"Keine unmittelbare"? Ihr/wir haben überhaupt gar keine Entscheidungsgewalt darüber. Zero.
Ihr/wir sind allesamt lediglich Zuschauer, und wer mag, kann sich Gedanken darüber machen,
was dort vor sich geht und mit anderen ebenfalls Nur-Zuschauern darüber reden und streiten.
Je, wer mag, kann sich darüber Gedanken machen und die mit anderen diskutieren, und wer nicht mag, kann es sein lassen.
Und es ist nicht so, dass derartige Gedanken/Diskussionen keinerlei Einfluss auf das Geschehen hätten. Sie werden kurzfristig nichts ändern, soweit richtig, aber mittel- bis langfristig ist ein gewisser Einfluss durchaus denkbar.
Immerhin handelt es sich bei vielen der beteiligten Politiker um gewählte Volksvertreter. Netanjahu wurde in Israel gewählt, und in Deutschland haben wir aktuell Scholz als Regierungschef und Baerbock als Außenministerin - nach Regeln der deutschen Demokratie anhand des Wahlergebnisses und danach folgenden Koalitionsverhandlungen aufgestellt.
Sie entscheiden, wem die Loyalität Deutschlands gilt, wer warum wieviele und welche Hilfsleistungen bekommt und wer nicht. Mit anderen gewählten Politikern an der Spitze sähe das möglicherweise anders aus, und so können wir als Gesellschaft DAS auch durch unser Wahlverhalten mittelbar beeinflussen.
Und unser Wahlverhalten könnte durchaus auch durch Diskussionen wie diese hier beeinflusst werden.
Insofern würde ich einen mittelbaren Einfluss solcher Gesellschafts-Debatten nicht vollends negieren. Und darum negiere ich nur den unmittelbaren Einfluss.
Vor ein paar Monaten gab es viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, und die Umfragewerte der AfD haben auch ein paar Prozentpunkte verloren. Leider noch zu wenig, aber immerhin besser als gar nichts und somit schon als kleinen Erfolg zu werten. Und dieser Erfolg wäre wahrscheinlich nicht so zustande gekommen, wenn nach dem Treffen in Potsdamm, in dem Deportationsphantasien gehuldigt wurden, die Gesellschaft dazu nur die Schulter gezuckt hätte und sofort zum Alltag zurückgekehrt wären, als wenn nichts geschehen wäre bzw. Meinungsäußerungen da keinen Einfluss hätten. Viele AfD-Wähler hätten dann wahrscheinlich gedacht: "Oh, da regt sich ja niemand auf. Dann ist das vielleicht nicht so schlimm. Dann kann ich die ja weiter wählen. Wird schon nicht so schlimm werden."
Und bezüglich diesem Themas gibt es durchaus auch Meinungsäußerungen, die bestenfalls nicht unkommentiert bleiben. Hier im Thread ist das nicht passiert, aber wenn man z.B. auf Twitter/X mal in angebräunte Filterblasen schaut, findet man mitunter offenen Antisemitismus. Der verdient es nach wie vor angesprochen zu werden und gegenan zu gehen. Und gleichzeitig müssen wir bedenken: ALLE Beteiligten sind Menschen mit allen dazugehörigen Schwächen.
Und so kann auch diese Debatte durchaus einen mittelbaren Mit-Einfluss auf das geschehen und das Meinungsbild der Gesellschaft haben.