Doch es gibt auch andere Stimmen. „Hurra – es gibt noch gute Nachrichten: Memri Deutschland hört auf“, heißt es aktuell auf der Homepage des Islamwissenschaftlers Henner Kirchner, Mitarbeiter am Institut für Orientalistik der Uni Giessen. Er kritisiert Memri seit Jahren als Interessengruppe, der es eigentlich nur darum geht im Konflikt zwischen Israel und den arabischen Staaten einseitig für Israel Stimmung zu machen.
„Ich hab auch nichts gegen Lobby-Organisationen. Der Punkt ist nur dass ne Lobbyorganisation die hinterm Berg hält was für Interessen sie wirklich vertritt und sich als eine unabhängige wissenschaftliche Institution ausgibt halt eine Mogelpackung ist. "
Indem man bewusst bei Memri nur ganz extreme antisemitische oder nationalistische Texte aussuche und diese übersetze, würde die arabische Medienöffentlichkeit im Westen völlig verzerrt dargestellt und somit diffamiert, meint Henner Kirchner.
„Das Problem bei Memri ist, ist dass sie vorgeben ein Bild zu zeichnen aber nur die Ränder skizzieren, das eigentliche Bild bleibt leer. Das ist um es mal plakativ aufs deutsche Spektrum zu übertragen man nimmt die Extreme von beiden Seiten und sagt das gibt die repräsentative Meinung in Deutschland wieder. Beispiel man nimmt Texte der RAF und man nimmt die Zeitung der Nationaldemokraten und sagt das gibt halt den großen Diskurs wieder und das ist halt nicht der Fall. Also die wesentlichen Diskussionen in der arabischen Welt kommen bei Memri nicht vor. "