Lifthrasir
Aktives Mitglied
Lifthrasir, du betrachtest auf der einen Seite einen jeden Menschen als eine Perspektive Gottes und auf der anderen Seite gibst du dieser Perspektive eine Persönlichkeit, als gäbe es sie "auch ohne" Gott "in Eigenmacht". Schau dir mal bitte diesen Widerspruch an.
Ist der Mensch nun ein getrenntes Etwas von Gott, das in der Lage ist, eigenmächtig zu handeln?
Oder ist er lediglich "eine Perspektive" Gottes, der sich selbst betrachtet?
Entweder er ist frei und eigenmächtig und in dem Fall hättest du recht und der Mensch würde seine Welt selber erschaffen, soger den Gott, den er über sich selbst stellt!
Oder er ist lediglich eine Perspektive Gottes, der sich selbst angreift.
Schau dir bitte diesen Widerspruch an.
Justi
Da gibt es für mich keinen Widerspruch, denn einmal liegt im Zuge der Freiheit alles in der Entscheidung des Individuums, das sich auch für eine Existenz ohne Gott, oder auch mit Gott oder ohne Freiheit, oder mit Freiheit, oder einer Illusion entscheiden kann...
...zum anderen in (nach meiner Meinung) der Möglichkeit des Nicht-Verstehen-Können von Gott, denn alleine die These, die ich aufstelle, das Gott als Ganzes in jedem Teil des Ganzen ist - ist eigentlich für uns so unlogisch, das es für mich schon wieder logisch ist. So unverständlich wie andere Attribute, die auf Gott angewendet werden, wie unendlich und ewig.
Ich versuche also Gott nicht wirklich zu verstehen, da ich mir bewusst bin Gott nicht verstehen zu können - obwohl ich ein Verständnis für mich suche um einen Sinn vor mir selbst zu definieren.
Ich weiß, dass hört sich genauso bescheuert an wie alles andere auch, deswegen ist es so Göttlich für mich --- nein, nicht nur das, aus diesem eigentlich unverständlichen Weltbild heraus, kann ich logisch alles andere erklären, was sich in meinem Erfahrungsbereich tummelt --- zumindest für meine individuelle Wahrheit stimmig erscheinend.
Und genau aus dem Grund bin ich mir bewusst, dass eben nur ich diese Wahrheit für mich stimmig vertrete, so wie ich jedem anderen auch zugestehe seine Wahrheit für sich stimmig zu vertreten --- interessant ist doch erst der Austausch der Wahrheiten, die Diskussion über das eigene Verständnis --- oder nicht?
Ich kann so auf jeden Fall immer wieder neue Blickwinkel durch meine Diskussionspartner bekommen und meine eigene Wahrheit kritisch beleuchten. Ich sage ja nicht das Deine Wahrheit nicht richtig ist, ich sage nur das sie für mich nicht stimmig ist und argumentiere warum ich der Ansicht bin. In diesem Zuge, versuche ich Dir (meinem Diskussionspartner), meine Wahrheit zu erklären --- was Du aus meinen Erklärungen machst, liegt in Deinem Entscheidungsbereich. Aufzwingen oder missionieren ist nicht mein Streben, owohl ich mir natürlich bewusst bin, das im Sinne der Diskussion und Argumentation der Charakter oder die Interpretation dahingehend entstehen kann.