Woher kommt das Böse in der Welt?

Siehst Du das jetzt nicht etwas zu nüchtern und zu oberflächlich?

Du solltest Nüchternheit nicht mit Realität verwechseln.

Es geht beim Bösen nicht immer nur um irgendwelche Interessen, sondern auch um schiere Lust am Leid eines anderen. So werden Autounfälle. Tote und Verletzte ohne einen besonderen Sinn fotografiert oder Menschen einfach nur einmal so aus Langeweile seelisch gequält und zerstört.

Das Unfallopfer bekommt das Fotografieren so gut wie garnicht mit,denn dafür sind die Unfallopfer viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.Von daher kannst du nicht zwingend von einem seelischen quälen oder zerstören sprechen.
Wobei die Lust am Leid des Anderen natürlich einem Selbstinteresse entspricht,nämlich sich am Leid des Anderen zu ergötzen.

Der Zweck heiligt auch nicht die Mittel

Das habe ich auch nicht gesagt.

und das Böse entsteht nicht erst am fehlenden Konsens, sondern bereits mit dem Gedanken.

Dem Gedanken dem ein Konsens nicht interessiert.

Wo siehst Du da die Grenzen eines Kompromisses, die für einen Konsens notwendig sind? „... wenn nicht gerade die eigene Existenz auf dem Spiel steht“, ist schon der erste Schritt mit dem man versucht, das eigene Gewissen zu betäuben und das Böse zu sanktionieren.

Naja,das fehlende entsprechende Bewusstsein weiss eben nicht dass es die Bereitschaft zu grenzenlosen Kompromissen ist, welche erst einen Konsens schafft.
Dazu bedarf es in diesem Zusammenhang allerdings beider Parteien und nicht nur einer Partei.Ansonsten steht die eigene Existenz auf dem Spiel,und das hat nichts damit zu tun das eigene Gewissen zu betäuben.
Nur Menschen denen das entsprechende Bewusstsein fehlt zur Kompromisslösung betäuben ihr Gewissen um dann am Ende als "GUT" dazustehen.
 
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Das Blutbad in Jerusalem durch die Kreuzfahrer im Jahre 1099 wurde auch nicht besser, indem es im Namen des Herrn geschah. Es galt zu diesem Blutbad auch keine Interessen mehr durchzusetzen, weil Jerusalem ja schon eingenommen war.

Ein Chronist schreibt dazu mit entsetzen, dass die Kreuzfahrer wie von Sinnen durch die Gassen und Häuser eilten und alles niedermachten, was sich regte. Selbst die Christen, die in Jerusalem lebten, wurden nicht verschont. Ich könnte Dir nun noch viele andere Beispiele anfügen, mit denen deutlich wird, dass sich das Böse nicht zwangsweise an irgendwelchen Interessen festmachen lässt.

Das was du da schreibst ist thematisch letztlich irrelevant.
 
Der Masochist hat eine solche Lust am Leid. Er will das Leid sogar an sich selber vollzogen haben, damit seine Lust steigt.
Ja, uns in anderer Form empfindet so ein Mensch Lust, wenn er andere Menschen oder auch Tiere leiden sieht. Verrückt.

Böses ist aber trotzdem alles, was jemandem an Leib und Seele schadet.

Lassen wir den gewerblich-prostituierten SM-Bereich mals aus,obwohl auch da besteht eine Art von gegenseitiger Abhängigkeit:
Der Sadist ist das Gegenstück zum Masochisten.
Ein Masochist ist für seine Befriedigung auch immer von einem Sadisten abhängig.Wenn der Sadist dem Masochisten gibt was er sich wünscht,dann schadet er ihm zwar augenscheinlich am Leib,aber nicht an der Seele.Da Leib&Seele nicht voneinander trennbar sind schadet der Sadist dem Masochisten letztlich nicht mal am Leib.Der körperliche Schaden des Masochisten ist nur augenscheinlich für den Aussenstehenden sichtbar obwohl er letztlich garnicht existiert.
DAS ist das Verrückte,und es ist nur deshalb ver-rückt weil diese Erkenntnis einen nicht-Masochisten und nicht-Sadisten aus seiner eigenen Mitte rückt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es geht ja überhaupt nicht um die Erhöhung des eigenen Wertes,sondern sinngemäß in meinen Beitrag,was die Natur den Lebewesen und somit auch dem Menschen mitgegeben hat;nämlich um den natürlichen Selbsterhaltungstrieb.
Es geht auch nicht zwingend um reine wirtschaftliche Dinge,sondern im Bezug auf die Wirtschaft wortwörlich,sich die Butter nicht vom Brot nehmen zu lassen.Es geht nicht um kulturelle oder religiöse Existenz,das sind eh letztlich nur augenscheinliche Dinge,sondern es geht um das reale Leben in Form von Überleben.
Wenn dieses eigene Überleben bedroht ist, geht es nicht darum den eigenen Wert gegenüber eines Agressors zu überhöhen, sondern darum sich als Selbst zu behaupten.

Ist klar, und da sind wir auch beisammen. Nur basieren ja die meisten Konflikte, sowohl unter Tieren als auch unter Menschen nicht auf Selbsterhaltungstrieb, sondern auf Ressourcen, Sex und Ideologie (Religion).

Bei Tieren regelt sich Revierverhalten ja relativ einfach ... ein Löwe kann nur das Revier beanspruchen, innerhalb dessen er in 2-3 Tagen seine Marken setzen kann und dabei nicht verhungert oder von anderen Männchen besiegt wird.

Da der Mensch ein Gruppenwesen ist, hat er schon früh gelernt, dass er alleine seine Marken nicht überall setzen kann, wo er gerne möchte. Also schließt er sich zu Gruppen zusammen, die ein weit größeres Revier benaspruchen können. Und so werden die Gruppen immer größer, bis eine einzige Gruppe schließlich die ganze Welt bedeckt (Weltherrschaft).

Und Herrschaft ist wiederum Macht. Und Macht macht sexy ... und damit schließt sich der Kreis, das stärkste Männchen darf seine Gene weitergeben. Alles das dient lediglich nur dem einen Zweck - Auslese. Und damit schon auch eine implizite Erhöhung des eigenen Wertes ....

Aber das meinte ich auch nicht. Nehmen wir an, die Schweiz würde in Deutschland einmarschieren :ROFLMAO:. Deutschland würde sich sicher verteidigen. Aber was würde Deutschland konkret verteidigen? Seine Politiker (na, im Moment eher nicht)? Sein System (haben die Schweizer auch kein anderes)? Seine Werte= (Geld haben die Schweizer sicher mehr) Ihre Kultur (auch da kein Unterschied).

Ein ähnliches Problem hatten wir ja schon im 3. Reich ... die europäischen Staaten wurden durch Deutschland annektiert. Viele Staaten haben sich gar nicht großartig gewehrt ... weil es eh keinen Sinn gemacht hätte, weil es eh die gleiche Kultur, die gleiche Lebensweise, sogar eine bessere Wirtschaft war .... Hier haben die Staaten also reine politische Ideologie verteidigt. Und dafür Millionen Menschenleben geopfert .... Und auch hier spielt natürlich der Wert mit ... ein politsiches System das sich für besser hält als das andere ....
 
Solange die Menschen, das Böse als etwas Notwendiges für sich sanktionieren, werden wir gewiss nicht zu mehr Menschlichkeit finden. Wenn der Geist nur dazu dient, nach Ausreden zu suchen – ist es mit seinem Segen für die Menschheit nicht weit her. Wenn ich in die Vergangenheit blicke, sehe ich viel Begründungen, warum dieses oder jenes zwingend notwendig wäre – aber Besseres ist dabei nicht herausgekommen. Dieser Blick zeigt mir auch, wie wenig lernfähig wir überhaupt sind.

Ja, Kriege haben ihre eigene Gesetzmäßigkeit und das ist das Leid, Elend, Unmenschlichkeit, Tod und Zerstörung. Das alles wird auch nicht besser, wenn man das in das Abstrakte stellt und den Krieg wie Clausewitz als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln bezeichnet. Damit wird dann auch die Strategie Falkenhayns vom Ausbluten des Gegners in den Materialschlachten des Ersten Weltkrieges nicht freundlicher.

Die Menschen werden damit zu namenlose Zahlen, mit denen man völlig distanziert kalkulieren kann und das Leid verschwindet so aus der Generalstabskarte. Gerade der Erste Weltkrieg ist stellvertretend für die vielen längst vergessenen Kriege ein Paradebeispiel der völligen Sinnfreiheit. Wenn man den anscheinend so überragenden Geist des Menschen tatsächlich nutzen würde, könnte man so manchen Krieg im Großen, wie im Kleinen schon im Vorfeld verhindern.


Merlin
 
Auch mit 100 Jahren? Nein, der innere Antrieb ist der Lebenswille. Ist der gebrochen, gibts keinen Sex und sonst noch etwas.

Da hast Du recht. Sexualität hat sehr viel mit Lebendigleit zu tun ... und die ist mit 100 bei den meisten Menschen halt auch nicht mehr so gegeben.

Letzetndlich gilt das Gleiche aber ja auch für Zivilisationen. Wenn ihr Lebenswille gebrochen ist, dann ergehen sie sich in Konsum, in Unterhaltung, in Nebensächlichkeiten (jede Ähnlichkeit mit der eurpäischen Zivilisation natürlich nur rein zufällig :cool:), erobern nicht mehr sondern werden erobert. Insofern lässt sich das Leben einer Gesellschaft sehr gut auch mit einem Menschenleben vergleichen.
 
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@DruideMerlin

Das ist eben die Frage die sich ganz graviernd stellt ... ist "Böses" - wir haben hier ja noch immer keine klare Definition - etwas, das zum Leben gehört, oder ist diese extreme Sicht etwas, das uns von einzelnen Religionen als Wunschtraum aufgedrückt wird, der mit Realität eigentlich nichts zu tun hat, sondern nur ein abstraktes Traumziel ist.
 
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