Alkoholismus

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Hi Alaana, ;)


PS: Das einzig große Problem bei Alkoholikern ist, dass man es mit Besetzungen zu tun hat, dies gilt auch für Drogenabhängige.
Häh?

Die „Sucht besetzt den Körper,“
konserviert den Willen ein.

Solange der starke Wille sich nicht entwickelt, nicht da ist,
den Teufelskreis zu beenden,
„versucht das Teufelchen Sucht“ immer wieder
Aufnahme in den Körper zu bekommen.

Sag mal Alaana,
Du bist doch bestimmt ein humorvoller Mann,
weil Die Frauen suchen sich doch andere Profilbilder.:party02:

Beim Baron war es auch eindeutig mit dem Dekolleteoberteil. ;)

LG:liebe1:

Sonja
 
ist zwar offtopic
aber Sonja,
nach den Aussagen meines Mannes und meines Gynäkologen bin ich eindeutig weiblich und in den Wechseljahren :lachen:
und das Bild sieht mir "fast" ähnlich :)

Und bei Besetzungen denke ich hier an Geister..*gg..*leichterverfolgungswahn*...so wie dus sagst, ok.
 
ist zwar offtopic
aber Sonja,
nach den Aussagen meines Mannes und meines Gynäkologen bin ich eindeutig weiblich und in den Wechseljahren :lachen:
und das Bild sieht mir "fast" ähnlich :)

Und bei Besetzungen denke ich hier an Geister..*gg..*leichterverfolgungswahn*...so wie dus sagst, ok.


Hi Alaanaaaaa, :)

ich glaubs kaum, mit Deinem "Profibild;)"
mit den Wechseljahren wirds bei mir noch a bissel dauern.

Aber Humor, den Hast Du, und mehr als dicke, :clown: wie man so liest.;)
Lass Dir nicht so viele Pillchen geben, manches ist nich so gut,
auch wenn die Gynos alles mögliche aufdrehen wollen,
Sie müssen ja auch leben..

Knuddel, Dir alles Liebe!:liebe1:

Sonja

P.S.
Und schau nicht so tief in den Thread,
nicht das Dich das Teufelchen hier in die Krallen bekommt...:party02:
 
Hallo Sonja,

eine Bekannte von mir, eine Frau um die 50, trinkt niemals auch nur einen Schluck Alkohol. Eine Vereinskollegin erzählte ihr vor kurzem, dass innerhalb des Vereins hinter vorgehaltener Hand die Vermutung geäußert wurde, sie sei trockene Alkoholikerin.

Meine Bekannte hat die Vereinskollegin dann aufgeklärt, dass sie Epileptikerin ist und keinen Alkohl trinken darf. Sie hatte in ihrer Jugend einen einzigen Anfall, und dabei soll es auch bleiben.

Blöd ne? Warum muss man ständig Alkoholisches trinken, und sei es nur ein Sekt zur Begrüßung? Das Zeug ist nicht gesund und kann abhängig machen.
Jetzt gibt es überall Antiraucher-Kampagnen, das ist gut, aber eine Anti-Alkohol-Kampagne wäre auch notwendig.
 
Hallo Sonja,

eine Bekannte von mir, eine Frau um die 50, trinkt niemals auch nur einen Schluck Alkohol. Eine Vereinskollegin erzählte ihr vor kurzem, dass innerhalb des Vereins hinter vorgehaltener Hand die Vermutung geäußert wurde, sie sei trockene Alkoholikerin.

Meine Bekannte hat die Vereinskollegin dann aufgeklärt, dass sie Epileptikerin ist und keinen Alkohl trinken darf. Sie hatte in ihrer Jugend einen einzigen Anfall, und dabei soll es auch bleiben.

Blöd ne? Warum muss man ständig Alkoholisches trinken, und sei es nur ein Sekt zur Begrüßung? Das Zeug ist nicht gesund und kann abhängig machen.
Jetzt gibt es überall Antiraucher-Kampagnen, das ist gut, aber eine Anti-Alkohol-Kampagne wäre auch notwendig.

Hi Leopoldine, :)

gut das Du das so siehst, ich habe Freundinnen,
die brauchen keinen Alkohol,
solche lassen sich doch bestimmt auch für Euch finden,
dann in der Mehrzahl fällts dann noch leichter nein zu sagen. ;)

Es hängt wirklich von einem selbst ab wie stark man ist,
sich diesem ganzen Gesellschaftszwang zu wiedersetzen.
Also ich hab mich nie dazu gezwungen gesehen was zu trinken,
Sie hams zwar auch schon mal probiert, dann habe ich "nein gesagt"
es schmeckt mir nicht, ich trinke lieber was anderes..
War beim Betriebsausflug und da konnen Sie nix machen..
Derjenige wollte einfach mal sehen ob Er mich rumkriegt,
nein, hatte Er nicht geschafft, trotzdem war ich lustig. ;)
Ich hab Ihm gesagt wenn ich was davon bekomme,
werden die Pflanzen voll ich net... ;)

Ich habe auch "einmal "versuchsweise probiert, es war Silvester,
was man wohl fühlt, wenn man besoffen ist,
also absichtlich so viel getrunken. ;)
Na ja redselig, lustig dann ruhiger und müde, das kam bei mir raus.:stickout2
Des Nachts kam noch was ganz anderes raus, mei war mir übel. :(
Am nächsten Tag haben mir die Zähne weh getan, nix hat mir geschmeckt,..
Erfahrung für mich, schmeckt mir nicht, fühl mich nicht wohl damit,
brauche es nicht.
Ohne Alk wäre ich am Abend wohl länger fit gewesen und auch sonst...

Na probier es mal aus. ;)
Ich beobachte dann immer die Anderen,
wenn Sies einkippen, schlimmstensfalls dann umkippen...

LG:liebe1:

Sonja
 
...das mit den Anti- Alk- Kampagnen find ich gut...
zur Zeit geschieht eher das Gegenteil- da schwuppt mitten im Fernsehprogramm(ich war im Zimmer meines Sohnes, der gerade schaute) eine Gab oder Cap Werbung durchs Bild. Ich :"Was isn das?" Er: "Na Bier und Cola", den Kopf hin und her schwenkend, weil Mutter das nicht kennt.

Nun gut, ich dank euch mal für die zahlreichen Antworten. Ich werd mich jetzt ganz fest mit diesem Thema auseinandersetzen und mal schauen, was ich persönlich nun herausfinde. Es werden ja nicht die einzigen Leut mit Alkproblemen sein, die zu mir finden(nehme ich an?)

liebe Grüße
Banjina
 
Liebe Mitforis,

aus aktuellem Anlass möchte ich hier auch einen Beitrag schreiben.

Ich habe vor vielen Jahren sehr aktiv in der Suchtarbeit mitgewirkt - damals noch nach veralteten Modellen, wie ich heute finde - und ich habe mit vielen Menschen in unterschiedlichen Kontexten professionell gearbeitet. Viele von ihnen waren Alkoholiker.

Ich selbst sehe mich als jemanden, der irgendwo wahrscheinlich an der Schwelle zum Missbrauch *zugeb* steht. Mein gelegentliches Bier mag ich schon haben und kenne das Gefühl des Genusses und der Erleichterung. Nach dem zweiten Bier ist aber dann Schluss, weil ich den danach folgenden Zustand nicht mag. Betrunken wird man mich nur extrem selten erleben. Wirklich besoffen (mit Kontrollverlust und Erinnerungslücken usw.) in den letzten 20 Jahren nie.

Ich schreibe hier, weil ein langjähriger Freund und in meinen Augen bislang kompetenter Kollege aus der therapeutischen Ecke wieder einen Rückfall baut. Ich hatte ihn insbesondere in seiner Arbeit sehr hoch geschätzt, hatte er doch eine Methode entwickelt, mit der er nachweislich vielen Menschen an der Schwelle zur Abhängigkeit zu einem ökologischen Umgang (nicht nach dem Konzept des "kontrollierten Trinkens") mit Alkohol verholfen hat. Das habe ich sehr hoch eingeschätzt und geachtet und war beeindruckt. Er selbst war vor zig Jahren mit mehreren Rückfällen, Entzügen und stationären klassischen Alkoholtherapien sowie Eingebundensein in das Netzwerk der Selbsthilfegruppen - nach meiner Einschätzung trotz dieser "Hilfen" - jahrzehntelang "trocken". Er machte zunächst in seiner eigenen Arbeit immer die Einschränkung, dass seine Methode nicht bei Schwerstabhängigen hilft und hat die Arbeit mit Kranken immer abgelehnt. Irgendwann beschloss er, dass für ihn die Zeit gekommen sie, auch vorzuführen, dass seine Methode auch für ihn funktioniere. Er fand, dass es unehrlich sei, wenn er selbst trocken sein müsse aber behaupte, seine Methode verhülfe Anderen zu einem ökologischen Umgang mit Alkohol.

Ich habe irgendwann mit ihm wieder nette Abende bei einem oder zwei Bieren in der Kneipe erlebt und mich für ihn gefreut, dass es klappte. Mehr und mehr aber hatte ich die Wahrnehmung, dass daran irgendetwas nicht stimmte. das ging über Jahre. Irgendwann fiel mir auf, dass er z.B. in Veranstaltungen, die ich in seinen Räumen abhielt, mit einer Fahne erschien, Darauf angesprochen, meinte er, das sei Mundwasser. Zunächst glaubte ich das auch, weil sein Geruch einen starken Unterton von Minze hatte. Als sich aber seine Lebenssituation immer weiter verschlechterte und er schließlich immer verschlossener wurde und dann den Kontakt mit absurden schlimmen Vorwürfen im Sande verlaufen zu lassen versuchte, wurde ich misstrauisch. Als ich ihn mit meiner Vermutung, dass er wieder "drauf" sei, konfrontierte, zog er sich immer weiter zurück. Vorwürfe folgten und dann eine Zeit, in der er immer verrücktere esoterische Wahnvorstellungen äußerte. Er zog sich immer weiter zurück und hatte immer weniger Klienten. Auf die Arbeit mit einem Dritten verzichtete er schon seit Jahren, das er der Meinung war, verglichen mit ihm und seiner von ihm entwickelten Methodik sowie seinen esoterischen Erkenntnissen könne kein Supervisor oder Therapeut ihm das Wasser reichen. Noch vor einigen Jahren haben wir uns gegenseitig gecoacht. Aber von einer Arbeit mit mir nahm er unter den absurdesten Vorwürfen immer weiter Abstand.

Nun stellt sich heraus, dass er seine Freunde seit Jahren belogen hat. Er hat nun seinen zweiten Entzug hinter sich und meint, er braucht keine Therapie. Ich stehe daneben und kann definitiv nichts tun und muss zusehen und ihn lassen. Ich habe den Eindruck, er vernichtet sich nun ganz aktiv und wissend. und ich sitze wie an einem Krankenbett und warte ab, denn er will keinen Kontakt mit mir mehr (weil ich sein Spiel nicht mitspielen werde und ein klares Wort sage).

Alkoholismus hat nach meinem Erfahrungs- und Kenntnisstand viele Dimensionen und Hintergründe. Was ich aber immer wieder gesehen habe - vor allem in meiner eigenen Arbeit - ist ein Hintergrund: wer (v. a. mit oral konsumierten Mitteln) süchtig wird, nimmt im Übertragenen Sinn nur von der Mutter (v. a. Trinken - an der Mutterbrust sozusagen). Dies tut er - wie aus Rache und Treue zugleich - derart im Übermaß, dass er ihr zeigt: "Mama - ich nehme nur von Dir ... bis ich sterbe!" Der Vater des Betroffenen ist in solchen Fällen meist von der Mutter tief verachtet. Alkoholismus ist also Übermäßiges "Nehmen von der Mutter" bzw. von den Frauen.

Kommt nun ein derart Süchtiger in eine klassische Suchttherapie und wird dort ebenfalls von Frauen (oder homosexuellen Männern, die eine Frau in ihrem eigenen System vertreten oder von Therapeuten, deren unbewusster Antrieb es ist, eigentlich als Kind der Mama helfen zu wollen, die ein schweres Schicksal getragen hat), so ist er wieder in der gleichen Lage: er nimmt nur von den Frauen. Klassische Übertragungen im therapeutischen Prozess in diesem Fall sind immer Mutter-Übertragungen. Der Vater wird weiter ausgeblendet. In der Folge geht so ein Patient dann in eine Selbsthilfegruppe. was ist zumeist deren Ziel? das Ausklammern des Alkohols aus dem Alltag zu bewerkstelligen. Was passiert sehr oft in diesen Selbsthilfegruppen? Es wird massiv Kaffee getrunken und geraucht wie Schlot. Wieso? Weil es eine Verschiebung der Suchtmechanismen gegeben hat. Wer raucht, nebelt sich ein und hat keinen klaren Blick. Was sind Gruppen allgemein? Gruppen ersetzen die Mutter. Also wieder "Nehmen nur von den Frauen". das Problem kann so m. E. nicht gelöst werden. Zudem wird oft unbewusst ein Mechanismus in Gang gesetzt, der die Gruppe zum Ersatz für den Alkohol eintreten lässt, Unter dem Aspekt des zwanghaften Nehmens von der Mutter ein bedenklicher Prozess. dann kommt noch dazu: in vielen Selbsthilfegruppen erzählen die Betroffenen immer wieder mehr oder weniger glaubwürdig "ihre Geschichte". Ich habe in solchen Fällen beobachtet, dass die eigentlich "trockenen" Erzählenden während des Erzählens in deutliche Alkohol-typische Physiologien verfallen. Die Augen werden glasig und die Sprache schleppend bis lallend. So werden immer wieder "Trockenräusche" produziert. Ich vermute, dies ist der Versuch, sich die Ressourcen des alkoholisierten Zustandes wieder zugänglich zu machen.

Ein weiterer Aspekt, der mir durch die Kenntnisse aus dem NLP aufgefallen ist und mit eben jenen Trockenräuschen zu tun hat, kommt dazu - das Schicksal meines Freundes mag ein Beispiel dafür sein: wer Alkohol missbraucht und das über längere Zeit, der "ankert" immer mehr ressourcevolle Gefühle an den Zustand des Alkoholisiertseins und an dn Geschmack von Alkohol oder andere typische Signale im Zusammenhang mit seinem Konsum. Im Zustand von Nüchternheit werden immer mehr nur die ressourcearmen Zustände erlebt. So wird Alkohol mehr und mehr zum ausschließlichen "Schalter" (=Anker) für ressourcereiche Zustände. Ankert der Betroffene über Jahre nahezu alle Ressourcen auf Alkohol, so ergibt sich mit der Zeit eine Spaltung der Persönlichkeit. Nüchterner und alkoholisierter Anteil entfernen sich immer mehr von einander und der Betroffene braucht immer mehr den Alkohol als Wechselschalter von der einen in die andere Persönlichkeit. Dies könnte auch erklären, dass der Betroffene nach einem Rausch Gedächtnisausfälle hat und sich an nichts erinnert. Es ist ja eine andere Persönlichkeit, die das erlebt hat.

Wann kommen Alkoholiker auf die Idee, dass sie einen Entzug und eine Therapie brauchen? Meistens dann, wenn sie im nüchternen Zustand, also in der nüchternen Persönlichkeit, sind. Besoffen würde ihnen dieser Gedanke nicht kommen. Therapie findet allerdings - einige haben es hier ja schon gesagt - zumeist erst und unter der Voraussetzung statt, dass es einen körperlichen Entzug gegeben hat und der Betroffene "nüchtern" ist. Das Problem daran ist (und das mag die vielen Rückfälle aus diesem Aspekt heraus verständlich machen), dass der Patient nun nur einen - nämlich den nicht alkoholischen - Persönlichkeitsteil von sich "therapiert". Der Nüchterne braucht aber gar keine Therapie. Der Besoffene braucht sie.

Was nun tun, damit eine Therapie Sinn macht? Thies Stahl schlägt hier vor, den Besoffenen und den Nüchternen zusammenzuankern, damit sie wieder gleichzeitig auftreten. Dies ist eine Technik, die zu dramatischen Effekten und heftigen körperlichen Reaktionen führen kann und die nur im ärztlichen Kontext vorgenommen werden sollte. Ich verzichte aus nahe liegenden Gründen auf eine genauere Darstellung. Was passiert im Gehirn dabei? Es gibt eine Art "Kurzschluss", bei dem alle getrennten Verbindungen jener Areale schlagartig wiederhergestellt werden, die durch den Lernprozess des Alkoholismus getrennt wurden. Die führt zu einer schlagartigen Integration zweier vorher völlig getrennt existierender Teilpersönlichkeiten. Daher die Dramatik. Erst danach kann m. E. sinnvoll mit dem Patienten gearbeitet werden.

Dies wird aber von den etablierten Therapien und ihren Vertretern ebenso vehement bekämpft, wie der Zustand des Alkoholisiertseins unterdrückt und bekämpft werden soll.

Nun - was nutzt mir selbst und meinem Freund dieses Wissen? Zunächst gar nichts, denn ich kann und darf nicht mit ihm arbeiten. Immerhin würde er das ablehnen und ich bin kein Psychotherapeut sondern im Bereich der allgemeinen Lebenshilfe mit halbwegs Gesunden unterwegs. zudem bin ich Teil seines Systems und damit seines Problems.

Und dann kommt dazu, dass er es vehement ablehnen (obwohl es seinen Erkenntnissen ähnlich ist) würde, weil es seiner Grandiosität und seinen Wahnvorstellungen darüber zuwider laufen würde. Lieber ruiniert er sich weiter und stirbt. Ich sehe noch nicht, dass er begriffen hat, dass er nun erst einmal (evtl. für längere Zeit) nicht mehr der Helfer, sondern einfach jemand ist, der der Hilfe bedarf. Nicht wirklich nehmen und bitten können ist nach meinen Erfahrungen (nicht nur mit ihm) ein weiteres Symptom des späten Alkoholismus.

Ich hoffe, meine schnell hingeschriebenen (und wie ich jetzt sehe sehr ausführlichen) Gedanken waren einigermaßen verständlich.
A.
 
Hi A.! :)

Dein Beitrag hat mich schwer beeindruckt und ist einer der besten, die ich zu dem Thema je gelesen hab.
Das wollt ich nur mal kurz sagen.

Danke! A.
 
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