Alte Gedanken-Welt

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aliasarno

Guest
Hallo zusammen

nach langer Zeit schreibe ich mal wieder was hier. Ich meditiere nun knapp ein Jahr teilweise bis zu bis zu 2 mal 30 Minuten täglich. Und während ich am Anfang eine Veränderung an meiner Person kennengelernt habe wie z.B. mehr Gelassenheit oder Selbstvertrauen nehme ich jetzt eine Veränderung an meiner äußeren Welt wahr. Es ist als ob meine alte bisher bekannte Welt mehr und mehr in sich zusammenfällt (innerlicher Abschied von gedachten Freunde, Berufliche Veränderung, usw.). Das Problem ist das mir langsam Mulmig wird, was da auf mich zukommt. Kann es sein das ich mit dem neuen überfordert werde? Wer hat so ähnliche Erfahrungen? Gibt es vielleicht ein Buch speziell für so eine Situation?

Danke im voraus liebe Grüße Arno
 
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Hi,

das ist es ja garade, man verliert jeden halt. verliert man den halt ist man frei.
Der halt spiegelt sich als ein festes gefühl, in der freiheit gibt es diese festen gefühle nicht mehr, man fühlt jede situation neu.
solange man noch etwas hat, was man loslassen kann, hinter sich lassen kann, wird es da sein, dieses mulmige gefühl. hat man alles losgelassen, bedingungslos, überschreitet man eine grenze und man wird das mulmige gefühl nicht mehr fühlen können. der verstand kann dann keine zukunftsängste mehr erzeugen, ihm fehlen dann die gefühle dazu.

Man erreicht halt irgendwann einen punkt, wo es keine bücher mehr gibt, die einem eine hilfe sein könnten. Ab diesem punkt gilt dann, entweder ich komme selbst drauf oder ich lasse es wieder los. Was bleibt ist dann das hinterfragen der eigenen gedanken, gefühle. und natürlich das beobachten des eigenen bei grösstmöglicher sinnes- konzentrationslosigkeit. eben halt in der meditation.:)

Grüsse
 
Das Problem ist das mir langsam Mulmig wird, was da auf mich zukommt. Kann es sein das ich mit dem neuen überfordert werde?

Nicht dir wird mulmig, sondern deinem Ego, da es immer schwächer wird und seine Existenz bedroht sieht.
Wenn du jetzt weiter machst, wird das Ego auch wieder leiser werden, da es seinen letzten Widerstand aufgeben wird.

Du darfst dich nur nicht zu sehr von dem Mulmigwerden beeindrucken lassen, da es nur eine der unzähligen Formen von Illusion ist (auch Maya genannt).
 
Ja wenn die Matrix einstürzt, dann ist hier und da etwas mulmige Leere zu spüren. Fülle die Leere mit Antworten, finden tust du diese im Mut deiner Fragen.
Falsche Weltbilderklärungen fallen von dir ab, da brauch das Bewußtsein neue Antworten, sonst verlierst du dein Hier und Jetzt, deine dreidimensionalen Bezugspunkte, dein Leben.
Wenn ich deinen Standpunkt richtig deute, ist nun die Entdeckung der Schöpfung dran, Innere und Äußere.
Viel Spaß :kugel:

*daumdrück*
 
Es erscheint mir schon merkwürdig, daß hier über etwas diskutiert werden soll, das nur ganz vage in den Raum gestellt wurde. Meditation ist nach meinem Verständnis ein allgemeiner Begriff mit vielen unterschiedlichen Zielen, bei denen auch unterschiedliche Wege beschritten werden müssen.

Um also zu Allesandros Fragen eine vernünftige Antwort geben zu können, müßte zunächst einmal seine Ziele und der Weg dorthin geklärt werden. Es wäre auch von Interesse, wie lange er überhaupt schon Meditation betreibt. Zu dem Zeitansatz von zweimal 30 Minuten fällt mir eine alte Lebensregel ein: "Vermeide das Zusehr, Zuviel und Zugroß!"

Merlin
 
Es wäre auch von Interesse, wie lange er überhaupt schon Meditation betreibt.

:confused:

Ich meditiere nun knapp ein Jahr

Zu dem Zeitansatz von zweimal 30 Minuten fällt mir eine alte Lebensregel ein: "Vermeide das Zusehr, Zuviel und Zugroß!"

Da hat Buddha etwas anderes gesagt. Ein Zuviel an Meditation kann es nicht geben.

Es kann auch kein Zuviel an Achtsamkeit geben. Es kann kein Zuviel an Freude geben.

Deine Lebensregel gilt nur für materialistische Angelegenheiten.
Wer ernsthaft Meditation betreibt, muss derartige materialistische Regeln und Konzepte aufgeben.
 
Hallo Dalai,

sorry, das mit dem halben Jahr habe ich anscheinend übersehen. Dann liege ich mit meiner Vermutung mit dem Zuviel schon richtig. Kann schon sein, daß für einen Buddha andere Maßstäbe galten, aber ein Anfänger sollte nach meinen Erfahrungen beim Einfachen beginnen.

Ich schrieb ja schon, daß es unterschiedlich Ziele und Wege der Meditation gibt. Alle unterliegen jedoch den unumstößlichen Gesetzmäßigkeiten des Menschen selbst. Sicherlich kann man seine Blicke auf eine Extreme richten, aber dabei verliert mancher sich oft selbst aus dem Auge.

Nun ja, mit zuviel Freude ist das auch so eine Sache, denn damit lügt man sich gerne etwas vor, denn das entspricht nicht unseren tatsächlichen Bedürfnissen. "Wen die Götter bestrafen wollen, bescheren sie mit immerwährendem Glück", bemerkten schon die alten Griechen und so ist es auch mit der Freude.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen, es gibt auch außerhalb des Buddhismus ernsthaft Meditation.


Merlin
 
Hallo Dalai,

sorry, das mit dem halben Jahr habe ich anscheinend übersehen. Dann liege ich mit meiner Vermutung mit dem Zuviel schon richtig. Kann schon sein, daß für einen Buddha andere Maßstäbe galten, aber ein Anfänger sollte nach meinen Erfahrungen beim Einfachen beginnen.

Ich schrieb ja schon, daß es unterschiedlich Ziele und Wege der Meditation gibt. Alle unterliegen jedoch den unumstößlichen Gesetzmäßigkeiten des Menschen selbst. Sicherlich kann man seine Blicke auf eine Extreme richten, aber dabei verliert mancher sich oft selbst aus dem Auge.

Nun ja, mit zuviel Freude ist das auch so eine Sache, denn damit lügt man sich gerne etwas vor, denn das entspricht nicht unseren tatsächlichen Bedürfnissen.

Was meinst du mit "tatsächlichen Bedürfnissen"? Ist nicht Freude/Glücklichsein grundsätzlich das einzige Bedürfnis, das ein Lebewesen hat?

"Wen die Götter bestrafen wollen, bescheren sie mit immerwährendem Glück", bemerkten schon die alten Griechen und so ist es auch mit der Freude.

Kannst du vielleicht näher erläutern, in welchem Zusammenhang diese Weisheit der Griechen gemeint ist?

Wenn es wahr ist, dann wird man doch gerne bestraft. :rolleyes:

Erleuchtung im Sinne des Buddhas ist doch eher Belohnung, als Bestrafung...

Ach ja, fast hätte ich es vergessen, es gibt auch außerhalb des Buddhismus ernsthaft Meditation.

Klar. Z.B. das christliche, meditative Gebet. Aber auch Jesus hat gesagt, dass man nicht zuviel beten kann.
 
Hallo
erst mal Danke für die Antworten. Mein Ziel vor einem Jahr war eigentlich nur meine Schüchternheit zu überwinden. Mittlerweile betreibe ich Meditation ohne konkretes Ziel nur der Veränderung wegen, ein Ziel braucht es glaube ich auch nicht (finde ich auch persönlich spannender).Das mulmige Gefühl kommt auch auf weil ich vor langer Zeit ein Bericht las, wo Menschen durch Meditation den Bezug zur scheinbaren Realität verloren. Zu dem Zeitansatz von zweimal 30 Minuten: Ich würde nicht so lange meditieren wenn es mir nicht irgendwo Freude machen würde, ich sehe die Veränderung an mir, ich sehe die Veränderung an meiner Umwelt, ich sehe die Veränderung an den Augen der Menschen wenn ich mich mit ihnen unterhalte! Warum also weniger meditieren!?
Arno
 
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Hallo Arno,

der Mensch macht nichts ohne Grund und Deine Ziele lassen sich zwischen Deinen Zeilen herauslesen. Du hast es ja schon selbst von dem mulmigen Gefühl zum Thema Realitätsverlust geschrieben, diese Erkenntnis ist also in Deinem Unterbewußtsein bereits angekommen (man nennt so etwas auch Bauchgefühl).

Klar, macht es Dir Freude zu meditieren, aber flüchtest Du damit nicht in eine andere Welt? Du siehst, daß man immer ein Ziel verfolgt, selbst wenn einem das nicht so bewußt wird. Klar verändert Meditation auch unser Bewußtsein, deshalb ist es ja gerade so wichtig seine Ziele zu kennen, denn damit entscheidet sich auch der Weg, den man beschreiten sollte.

Schade, daß Du nichts über die Art Deiner Meditation verraten möchtest. Normalerweise sind für Einsteiger maximal 15 Minuten sinnvoll, denn nicht die Quantität einer Meditation ist entscheidend, sondern die Qualität.

Merlin
 
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