man von "Wort" spricht, dann setzt das voraus, daß eine wahrnehmende Intelligenz da sein muß, denn ohne Intelligenz und wahrnehmendes Bewußtsein kann es doch kein Wort geben. Könnte es dann nicht heißen, "Im Anfang war das Denkbewußtsein" ?
 
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