Der Genuß, den Rache bringt, ist sehr kurz und bescheiden.
Ebenso verselbständigt sich die mitunter, bezieht dann andere mit ein, was das Opfer, das eigentlich "Gerechtigkeit" wollte, dadurch selbst wieder zum Täter macht. Eigentor, also. Und in der Folge ein kaum endender Kreislauf.
Das Hauptproblem dabei sind die eigenen Emotionen und das Ego, die eine Art Ausgleich, eben "Gerechtigkeit" wollen. Meiner Erfahrung nach findet der, wie Fee777 schon schrieb, auch und sogar ohne menschliche "Mithilfe" durchaus oft effektiver und präziser statt.
Ebenso wird in solchen Momenten gerne darauf "vergessen", dass wir letzlich alle gleichermaßen Opfer und Täter sind. Die "Gerechtigkeit" entspringt also auch dem Wunsch, in diesen (eigenen) Spiegel nicht hineinsehen zu wollen. Stattdessen wir verurteilt, gerichtet,...
Zumindest als Kollektiv Menschheit sind wir eben auch jeder Mörder, Amokläufer, Betrüger,... ein wenig selbst. Heißt ja auch, die Gesellschaft erzeugt erst ihre Täter. Ist durchaus was dran.
Wie Jesus sagte: "Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein..."
Spätestens danach ist er's nicht mehr.