Dank an die selbsternannten Therapie-Polizisten, die meinen, eine höhere Berechtigung zur Verfolgung von Aufstellern zu haben!
Ihr macht die Aufstellungsarbeit wieder bekannter und schürt die Diskussion! Das wird vielen den Anreiz geben, sich von der Methode in eigener Erfahrung durch eine Seminarteilnahme und Lektüre der entsprechenden Fachliteratur zu überzeugen. So tragt ihr zu wirkungsvollem Marketing bei.
Auch sei Dank Euch, dass Ihr mit so viel Energie und Einsatz dazu beitragt, dass die Aufstellungsarbeit nun wieder in eine neue Phase treten kann. Erst Widerstand von außen macht einem die eigene Position deutlicher und hilft, das Eigene weiter zu entwickeln. Das war schon vor vielen Jahren einmal so und da wurden auch die gleichen Artikel zitiert. Wer weiß, was es dieses Mal Gutes mit sich bringt. damasl wurde jedenfalls die Arbeit statt breiter einfach tiefer, viel tiefer als alles, was zuvor da war!
Auch danke ich Euch für die Sorge um mich. Sie ist nicht nötig, wenn auch gut gemeint.
Mir ist es lieber, dass Ihr so auch Euer Eigenes findet, als dass Ihr mir und anderen Aufstellern oder gar Hellinger selbst, blind - Sektenanhängern gleich - zustimmt! Wer mir und anderen blind und ohne oder gar entgegen seiner eigenen Erfahrung zustimmt, hat sein Eigenes verloren.
Aber Feindschaft führt mitunter auch dazu, wenn in ihr das Eigene, Euer Eigenes nicht weiter entwickelt wurde und sie sich in sich selbst erschöpft, dass Ihr das Eure verliert. Dabei bitte ich Euch um Bedacht.
Und noch etwas: Dank auch dafür, dass Ihr in Eurer Feindschaft den Zusammenhang auch der Gefährten auf der von Euch so bekämpften Seite stärkt und bündelt. Wo Angreifer sind, welche die eigene Existenz bedrohen wollen, da schließen sich auch zuvor Zerstrittene wieder zusammen, vergessen Ihren Zwist und betonen wieder die Gemeinsamkeiten. Für eine gewisse Zeit mag das fruchtbarer sein, als die interne Unterscheidung. Es erinnert an das Gemeinsame und an das, in dessen gutem Dienst man gemeinsam steht.
Ich frage mich, in wessen Dienst Ihr steht und in wessen ich. Und ich frage mich, in wessen Dienst wir gemeinsam stehen.
Möglicherweise geht es uns sogar im Hintergrund um Dasselbe: dass Menschen z.B. nicht betrogen und ausgenutzt werden mögen. Doch haben diese Menschen unseren Schutz nötig? Sind wir so mächtig, dass wir sie wirklich schützen können? Was sagt das über das Bild von uns selbst und was über das, welches wir von den Beschützten haben? Sind sie uns dann noch ebenbürtig oder sind wir ihnen überlegen?
Auf dem Hintergrund meiner ganz persönlichen inneren Reaktion auf Euer Ausgraben des alten Hasses, der Agitationswerkzeuge und Vorurteile frage ich mich: sind wir vor etwas Größerem nicht gleich und ähnlich? Werde ich nicht, wenn Ihr nur genug hetzt und Hass und Empörung gegen Aufsteller, die nicht nach Eurem Bilde und Eurer Ideologie arbeiten, ebenso zum Täter, wie Ihr? Werde ich dann auch irgendwann bereit sein, solche Vernichtungsenergie zu mobilisieren? Dann wäre ich Euch gleich.
Ich bestreite nicht, dass sich in mir der Widerstand gegen solch, aus meiner Sicht völlig unberechtigte Vorwürfe und das Schüren der blinden Empörung der Leser Eurer seits emotional betrifft und dass ich es als himmelschreiende Ungerechtigkeit empfinde. Doch was entgeht mir, wenn ich mich Euch nun entgegen stelle und meine Energie in einem Kampf verschwende? Alles. Und Euch auch.
So trete ich einen Schritt zurück und achte Eure gute Absicht - was immer sie sein mag, auch wenn sie sich mir noch verschließt, und trete einen Schritt beiseite.
A.