Servus Silvermedi,
Also ich darf mich schon "Autor eines Buches" schimpfen.
Aber es ist absolut "mies" geworden, um nicht zu sagen katastrophal.
Drum erzähl ich dir kurz meine Erfahrung damit.
Hier meine kurze Auflistung wie es dazu kam.
An einem frußtrierten Abend, und beim lesen meines zigtausensten sinnlosen Buch, hab ich dieses weggelegt, und mir gesagt "ihr könnt mich alle mal, jetzt schreib ich mir selber eins"
Hab mich zum Pc gesetzt und als Vorwort mal zusammengefasst warum ich mich dazu berufen fühle ein Buch zu schreiben.
Dann lief es wie von selbst, Seite für Seite, innerhalb kürzester Zeit war ich fertig.
Dann war ich extremst von mir überzeugt. "Wow, dachte ich...ich bin ja eine wandelnde "Buch ausspuck Maschine", wieso bin ich nicht schon viel früher darauf gekommen, ---> ich werde berühmt, -----> reich, und -----> in die Geschichte eingehen.
Vor allem weil es mir so leicht viel, hunderte Seiten mit meinen Gedanken zu füllen, erschien es mir als wäre ich dazu "berufen".
Als ich im Internet erfahren habe, das es sehr mühevoll sein wird ein Buch an den Mann, bzw. an den Verlag zu bringen, fand ich das ganze schon gar nicht mehr so reizvoll. Vor allem verlangten alle absolute Proffessionalität, ein Buch bedeutet "EXTREM Arbeit", davon wollte ich nichts hören. Ich wills in meinem Leben leicht haben, und die können mich alle mal mit ihrem dämlichen "Perfektions-gehabe"
Es war ein leichtes es zu schreiben, also muss es auch ein leichtes sein, es zu vermarkten.
Dann fand ich diesen BOD verlag, der link wurde oben schon erwähnt.
Dort kann "Hinz und Kunz" sein Buch "veröffentlichen" für gerade mal 58 Euro Selbstkostenpreis.
Das habe ich aber Anfangs noch nicht so ganz begriffen, das ich dort auch ein Buch veröffentlichen kann, indem auf hunderten Seiten nur "sprichwörtlich" "Scheiße" steht.
Jetzt im Nachhinein, bin ich etwas traurig, das ich mein völlig unfertiges Buch, unlektoriert und "unprofessionel" dort zum verkauf freigegeben habe.
Damit senkt sich das Niveau eines Verlages, wenn viele Idioten (so wie ich) ihren Mist völlig naiv verlegen.
Und somit ist es eine Beleidigung all jenen gegenüber, die viel Arbeit, viel Professionalität und Herzblut in ihre Bücher steckten.
Weil mir dann gesagt wurde von "BOD" lese ich sowieso nichts, weil da niemand ein Auge daruf hat, was "verlegbar" ist.
Andererseits, ist dieser Onlineverlag eine wundervolle Sache, weil man etwas wichtiges umgehen kann. Die Autorenlobby.
Mittlerweile mußt du schon ziemlich gut sein, am besten schon wegen etwas anderem berühmt, damit du einen Verlag findest der deine Biographie verlegt.
Du mußt ein Star, ein Schauspieler, vielleicht ein Mörder
sein, damit der Verlag das Gefühl hat, mit deinem Buch wäre viel Geld zu verdienen.
Am schlimmsten für mich war, als es fertig war, diese unendliche Arbeit "alle Fehler" auszumerzen. Und glaube mir, wenn du nicht mindestens 10 Menschen findest, die konzentriert dieses Buch Korrekturlesen, wirst du am Ende noch immer tausend Fehler darin haben.
Angeblich liesen sich aber viele nette Studenten finden, die so ein Buch für 200 euro liebend gern korrektur lesen. (würde ich beim nächsten mal unbedingt in anspruch nehmen)
Am schlimmsten ist dann die Formatierung. Damit das ganze ein Gesicht bekommt.
Also das Bücher schreiben ist 10 % schreiben, und 90 % "reine Arbeit".
Das zweite Buch (ich werde es nie veröffentlichen) habe ich dann in Kapiteln unterteilt. Einfach weil es mit der Zeit auch im Word maßlos mühvoll war, immer wieder gewisse Textstellen zu finden, wo ich etwas dazuschreiben wollte.
Für Biographien ganz sinnvoll, denke ich.
Ich habe dann diesen "schreibenden" Monat schon immer einen Notizblock mit mir rumgetragen, weil mir in alltäglichen Situationen plötzlich was wichtiges einfiel, und hätte ich es nicht aufgeschrieben, hätt ich es bis zum Abend wieder vergessen.
Aber eines habe ich gelernt, durch diese Aktion. Man kann auf dieser Welt alles sein, wenn man es möchte. Sogar Autor eines Buches.
L.g.
Ps. Auch wenns keiner kauft, es im Regal stehen zu haben, und hin und wieder liebevoll zu betrachten, mit dem eigenen Foto, den eigenen Zeilen, dem eigenen entworfenem Cover ist ein seeeehr erhebendes Gefühl.
Aber sorge dafür das es die Qualität hat, die es verdient, vor allem darum, weil "Online Verlage" viel etablierter sein sollten. Viele Menschen haben was zu sagen, was zu schreiben (siehe dieses Forum) und warum soll es keine Verlage geben, die sich nicht darum kümmern, ob der Schreiberling berühmt, gebildet, ein hohes Sprachniveau oder eine großartige Persönlichkeit besitzt die sich vermarkten lässt?
Das spätere Vermarkten, schafft man ohnehin alleine nicht. Das würde schon an ein Wunder grenzen, wenn es sich von selbst verkauft. Dazu braucht man Vorlesungen, Bewerbungen in den den Medien, Präsentationen auf Buchmessen, usw usw usw.
Aber Träume sind nicht dazu da, das sie Erfolg und Berühmtheit nach sich ziehen, sondern weil mal ihn "erfüllt" sehen will.
Lg.