Hallo X_Y,
sorry, es hat jetzt etwas gedauert, bis ich mich wieder zu Wort melde.
Zitat X_Y:
... aber wie auch immer, jenes wissen scheint für so einen fall keinen nutzen zu haben. alles löst sich in luft auf... nichts ist so wie es scheint zu sein. was hat das nun mit dem thema hier zu tun
Das sind jetzt nun wiederum Gedankengänge, die mir sehr gut gefallen.
Das streite ich gar nicht ab, dass es so ist.
Zitat X_Y:
es ist der innere standpunkt der uns glauben lassen möchte, wir könnten über das leben eine art kontrolle ausüben. oder so wie du ausdrückst, eine bewusstheit über unsere natur erlangen.
Da hast du mich nicht richtig verstanden...
Ich rede nicht von diesem Kontrollding, unter dem wir Menschen global leiden.
Zumindest theoretisch habe ich schon längst verstanden, dass sich nichts im Leben kontrollieren lässt.
Hier aber spreche ich von etwas ganz anderem:
Ich spreche davon, sich auf sich selbst einzulassen.
In die Tiefen der eigenen Seele einzutauchen, statt sich nur im Außen zu verlieren.
Ich rede davon wie ein Goldgräber nach seinen eigenen Gefühlen zu graben und die Angst vor dem zu verlieren, was man da finden könnte - weil nicht alles schön ist, was man dort finden wird, und doch gehört es zu einem.
Ich rede davon, sich selbst verstehen zu wollen.
Ich spreche davon, der Seele Raum zu geben und ihr zuzuhören, damit sie nicht die Sprache der Symptomatik und Erkrankung wählen muß.
Das hat so gar nichts mit Kontrolle zu tun, sondern ist eine sehr persönliche Forschungsreise, die einen der Freiheit näher bringt.
Im Gegenteil möchte ich sagen, dass je weiter man zu seinem wahren Wesenskern durchdringt, man immer weniger Kontrolle braucht.
Zitat X_Y:
allerdings mit dem ziel, dem verstehen eine chance zu geben dass alles so richtig ist wie es ist. nur so ist m.e. eine heilung möglich...
Auch hier hast du vollkommen Recht.
Das ist auch der Ansatz, der von vielen Heilpraktikern verfolgt wird und ich weiß, dass es der erste Schritt zur Heilung ist.
Aber auf dieser Ebene würde ich trotzdem nicht stehen bleiben wollen.
Beispiel Zwangserkrankung:
Als erstes also die Erkenntnis, dass die Zwänge eine Funktion erfüllen.
Es bringt nichts, sich mit Gewalt dagegen stellen zu wollen, weil das erst recht Angst und Zwang auslöst.
Also annehmen derselbigen.
Aber stehen bleiben dort? Wohl kaum. Keiner fühlt sich mit seiner Zwangserkrankung nämlich wirklich wohl.
Frage ruhig mal Leute, die es betrifft, wie wohl sie sich mit ihrer Symptomatik fühlen.
Nächste Stufe also: Warum sind die Zwänge denn da? Welche Funktion erfüllen sie?
Hier fängt die Goldgräberarbeit an.
Zitat X_Y :
wie willst du liebevoll etwas annehmen, wenn die tatsache des lebens gegen dich arbeitet
Das scheint mir jetzt ein Widerspruch zu sein. Hast du vorher nicht gesagt, dass das Leben keinerlei Korrektur bedarf?
Zitat X_Y:
was heisst das schon ? am wochenende startet bei uns immer der hubschrauber... der die motorradfahrer von der autobahn einsammelt (organe sind viel wert).
Tut mir leid, aber ich finde, der Vergleich hinkt.
Erstens tragen wir eine Eigenverantwortung uns selbst gegenüber, zweitens geht es in unserem Fall darum eine labile Psyche nicht mit Stoffen kurieren zu wollen, die sie noch labiler machen können.
Liebe grüße Nithaiah