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DUCKFACE
Guest
Hallo!
Was sind Zwangsgedanken? Wie äußern sie sich und welche psychologische Funktion besitzen sie?
Meines Wissens können die Inhalte von Zwangsgedanken außerordentlich vielgestaltig sein. Der Eine wird von dem zwanghaft in Erscheinung tretenden Gedanken verfolgt, zigmal die Türen seines PKWs oder die Herdplatten seiner Küche kontrollieren zu müssen. Den Zweiten plagt die Zwangsvorstellung, einem geliebten Menschen ein bestialisches Leid zuzufügen. Den Dritten dominiert die Obsession, spezielle Gegenstände könnten bei Berührung oder Benutzung magisch-dämonische Effekte entfalten, denen in der Fantasie ein enormes Zerstörungspotenzial zugeschrieben wird. Der Vierte muss immerzu sein Gewicht überprüfen, der Fünfte wird von der fixen Idee, er könne einer Intoxikation zum Opfer fallen, in Angst und Schrecken versetzt.
Eklatant ist: Derartige Gedanken können die Aktivität eines Menschen blockieren und die Lebensqualität immens reduzieren, indem sie emotionale Leidensdrücke erzeugen.
Doch welchen Sinn haben nun die Zwangsgedanken, die immer mehr Menschen überfallen und sie am Leben hindern? Ich bin der Meinung, die Genese der Zwangsgedanken ist vielschichtig und komplex. Manchmal können die Zwangsgedanken als Abwehr von Individuation und Autonomie fungieren, indem sie immer dann auftreten, wenn der Betroffene sich gen Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit entwickeln möchte. Anstatt sich weiterhin der positiven Wandlung, seiner psychischen Metamorphose zu widmen, beschäftigt er sich plötzlich mit den Zwangsgedanken und den daraus resultierenden Emotionen.
In anderen Fällen kann es sich bei den Zwangsgedanken vielleicht um ein unbewusstes Schuldgefühl handeln, das ebenfalls das Ziel verfolgt, die seelische Entwicklung eines Menschen zu unterbinden. Sobald ein übermäßig an Mutter oder Vater fixierter Mensch auch psychisch erwachsen werden möchte, erheben sich aufgrund der aktiven emotionalen Bindungsmechanismen Schuldgefühle bezüglich der Eltern, die dem Betroffenen in seiner Kindheit suggerierten, dass sie seiner bedürfen, damit es ihnen wohlergeht. Sie haben ihn nicht in die Autarkie entlassen. Schuldgefühle behindern im Gewande der Zwangsstörung den einer symbiotischen Bindung unterworfenen Menschen. Sie dienen folglich der Aufrechterhaltung der Symbiose und der damit verbundenen Vermeidung der persönlichen Reifung.
Mit den Fantasien der Omnipotenz assoziierte Zwangsgedanken, die oftmals mystisch-magischer Natur sind, können Indikator einer infantilen Charakterstruktur des Betroffenen sein. Dieser Mensch hat nicht in ausreichendem Maße erlernt, Reales von Fiktivem zu differenzieren. Er lebt möglicherweise noch in der Welt der Märchen, Legenden und Sagen, in denen Hexerei, Magie und Zauberei etwas Konventionelles darstellen. Gerade die Allmachtsfantasien können aber auch als emotionale Kompensation von unbewussten Ohnmachts- und Minderwertigkeitsgefühlen dienen, die infolge einer identitätsmissachtenden, ignoranten und degradierenden Erziehung der Eltern entstanden sind. Denkbar ist auch, dass der Betroffene in der Fantasie noch immer mit dem omnipotenten Objekt seiner Kindheit, einem als übermächtig erlebten Elternteil, identifiziert ist und sich selber daher derartige Mächte zuspricht.
Nicht zuletzt sind Zwangsgedanken häufig aggressiven Inhalts. Verbrennungen, magisch-rituell verursachte Liquidierungen, Vergiftungen beinhalten allesamt etwas hochgradig Verderbliches. Die innere und unbewusste Aggressivität, die entweder aus der Kindheit stammt oder sich im Laufe eines Lebens mangels sozialer Kompetenzen (konsequente Abgrenzung, Konfrontation von Herabsetzungen, Identitätsverletzungen, Kränkungen) akkumulierte, wird mit Hilfe der zwangsneurotischen Symptome stellvertetend an sich selber oder gedanklich am Anderen abreagiert und somit abgewehrt. Die emotionale Balance der Psyche bleibt hierdurch weitgehend gewahrt, indem eine Aufsummierung von Aggressionen durch eine substituierte Abreaktion restringiert und unter Kontrolle gehalten wird.
Das ist meine Ideen hierzu.
Viele Grüße
Duckface
Was sind Zwangsgedanken? Wie äußern sie sich und welche psychologische Funktion besitzen sie?
Meines Wissens können die Inhalte von Zwangsgedanken außerordentlich vielgestaltig sein. Der Eine wird von dem zwanghaft in Erscheinung tretenden Gedanken verfolgt, zigmal die Türen seines PKWs oder die Herdplatten seiner Küche kontrollieren zu müssen. Den Zweiten plagt die Zwangsvorstellung, einem geliebten Menschen ein bestialisches Leid zuzufügen. Den Dritten dominiert die Obsession, spezielle Gegenstände könnten bei Berührung oder Benutzung magisch-dämonische Effekte entfalten, denen in der Fantasie ein enormes Zerstörungspotenzial zugeschrieben wird. Der Vierte muss immerzu sein Gewicht überprüfen, der Fünfte wird von der fixen Idee, er könne einer Intoxikation zum Opfer fallen, in Angst und Schrecken versetzt.
Eklatant ist: Derartige Gedanken können die Aktivität eines Menschen blockieren und die Lebensqualität immens reduzieren, indem sie emotionale Leidensdrücke erzeugen.
Doch welchen Sinn haben nun die Zwangsgedanken, die immer mehr Menschen überfallen und sie am Leben hindern? Ich bin der Meinung, die Genese der Zwangsgedanken ist vielschichtig und komplex. Manchmal können die Zwangsgedanken als Abwehr von Individuation und Autonomie fungieren, indem sie immer dann auftreten, wenn der Betroffene sich gen Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit entwickeln möchte. Anstatt sich weiterhin der positiven Wandlung, seiner psychischen Metamorphose zu widmen, beschäftigt er sich plötzlich mit den Zwangsgedanken und den daraus resultierenden Emotionen.
In anderen Fällen kann es sich bei den Zwangsgedanken vielleicht um ein unbewusstes Schuldgefühl handeln, das ebenfalls das Ziel verfolgt, die seelische Entwicklung eines Menschen zu unterbinden. Sobald ein übermäßig an Mutter oder Vater fixierter Mensch auch psychisch erwachsen werden möchte, erheben sich aufgrund der aktiven emotionalen Bindungsmechanismen Schuldgefühle bezüglich der Eltern, die dem Betroffenen in seiner Kindheit suggerierten, dass sie seiner bedürfen, damit es ihnen wohlergeht. Sie haben ihn nicht in die Autarkie entlassen. Schuldgefühle behindern im Gewande der Zwangsstörung den einer symbiotischen Bindung unterworfenen Menschen. Sie dienen folglich der Aufrechterhaltung der Symbiose und der damit verbundenen Vermeidung der persönlichen Reifung.
Mit den Fantasien der Omnipotenz assoziierte Zwangsgedanken, die oftmals mystisch-magischer Natur sind, können Indikator einer infantilen Charakterstruktur des Betroffenen sein. Dieser Mensch hat nicht in ausreichendem Maße erlernt, Reales von Fiktivem zu differenzieren. Er lebt möglicherweise noch in der Welt der Märchen, Legenden und Sagen, in denen Hexerei, Magie und Zauberei etwas Konventionelles darstellen. Gerade die Allmachtsfantasien können aber auch als emotionale Kompensation von unbewussten Ohnmachts- und Minderwertigkeitsgefühlen dienen, die infolge einer identitätsmissachtenden, ignoranten und degradierenden Erziehung der Eltern entstanden sind. Denkbar ist auch, dass der Betroffene in der Fantasie noch immer mit dem omnipotenten Objekt seiner Kindheit, einem als übermächtig erlebten Elternteil, identifiziert ist und sich selber daher derartige Mächte zuspricht.
Nicht zuletzt sind Zwangsgedanken häufig aggressiven Inhalts. Verbrennungen, magisch-rituell verursachte Liquidierungen, Vergiftungen beinhalten allesamt etwas hochgradig Verderbliches. Die innere und unbewusste Aggressivität, die entweder aus der Kindheit stammt oder sich im Laufe eines Lebens mangels sozialer Kompetenzen (konsequente Abgrenzung, Konfrontation von Herabsetzungen, Identitätsverletzungen, Kränkungen) akkumulierte, wird mit Hilfe der zwangsneurotischen Symptome stellvertetend an sich selber oder gedanklich am Anderen abreagiert und somit abgewehrt. Die emotionale Balance der Psyche bleibt hierdurch weitgehend gewahrt, indem eine Aufsummierung von Aggressionen durch eine substituierte Abreaktion restringiert und unter Kontrolle gehalten wird.
Das ist meine Ideen hierzu.
Viele Grüße
Duckface