Wissenschaft kontra (?) Religion / Spiritualität / Glaube - GRUNDSATZ-Diskussion

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Quargelbrot schrieb:
Religion (oder Glaube, je nach Definition) ist ein Trost, nicht mehr.
Ein Haltegriff für die Urängste vor Leid, Tod, etc.
Ist doch gut so. Wenn Menschen so Trost finden, mit
ihrem Tod fertigwerden, dann ist das doch grossartig.

Willst du das den Menschen wegnehmen?

Gruss
LB
 
LeBaron schrieb:
Um das mal zu formalisieren. Das Theodizee-Problem
ist für mich eines der stärksten Argumente gegen Gott.

Gruss
LB

Das kann nur dann ein Argument sein, wenn man Gott in der Rolle des pausenlosen Schiedsrichters sieht, nach dem Modell einer 24stündigen Rundum-Bewachung eines Kleinkindes. Geht man vom Konzept eines Gottes aus, der der Direktive der Nichteinmischung folgt, also die Handlungsfreiheit der Menschen unangetastet läßt, verliert dieses Argument vollständig an Substanz.

:)
 
LeBaron schrieb:
Erklär dem Kind halt, es gibt keinen gütigen Gott, wenn du
meinst, dass es ihm dann besser geht.

Gruss
LB

Wenn ihr ein verhungerndes Kind vor euch habt, gebt ihm zu essen und hört auf zu philosophieren.

Aber wenn ein Kind fragt warum es verhungernde Kinder gibt, was ist so schwer daran zu sagen, dass man es im Grunde nicht weiss? Dass es Fragen ohne befriedigende Antworten gibt? Dass man sich aus den vielen möglichen Antworten eine aussuchen kann weil sie gleichwertig sind oder die Unsicherheit aushalten muss?

Ebenso beim Tsunami: ich kann dem Kind die Entstehung erklären, wie das Ganze funktioniert, aber nicht, wozu es gut sein soll. Die Antwort auf der Wissenschaftsbasis ist nicht schwierig, die kann ich notfalls nachschlagen. Schlimm wäre es aber, das Kind mit "Das macht der liebe Gott" abzuspeisen. Die philosophische Frage kann ich nicht eindeutig beantworten - aber ich kann das Kind lehren, weiterhin zu fragen und nachzudenken.

Canetti schrieb: "Ich habe keine Antwort parat: Ich würde in jedem Fall weiter nach einer suchen. Mein Glaube ist noch in der Schwebe."
 
LeBaron schrieb:
Um das mal zu formalisieren. Das Theodizee-Problem
ist für mich eines der stärksten Argumente gegen Gott.

Gruss
LB

Also ich kann darin keine Argumente gegen Gott finden, das sind doch alles nur religiöse uns philosophische Betrachtungsweisen über Gott.

Nur weil sich einer etwas daraus herauspickt und es für sich als ein Argument gegen Gott sieht, dann ist es ein Argument gegen Gott für den einzelnen, mehr nicht.

Wenn wir schon beim herauspicken sind, dann bin ich vertreter hier von:
V. Prinzip: Gott greift in die Welt nicht ein
Ein pragmatischer Lösungsansatz besteht darin zu postulieren, dass Gott die Welt mit Entwicklungspotential geschaffen hat und nun nicht mehr in sie eingreift (Deismus). Denn dies würde das Potenzial der Welt und den freien Willen des Menschen stören. Ein Eingreifen Gottes, um Leid zu verhindern, würde die Welt zu seinem Labor und uns zu seinen Laborratten degradieren und insgesamt mehr Schaden als Nutzen bringen.
Dieses Prinzip widerspricht allerdings den Überlieferungen vieler Religionen (der Bibel im Christentum, der Thora und dem Talmud im Judentum, dem Koran im Islam etc.), welche alle eindeutig von Eingriffen deren Gottes auch noch nach der Schöpfung sprechen.

Das es den Überlieferungen vieler Religionen entgegenspricht, ja was solls, wir sind in der Zeit ja vorangeschritten und Religiönen sind alte Zeitdokumente, die Aufzeigen wie man sich Gott vorgestellt hat und die haben sich nicht verändert und muessen somit ja auch nicht stimmen.
 
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Jepp, Jimmy, so meinte ich es.
Die Logik: "Gott hat irgendwie die Basis von allem gelegt, also hat er gefälligst auch den Aufsichtsbeamten zu spielen, wenn nicht, klage ich an" ist ebenso sinnvoll/sinnlos, als wenn ich für jeden Mist, den ich oder andere im Straßenverkehr verzapfen, den Autohersteller vor Gericht ziehe.

:weihna1
 
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