Für mich ist jeder inkarnierte Mensch nicht vollkommen, denn wäre er vollkommen und perfekt, wäre er nicht hier auf der Erde noch in der Stufe "Mensch" inkarniert.
Für mich ist ein spiritueller Mensch einer, der weiß, dass er nicht vollkommen ist, sondern ebenfalls noch auf dem Weg ist, und der daher auch wie ein älterer Bruder oder eine ältere Schwester "mütterliche/väterliche" Nachsicht hat mit den Fehlern seiner "jüngeren Geschwister", die er/sie niemals ausbeuten oder beleidigen, demütigen, quälen oder schädigen würde. Ein spiritueller Mensch betrachtet die Erde, die Sonne, den Kosmos, Gott... als seine Eltern und die ganze Schöpfung, die Pflanzen, die Tiere, die weniger entwickelten Menschen als seine "jüngeren Geschwister", die er liebt, denen er helfen will, denen er etwas beibringen möchte, weil er einfach mehr Erfahrung hat. Er hält sich nicht für etwas "Besseres", sondern er wurde einfach nur "früher geboren" und hat daraus einen geistigen Vorsprung. Nichts, was seine Geschwister nicht ebenfalls erreichen könnten.
Weil es passt, aus dem 1. Korinther 1-8 aus dem NT, Paulus:
"Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig,
sie sucht nicht das ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf,..."
Es ist immer zu fragen, WARUM man all dieses höheres Wissen erwerben will. Nur für einen selbst?
Letztlich führt alles dazu, die allumfassende Liebe zu allem in sich zu entwickeln, indem man alles letztendlich versteht, und fühlt, wie alles miteinander zusammenhängt. Ein spiritueller Lehrer versucht, an sich selbst zu arbeiten, um dahin zu kommen, und hat im Laufe seiner Leben gewisse Fortschritte darin gemacht. (Je mehr, desto besser. Das Problem: woran erkennt man das?) Er/Sie kann durch eigene Erfahrung Hinweise geben, wie man als Schüler seinerseits leichter seinen eigenen rechten Weg findet. Es gibt aber nicht DEN idealen Lehrer, sondern nur einen bestimmter Lehrer (oder eine bestimmte Schule), der mit einem bestimmten Schüler harmonieren kann, denn jeder Mensch ist anders, und geht seinen ganz eigenen, individuellen Weg.
Wer persönliche MACHT und Vorteile sucht statt umfassende Erkenntnis oder Liebe, der geht den falschen Weg, "links".