Joey
Sehr aktives Mitglied
Dem stimme ich voll zu, aber würde die Möglichkeit einer "tieferen Wahrheit" quasi als Endergebnis nicht ausschießen wollen. Warum? Nun weil eine Beschreibung der Welt wie sie ist durchaus auch zu der Erkenntnis einer solchen Wahrheit führen kann.
Naja, die Existenz einer tieferen Wahrheit kann nicht ausgeschlossen werden. Ob die nun durch eine Beschreibung der Welt zutage tritt, bezweifle ich allerdings.
Es gibt auch so vieles, was nach tieferer Wahrheit aussieht, aber keine ist. Ein Beispiel liefern immer wieder schlechte Tierdokumentationen, in denen es heißt: "Das machen die Tiere zur Erhaltung der Art." Darin wird eine Intention propagiert, die gar nicht da ist. Weder die Tiere noch die Evolution (wer immer das sein mag) hat da einen Willen, diese Art zu erhalten. Es ist nur so, dass Verhalten, welches nicht zur Arterhaltung beiträgt, ziemlich schnell zum Aussterben dieser Art führt. So entsteht der Eindruck einer Intention.
Dies empfinde ich nicht als Nachteil, solange man sich um eine besser Hypothese und einen Beleg dafür/dagegen bemüht. Aber genau daran haperts meiner Meinung nach sehr. Man hält an einer Lösung fest, egal ob sie auf wackeligen Beinen steht oder nicht. "Is so" ist dann das Totschlagargument ...
Auf so wackeligen Beinen steht die Sicht der Skeptiker aber nicht. Es hat noch niemand die James Randi herrausforderung geschafft. Die erwähnten Versuche der Geheimdienste im kalten Krieg brachten auch keinen Erfolg. Warum nicht? Es existiert durchaus eine große Datenbasis. In dieser Datenbasis gibt es auch Anomalien, das bestreitet niemand. Diese Anomalien müssen aber auch anhand eines naturalistischen Weltbildes untersucht werden, ob sie verstehbar sind.
Das Beispiel von FIST ist perfekt für meine Sicht der Dinge. Es wird reduziert auf die Faktoren Regen oder Nicht-Regen. Toll... Bezogen auf welchen Punkt auf der Landkarte? Ohne den Ort zu benennen sind immer beide Antworten "richtig" und der Test sinnlos. Somit können zwei Beobachter an zwei verschiedenen Orten entgegengesetzte Beobachtungen dokumentieren und haben beide Recht mit ihren Aussagen im Sinne des Tests. In diesem Fall gibt es nur 3 Faktoren (Beobachter, Regen und Ort) was die Sache schön Übersichtlich macht. Im Grenzbereich der menschlichen Erfahrung haben wir es mit 20 oder 30 oder noch mehr Faktoren zu tun. Genau dies macht einheitliche Aussagen so schwer und es den Skeptikern so leicht.
Um welche Faktoren geht es denn noch? Kannst Du eine Liste mit Beispielen angeben, unter deren Berücksichtigung z.B. Telepathie oder ein anderes Phänomen immer funktioniert?
Nicht nur das. Es liegt auch der aktuellen Unkontrollierbarkeit des Phänomens. Für eindeutige Tests die alle überzeugen könnten fehlt es an der stabilen Reproduzierbarkeit.
Ja, genau. Und ohne Reproduzierbarkeit haben wir kein Naturgesetz gefunden... wie z.B. "Telepathie ist möglich".
Mir ist dies zu einfach. Aber darüber haben wir schon ausführlichst Diskutiert.![]()
Darum habe ich ja diesen Thread gestartet
Du schriebst, dass bei der James-Randi-Herrausforderung Vortests oft bestanden wurden, und, wenn Randi selbst anreiste, alles zusammenbrach, ja teilweise sogar unter der Zufallserwartung lag. Waren die Vortests auch alle unter den selben Bedingugen wie der Haupttest, mit dem einzigen Unterschied, dass Randi anwesend war? Waren die Vortests z.B. auch doppelblind?
Dem stimme ich zu großem Teil zu. Das Problem dabei ist das Esoterik sich nach dem Muster "Try and Error" mit der Beeinflussung unserer Welt beschäftigt. Da wird gehext, da wird wahrgesagt oder da wird "Kontakt" hergestellt ohne die geringste Ahnung wie das Alles funktioniert. Genau das ist ja auch ein Grund für die mangelnde Reproduzierbarkeit. Wenn ich nicht weis wie etwas funktioniert mache ich in der Regel mehr Fehler als ich Richtig mache. Das Wissenschaft dann laut lacht ist doch kein Wunder. Ich mache es doch oft auch genau SO!![]()
Von welchen Faktoren häng das denn nun ab? Wie unterscheidet man Kontakt zu Fake-Kontakt Deiner Meinung nach? Wie wird richteg wahrgesagt? Wie unterscheidet man Kribbeln bei Besetzung von Durchblutungsstörung?
Also im Grunde stehen wir immer noch blind in einem dunklen Raum. Um da Struktur hinein zu bekommen müsste man erst einmal die beteiligten Faktoren benennen können. Nur so erhält man überhaupt eine grobe Richtung für weitere Nachforschungen.
Und die wären?
Viele Grüße
Joey