Woher kommt das Böse in der Welt?

So entsteht zum Beispiel bei der verkürzten Version ein ständig erhöhter Testosterongehalt und somit auch eine höhere Gewaltbereitschaft.

Aufgrund von Erziehung, erworbenen Fähigkeiten und Gesetzesandrohungen lässt sich das aber ausgleichen. Fehlende Gefühle können auch zu Gewalt führen, wenn die Kognition dahinter menschenverachtend ist. Man muss sich nicht unbedingt aufregen, um Gewalt anzuwenden. Gewaltanwendung fand auch im Namen der Wissenschaft statt, also völlig klinisch neutral und ohne Gefühle.
 
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Aufgrund von Erziehung, erworbenen Fähigkeiten und Gesetzesandrohungen lässt sich das aber ausgleichen. Fehlende Gefühle können auch zu Gewalt führen, wenn die Kognition dahinter menschenverachtend ist. Man muss sich nicht unbedingt aufregen, um Gewalt anzuwenden. Gewaltanwendung fand auch im Namen der Wissenschaft statt, also völlig klinisch neutral und ohne Gefühle.
Das stimmt, und es kommt auch darauf an, wie Gewalt betrachtet wird. Das hängt davon ab, wieviel Empathie man "gelernt" hat zu empfinden, durch z.B. eigene Erfahrungen, aber auch wie wichtig die Ziele, wie hoch sie gesteckt wurden und wie weit man dementsprechend bereit ist zu gehen.

Hinzu kommt, dass es einfacher ist, Gewalt auszuüben, wenn man Personen um sich hat, mit denen man die Schuld "teilen" kann. Weiters ist es ein Unterschied, ob Gewalt aktiv (man selbst ist der Täter) oder passiv (man hat z.B. etwas getan, wodurch jemandem als Resultat daraus Schaden/Gewalt zugefügt wurde), ich sage mal, praktiziert wird. Außerdem ist da immer noch die Motivation, es ist maßgeblich, ob ein Akt der Gewalt gewollt wurde oder nicht.

Daher ist Gewalt ja nicht zwingend böse. Ist es böse, dass der Raubvogel eine Maus fängt? Ist es böse, dass der Fuchs den Hasen tötet und verspeist? Nein, denn das ist das Natürlichste der Welt.
Es ist der Willen, der zählt. Man kann jemandem, der die Kontrolle verliert, weil er bis zur Weißglut erzürnt wurde, nicht vorwerfen, dass sein Testosteronspiegel schuld an Gewalt ist, auch wenn es die Bereitschaft dazu fördert. Testosteron ist ja nicht böse.
Böse ist kein Zustand, Böse ist ein Wollen.
 
Böse ist das gewollte Durchsetzen von Eigeninteressen auf Kosten und zum Schaden anderer Menschen,
wenn nicht gerade die eigene Existenz auf dem Spiel steht.
Böse ist immer der fehlende Konsens welcher nötig wäre damit jeder gleichberechtigt oder gleichwertig leben und somit existieren kann.
 
Böse ist das gewollte Durchsetzen von Eigeninteressen auf Kosten und zum Schaden anderer Menschen,
wenn nicht gerade die eigene Existenz auf dem Spiel steht.
Böse ist immer der fehlende Konsens welcher nötig wäre damit jeder gleichberechtigt oder gleichwertig leben und somit existieren kann.

Warum diese Ausnahme? Was erhöht den eigenen Wert gegenüber dem eines Aggressors? Was ist eigene Existenz überhaupt (wirschaftlich, kulturell, reiligiös, Leben)?
 
Böse ist das gewollte Durchsetzen von Eigeninteressen auf Kosten und zum Schaden anderer Menschen,
wenn nicht gerade die eigene Existenz auf dem Spiel steht.
Böse ist immer der fehlende Konsens welcher nötig wäre damit jeder gleichberechtigt oder gleichwertig leben und somit existieren kann.
Lieber Schattenelf,

Siehst Du das jetzt nicht etwas zu nüchtern und zu oberflächlich? Es geht beim Bösen nicht immer nur um irgendwelche Interessen, sondern auch um schiere Lust am Leid eines anderen. So werden Autounfälle. Tote und Verletzte ohne einen besonderen Sinn fotografiert oder Menschen einfach nur einmal so aus Langeweile seelisch gequält und zerstört.

Der Zweck heiligt auch nicht die Mittel und das Böse entsteht nicht erst am fehlenden Konsens, sondern bereits mit dem Gedanken. Wo siehst Du da die Grenzen eines Kompromisses, die für einen Konsens notwendig sind? „... wenn nicht gerade die eigene Existenz auf dem Spiel steht“, ist schon der erste Schritt mit dem man versucht, das eigene Gewissen zu betäuben und das Böse zu sanktionieren.

Das Blutbad in Jerusalem durch die Kreuzfahrer im Jahre 1099 wurde auch nicht besser, indem es im Namen des Herrn geschah. Es galt zu diesem Blutbad auch keine Interessen mehr durchzusetzen, weil Jerusalem ja schon eingenommen war.

Ein Chronist schreibt dazu mit entsetzen, dass die Kreuzfahrer wie von Sinnen durch die Gassen und Häuser eilten und alles niedermachten, was sich regte. Selbst die Christen, die in Jerusalem lebten, wurden nicht verschont. Ich könnte Dir nun noch viele andere Beispiele anfügen, mit denen deutlich wird, dass sich das Böse nicht zwangsweise an irgendwelchen Interessen festmachen lässt.



Merlin
 
Es geht beim Bösen nicht immer nur um irgendwelche Interessen, sondern auch um schiere Lust am Leid eines anderen.
Ist Lust am Leid nicht ebenfalls eine Art Eigeninteresse des Täters? Also ist das dasselbe.

Der Zweck heiligt auch nicht die Mittel und das Böse entsteht nicht erst am fehlenden Konsens, sondern bereits mit dem Gedanken.
Dem stimme ich zu, aber in welche Kategorie packen wir Menschen, die ständig etwas Böses (nach unseren Vorstellungen) denken, aber keiner Maus etwas zuleide tun - also nie das durchsetzen, was sie denken -, und die Menschen, die meistens positiv und friedliebend gestimmt sind, aber immer wieder unabsichtlich in Konflikte, Auseinandersetzungen, Gewaltakte, etc. geraten?
 
Siehst Du das jetzt nicht etwas zu nüchtern und zu oberflächlich? Es geht beim Bösen nicht immer nur um irgendwelche Interessen, sondern auch um schiere Lust am Leid eines anderen. So werden Autounfälle. Tote und Verletzte ohne einen besonderen Sinn fotografiert oder Menschen einfach nur einmal so aus Langeweile seelisch gequält und zerstört.

Auch da geht es um nichts Böses. Denn Interesse und Neugierde ist eine Grundeigenschaft des Menschen. Und ein gosser Teil dieses Beobachtens ist auch lernen ... lernen am Beispiel eines Anderen, wie man mit Situationen umgeht, in Situationen handelt, ein Gefühl dafür kriegen wie man sich in dieser Situation fühlt.
Aber zugegeben, es ist auch eine gewisse Sensationslust dabei ... eine Sensationslust die jede Kultur hat, wenn sie selber keine Herausforderungen mehr hat, und sich auf dem absteigenden Ast befindet (siehe Brot und Spiele im alten Rom).

Der Zweck heiligt auch nicht die Mittel und das Böse entsteht nicht erst am fehlenden Konsens, sondern bereits mit dem Gedanken. Wo siehst Du da die Grenzen eines Kompromisses, die für einen Konsens notwendig sind? „... wenn nicht gerade die eigene Existenz auf dem Spiel steht“, ist schon der erste Schritt mit dem man versucht, das eigene Gewissen zu betäuben und das Böse zu sanktionieren.

Warum solte der Zweck nicht die Mittel heiligen? Der primäre Zweck jeder Maßnahme ist es, meinen Nachkommen, meiner Familie, meinem Stamm etc. ein möglichst gutes Überleben zu ermöglichen, da er sonst durch die natürliche Auslese wegrationalisiert wird. Und in sehr vielen Fällen, insbesondere wenn es um Ressourcen zum Überleben geht, muss hier zwangsläufig auch Gewalt angewendet werden, um sie dem Anderen wegzunehmen, der sie natürlich weder hergeben (er verhungert) noch teilen (alle verhungern) will.

Das Blutbad in Jerusalem durch die Kreuzfahrer im Jahre 1099 wurde auch nicht besser, indem es im Namen des Herrn geschah. Es galt zu diesem Blutbad auch keine Interessen mehr durchzusetzen, weil Jerusalem ja schon eingenommen war.

Ein Chronist schreibt dazu mit entsetzen, dass die Kreuzfahrer wie von Sinnen durch die Gassen und Häuser eilten und alles niedermachten, was sich regte. Selbst die Christen, die in Jerusalem lebten, wurden nicht verschont. Ich könnte Dir nun noch viele andere Beispiele anfügen, mit denen deutlich wird, dass sich das Böse nicht zwangsweise an irgendwelchen Interessen festmachen lässt.

Krieg hat hier seine eigenen Gestzmäßigkeiten. Und nachdem sich die Europäer den Arabern ja immer überlegen gefühlt haben, hat es natürlich ihr Ego extrem getroffen, sich gegen "Bloßfüßige" so lange durchkämpfen zu müssen. Wo man natürlich auch genügend Greueltaten erlebt oder gesehen hat, wo man genügend Freunde verloren hat ....
 
Ist Lust am Leid nicht ebenfalls eine Art Eigeninteresse des Täters?
Der Masochist hat eine solche Lust am Leid. Er will das Leid sogar an sich selber vollzogen haben, damit seine Lust steigt.
Ja, uns in anderer Form empfindet so ein Mensch Lust, wenn er andere Menschen oder auch Tiere leiden sieht. Verrückt.

Böses ist aber trotzdem alles, was jemandem an Leib und Seele schadet.
 
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Böse ist das gewollte Durchsetzen von Eigeninteressen auf Kosten und zum Schaden anderer Menschen,
wenn nicht gerade die eigene Existenz auf dem Spiel steht.
Böse ist immer der fehlende Konsens welcher nötig wäre damit jeder gleichberechtigt oder gleichwertig leben und somit existieren kann.


Warum diese Ausnahme? Was erhöht den eigenen Wert gegenüber dem eines Aggressors? Was ist eigene Existenz überhaupt (wirschaftlich, kulturell, reiligiös, Leben)?

Es geht ja überhaupt nicht um die Erhöhung des eigenen Wertes,sondern sinngemäß in meinen Beitrag,was die Natur den Lebewesen und somit auch dem Menschen mitgegeben hat;nämlich um den natürlichen Selbsterhaltungstrieb.
Es geht auch nicht zwingend um reine wirtschaftliche Dinge,sondern im Bezug auf die Wirtschaft wortwörlich,sich die Butter nicht vom Brot nehmen zu lassen.Es geht nicht um kulturelle oder religiöse Existenz,das sind eh letztlich nur augenscheinliche Dinge,sondern es geht um das reale Leben in Form von Überleben.
Wenn dieses eigene Überleben bedroht ist, geht es nicht darum den eigenen Wert gegenüber eines Agressors zu überhöhen, sondern darum sich als Selbst zu behaupten.
 
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