Astro11 schrieb:
Habe in Kürze meinen 30. Geburtstag und obwohl ich mich viel jünger fühle und man es mir auch nicht ansieht, habe ich Angst davor. Die Zeit vergeht so schnell und so langsam kommen mir unangenehme Gedanken wie z.B. nun brauche ich in keine Disco mehr zu gehen, da bin ich ja schon 'ne Oma..Und dazu kommt die Torschlußpanik, weil um mich herum überall geheiratet wird, viele in meinem Alter schon Kinder haben usw. Ich wäre auch gern verheiratet, aber bisher habe ich es lieber gelassen, weil die Typen, die mir begegnet sind nicht gepasst haben. Da bleibe ich lieber alleine.
Hier gab es schon viele gute Antworten.
Was mir auffällt, ist, dass in der Öffentlichkeit wenig über andere Lebensmodelle außer "Heiraten, Kinder, Hausbau" gesprochen wird. Jeder weiß zwar, dass sich gesellschaftlich viel verändert - (sich einfach auf das Versorgermodell Heirat & Familie zu verlassen, ist schon ein Wagnis) - aber trotzdem schwebt der Wunsch nach der klassischen Zugehörigkeit meistens so über allem, wie Eltern und Großeltern das schon kannten.
Drei schnell zu findende Ziele, lange erprobte Wege.
Ich bin um die 30 und weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie ich meine Werte und meinen Lebensentwurf nennen soll. Da kommt weder heiraten noch Kinder vor. Meine Beziehung spielt sich auch nach Jahren nicht in einer gemeinsamen Wohnung ab, weil jeder finanziell auf eigenen Beinen steht und seinen Freiraum mag. Allein das klingt selbst für die in meinem Umfeld, die sich nicht gerade konservativ-gutbürgerlich nennen würden, schon sehr ungewöhnlich.
Ich habe auch kein Vorbild dafür in meiner Familiengeschichte und sonst niemanden, der mir zeigen könnte "wie es geht" oder was sich denn auf einem solchen Weg bewährt hat und was nicht. Stattdessen natürlich das Interesse:
"Ja, und was machst du dann? Was möchtest du mal? Und wer sorgt später für dich?"
Wie heißt das nun und was wünscht man sich, wenn es nicht Heirat, Kinder, Haus ist?
Bisher habe ich noch nicht gehört, dass jemand stattdessen "Buchveröffentlichung, Eselreisen und einen Chor leiten" gesagt hätte. Aber warum eigentlich nicht?
Die Chance der Kreativität.