"Böse Energie"

ich denke die Frage: Hätte es einen Hitler gegeben, wenn..., ist müßig. Dieser Hitler wurde durch das Kollektiv zugelassen, wenn nicht gar hervorgebracht.
Wärs nicht Hiltler gewesen, der sozusagen den kollektiven Auftrag angenommen und errfüllt hätte, wäre es ein anderer gewesen. Die Zeit war reif und die Menschen dieser Zeit haben die schwerste Variante gewählt sich mit dem eben erst (1930 Plutoentdeckung) ins Bewusstsein getretene Pluto-Thema auf archaischster Ebene auseinanderzusetzen.
Freilich, liebe Gabi. Das ist nur ein Gedankenexperiment - praktischen Nutzen haben solche "Hättiwari"-Gedanken keinen, außer vielleicht ein klein wenig aus dem Geschehenen zu lernen. Und klar, es gab zeitgleich auch einen Stalin, einen Mao ... Totalitarismus war nicht auf Deutschland beschränkt.
Gewissermaßen war diese Generation der Wegbereiter für nachfolgende Generationen, die dadurch die Möglichkeit bekamen, ihren Plutothemen eine bewusstere Haltung entgegenzustellen.
Hoffen wir's und glauben wir's ...
 
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Hallo Jake, :)

Ja, aber der Beruf macht es nicht oder weniger abscheulich, wenn jemand vergewaltigt wird. Und ich hoffe, Du hast mein Posting Sinn erfassend genug gelesen, dass ich ihr nicht unterstellt hatte, sie wäre eine Postituierte ...

Ja freilich. Darum wiederhole ich noch einmal: Es gibt allein in Wien an die 6000 jungen Frauen aus Osteuropa, die hier (vielleicht nicht alle, aber zum größeren Teil) zur Prostitution geprügelt werden. Wenn da ein Mädel dann in einem Café sitzt und gegenüber dem erstbesten Freier bereit ist zum Sex gegen Geld, dann ist das kein freiwilliger Sex, dann tut sie es, weil sie weiß, dass sie andernfalls massive Hiebe abbekommt. Darum meine ich, es könnte per Gesetz geklärt werden, dass der bezahlte Sex mit einem solchen Zuhälter-Opfer gleichzusetzen ist mit der Teilnahme an einer Vergewaltigung. Im Klartext: Auch der Kunde, der Freier nimmt an der Vergewaltigung teil. Das verdrängen die meisten, klar. Ohne den Markt dafür gäbe es allerdings diesen eiskalten Menschenhandel nicht.

Ich rede hier nicht von Phantasien, ich kenne aus der Arbeit von Menschen in meinem Bekanntenkreis ganz konkret viele Fälle, die kaum weniger grauenvoll sind als das, was Jyoti Singh Pandey widerfahren ist. Junge Frauen, die mit 14 hochgradig suizidal sind, weil sie von Kind auf in der Familie missbraucht und verkauft wurden, die von ihren "Paten" (die Eltern haben da in manchen sozialen Strukturen nichts mitzureden ... in einem Fall hat sich der Vater eines Mädchens in seiner Verzweiflung von einem Dach gestürzt, und das Kind hat zugesehen) ... die also von ihren Paten als Ware, als Investition betrachtet und benutzt werden. Das sind hochgradig mafiose, kriminelle Strukturen ... und regelmäßig, wenn da mal eine Spitze dieses Eisbergs auftaucht, sind hierzulande hohe und höchste Repräsentanten des öffentlichen Lebens verwickelt. Juristen, Lehrer, Politiker, Polizei ... alles dabei. Der erkennbare Wille, diesem "Markt" das Gas abzudrehen, indem man seine Konsumenten in die Mitverantwortung einbezieht, ist sehr, sehr gering.

Der Hinweis darauf soll in keiner Weise relativieren, was der jungen Inderin widerfahren ist. Es ist lediglich ein Hinweis darauf, dass Indien vor unserer Haustür liegt und dass täglich bei uns in Europa junge Frauen durch Prügel und Gruppenvergewaltigung zur willfährigen Ware entwürdigt werden.

Es lebe die EMRK ...

Ich nehme mal aus Deiner guten langen Rede einen kurzen Sinn und mache daraus folgende Frage:

dürfen oder müssen wir gar einem Kinderschänder in der direkten Nachbarschaft, also eine Straße weiter und nicht in Indien, die Todesstrafe wünschen?

Bei uns bekommen Sie Freigang mit Fußfesseln und vergewaltigen erneut!
 
dürfen oder müssen wir gar einem Kinderschänder in der direkten Nachbarschaft, also eine Straße weiter und nicht in Indien, die Todesstrafe wünschen?

Bei uns bekommen Sie Freigang mit Fußfesseln und vergewaltigen erneut!
Letzteres mag vorkommen, ist aber nicht die Regel. Ich wünsche keinem die Todesstrafe ... auch einem Kinderschänder in der Nachbarschaft nicht. Und mag diese Diskussion nicht auf so polemischem Niveau weiterführen.
 
Letzteres mag vorkommen, ist aber nicht die Regel. Ich wünsche keinem die Todesstrafe ... auch einem Kinderschänder in der Nachbarschaft nicht. Und mag diese Diskussion nicht auf so polemischem Niveau weiterführen.

nun, Lilith hat z.B. gefragt, ob sie so "fühlen darf", den Täter in Indien die Todesstrafe zu wünschen, von daher wäre interessant "winke" Lilith :) , ob sie diese auch dem Vergewaltiger in der Nachbarschaft wünschen würde?
Oft erregen uns ja medienwirksame Aufregangebote besonders, eben weil sie uns "angeboten" werden in allen Details, besonders wüscht und ausgedappt. Übrigens, lese ich fast wöchentlich über Vergewaltigungen in Indien. Auch heute wieder ein 5 Zeiler in "aus aller Welt".

Meine Meinung habt ihr, ich kann an Mord nichts Gutes finden und eine Hinrichtung, egal ob gesetzlich veranlasst oder mittels Lynchjustiz ist für mich Mord. Ich bin auch gegen die Todesstrafe!

lg
 
wie war das mit dem polemischen Niveau, das Du nicht willst? :confused:
Wo ist da die Polemik? Ich stelle Wahrnehmungen über Indien und Wahrnehmungen zu Österreich gegenüber. Polemisch wär's, sich nur über die Gräueltaten in anderen Ländern zu empören und vor denen in der eigenen Umgebung die Augen zu verschließen, meinst Du nicht?
 
Wo ist da die Polemik? Ich stelle Wahrnehmungen über Indien und Wahrnehmungen zu Österreich gegenüber. Polemisch wär's, sich nur über die Gräueltaten in anderen Ländern zu empören und vor denen in der eigenen Umgebung die Augen zu verschließen, meinst Du nicht?

genau das hatte ich auch getan - gegenübergestellt und den Blick in andere Richtungen angeregt, aber mir attestiertes du ein polemisches Niveau? Wieso? - gleiches Recht für alle? :confused:
 
genau das hatte ich auch getan - gegenübergestellt und den Blick in andere Richtungen angeregt, aber mir attestiertes du ein polemisches Niveau? Wieso? - gleiches Recht für alle? :confused:
Dann hab ich Dein Posting missverstanden ... zum Trost deShazer: "Mögen unsere Missverstände nützlich sein!" ... der ist davon ausgegangen, dass zwischen dem Gesagten und dem Verstandenen eh grundsätzlich eine Differenz besteht.
 
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