Und ja, ich sehe das auch so: das männliche und weibliche Prinzip sind zwei schöne Konzepte, doch wer ist schon 100% männlich oder 100% weiblich. Mir ist niemand bekannt, weiß auch nicht, ob das so erstrebenswert wäre. Jede*r von uns trägt individuell unterschiedliche Ausprägungen davon in sich, die sich in den verschiedenen Bereichen des Lebens mehr in die eine oder die andere Richtung ausdrücken.
Ab hier beginnt es spannend zu werden.
Richtig erkannt, beide Aspekte sind jeweils gegeben (wie bei einer Batterie: erst BEIDE Pole, machen Strom).
Der Punkt ist vielmehr der, dass das vorherrschende Polaritätsprinzip, also yin ODER yang, gegeben sein mus, und auch vollständig erfahren & integriert. Erst dann kann begonnen werden, den ergänzenden Pol In sich zu finden und zu meistern, um in einer inneren Harmonie (als Chymische Hochzeit benannt, oder auch innere Alchemie) zu gelangen.
Das ganze hat aber mit den Vorstellungen von "Mann und Frau" erstmal rein garnix gemeinsam, es geht wie gesagt, um kosmische Kräfte!
In Indien gibt es eine schöne Stele von Siva, auf welcher "er" als YabYum (halb frau halb Mann) dargestellt ist. Ebenso der vom ehem. Templerorden verehrte Gott Baphomet, ist eine Darstellung dieser Konzepte.
Bei kelt. Stämmen repräsentiert während der Belthane Feuer, wenn sich der "wilde Mann / Jagdgott" mit der "Mondenpriesterin / 3fache Göttin" vereint. Das hat mehr als nur spielerischen Charakter.
Allerdings sollten solche Praktiken nicht ohne Vorkenntnisse usw gemacht werden.
Das kann mächtig nach hinten losgehen.